Warum wird nur auf dem Autopiloten von Tesla "rumgehackt"?

Tesla Model S 002

Hallo

Warum wird in den deutschen Medien, nur auf dem Tesla Autopiloten rumgehackt und nicht auch auf den geleichen Funktionen der deutschen Hersteller?

Und schreibt jetzt nicht, dass die sicherer oder gar besser wären.

Legst doch mal den gleichen Maßstab an die Systeme von Mercedes und Co.!

Mercedes:

DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent und Stop&Go Pilot

http://www.mercedes-benz.de/.../intelligentdrive.html

Zitat:

Das Fahrassistenzsystem unterstützt den Fahrer dabei, einen sicheren Abstand zum Vordermann zu halten und in der Mitte der Spur zu bleiben. DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent und Stop&Go Pilot bietet damit vor allem auf langen Strecken und beim Staufolgefahren hohen Entlastungskomfort.

BMW:

Driving Assistant Plus inkl. Lenk- und Spurführungsassistent.

http://www.bmw.de/.../fahrerassistenz.html#drivingassistant

Zitat:

Die Ausstattung Driving Assistant Plus bietet teilautonomen Fahrkomfort durch die Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion und den Lenk- und Spurführungsassistenten. Zusätzlich zu den Funktionen des Driving Assistant profitiert die Sicherheit von der Spurverlassenswarnung, dem Spurhalteassistenten mit aktivem Seitenkollisionsschutz, der Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion und der Querverkehrswarnung vorne.
Die Aktive Geschwindigkeitsregelung hält die eingestellte Geschwindigkeit bis 210 km/h und den Abstand zum Vordermann. Im gleichen Geschwindigkeitsbereich steht der komfortable Lenk- und Spurführungsassistent zur Verfügung, der das Lenken komfortabel unterstützt und den BMW automatisch in der Mitte der Fahrspur hält. Auch im zäh fließenden Verkehr und im Stau hält das Fahrzeug den gewählten Abstand durch selbstständiges Bremsen und Anfahren.

Audi:

adaptive cruise control mit Stop&Go-Funktion inklusive Audi pre sense front

Audi side assist inklusive pre sense rear und Audi active lane assist

https://www.audi.de/.../a8-l-w12.html?...

Zitat:

adaptive cruise control hält zuverlässig Geschwindigkeit und Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein
Audi pre sense warnt bei erkannten kritischen Fahrsituationen und verringert Kollisionsgefahren.
Audi side assist überwacht den Fahrspurwechsel
Audi pre sense rear aktiviert bei drohender Heckkollision präventive Schutzmaßnahmen
Audi active lane assist greift vor Überschreiten der Fahrbahnmarkierung sanft in die Lenkung ein

VW:

Front Assist & Side Assist

http://www.volkswagen.de/.../highlights.html?...

Und ganz neu in der E-Klasse der

DRIVE PILOT

. Klingt das weniger versprechend als Autopilot? Nicht wirklich oder?

http://www.mercedes-benz.de/.../safety.html

Zitat:

Ob im Stadtverkehr, auf Landstraßen oder Autobahnen, der DRIVE PILOT regelt Abstand und Geschwindigkeit und unterstützt beim Lenken. Damit kann er den Fahrer spürbar entlasten, besonders bei langen Fahrten sowie im Kolonnen- und Stauverkehr.

Die versprechen alle das gleiche, heißen nur anders.

Und bitte, bleibt beim Thema.
Und bitte nicht in die Community verscheiebn. 😉

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Autopilot

Dank dem Autopilot System kann das Model S mehr als nur die Spur halten. Ein kurzes Antippen des Blinkerhebels genügt, um den Spurwechsel vollautomatisch durchführen zu können. Auch die Geschwindigkeit wird vollkommen autonom geregelt, denn die verkehrsadaptive Tempomatik passt sich dem Verkehrsfluss perfekt an. Die digitale Verbundsteuerung von Motor, Bremsen und Lenkung hält das Fahrzeug in der vorgesehenen Spur und hilft gleichzeitig, Front- und Seitenkollisionen zu vermeiden. Das Model S erkennt sogar passende Parklücken für Sie und parkt vollkommen autonom ein.

Weitere Autopilot-Funktionen werden durch Software-Updates im Laufe der Zeit implementiert.

Keiner der anderen Hersteller verwendet den Begriff "Autopilot" und "vollkommen autonom". Die anderen Hersteller sind viel defensiver bei der Beschreibung und verwenden Begriffe wie "Assistent" und "teilautonom".

220 weitere Antworten
220 Antworten

Zitat:

@sampleman schrieb am 12. Oktober 2016 um 11:49:52 Uhr:



Was hat das Ganze mit Tesla zu tun? Ich halte den Auto Pilot für unausgereift. Er erfordert eine ständige Überwachung, etwas, was einem DAU mit Sicherheit nicht so bewusst ist. Der Todesfall mit dem Tesla-Fan, den sein Auto ungebremst in einen querstehenden Sattelschlepper rauschen ließ, zeigt doch, dass das DAUsein nicht auf Leute beschränkt ist, die sich mit Tesla nicht so auskennen. Im Gegenteil: Der Mann war vernarrt in die Marke, hat den Autopiloten mit Sicherheit gründlichst ausprobiert und alle Infos verschlungen, die es zu dem System gab. Und dann hat ihn sein Auto umgebracht.

Wenn ein solcher Fehler bei einem Verkehrsflugzeug auftreten würde, denn würden vermutlich am nächsten Tag alle Flugzeuge dieses Typs mit Startverbot am Boden stehen. Die Nerd-Arroganz von wegen "Problem existst between chair and monitor" kannst du dir in die Haare schmieren, sobald es um den öffentlichen Straßenverkehr geht.

Das was du schreibst ist teilweise sicherlich richtig. Der Todesfall mit dem Sattelschlepper traf jemanden, der sich mit der Marke identifiziert hat und der sicherlich bescheid wusste, wie der Autopilot funktioniert. Das Opfer hat dem AP soweit vertraut, dass es wahrscheinlich wissentlich Warnungen ignoriert hat. Wahrscheinlich dachte es, dass Tesla die Warnungen nur aufgrund von Gesetzgebungen aufzeigen muss und dass der AP in Wirklichkeit viel weiter ist als EM es angepriesen hat.

Und darin liegt meiner Meinung nach genau Teslas Schuld. Man hätte so ein Verhalten antizipieren müssen. Tesla hat sich ursprünglich entschieden in USA auf den Warnton nach 10-15s (falls der Fahrer das Lenkrad nicht festhält) zu verzichten. Das kann dazu führen, dass man dem System zuviel zutraut also mehr als es tatsächlich kann. Ich gebe zu, dass ich selber lange Zeit davon überzeugt war, dass die Warnung nach 10s in vielen Fällen nicht nur nervig sondern auch überflüssig ist. Diese Meinung vertrete ich heute nicht mehr.

Mit dem letzten Absatz stimme ich jedoch nicht überein. Der AP hatte soweit keine Fehlfunktion, die eine Stilllegung erfordert hätte, man hätte mMn vielmehr die Kunden besser aufklären müssen und den Warnton sofort nachschieben müssen. Letzteres ist, wie ich verstanden habe, jetzt auch in USA umgesetzt worden.

Zitat:

@sampleman schrieb am 12. Oktober 2016 um 11:49:52 Uhr:


Ich halte den Auto Pilot für unausgereift. Er erfordert eine ständige Überwachung, etwas, was einem DAU mit Sicherheit nicht so bewusst ist.

Natürlich ist der AP nicht 100%ig ausgereift und natürlich ist dies dem DAU nicht bewusst, aber wo kommt denn der Begriff AUTOPILOT her??? Aus der Luftfahrt, genau!

Entgegen der landläufigen Meinung, kann ein AUTOPILOT ein Flugzeug eben nicht alleine Starten oder Laden. Ein Autopilot in einem Flugzeug kann nur rudimentäre Dinge ausführen, nämlich die Geschwindigkeit, die Höhe und den Kurs halten, muss dabei aber permanent vom Piloten oder Co-Piloten überwacht werden, diese dürfen also weder (beide) schlafen, noch gleichzeitig das Cockpit verlassen!

Ich weiß ja nicht wie Du das siehst, für mich ist der AP im Tesla auf einem ähnlich unausgereiften Niveau wie der AP in einem Flugzeug, bei letzterem habe ich aber noch keine Diskussion wegen des Namens gehört...

Zitat:

@sampleman schrieb am 12. Oktober 2016 um 11:49:52 Uhr:


Der Todesfall mit dem Tesla-Fan, den sein Auto ungebremst in einen querstehenden Sattelschlepper rauschen ließ, zeigt doch, dass das DAUsein nicht auf Leute beschränkt ist, die sich mit Tesla nicht so auskennen. Im Gegenteil: Der Mann war vernarrt in die Marke, hat den Autopiloten mit Sicherheit gründlichst ausprobiert und alle Infos verschlungen, die es zu dem System gab. Und dann hat ihn sein Auto umgebracht.

Was mich an der Diskussion zu diesem Unfall so hört, ist dass sich Niemand mit dem Lkw-Auflieger beschäftigt. LKWs in den USA haben immer noch keinen Seitenaufprallschutz, der bei uns seit Jahrzehnten vorgeschrieben ist, durfte ich gerade erst wieder im Florida Urlaub live sehen!

Im konkreten Fall hat die Kamera des AP den LKW Auffliegen registriert, als Highway Schild interpretiert und ist daher weiter gefahren. Im Bereich des Radars gab es aber keinerlei Hindernisse, so dass das Radar auch keinen Grund sah zu bremsen.

In Deutschland hätte das Radar irgendwann das Hinderniss (Seitenaufprallschutz) erkannt und eine Notbremsung eingeleitet. Dann hätte es im besten Fall garkeinen Aufprall gegeben, oder aber einen Aufprall mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit in den Seitenaufprallschutz des LKWs. Damit wäre das Dach des Tesla niemals abgetrennt worden, der Fahrer hätte aber sehr gute Chancen gehabt, den Unfall zu überleben!

Versteht mich nicht falsch, natürlich sehe ich auch bei Tesla eine Mitschuld für den Unfall, aber eben auch bei den gefährlichen Lkw-Aufliegern, die in den USA jedes Jahr viele Leben von Zweiradfahrern, besonders beim Rechts abbiegen, fordern...

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Oktober 2016 um 12:15:55 Uhr:


Sie benutzen vielleicht eine Küchenuhr?

So, und jetzt adaptiere das mal auf Tesla, und schon siehst du die Ausmaße des Problems.

Zitat:

@sampleman schrieb am 12. Oktober 2016 um 15:01:19 Uhr:



Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Oktober 2016 um 12:15:55 Uhr:


Sie benutzen vielleicht eine Küchenuhr?

So, und jetzt adaptiere das mal auf Tesla, und schon siehst du die Ausmaße des Problems.

Ja ok, 95% der Autofahrer benutzen nicht Assistenzsysteme (keine Einschränkung auf Tesla)...und jetzt?

Ähnliche Themen

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Oktober 2016 um 15:26:57 Uhr:



Zitat:

@sampleman schrieb am 12. Oktober 2016 um 15:01:19 Uhr:


So, und jetzt adaptiere das mal auf Tesla, und schon siehst du die Ausmaße des Problems.

Ja ok, 95% der Autofahrer benutzen nicht Assistenzsysteme (keine Einschränkung auf Tesla)...und jetzt?

Jetzt überlege noch mal scharf...

Zitat:

@sampleman schrieb am 12. Oktober 2016 um 11:49:52 Uhr:


Der Todesfall mit dem Tesla-Fan, den sein Auto ungebremst in einen querstehenden Sattelschlepper rauschen ließ, zeigt doch, dass das DAUsein nicht auf Leute beschränkt ist, die sich mit Tesla nicht so auskennen. Im Gegenteil: Der Mann war vernarrt in die Marke, hat den Autopiloten mit Sicherheit gründlichst ausprobiert und alle Infos verschlungen, die es zu dem System gab. Und dann hat ihn sein Auto umgebracht.

Finde den Unterschied.

Road-damage-factor-cost334
Road-damage-factor-us-truck

@KaJu74

um die Frage deines Threads zu beantwortet möchte ich kurz darauf eingehe, wer mMn diejenigen sind, die "auf den Autopiloten von Tesla rumhacken".

1) Menschen, die grundsätzlich gegen autonome Fahrsysteme sind.
2) Menschen, die grundsätzlich gegen Tesla sind.
3) Menschen, die gegen Tesla und gegen autonome Fahrsysteme sind.

Du versuchst hier zu erläutern, dass sich das Assistenzsystem im Tesla nicht sonderlich von anderen Konkurenzsystemen unterscheidet. Das wird jetzt vielleicht (unwahrscheinlich) Kategorie 2 überzeugen können. Es bleiben auf jeden Fall 1 und 3.

Um auf 1 einzugehen, muss man versuchen zu erklären, wie Level 2 Assistenzsysteme genau funktionieren, vor allem wo die Einschränkungen liegen, wie man sie nicht missbrauchen darf, usw. Aber auch darauf, wo ihre Vorteile im täglichen Straßenverkehr liegen. Ohne eine grundsätzliche Bereitschaft der Kategorie 1 sich mit der Technik auseinanderzusetzen wird ein Überzeugungsversuch wenig Erfolg haben. Das Sicherheitsargument wird von der Kategorie 1 gerne umgekehrt und, da es nach so wenigen Jahren noch keine verlässlichen Statistiken gibt, wird es bei dieser Argumentation bei einem Patt bleiben.

Alle Versuche, die wahre Schuld bei dem Sattelschlepperfahrer oder dem Assistenzmissbrauch des Teslafahrers zu suchen, werden ebenso wenig Erfolg haben die Menschen zu überzeugen. Es wird vielmehr dazu führen, dass dies so angesehen wird, als ob man als Tesla Befürworter die Schuld immer bei den anderen sucht.

So sehr ich deine Aufklärungsarbeit schätze, so wenig Erfolgsaussichten räume ich ihr hier ein.

Ein vielleicht etwas anderer Ansatz wäre die Schuld von Tesla in den relevanten Unfällen zu hiterfragen. Ich kann mich erinnern, dass du mit mir einer Meinung warst, dass der Name "Autopilot" für ein Level 2 Assistenzsystem zumindest nicht glücklich gewählt wurde. Auch das ursprüngliche Marketing des APs sehe ich als "unglücklich" an, da ein grober Missbrauch nicht bedacht (explizit darauf hingewiesen) wurde. Das ursprüngliche "Auslassen" des Warntons bei Nichtbetätigung des Lenkrads war, nun erfahrungsgemäß, nicht der zeitlich richtige Entwicklungsschritt. All dies kann man meiner Meinung nach Tesla ankreiden.

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Oktober 2016 um 16:43:07 Uhr:



Alle Versuche, die wahre Schuld bei dem Sattelschlepperfahrer oder dem Assistenzmissbrauch des Teslafahrers zu suchen, werden ebenso wenig Erfolg haben die Menschen zu überzeugen. Es wird vielmehr dazu führen, dass dies so angesehen wird, als ob man als Tesla Befürworter die Schuld immer bei den anderen sucht.

Für mich gibt es (mindestens) 4 Schuldige am Tod des Fahrers: Tesla, der leichtsinnigen Tesla-Fahrer, den LKW-Fahrer (der die Geschwindigkeit des Tesla unterschätzt hat und ihm die Vorfahrt genommen hat) und die Zulassungsbehörde der USA (die immer noch keine Seitenaufprallschutz für LKWs in den USA vorschreibt).

Wobei man dann über die jeweilige prozentuale Verteilung der Schuld diskutieren kann!

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Oktober 2016 um 16:43:07 Uhr:
Ein vielleicht etwas anderer Ansatz wäre die Schuld von Tesla in den relevanten Unfällen zu hiterfragen. Ich kann mich erinnern, dass du mit mir einer Meinung warst, dass der Name "Autopilot" für ein Level 2 Assistenzsystem zumindest nicht glücklich gewählt wurde. Auch das ursprüngliche Marketing des APs sehe ich als "unglücklich" an, da ein grober Missbrauch nicht bedacht (explizit darauf hingewiesen) wurde. Das ursprüngliche "Auslassen" des Warntons bei Nichtbetätigung des Lenkrads war, nun erfahrungsgemäß, nicht der zeitlich richtige Entwicklungsschritt. All dies kann man meiner Meinung nach Tesla ankreiden.

Ich nehme an, damit ist das Problem ziemlich treffend umschrieben.

Ich zitiere mal einen Text aus der aktuellen Internet World Business Ausgabe 21/2016, die am Montag erschienen ist. Die hatten unter dem Titel "Zweckehe für das Auto" einen Beitrag zum aktuellen Stand des autonomen Fahrens:

Zitat:

Tatsächlich wirkt es auf den ersten Blick so, als würden die neuen Spieler im Automobilmarkt die Etablierten vor sich hertreiben... (da kommen dann ein paar Beispiele aus den USA) ...
Schaut man genauer hin, ergibt sich ein anderes Bild: Die klassischen OEM (Original Equipment Manufacturer) haben sich beim autonomen Fahren keineswegs von den jungen Wilden abhängen lassen. Stattdessen treiben vor allem Mercedes, BMW und Audi, aber auch Ford, General Motors, Fiat Chrysler und Volvo das Thema mit aller Macht voran – sie reden nur nicht so viel darüber. Insgesamt sind derzeit 2.838 Patente zum autonomen Fahren angemeldet, hat das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln gezählt. Davon entfällt über die Hälfte auf klassische Autohersteller, gut ein Drittel auf die etablierten Zulieferer wie Bosch und Continental. Die Herausforderer – Google Tesla, Apple und Co. – kommen nur auf 7 Prozent. Besonders weit vorn in Sachen Innovation stehen die deutschen Unternehmen: 58 Prozent der weltweit angemeldeten Patente zum autonomen Fahren entfallen auf deutsche Hersteller. Vor diesem Hintergrund gönnt man sich ein wenig Arroganz gegenüber den Neuen. „Wir in Deutschland haben auf jeden Fall sehr viel Erfahrung mit dem Auto an sich, was in jedem Fall ein deutlich komplexeres Produkt ist, als das ein Neuling auf dem Markt vermuten mag“, so Michael Hafner, Leiter Fahrerassistenzsysteme und Aktive Sicherheit bei Merceds-Benz. „Wir schätzen die Leistung der ‚digitaleren‘ Kollegen aber auch, weil sie das Thema autonomes Fahren so prominent ins Rampenlicht gerückt haben.“

In meinen Augen ist es relativ spektakulär, wie weit Tesla bereits gekommen ist in Anbetracht der Tatsache, dass sie eben nicht seit mehreren Jahrzehnten daran forschen. Weiter als die anderen sind sie aber nicht - aber sie erwecken einen anderen Eindruck. Und das - um den Titel dieses Threads mal wieder aufzugreifen - sorgt eben dafür, dass sie härter als andere für ihre Assistenzsysteme gebasht werden, die im besten Fall auch nicht besser funktionieren als anderswo.

Es ist eine häufig zu sehende Erscheinung, dass Unternehmen, die in einem bestimmten Thema die Marktführerschaft haben oder für sich beanspruchen, einen Großteil der Kritik dafür einstecken, was in dem ganzen Thema schlecht läuft. McDonalds wird für seinen Schnellfress viel härter gebasht als Burger King, obwohl das Essen bei Burger King vermutlich keinen Deut besser ist. Und erinnert ihr euch an den Aufstand, als Google für sein "Streetview"-Projekt überall Kamerawagen herumfahren ließ? Als Microsoft das Gleiche zwei jahre später tat, hat es keine Sau interessiert.

Die harte Kritik, die Tesla oft entgegenschlägt, ist eben die Kehrseite der hysterischen Verzückung, die diese Marke andererseits oft auslöst.

Ein anderer Aspekt, der hiert diskutiert werden könnte, ist mMn die Logdatei im Tesla. Tesla scheint relevante Informationen in eine Logdatei wegzuschreiben. Nur so kann man eindeutig feststellen, welche Assistenzsysteme bei einem Unfall an oder aus waren, welche Fahrmanöver vor dem Unfall ausgeführt wurden. Tesla braucht diese Informationen, um das Fahrzeug und die Assistenzsysteme effiezient weiterentwickeln zu können.

Meines Wissens haben andere Hersteller in ihren Fahrzeugen so eine Logdatei nicht vorgesehen. Wie wichtig sie ist, hat man im Falle der hier diskutierten Unfälle gesehen. Ohne diese Datei, wäre einfach ein viel zu schnell fahrender Teslafahrer in einen Sattelschlepper gerast. Der Nachweiss, dass der AP zum Zeitpunkt des Unfalls an war, wäre extrem schwierig gewesen und würde nur auf Indizien beruhen (Fahrzeug fuhr nach dem Unfall noch weiter).

Warum kann der Gesetzgeber Urteile abgeben, über die Sicherheit des APs im Tesla, ohne zu berücksichtigen, wie diese Informationen gewonnen wurden? Falls er diese Informationen als wichtig erachtet, um effizient ein Urteil bilden zu können, sollte er dann nicht solch eine Logdatei als Pflicht für alle (Neu)fahrzeuge vorsehen?

Zitat:

Natürlich ist der AP nicht 100%ig ausgereift und natürlich ist dies dem DAU nicht bewusst, aber wo kommt denn der Begriff AUTOPILOT her??? Aus der Luftfahrt, genau!

Entgegen der landläufigen Meinung, kann ein AUTOPILOT ein Flugzeug eben nicht alleine Starten oder Laden. Ein Autopilot in einem Flugzeug kann nur rudimentäre Dinge ausführen, nämlich die Geschwindigkeit, die Höhe und den Kurs halten, muss dabei aber permanent vom Piloten oder Co-Piloten überwacht werden, diese dürfen also weder (beide) schlafen, noch gleichzeitig das Cockpit verlassen!

Ich weiß ja nicht wie Du das siehst, für mich ist der AP im Tesla auf einem ähnlich unausgereiften Niveau wie der AP in einem Flugzeug, bei letzterem habe ich aber noch keine Diskussion wegen des Namens gehört...
..

ILS CAT III = Landung zwingend (ok, Ausnahmen gibt es) rein über Autopilot...in der Luftfahrt geht das mit entsprechendem Aufwand inzwischen.

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Oktober 2016 um 18:49:06 Uhr:


Ein anderer Aspekt, der hiert diskutiert werden könnte, ist mMn die Logdatei im Tesla. Tesla scheint relevante Informationen in eine Logdatei wegzuschreiben. Nur so kann man eindeutig feststellen, welche Assistenzsysteme bei einem Unfall an oder aus waren, welche Fahrmanöver vor dem Unfall ausgeführt wurden. Tesla braucht diese Informationen, um das Fahrzeug und die Assistenzsysteme effiezient weiterentwickeln zu können.

Meines Wissens haben andere Hersteller in ihren Fahrzeugen so eine Logdatei nicht vorgesehen. Wie wichtig sie ist, hat man im Falle der hier diskutierten Unfälle gesehen. Ohne diese Datei, wäre einfach ein viel zu schnell fahrender Teslafahrer in einen Sattelschlepper gerast. Der Nachweiss, dass der AP zum Zeitpunkt des Unfalls an war, wäre extrem schwierig gewesen und würde nur auf Indizien beruhen (Fahrzeug fuhr nach dem Unfall noch weiter).

Warum kann der Gesetzgeber Urteile abgeben, über die Sicherheit des APs im Tesla, ohne zu berücksichtigen, wie diese Informationen gewonnen wurden? Falls er diese Informationen als wichtig erachtet, um effizient ein Urteil bilden zu können, sollte er dann nicht solch eine Logdatei als Pflicht für alle (Neu)fahrzeuge vorsehen?

Der Tesla sendet die Daten laufend online an Tesla, da braucht es keine log-Datei oder sowas im Fahrzeug.

Zitat:

Ich verstehe eh nicht so ganz den Sinn in so einem Lane Assist, wenn man doch weiterhin "eigentlich" selbst lenken muss/sollte.
Dann kann man doch gleich nur einen Warntonassistenten oder mit zusätzlichem haptischen Feedback im Lenkrad implementieren bei verlassen der Spur ohne blinken. (weil eingeschlafen oder so)

Bei Sekundenschlaf hilft blinken/Warnton nichts, da ist alles schon gelaufen bis der Fahrer wieder bei sich ist und reagieren kann. Darum heißt das Ding auch Assistent (was es ist) und nicht Autopilot (was es nunmal nicht ist).

Zitat:

@rcc schrieb am 12. Oktober 2016 um 21:42:36 Uhr:


Der Tesla sendet die Daten laufend online an Tesla, da braucht es keine log-Datei oder sowas im Fahrzeug.

Seit 8.0 hat man die Wahl, ob man Daten an Tesla senden will und die Defaulteinstellung ist OFF.

Zitat:

@rcc schrieb am 12. Oktober 2016 um 21:45:48 Uhr:


Bei Sekundenschlaf hilft blinken/Warnton nichts, da ist alles schon gelaufen bis der Fahrer wieder bei sich ist und reagieren kann. Darum heißt das Ding auch Assistent (was es ist) und nicht Autopilot (was es nunmal nicht ist).

Was passiert bei Sekundenschlaf ohne Assistenten?

Deine Antwort
Ähnliche Themen