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Wasserpumpe noch rechtzeitig kaputt gegangen

Mercedes C-Klasse W204
Themenstarteram 10. Juli 2020 um 16:03

Sorry, dass der Text etwas umfangreich wurde - ist halt viel passiert.

Mein OM651 benötigte im letzten Jahr 5- bis 6-mal ein Auffüllen des Kühlmittels, weil die Wasserpumpe nicht mehr ganz dicht war. Das war mir bekannt. Ich dachte ich könne damit noch mehrere Jahre fahren.

Es kam anders. Als ich heute einen Blick auf den Kühlwasserstand warf, stellte ich fest, dass der Kühlmittelverlust offensichtlich jetzt exponentiell zugenommen hat, d. h. dass innerhalb einer Woche, bzw. ca. 500 km Fahrstrecke, bereits ein erneutes Nachfüllen erforderlich war. Natürlich geht so eine Pumpe immer im richtigen Zeitpunkt kaputt, 2 Tage vor Abfahrt in den Italienurlaub. Gut getimed.

Um 11.00 Uhr heute Morgen kam ich dann auf die glorreiche Idee, heute Nachmittag die Wasserpumpe wechseln zu lassen. Also drei Mercedes-Werkstätten im Umkreis telefonisch abgeklappert. Eine Werkstatt hatte tatsächlich die Wasserpumpe auf Lager. Für 13.00 Uhr bekam ich auch einen Sondertermin, obwohl ich noch nie in dieser Werkstatt war.

Es wurde die Wasserpumpe und auf meinen Wunsch auch der Keilrippenriemen getauscht und dann mit neuer Kühlflüssigkeit aufgefüllt. Der Gesamtpreis lag bei schon leicht schmerzhaften 558 Euro.

Aber jetzt kommt’s: Während der Monteur am Arbeiten war, kam der Meister dazu und fragte mich (ich stehe immer am Fahrzeug), wo ich denn Inspektion machen lasse. Ich sagte, dass ich keine Inspektionen machen lasse, sondern dass ich vieles selber mache, aber auch gelegentlich andere Werkstätten aufsuche, wenn es sich nicht vermeiden lasse.

Der Wagen wurde dann komplett angehoben und der Meister begann, mit einem Schraubendreher und einem Brecheisen an der Hinterachse herumzuwerkeln. Er fand dann auch einen kleinen braunen Fleck mit ca. 5 mm Durchmesser und meinte, das sei das Problem. Der ist weich! Ich verstand nicht. Er sagte, wenn hier bereits Flecken zu sehen sind, dann sei die Hinterachse an dieser Stelle von innen nach außen durchgerostet. Er steckte dann noch den Schraubendreher in diesen braunen Fleck, um den Sachverhalt zu veranschaulichen und machte dann noch ein paar Bilder. Instinktiv stellte ich die entscheidende Schlüsselfrage: Was kostet das? Ca. 2500 Euro. Ich musste anmerken, dass das aber ziemlich viel sei. Für diese Summe, 5000 DM, hätte ich damals mein erstes Auto, einen VW Käfer gekauft. Der Meister bemerkte wohl meine Blässe und sagte: Das zahlt Mercedes. Mich würde das nichts kosten. Meine Stimmungslage wurde wieder besser. Er versprach, er werde sich drum kümmern und mir Bescheid geben.

Ich sagte dann, dass ich vor ca. einem Jahr beim TÜV war und dass der TÜV die Hinterachse nicht beanstandet hatte, wohl aber die Bremsleitungen. Wagen nochmal ganz hoch. Der Meister wirft jetzt einen Blick auf die Bremsleitungen und meinte, die seien auch fertig. Ich fragte sofort, was das kosten würde. Ca. 1200 Euro schlimmstenfalls. Das wäre auch für MB-Verhältnisse relativ hoch. Meine Stimmung wurde wieder schlechter. Das läge daran, dass meistens die kompletten Bremsleitungen getauscht werden müssen. Er machte dann auch noch ein paar Bilder von der hinteren Bremsleitung.

Dann fragte er mich, was das für ein Baujahr sei. Ich sagte 9/2012, soweit ich weiß. Er meinte, dann sei heute mein Glückstag. Denn bis genau 8 Jahre werden schadhafte Bremsleitungen von MB kostenlos getauscht (unabhängig davon, ob am Fahrzeug Inspektionen gemacht wurden; für durchgerostete Hinterachsen gilt in etwa das Gleiche, es gibt aber nicht die starre 8-Jahre-Regel).

Er sagte, er werde sich auch um die Bremsleitungen kümmern.

Während der Monteur dann wieder an der Wasserpumpe schraubte, kam irgendwann wieder der Meister - ich mag diesen Meister - und meinte, die Bremsleitungen seien durch, das hätte MB bereits genehmigt.

Als ich mich dann wieder dem Monteur zuwandte, meinte der noch abschließend, da hätte ich wohl richtig Glück gehabt, dass meine Wasserpumpe noch rechtzeitig kaputt gegangen sei.

Sehe ich auch so.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 10. Juli 2020 um 16:03

Sorry, dass der Text etwas umfangreich wurde - ist halt viel passiert.

Mein OM651 benötigte im letzten Jahr 5- bis 6-mal ein Auffüllen des Kühlmittels, weil die Wasserpumpe nicht mehr ganz dicht war. Das war mir bekannt. Ich dachte ich könne damit noch mehrere Jahre fahren.

Es kam anders. Als ich heute einen Blick auf den Kühlwasserstand warf, stellte ich fest, dass der Kühlmittelverlust offensichtlich jetzt exponentiell zugenommen hat, d. h. dass innerhalb einer Woche, bzw. ca. 500 km Fahrstrecke, bereits ein erneutes Nachfüllen erforderlich war. Natürlich geht so eine Pumpe immer im richtigen Zeitpunkt kaputt, 2 Tage vor Abfahrt in den Italienurlaub. Gut getimed.

Um 11.00 Uhr heute Morgen kam ich dann auf die glorreiche Idee, heute Nachmittag die Wasserpumpe wechseln zu lassen. Also drei Mercedes-Werkstätten im Umkreis telefonisch abgeklappert. Eine Werkstatt hatte tatsächlich die Wasserpumpe auf Lager. Für 13.00 Uhr bekam ich auch einen Sondertermin, obwohl ich noch nie in dieser Werkstatt war.

Es wurde die Wasserpumpe und auf meinen Wunsch auch der Keilrippenriemen getauscht und dann mit neuer Kühlflüssigkeit aufgefüllt. Der Gesamtpreis lag bei schon leicht schmerzhaften 558 Euro.

Aber jetzt kommt’s: Während der Monteur am Arbeiten war, kam der Meister dazu und fragte mich (ich stehe immer am Fahrzeug), wo ich denn Inspektion machen lasse. Ich sagte, dass ich keine Inspektionen machen lasse, sondern dass ich vieles selber mache, aber auch gelegentlich andere Werkstätten aufsuche, wenn es sich nicht vermeiden lasse.

Der Wagen wurde dann komplett angehoben und der Meister begann, mit einem Schraubendreher und einem Brecheisen an der Hinterachse herumzuwerkeln. Er fand dann auch einen kleinen braunen Fleck mit ca. 5 mm Durchmesser und meinte, das sei das Problem. Der ist weich! Ich verstand nicht. Er sagte, wenn hier bereits Flecken zu sehen sind, dann sei die Hinterachse an dieser Stelle von innen nach außen durchgerostet. Er steckte dann noch den Schraubendreher in diesen braunen Fleck, um den Sachverhalt zu veranschaulichen und machte dann noch ein paar Bilder. Instinktiv stellte ich die entscheidende Schlüsselfrage: Was kostet das? Ca. 2500 Euro. Ich musste anmerken, dass das aber ziemlich viel sei. Für diese Summe, 5000 DM, hätte ich damals mein erstes Auto, einen VW Käfer gekauft. Der Meister bemerkte wohl meine Blässe und sagte: Das zahlt Mercedes. Mich würde das nichts kosten. Meine Stimmungslage wurde wieder besser. Er versprach, er werde sich drum kümmern und mir Bescheid geben.

Ich sagte dann, dass ich vor ca. einem Jahr beim TÜV war und dass der TÜV die Hinterachse nicht beanstandet hatte, wohl aber die Bremsleitungen. Wagen nochmal ganz hoch. Der Meister wirft jetzt einen Blick auf die Bremsleitungen und meinte, die seien auch fertig. Ich fragte sofort, was das kosten würde. Ca. 1200 Euro schlimmstenfalls. Das wäre auch für MB-Verhältnisse relativ hoch. Meine Stimmung wurde wieder schlechter. Das läge daran, dass meistens die kompletten Bremsleitungen getauscht werden müssen. Er machte dann auch noch ein paar Bilder von der hinteren Bremsleitung.

Dann fragte er mich, was das für ein Baujahr sei. Ich sagte 9/2012, soweit ich weiß. Er meinte, dann sei heute mein Glückstag. Denn bis genau 8 Jahre werden schadhafte Bremsleitungen von MB kostenlos getauscht (unabhängig davon, ob am Fahrzeug Inspektionen gemacht wurden; für durchgerostete Hinterachsen gilt in etwa das Gleiche, es gibt aber nicht die starre 8-Jahre-Regel).

Er sagte, er werde sich auch um die Bremsleitungen kümmern.

Während der Monteur dann wieder an der Wasserpumpe schraubte, kam irgendwann wieder der Meister - ich mag diesen Meister - und meinte, die Bremsleitungen seien durch, das hätte MB bereits genehmigt.

Als ich mich dann wieder dem Monteur zuwandte, meinte der noch abschließend, da hätte ich wohl richtig Glück gehabt, dass meine Wasserpumpe noch rechtzeitig kaputt gegangen sei.

Sehe ich auch so.

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Das mit den 8 Jahren bei den Bremsleitungen war mir noch nicht bekannt, danke für die Info, bekannt ist die Sonderkulanz der Hinterachse bis 15 Jahre unabhängig vom Scheckheft bei Durchrostung.

Zitat:

@Sudoku2013 schrieb am 10. Juli 2020 um 21:48:44 Uhr:

Außerdem fällt die Pumpe nicht von jetzt auf gleich aus und schon gar nicht mit der Folge eines unmittelbaren Motorschadens. Beim Unterschreiten des Min-Wertes im Flüssigkeitsbehälter wird rechtzeitig im KI eine Meldung ausgegeben. Wenn man dann den Behälter wieder bis zum Sollpegel auffüllt, kann erst mal nichts passieren.

Hier die Horrormeldung "Maschine verreckt" zu verbreiten, rechne ich in den Bereich der Fake-News, entweder absichtlich oder aus technischer Unwissenheit.

Im Übrigen hätte ich die Pumpe nach der Rückkehr aus dem Italienurlaub ohnehin wechseln lassen.

Aber sehr wohl kann sowas passieren. Bei nem Kumpel von mir (203er 180er Kompressor) ist bei 180 auf der Autobahn die Wasserpumpe verreckt. Sie hatte gefressen und ist stehen geblieben. In Folge dessen ist der Keilriemen gerissen und bis er zum Stehen kam, war der Kopf so überhitzt, das er sich verzogen hatte und Schrott war. Ja, ich war dabei.

Themenstarteram 10. Juli 2020 um 21:18

Zitat:

@Bytemaster schrieb am 10. Juli 2020 um 22:48:07 Uhr:

 

Aber sehr wohl kann sowas passieren. Bei nem Kumpel von mir (203er 180er Kompressor) ist bei 180 auf der Autobahn die Wasserpumpe verreckt. Sie hatte gefressen und ist stehen geblieben. In Folge dessen ist der Keilriemen gerissen und bis er zum Stehen kam, war der Kopf so überhitzt, das er sich verzogen hatte und Schrott war. Ja, ich war dabei.

Es kann auch passieren, dass bei einem Audi Firmenwagen, der anlässlich einer Wartung bzw. Inspektion in einer Audi-Werkstatt war, die Radschrauben nicht richtig festgezogen wurden und ich dann während der Fahrt mit dem Wagen seltsame Brummgeräusche feststellte. Beim Gas geben war das Brummen weg.

Hinweis: Selbstverständlich kontrolliere ich jetzt nach dem Werkstattbesuch jedes mal anschließend die Radschrauben, wenn in der Werkstatt Räder montiert wurden.

Es kann halt alles mögliche passieren. Wenn man nach solchen singulären Ereignissen geht, kann man nur zu einem Schluss kommen: Bahn, Bus oder Flugzeug.

Außerdem: Bei meinen drei letzten Fahrzeugen, Vectra, A4 und jetzt C220 war irgendwann immer die Wasserpumpe undicht, ohne dass es zu spektakulären Ereignissen kam.

Wasserpumpe kaputt, das geht auf einmal ganz schnell. Bei mir wurde der Wasserverlust innerhalb von drei Tagen so groß, dass ich alle 20km nachfüllen musste. Auf dem Weg zum Mercedesladen um eine zu bestellen sprang der Riemen runter, so eierte die Pumpe. Der Wagen erreichte die Werkstatt dann in einem Meter Höhe. Das geht also mit einem Mal ratzfatz.

am 10. Juli 2020 um 23:03

Na Ja .. wenigstens hat er kein "Kühler dicht und Pflegemittel" da reingekippt und durch das stetige Nachfüllen wurde wenigstens der "Elektro-Korrosion" vorgebeugt, aber auch schon mit wenig Wasser kann der Zylinderkopf schaden nemen.

Und wenn die Reparatur ganz billig sein muss gibt es ja auch günstige Teile vom Verwerter in "Erstausrüster-Qualität"

Zitat:

@Bytemaster schrieb am 10. Juli 2020 um 22:48:07 Uhr:

und bis er zum Stehen kam, war der Kopf so überhitzt, das er sich verzogen hatte und Schrott war.

Wenn man den Motor sofort abschaltet, passiert nichts,ausser man fährt weiter.

Da täuschst du dich.

Sobald die Zirkulation stoppt, wird der Motor im Kühlmittel noch lange 90-100 °C messen, während es an anderen Stellen Im Kreislauf schon längst überhitzt.

Das ist ja das gefährliche. Du misst nicht im Motor, sondern außerhalb. Bis die Wärme bis zum Sensor diffundiert ist, dauert das unter Umständen verdammt lange. Bei Pumpenschäden siehst du an der Temperaturanzeige immer in die Vergangenheit.

@Sudoku

Ich hätte noch 2 Fragen

1. Hast du Kombi oder Limo?

2. Weißt du, an welchem Standort Deiner produziert wurde und wenn ja wo?

Danke!

p.s.: Bei mir steht das in der Datenkarte, jedenfalls interpretiere ich das so (99N Steuercode Werk Sindelfingen/Graz)

Themenstarteram 11. Juli 2020 um 10:03

Zitat:

@zicke330dTA schrieb am 11. Juli 2020 um 10:49:05 Uhr:

@Sudoku

Ich hätte noch 2 Fragen

1. Hast du Kombi oder Limo?

2. Weißt du, an welchem Standort Deiner produziert wurde und wenn ja wo?

Danke!

p.s.: Bei mir steht das in der Datenkarte, jedenfalls interpretiere ich das so (99N Steuercode Werk Sindelfingen/Graz)

Ist ein W204 - Limousine

In meiner Datenkarte kann ich keine Standort-Eintragung finden. Unter 2XXL ist Bundesrepublik Deutschland eingetragen. Kann dir nicht sagen, was das bedeutet.

Themenstarteram 11. Juli 2020 um 10:08

Zitat:

@wolfgangpauss schrieb am 10. Juli 2020 um 23:42:39 Uhr:

Wasserpumpe kaputt, das geht auf einmal ganz schnell. Bei mir wurde der Wasserverlust innerhalb von drei Tagen so groß, dass ich alle 20km nachfüllen musste. Auf dem Weg zum Mercedesladen um eine zu bestellen sprang der Riemen runter, so eierte die Pumpe. Der Wagen erreichte die Werkstatt dann in einem Meter Höhe. Das geht also mit einem Mal ratzfatz.

Bist du auch zu lange mit leichten Leckagen weitergefahren. Das soll man nicht tun. Das kann schlimme technische und psychosoziale Folgen haben:-)

Oder kam der Wasserverlust wirklich innerhalb von 3 Tagen?

Von heile bis zu tropft massiv waren bei meinem auch nur weniger als 1000km. Ich würde eine defekte WaPu auch direkt tauschen.

Zitat:

......

Ist ein W204 - Limousine

In meiner Datenkarte kann ich keine Standort-Eintragung finden. Unter 2XXL ist Bundesrepublik Deutschland eingetragen. Kann dir nicht sagen, was das bedeutet.

Das "2XXL ..." steht bei mir auch, die andere Angabe steht weiter unten, unterhalb "967 COC-Papier Euro5 Tech.MiT Zul. Beschein. Teil2"

Merkwürdig, aber wenn da nix steht, OK Danke

Themenstarteram 11. Juli 2020 um 13:12

Tut mir leid. Ich kann aber keine diesbezügliche Eintragung finden. Hätte mich auch interessiert, wo mein Wagen herkommt.

am 11. Juli 2020 um 13:29

Zitat:

@Sudoku2013 schrieb am 11. Juli 2020 um 15:12:25 Uhr:

Tut mir leid. Ich kann aber keine diesbezügliche Eintragung finden. Hätte mich auch interessiert, wo mein Wagen herkommt.

Wenn ihr das Herstellerwerk meint, das ist in der FIN ersichtlich.

Der Buchstabe an Position 11, z.B. F und G für Werk Bremen.

Themenstarteram 11. Juli 2020 um 13:46

Die FIN steht im Feld "E" der Zulassungsbescheinigung, Teil 1.

An elfter Stelle steht bei mir der Buchstabe "A".

Jetzt müsste man nur noch wissen, für welches Herstellerland der Buchstabe "A" steht.

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