Wagen springt nicht mehr an, keine Kompression bei ALLEN Zylindern
Hallo zusammen,
Von Laie zum Forum: Ich habe ein kleines Problem (Problem 1) mit meinem 96-er 2.0 Turbo mit knapp 400Tsd km (der km-Zähler funktioniert schon lang nicht mehr).
Es kam im letzten Jahr schon bereits 3 mal unregelmäßig vor, dass der Wagen plötzlich nicht mehr anspringt. Die Zündung funktioniert einwandfrei (wurde auch zwischendrin mal ausgetauscht also Zündspule,Verteilerkappe+Läufer, Nockenwellensensor) und er nudelt artig herum solang die Batterie mitspielt, aber er zündet eben nicht. Das Problem mag hier die berühmt berüchtigte Wegfahrsperre sein die an der Zündspule sitzt und mit einem Schlüssel zu bedienen ist. Dauz habe ich mittlerweile das eine oder andere gelesen.
Wir haben den Wagen immer mit vielem "guten Zureden" also Kontaktspray und ewig langen Startversuchen wieder zum Laufen gebracht. Einmal tat es auch das An- und Ausschalten der WFS bei laufender Zündung. Dann wiederum brachte das gar nichts. Mein Autobastler sagt, der Motor verliert irgendwie die Kompression und braucht dann lang um diese wieder aufzubauen - da sollte man mal die Ventilstößel wechseln und die vermaledeite WFS ausbauen. Beides ist noch nicht passiert denn:
Im Urlaub ist mir die Karre dann komplett abgeschmiert und nachdem der ADAC mir das gute Stück aus Frankreich zurückgeholt hat, nun zu keinerlei "Mucks" mehr zu animieren. Mein Bastler - kein Volvo Fachmann aber handfester Mechaniker - kann sich nicht erklären warum auf ALLEN Zylindern die Kompression fehlt (der Zahnriemen säße fest und korrekt).
Hat hier jemand einen Tip? Hat die Ölpumpe ein Ventil welches kaputt sein kann? Oderoder?
Und damit es nicht langweilig wird gibt es auch ein 2. Problem: Während meiner Fahrt durch Frankreich ist der Motor nach 3-4 Stunden Fahrzeit im heißen Zustand plötzlich ausgegangen sobald die Drehzahl abgesackt ist (Mautstation, Stau, Tankstelle). Er sprang nahc kurzem Warten immer wieder an und ließ sich im kalten Zustand und bei hoher Drehzahl perfekt fahren, im heißen Zustand beim Abbremsen und Schalten dann nur mit Zwischengas oder gar nicht. Die Drosselklappe ist ok. Und die Werkstatt da unten konnte nichts finden, da der Motor kalt einwandfrei läuft. Es gibt auch kein Klappern beim Fahren oder dergleichen, alles lief rund.
Ich wäre über jegliche Richtungsweisung für die Reparatur dankbar! Oder über einen Volvo Fachmann aus dem Raum Winsen/Luhe - Hamburg :-)
Beste Antwort im Thema
Die Kiste läuft wieder !!!
Und natürlich kommt auch des Rätsels Lösung:
Es war eine Verkettung mehrer "Fehler".
Zuerst einmal waren tatsächlich die Zündkabel vertauscht. Das hatte ich ja recht schnell bemerkt...
Steuerzeiten stimmten, Riemen war korrekt aufgesetzt.
Kraftstoffdruck stimmte, alle Injektoren haben auch korrekt gefördert/eingespritzt.
Zündfunke auf allen 5 Zylindern vorhanden.
Kompression in kalten Zustand "nur" ca 5-6 bar, aber gleichmässig auf allen Pötten
daher noch Druckverlustmessung durchgeführt: Ergebnis max 40% Verlust - also noch OK
Bei einer Laufleistung von ausgelesenen 386 TKM ist das aber ein durchaus guter Wert, der wieder einmal die excellente Qualität der Baureihe unter Beweis stellt.
Was also hindert den Motor daran anzuspringen?? Ab und zu mal kam ein leises "Poff" aus dem Auspuff, mehr aber nicht...
Schlussendlich war es der Stecker des Impulsgebers für den Zündzeitpunkt. Dieser war wohl irgendwann mal beschädigt worden und hatte einen Wackelkontakt. Als ich den Luftfilterkasten, Verteilerkappe und -Läufer und das ganze "Geraffel" weggebaut hatte um das NW-Einstelltool aufzusetzen fiel das mehr durch Zufall auf...
Die Zündspule (noch Original) hatte die besten Zeiten hinter sich - die Werte waren alles andere als schön und die Zündkabel waren auch eher suboptimal von den Wiederstandswerten (SKANDIX Hausmarke). Spule ist jetzt nue von BOSCH und der Kabelsatz von BOUGICORD. Ein Tausch der Zündkerzen brachte keine weitere Verbesserung, desshalb blieben die "alten" drin.
Also so kann es gehen, manchmal liegt der Teufel im Detail...
Markus
98 Antworten
Die Kiste läuft wieder !!!
Und natürlich kommt auch des Rätsels Lösung:
Es war eine Verkettung mehrer "Fehler".
Zuerst einmal waren tatsächlich die Zündkabel vertauscht. Das hatte ich ja recht schnell bemerkt...
Steuerzeiten stimmten, Riemen war korrekt aufgesetzt.
Kraftstoffdruck stimmte, alle Injektoren haben auch korrekt gefördert/eingespritzt.
Zündfunke auf allen 5 Zylindern vorhanden.
Kompression in kalten Zustand "nur" ca 5-6 bar, aber gleichmässig auf allen Pötten
daher noch Druckverlustmessung durchgeführt: Ergebnis max 40% Verlust - also noch OK
Bei einer Laufleistung von ausgelesenen 386 TKM ist das aber ein durchaus guter Wert, der wieder einmal die excellente Qualität der Baureihe unter Beweis stellt.
Was also hindert den Motor daran anzuspringen?? Ab und zu mal kam ein leises "Poff" aus dem Auspuff, mehr aber nicht...
Schlussendlich war es der Stecker des Impulsgebers für den Zündzeitpunkt. Dieser war wohl irgendwann mal beschädigt worden und hatte einen Wackelkontakt. Als ich den Luftfilterkasten, Verteilerkappe und -Läufer und das ganze "Geraffel" weggebaut hatte um das NW-Einstelltool aufzusetzen fiel das mehr durch Zufall auf...
Die Zündspule (noch Original) hatte die besten Zeiten hinter sich - die Werte waren alles andere als schön und die Zündkabel waren auch eher suboptimal von den Wiederstandswerten (SKANDIX Hausmarke). Spule ist jetzt nue von BOSCH und der Kabelsatz von BOUGICORD. Ein Tausch der Zündkerzen brachte keine weitere Verbesserung, desshalb blieben die "alten" drin.
Also so kann es gehen, manchmal liegt der Teufel im Detail...
Markus
Geht nicht gibts nicht.
....und wieder eine aussichtslose Situation gedreht. Prima.
Grüsse
Thomas
.. bliebe noch die 5-6 zu 13-14bar Differenz ;-/
Ist ein TURBO. Die sind niedriger verdichtet und haben "nur" 11-13 bar.
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.. auch gut ... prinzipiell ging es um -> was verursacht die Differenz ;-)
Eine Kompressionsmessung im kalten Zustand ist immer völlig ungenau und sagt wenig aus. Da kann man max. einen "Totalausfall" finden (Ventilabriss z.B.).
Ausserdem war das Auto vor mir schon in 2 anderen Werkstätten, die haben auch schon zig Startversuche unternommen. Öl an den Abstreifringen war wohl nur noch wenig vorhanden, daher wird der Wert auch völlig verfälscht.
Ich habe daher auf unzählige Startversuche verzichtet und zwischendrin auch mal die Brennraumwände durch das Kerzenloch mit Öl "eingenebelt". Nach dem ersten erfogreichen Start mussten wir dann auch für 10 Minuten die Werkstatt verlassen und kräftig duchlüften 😰😁
Ich kann ja so rein aus Spass an der Freude eine korrekte Messung vornehmen, noch steht das Auto bei mir (wird am WE abegholt).
Markus
An "korrekten" Kompressionswerten wäre ich definitiv interessiert!
OK, nach einer ausführlichen Probefahrt ist der Motor betriebswarm gewesen.
Folgende Werte habe ich schrieben können: siehe Bild
Also der Motor ist definitv noch vollkommen gesund.
Markus
Sehr gute Werte! Bist du von rechts nach links oder von links nach rechts gegangen beim Messen?
....das zeigt mal wieder anschaulich wie es um das Kfz- Handwerk bestellt ist. Keine Ahnung von irgendwelchen Zusammenhängen, Stecker an die Buchse und die ausgelesenen Fehler oder Daten aufgrund fehlenden Grundwissen über die Funktionsweise eines handelsüblichen Benzinmotor nicht, oder falsch interpretieren.
Danach wird dem Kunden einer vom Pferd erzählt, so in die Richtung „ Motorschaden, lohnt nicht mehr“....
Dabei ist es oft nur eine Kleinigkeit.
Das nimmt langsam überhand, man muss sich ja fast schon fremdschämen für solche Vertreter der Zunft!!
Umso schöner wenn wieder mal bewiesen werden konnte das es auch anders geht....
Gruß der sachsenelch
Das erinnert stark an die Autodocs.Vor 2 Wochen haben die einen 500 SEC wieder flott bekommen.Der Besitzer war verzweifelt und hatte schon 7500 reingesteckt und trotzdem lief die Kiste nicht.Die Ursache war eine vergammelte Verteilerdose.
Zitat:
@Volvorin71 schrieb am 28. November 2020 um 13:10:43 Uhr:
Das erinnert stark an die Autodocs.Vor 2 Wochen haben die einen 500 SEC wieder flott bekommen.Der Besitzer war verzweifelt und hatte schon 7500 reingesteckt und trotzdem lief die Kiste nicht.Die Ursache war eine vergammelte Verteilerdose.
Sowas ist wirklich peinlich für eine Werkstatt, die das nicht hin bekommt. Klar, solche Fälle häufen sich momentan. Ich bin aber der Überzeugung, dass es das auch schon zur Genüge vor Jahrzehnten gab, nur hatte es da noch nicht so eine Tragweite, weil da nicht solche Medien gab wie dieses Forum zum Beispiel 🙂
Zitat:
@volvo850xx schrieb am 28. November 2020 um 12:43:58 Uhr:
Sehr gute Werte! Bist du von rechts nach links oder von links nach rechts gegangen beim Messen?
Ich vermute dass Markus vor dem Motor stehen links angefangen hat.
Da ist doch der erste Zylinder, gegenüber des Abtriebs.
Das ist eigentlich immer so.
Eigentlich braucht man darüber nicht zu reden, auf dem Prüfdiagramm steht es doch...
Zitat:
@volvo850xx schrieb am 28. November 2020 um 15:37:19 Uhr:
Zitat:
@Volvorin71 schrieb am 28. November 2020 um 13:10:43 Uhr:
Das erinnert stark an die Autodocs.Vor 2 Wochen haben die einen 500 SEC wieder flott bekommen.Der Besitzer war verzweifelt und hatte schon 7500 reingesteckt und trotzdem lief die Kiste nicht.Die Ursache war eine vergammelte Verteilerdose.Sowas ist wirklich peinlich für eine Werkstatt, die das nicht hin bekommt. Klar, solche Fälle häufen sich momentan. Ich bin aber der Überzeugung, dass es das auch schon zur Genüge vor Jahrzehnten gab, nur hatte es da noch nicht so eine Tragweite, weil da nicht solche Medien gab wie dieses Forum zum Beispiel 🙂
.... möglich,
Nur wenn man sich mal so im Bekannten- und Kollegenkreis umhört, und da sind die meisten nicht so Autoaffin wie die Nutzer solcher Foren, was man da so zu hören bekommt... da schüttelt es den Hund mitsamt der Hütte....
Beispiel gefällig:
Opel Meriva, ruckeln und Zündaussetzer, Fehler mit Delphi ausgelesen, fehlzündungen auf 2 Zylindern sporadisch.
Klarer Fall, Zündspulen defekt.
Werkstatt tauscht das zündmodul....... bricht dabei eine Schraube (von zwei Halteschrauben) ab. Nicht das man glaubt das die das instandsetzen, Nöö das Modul hängt dann eben nur noch an einer Schraube.
Dann erzählt mein Kollege noch, naja die Kerzen würden ja auch mal getauscht werden müssen, die kriegen wir aber nicht raus, da müssen wir den Zylinderkopf wechseln.... oder sie fahren bis er gar nicht mehr geht....
Da könnte ich kotzen....
Ich habe die Kerzen dann mit Geduld und kriechöl in einer halben Stunde ausgebaut....
Entweder haben die keine Lust oder keine Ahnung!!
Gruß der sachsenelch