VW Skandal Sammelthread (alles bitte hier rein!)
Guten Abend
Wie oben schon geschrieben, warum wird das das Thema immer wieder rausgenommen?
Es gibt doch bestimmt einige Audifahrer, die den 1,4 Motor mit 140Ps u. COD fahren.
Ich selbst fahre den Motor auch, mein Auto ist EZ 10/2013.
Mit Freundlichen Gruß
Jürgen
Beste Antwort im Thema
Hallo an Euch alle,
als ich erstmals von der Nachricht hörte, VW sei in den USA in Schwierigkeiten, dachte ich zunächst an eine zielgerichtete Kampagne, um einen lästigen Konkurrenten auszuschalten.
Aufgrund der jetzigen Entwicklung und aller bekannten Umstände, muss man ihn wohl tatsächlich so nennen, was er ist, ein handfester Skandal, der auch mein Vorstellungsvermögen strapaziert.
Nach alledem, was man bisher so hört, wurde bei VW eine Software entwickelt, mit der es gelang, über mehrere Jahre hinweg, die prüfenden Institutionen und Kunden über die tatsächlichen Abgasemissionen zu täuschen.
Kurz vor der Serienreife des Dieselmotors EA 189 sollen die mit der Entwicklung beauftragten Ingenieure bemerkt haben, dass weder die Kostenvorgaben noch die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaswerte zu erreichen sind.
Insoweit dürfte es nicht schwer fallen, die Initiatoren und Verantwortlichen ausfindig zu machen, die sich seinerzeit für diesen verhängnisvollen Weg entschieden haben.
Auch ohne kriminalistischen Schverstand liegt es nahe, dass eine Entscheidung solchen Ausmaßes nicht allein auf unterer Ebene getroffen wurde.
Entwicklungsvorstand und für mich auch der inzwischen zurück getretene Vorstandschef werden nicht nur davon Kenntnis gehabt, sondern bewusst und gewollt, d. h. vorsätzlich, so entschieden haben.
Und ihnen wird auch klar gewesen sein, dass sie sich strafbar machen, wenn sie die Prüfinstanzen und ihre Kunden täuschen und ihnen damit erheblichen Schaden zufügen.
Man nennt sowas fortgesetzten Betrug in einem besonders schweren Fall, für den der Gesetzgeber bis zu 10 Jahre Freiheitsstrafe angedroht hat.
Und natürlich war den Verantwortlichen auch bekannt, dass zumindest in den USA erhebliche Strafen drohen, von den Schadenersatzklagen Betroffener ganz zu schweigen.
Indiziell ein klarer Verstoß gegen die Vermögensbetreuungspflicht durch die Konzernlenker im eigenen Konzern, mithin Untreue in einem besonders schweren Fall, der ebenfalls mit bis zu 10 Jahren Freiheisstrafe bedroht ist.
Die zahlreichen Vertöße gegen diverse Umweltgesetze muten da schon fast wie grober Unfug an.
Dabei ist das wie auch immer geartete Motiv der Täter und ihrer Gehilfen für mich eher zweitrangig.
Ob Profitgier, Raff- und Bereicherungssucht, ob das Streben nach immer mehr Macht und Einfluss in der Weltwirtschaft und die Verdrängung von Mitbewerbern, um an die Weltspitze zu gelangen, mag dahin stehen, ein derart kriminelles Verhalten über Jahre hinweg zeugt in geradezu beklemmender Weise von fehlender Moral und Anstand.
Das Strafrecht kann eine offensichtlich nicht mehr vorhandene Moral nicht ersetzen, sondern nur die Linie ziehen, wo aus fehlendem Anstand ein krimineller Missstand wird.
Unabhängig von einer strafrechtlichen Aufarbeitung und dem Ausgang möglicher Verfahren steht für mich die Frage im Raum, wie man verlorengegangenes Vertrauen überhaupt wieder herstellen kann.
Bei dieser Überlegung überkommen mich bereits erste Zweifel, wenn ich mir die Neubesetzung der verantwortlichen Positionen im Vorstand und Aufsichtsrat vor Augen führe.
Es sind doch bisher alles Zöglinge der alten Garde, mithin Leute aus der zweiten Reihe, die ja taub und blind gewesen sein müssen, wenn ihnen solche kriminellen Machenschaften völlig entgangen sein sollten.
Kann man von diesen Leuten eine lückenlose Aufklärung und einen radikalen Neuanfang erwarten ?
Und beides halte ich für absolut notwendig, denn das Renommee eines Weltkonzerns mit 12 Marken im Verbund ist schwer beschädigt und der eigentliche Schaden lässt sich aktuell noch gar nicht abschätzen, denn dieser Konzern agiert ja weltweit.
Ich hätte mir einen neutralen, völlig unbelasteten Mann an der Spitze des Konzerns gewünscht und natürlich auch einen anderen Chefaufseher im Aufsichtsrat.
Eine solche von den Mehrheitsaktionären gewünschte Personalrochade wird diesen Sündenfall nicht aus der Welt schaffen.
Zeitgleiche Diskussionen über eine mögliche Abfindung für den zurückgetretenen Konzernchef waren in dieser Stunde nicht nur deplaziert, sondern vor völliger Aufklärung der geamten Misere auch instinktlos.
Es wird nicht reichen, die mit der verniedlichenden „Schummelsoftware“ ausgestatteten Autos in die Werkstätten zu rufen und evtl. die Motorsteuerung mit einem neuen Kennfeld zu programmieren und gfls. einige Teile auszutauschen.
Der betroffene Kunde wird genau wissen wollen, ob und wie die vorgeschriebenen Abgaswerte erreicht werden sollen und weder eine geringere Motorleistung noch einen höheren Verbrauch akzeptieren, der sich zudem beim Wiederverkauf nachteilig auswirken dürfte.
Für einen Ausblick ist es viel zu früh, aber der finanzielle Schaden wird immens sein und die bereits erfolgten Rückstellungen werden fehlen für Innovationen und Investionen in weitere Entwicklungen und neue Technologien.
Wenn die Märkte einbrechen und dabei meine ich nicht die Börsenkurse, sondern gravierende Umsatzverluste, werden Gehaltskürzungen und / oder betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar sein und jene, wie immer im Leben, treffen, die bei den Manipulationen nicht mitgewirkt, sondern tagein- /tagaus fleißig und gut gearbeitet haben.
Und darin liegt für mich der eigentliche Skandal.
Keiner der maßgeblichen Akteure hat sich bisher vor die Öffentlichkeit hingestellt und erklärt, dass er für dieses Vorgehen Verantwortung trägt und mit seinem persönlichen Vermögen dafür haftet.
Mit einer Entschuldigung und dem Versprechen einer rückhaltlosen Aufklärung allein ist es sicher nicht getan, denn die Verantwortlichen dürften bei der Vielzahl der involvierten Personen und Fahrzeuge doch längst bekannt sein.
Angeblich soll der Konzern sogar mehrfach vor der Weiterverwendung dieser „Schummelsoftware“ gewarnt worden sein, was die Verantwortlichen aber nicht davon abgehalten haben soll, diese über mehrere Jahre hinweg weiter zu verwenden, was wiederum ein zielgerichtetes Handeln beweisen und eine besonders hohe kriminelle Energie offenbaren würde.
Was jeder Aussenstehende ganz allgemein und Insider im Besonderen wissen konnten, lenkt einen Blick auf die Komplizenschaft der Politik.
Seit Jahren wirken Lobbyisten massiv auf den Gesetzgeber ein und ehemalige Politiker sitzen heute in den Konzernen und vertreten ausschließlich deren einseitige und wirtschaftliche Interessen, die mit Umweltschutz nur wenig zu tun haben.
Natürlich ist allen Beteiligten seit Jahren die vollkommen unrealistische Überprüfung der Verbrauchs- und Abgaswerte bekannt.
Und auch jeder Kunde weiß, dass die Autohersteller Verbrauchswerte in ihren Prospekten offerieren, die im normalen Fahrbetrieb auf der Straße nicht zu erreichen sind.
Kunden und Politiker verdrängen bewusst diese Erkenntnisse, dass wer viel fährt und dabei viel verbraucht, auch umso mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe emittiert.
In der unheiligen Allianz mit TÜV und DEKRA, die über Jahre hinweg keine tatsächlichen Abgaswerte gemessen hatten, wurden von den verantwortlichen Politikern keine Einwände laut gegen immer größere und schwerere Autos, die vom KBA eigentlich eine Betriebserlaubnis für kleinere LKW benötigen würden.
Da lassen sich Hunderte von Beamten und Angestellten im KBA zur Erteilung der Betriebserlaubnis bei Neuzulassungen Abgas- und Verbrauchswerte von Herstellern unterjubeln, ohne diese auch nur in einem einzigen Fall einer Überprüfung zu unterziehen ?
Diesen Sumpf auszutrocknen, erfordert eine lückenlose Aufklärung und einen rigorosen Neuanfang mit völlig unbelasteten Leuten auf allen Entscheidungsebenen im VW-Konzern und ein radikales Umdenken bei den Politikern und in den Köpfen der Verbraucher, mithin eine Erneuerung an Haupt und Gliedern.
Wenn ein solcher Weg beschritten wird, könnte es VW in einigen Jahren schaffen, diese schwere Krise zu überwinden und verloren gegangenes Vertrauen insbesondere gegenüber den Kunden zurückzugewinnen.
Trotz innerer Vorbehalte werde ich Audi die Treue halten, sofern sich nicht heraus stellt, dass dortige Entscheidungsträger ebenfalls maßgeblich in die kriminellen Machenschaften verstrickt waren.
Ich bin davon überzeugt, dass es dem Namensgeber August Horch trotz aller Krisen niemals eingefallen wäre, seine treuen Kunden zu täuschen, um mehr Profit zu ergaunern.
Wie sagte es Horch damals so treffend :
„ Ich will immer nur große und starke Autos für meine treuen Kunden bauen und zwar in der bestmöglichen Qualität “
Audi heißt Horch und ich hoffe, dass man sich in einer solchen Krise an seinen berühmten Namensgeber erinnert, der nicht nur ein begnadeter Konstrukteur, sondern zugleich und vor allem ein ehrbarer Kaufmann war.
Freundliche Grüße
Audire
95 Antworten
Ich 28 € im Jahr ( 14 x 2€)
Gruss
Turbo
Hallo an Euch alle,
als ich erstmals von der Nachricht hörte, VW sei in den USA in Schwierigkeiten, dachte ich zunächst an eine zielgerichtete Kampagne, um einen lästigen Konkurrenten auszuschalten.
Aufgrund der jetzigen Entwicklung und aller bekannten Umstände, muss man ihn wohl tatsächlich so nennen, was er ist, ein handfester Skandal, der auch mein Vorstellungsvermögen strapaziert.
Nach alledem, was man bisher so hört, wurde bei VW eine Software entwickelt, mit der es gelang, über mehrere Jahre hinweg, die prüfenden Institutionen und Kunden über die tatsächlichen Abgasemissionen zu täuschen.
Kurz vor der Serienreife des Dieselmotors EA 189 sollen die mit der Entwicklung beauftragten Ingenieure bemerkt haben, dass weder die Kostenvorgaben noch die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaswerte zu erreichen sind.
Insoweit dürfte es nicht schwer fallen, die Initiatoren und Verantwortlichen ausfindig zu machen, die sich seinerzeit für diesen verhängnisvollen Weg entschieden haben.
Auch ohne kriminalistischen Schverstand liegt es nahe, dass eine Entscheidung solchen Ausmaßes nicht allein auf unterer Ebene getroffen wurde.
Entwicklungsvorstand und für mich auch der inzwischen zurück getretene Vorstandschef werden nicht nur davon Kenntnis gehabt, sondern bewusst und gewollt, d. h. vorsätzlich, so entschieden haben.
Und ihnen wird auch klar gewesen sein, dass sie sich strafbar machen, wenn sie die Prüfinstanzen und ihre Kunden täuschen und ihnen damit erheblichen Schaden zufügen.
Man nennt sowas fortgesetzten Betrug in einem besonders schweren Fall, für den der Gesetzgeber bis zu 10 Jahre Freiheitsstrafe angedroht hat.
Und natürlich war den Verantwortlichen auch bekannt, dass zumindest in den USA erhebliche Strafen drohen, von den Schadenersatzklagen Betroffener ganz zu schweigen.
Indiziell ein klarer Verstoß gegen die Vermögensbetreuungspflicht durch die Konzernlenker im eigenen Konzern, mithin Untreue in einem besonders schweren Fall, der ebenfalls mit bis zu 10 Jahren Freiheisstrafe bedroht ist.
Die zahlreichen Vertöße gegen diverse Umweltgesetze muten da schon fast wie grober Unfug an.
Dabei ist das wie auch immer geartete Motiv der Täter und ihrer Gehilfen für mich eher zweitrangig.
Ob Profitgier, Raff- und Bereicherungssucht, ob das Streben nach immer mehr Macht und Einfluss in der Weltwirtschaft und die Verdrängung von Mitbewerbern, um an die Weltspitze zu gelangen, mag dahin stehen, ein derart kriminelles Verhalten über Jahre hinweg zeugt in geradezu beklemmender Weise von fehlender Moral und Anstand.
Das Strafrecht kann eine offensichtlich nicht mehr vorhandene Moral nicht ersetzen, sondern nur die Linie ziehen, wo aus fehlendem Anstand ein krimineller Missstand wird.
Unabhängig von einer strafrechtlichen Aufarbeitung und dem Ausgang möglicher Verfahren steht für mich die Frage im Raum, wie man verlorengegangenes Vertrauen überhaupt wieder herstellen kann.
Bei dieser Überlegung überkommen mich bereits erste Zweifel, wenn ich mir die Neubesetzung der verantwortlichen Positionen im Vorstand und Aufsichtsrat vor Augen führe.
Es sind doch bisher alles Zöglinge der alten Garde, mithin Leute aus der zweiten Reihe, die ja taub und blind gewesen sein müssen, wenn ihnen solche kriminellen Machenschaften völlig entgangen sein sollten.
Kann man von diesen Leuten eine lückenlose Aufklärung und einen radikalen Neuanfang erwarten ?
Und beides halte ich für absolut notwendig, denn das Renommee eines Weltkonzerns mit 12 Marken im Verbund ist schwer beschädigt und der eigentliche Schaden lässt sich aktuell noch gar nicht abschätzen, denn dieser Konzern agiert ja weltweit.
Ich hätte mir einen neutralen, völlig unbelasteten Mann an der Spitze des Konzerns gewünscht und natürlich auch einen anderen Chefaufseher im Aufsichtsrat.
Eine solche von den Mehrheitsaktionären gewünschte Personalrochade wird diesen Sündenfall nicht aus der Welt schaffen.
Zeitgleiche Diskussionen über eine mögliche Abfindung für den zurückgetretenen Konzernchef waren in dieser Stunde nicht nur deplaziert, sondern vor völliger Aufklärung der geamten Misere auch instinktlos.
Es wird nicht reichen, die mit der verniedlichenden „Schummelsoftware“ ausgestatteten Autos in die Werkstätten zu rufen und evtl. die Motorsteuerung mit einem neuen Kennfeld zu programmieren und gfls. einige Teile auszutauschen.
Der betroffene Kunde wird genau wissen wollen, ob und wie die vorgeschriebenen Abgaswerte erreicht werden sollen und weder eine geringere Motorleistung noch einen höheren Verbrauch akzeptieren, der sich zudem beim Wiederverkauf nachteilig auswirken dürfte.
Für einen Ausblick ist es viel zu früh, aber der finanzielle Schaden wird immens sein und die bereits erfolgten Rückstellungen werden fehlen für Innovationen und Investionen in weitere Entwicklungen und neue Technologien.
Wenn die Märkte einbrechen und dabei meine ich nicht die Börsenkurse, sondern gravierende Umsatzverluste, werden Gehaltskürzungen und / oder betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar sein und jene, wie immer im Leben, treffen, die bei den Manipulationen nicht mitgewirkt, sondern tagein- /tagaus fleißig und gut gearbeitet haben.
Und darin liegt für mich der eigentliche Skandal.
Keiner der maßgeblichen Akteure hat sich bisher vor die Öffentlichkeit hingestellt und erklärt, dass er für dieses Vorgehen Verantwortung trägt und mit seinem persönlichen Vermögen dafür haftet.
Mit einer Entschuldigung und dem Versprechen einer rückhaltlosen Aufklärung allein ist es sicher nicht getan, denn die Verantwortlichen dürften bei der Vielzahl der involvierten Personen und Fahrzeuge doch längst bekannt sein.
Angeblich soll der Konzern sogar mehrfach vor der Weiterverwendung dieser „Schummelsoftware“ gewarnt worden sein, was die Verantwortlichen aber nicht davon abgehalten haben soll, diese über mehrere Jahre hinweg weiter zu verwenden, was wiederum ein zielgerichtetes Handeln beweisen und eine besonders hohe kriminelle Energie offenbaren würde.
Was jeder Aussenstehende ganz allgemein und Insider im Besonderen wissen konnten, lenkt einen Blick auf die Komplizenschaft der Politik.
Seit Jahren wirken Lobbyisten massiv auf den Gesetzgeber ein und ehemalige Politiker sitzen heute in den Konzernen und vertreten ausschließlich deren einseitige und wirtschaftliche Interessen, die mit Umweltschutz nur wenig zu tun haben.
Natürlich ist allen Beteiligten seit Jahren die vollkommen unrealistische Überprüfung der Verbrauchs- und Abgaswerte bekannt.
Und auch jeder Kunde weiß, dass die Autohersteller Verbrauchswerte in ihren Prospekten offerieren, die im normalen Fahrbetrieb auf der Straße nicht zu erreichen sind.
Kunden und Politiker verdrängen bewusst diese Erkenntnisse, dass wer viel fährt und dabei viel verbraucht, auch umso mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe emittiert.
In der unheiligen Allianz mit TÜV und DEKRA, die über Jahre hinweg keine tatsächlichen Abgaswerte gemessen hatten, wurden von den verantwortlichen Politikern keine Einwände laut gegen immer größere und schwerere Autos, die vom KBA eigentlich eine Betriebserlaubnis für kleinere LKW benötigen würden.
Da lassen sich Hunderte von Beamten und Angestellten im KBA zur Erteilung der Betriebserlaubnis bei Neuzulassungen Abgas- und Verbrauchswerte von Herstellern unterjubeln, ohne diese auch nur in einem einzigen Fall einer Überprüfung zu unterziehen ?
Diesen Sumpf auszutrocknen, erfordert eine lückenlose Aufklärung und einen rigorosen Neuanfang mit völlig unbelasteten Leuten auf allen Entscheidungsebenen im VW-Konzern und ein radikales Umdenken bei den Politikern und in den Köpfen der Verbraucher, mithin eine Erneuerung an Haupt und Gliedern.
Wenn ein solcher Weg beschritten wird, könnte es VW in einigen Jahren schaffen, diese schwere Krise zu überwinden und verloren gegangenes Vertrauen insbesondere gegenüber den Kunden zurückzugewinnen.
Trotz innerer Vorbehalte werde ich Audi die Treue halten, sofern sich nicht heraus stellt, dass dortige Entscheidungsträger ebenfalls maßgeblich in die kriminellen Machenschaften verstrickt waren.
Ich bin davon überzeugt, dass es dem Namensgeber August Horch trotz aller Krisen niemals eingefallen wäre, seine treuen Kunden zu täuschen, um mehr Profit zu ergaunern.
Wie sagte es Horch damals so treffend :
„ Ich will immer nur große und starke Autos für meine treuen Kunden bauen und zwar in der bestmöglichen Qualität “
Audi heißt Horch und ich hoffe, dass man sich in einer solchen Krise an seinen berühmten Namensgeber erinnert, der nicht nur ein begnadeter Konstrukteur, sondern zugleich und vor allem ein ehrbarer Kaufmann war.
Freundliche Grüße
Audire
Es scheinen nun wohl auch spezielle Audi-Motoren, direkt von Audi manipuliert worden zu sein... u. A. der 3.0 V6 Diesel....
Bericht hier...
Zitat:
@wallerkoenig schrieb am 24. November 2015 um 07:20:03 Uhr:
Es scheinen nun wohl auch spezielle Audi-Motoren, direkt von Audi manipuliert worden zu sein... u. A. der 3.0 V6 Diesel....
Bericht hier...
Hallo,
danke für Deinen Hinweis.
Der Bericht war mir bekannt, dennoch habe ich auf eine Kommentierung verzichtet, weil ich keine Vermutungen anstellen will und zunächst das endgültige Ergebnis der amerikanischen Behörden abwarten möchte.
Dennoch stimmen mich das bisherige Verhalten und die dazu gemachten Einlassungen der Verantwortlichen im Audi-Konzern sehr nachdenklich, zumal die wesentlichen Tatbestandsmerkmale der hier in Rede stehenden Straftaten auf Täuschung und Irrtum beruhen.
Die Erforschung und Bewertung inkriminierter Handlungen sollte der Staatsanwaltschaft Braunschweig vorbehalten bleiben, die lt. heutiger Pressemitteilung nun auch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt, weil aufgrund falscher Abgaswerte zahlreiche falsche Steuerbescheide verschickt wurden.
Mir würde es gefallen, wenn Audi bereits jetzt Kontakt zu den Geschädigten aufnimmt und diese letztlich so stellt, als wäre der Schaden nicht eingetreten.
Dazu gehören nach meinem Verständnis außerhalb der erforderlichen Rückrufaktionen und technische Maßnahmen ähnliche Schritte, wie sie gegenüber den amerikanischen Kunden angeboten werden durch Rückkaufaktionen, Gutscheine, erhebliche Rabatte auf Neu- und Gebrauchtwagen usw.
Für mich längst überfällig ist auch eine Erweiterung der Garantiezusage auf mindestens 3, besser noch auf 4 Jahre.
Es geht überhaupt nicht an, dass Premiumhersteller, die ihre Produkte mit aggressiver Werbung wie "Das Auto" bzw. "Vorsprung durch Technik" anpreisen, ihren Kunden eine Versicherung zur Verlängerung der Garantieansprüche anbieten, weil diese befürchten müssen, nach Ablauf von 2 Jahren eine teure Reparatur aus der eigenen Tasche bezahlen zu müssen.
Auch hierbei geht es um Glaubwürdigkeit, denn es dürfte auch den Herstellern VW und Audi nicht verborgen geblieben sein, dass ihre Produkte mal mehr, mal weniger Mängel aufweisen und keinesfalls perfekt sind.
Die betroffenen Kunden dürfen keinesfalls im Regen stehen gelassen werden, denn ohne sie, die oftmals ihre mühsam ersparten Gelder hingegeben haben, kann kein Konzern bestehen und diese Erkenntnis sollten sich jene Verantwortlichen vor Augen führen, die der Auffassung sind, sie hätten Millionen verdient.
Um schon jetzt einem falschen Eindruck vorzubeugen, ich vertrete meine Ansichten, obwohl ich derzeit
lt. Abfrage noch nicht unmittelbar betroffen bin, frage mich aber schon, wie es bei einem EA 288 gelungen sein soll, die Abgase auf die zulässigen Grenzwerte zu entgiften.
Freundliche Grüße
Audire
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Zitat:
Um schon jetzt einem falschen Eindruck vorzubeugen, ich vertrete meine Ansichten, obwohl ich derzeit
lt. Abfrage noch nicht unmittelbar betroffen bin, frage mich aber schon, wie es bei einem EA 288 gelungen sein soll, die Abgase auf die zulässigen Grenzwerte zu entgiften.
So wie alle anderen Hersteller auch. Es scheint kein Hexenwerk zu sein und alles falsch machen kann man auch nicht!
Man muss ganz klar zwischen VW Problematik und der neuen Audiproblematik trennen.
Bei den neuen Vorwürfen hinsichtlich der 3.0 TDI Motoren handelt es sich nicht um bewusste Manipulation der Software, um auf dem Prüfstand bessere Stickoxid-Werte zu erreichen, sondern um 3 "normale" Softwaremodule, die dafür sorgen, dass es keine Ablagerungen am AdBlue-Einspritzventil gibt, keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe in den SCR-Kat kommen und die Temperatur in der Abgasanlage bei der Warmlaufphase regelt.
Diese Module wurden bei der Abnahme unzureichend dokumentiert, wodurch wohl unbemerkt blieb, dass die Parametrisierung des letzeren Moduls gegen geltendes US-Recht verstößt und damit auch als Defeat-Device eingestuft wird.
Ob das jetzt seitens der Verantwortlichen bewusst schlecht dokumentiert wurde, oder es einfach versäumt wurde, sollen andere klären. Ich unterstelle hier aber erstmal eher schlampige Arbeit, die bei Dokumentationen häufig auftritt und keine böse Absicht. Aus diesem Grund wird in Europa zu dem Thema auch nicht viel passieren, da die Software hier wohl gesetzeskonform ist.
Meiner Meinung nach bleibt es eine Hexenjagd gegen die deutsche Fahrzeugindustrie und man versucht natürlich jetzt jedes noch so kleine Fitzelchen auszunutzen. Damit will ich die Tragweite des VW Skandals nicht klein reden.
Ich finde es nur scheinheilig, die Gesetze für Fahrzeugklassen, in denen hauptsächlich ausländische Fahrzeuge tätig sind, sehr stark zu reglementieren, während Absatzprodukt Nr.1 der amerikanischen Hersteller, der Pickup, als leichter Truck die Umwelt um das 100-fache verpesten darf...Aber es sind ja über 100 Menschen jährlich in den USA gestorben aufgrund der bösen VW-Diesel...
In Europa wird diese Software bei den 3.0 TDI Motoren nicht eingesetzt.
Von daher handelt es sich bei diesen Motoren um ein reines US Problem.
-------
Ist eigentlich der 1.6 TDI mit 105 PS auch betroffen oder nicht? (also von der ursprünglichen Abgasproblematik)
Die Lösungen im Überblick (nur VW)!Zitat:
@SilRec schrieb am 25. November 2015 um 16:52:53 Uhr:
In Europa wird diese Software bei den 3.0 TDI Motoren nicht eingesetzt.
Von daher handelt es sich bei diesen Motoren um ein reines US Problem.-------
Ist eigentlich der 1.6 TDI mit 105 PS auch betroffen oder nicht? (also von der ursprünglichen Abgasproblematik)
Super Danke und gut zu lesen das es den A3 1.6 TDI nicht betrifft.
Zitat:
@SilRec schrieb am 25. November 2015 um 17:10:52 Uhr:
Super Danke und gut zu lesen das es den A3 1.6 TDI nicht betrifft.
Die Liste betrifft nur VW, Audi wird folgen. Der 1.6 bei VW ist allerdings aufgeführt:
Zitat:
Bei den 1,6-Liter-Motoren (etwa drei Millionen betroffene Autos) werde ein Software-Update vorgenommen und ein sogenannter Strömungstransformator vor dem Luftmassenmesser befestigt, erklärte VW. Dieses Gitternetz beruhige den verwirbelten Luftstrom vor dem Luftmassenmesser und verbessere dessen Messgenauigkeit "entscheidend". Autobesitzer müssten für den Einbau "voraussichtlich weniger als eine Stunde" einkalkulieren.
Also... die Aufbereitung bzw. Aufdeckung aller rechtlich als solche einzustufenden Betrugsfälle wird sicher noch sehr lange andauern. Hier wird sicher nicht alles auf einmal, sondern immer ein bisschen aufgedeckt und öffentlich kommuniziert werden, sei es aus Unvermögen oder Taktik.
Die Forderung nach etwaigem Schadenersatz - und zwar sofort - ist echt niedlich ;-). Die werden einen Sch* tun. Es wird für die betroffenen Kunden keine Pauschalentschädigung geben. Es wird proaktiv MAXIMAL ein kurzes Schreiben bzgl. eines "kostenfreien Besuchs beim Service" geben, bei dem die Motoren wieder juristisch einwandfrei gemacht werden.
JEDER, der auf Entschädigung pocht, wird diese erstreiten müssen. Alles andere ist völlig unrealistisch. Die wedeln doch nicht mit den Scheinen ;-). Wir sind Kunden. Und wenn Du ein Problem hast, musst Du Dich schon melden - aber Danke schonmal für Deine Überweisung ;-).
Also... träumt nicht, sondern seid realistisch. Der Motor bekommt ein Update/Upgrade und fertig. MAXIMAL noch ein Bedauern vom Service Mitarbeiter. Und - das Anschreiben wird MAXIMAL sachlich und nüchtern ausfallen. Es wird keine Formulierungen oder Aktionen geben, die IRGENDWIE juristisch ausgeschlachtet werden können. Die werden NICHTS verschenken - gefühlter Anspruch hin oder her.
Und wie soll man sich bei messbaren Leistungsverlust und/oder Mehrverbrauch verhalten ? Einfach mit den Schultern zucken ?
Zitat:
@Lars389 schrieb am 25. November 2015 um 21:05:40 Uhr:
Und wie soll man sich bei messbaren Leistungsverlust und/oder Mehrverbrauch verhalten ? Einfach mit den Schultern zucken ?
Da wirst Du ein Gutachten betreffend Deines Autos anfertigen lassen müssen und dann selbst klagen so sieht es das Recht in Deutschland vor.
Hallo an Euch alle,
das offensichtlich hochbrisante Thema scheint offensichtlich nur wenige zu interessieren.
Zumindest von den Betroffenen, wobei wir eigentlich alle mehr oder weniger betroffen sind, hätte ich ich mir
eine größere Resonanz gewünscht.
Woran liegt das ?
Einer der Gründe könnte für mich sein, dass die Betroffenen davon ausgehen, dass der Hersteller in der Lage sein wird, die Mängel vollständig zu beseitigen und keinerlei Nachteile, z. B. beim Verbrauch, bei der Leistung oder bei einem Wiederverkauf zurückbleiben.
Ich bleibe diesbezüglich skeptisch, wenn plötzlich ein einfaches Plastikrohr den Mangel beheben sollte, wohlgemerkt ohne aufwendige Abgasnachbehandlung.
Losgelöst von den gesundheitsschädlichen Stickoxiden befürchten Experten schon heute einen Mehrverbrauch.
Dazu ergangene Urteile legen fest, dass dieser nicht mehr als 10 % über dem vertraglich zugesicherten Verbrauchswert liegen darf.
Insoweit wird der Hersteller sicher bemüht sein, eine Balance zwischen abfallender Leistung und höherem Verbrauch zu finden.
Ob die sich dann im Rahmen der zugesicherten Eigenschaften bewegt, bleibt sicher abzuwarten.
Einen Schaden vor den Umbaumaßnahmen des Herstellers bereits heute zu beziffern, dürfte selbst einem versierten Gutachter schwerfallen.
Aber ich pflichte "maddib" bei, dass es ohne sinnlos wäre, weil die Klage abgewiesen würde.
Deshalb wäre es ja wünschenswert, wenn der Hersteller analog zu seinen Bemühungen in den USA freiwillig den betroffenen Kunden einen angemessenen Gutschein schenken bzw. seinen Neukunden erhebliche Rabatte einräumen würde.
Ich befürchte allerdings, dass der Hersteller sich zu solchen Maßnahmen nur entschließt, wenn ihn erhebliche Absatzverluste dazu zwingen.
Unabhängig davon sollten wir alle die Entwicklung im Auge behalten.
Lt. einer Pressemitteilung verzichtet der Konzern im konkreten Fall auf die Erhebung der Verjährungseinrede im Hinblick auf etwaige Gewährleistungs- oder Garantieansprüche bis zum 31.12.2016.
Ich hielte es nicht für schädlich, wenn man sie vorsorglich trotzdem formuliert und per Einschreiben gegen Rückschein an den Konzernvorstand übersendet.
Freundliche Grüße
Audire
@Audire
Du hast ja schon selbst die Antwort auf Deine Frage gegeben ;-). Das ganze ist noch relativ frisch und wenig konkret, wenn man die echten Fakten und nicht die Medienberichte berücksichtigt.
Fakt - die allg. Abgas- und Verbrauchswerte, die von den Herstellern angegeben werden, haben mit dem realen Straßenverkehr wenig zu tun. Das dürfte mittlerweile jeder halbwegs informierte Fahrer wissen. Also - die Meldung vom "Skandal" dürfte kaum einen überrascht haben. Maximal vlt. noch den Umfang und die "Dreistigkeit".
Wir dürfen hier höchstens hoffen, dass Industrie und Behörden hieraus lernen. Sprich, setzt die Lobbyisten vor die Tür, macht sinnvolle Vorgaben und v.a. kontrolliert sie, damit diese Industrie nicht noch mehr alle ver*rscht, wie sie es eh schon tut. Die Autoindustrie ist eine extrem konservative und wenig innovationsfreudige Industrie und will v.a. den Status quo erhalten, mit möglichst wenig Aufwand. Das Ergebnis dieser Einstellung sehen wir seit zig Jahren auf unseren Straßen. Und das Auto ist ein enormes Marketing Produkt, was fast völlig vergessen lässt, dass es sich in den letzten 30 Jahren nur unwesentlich weiterentwickelt hat.
Und in diesem Umfeld zu erwarten, dass man hier als Kunde gefälligst "fair" behandelt werden soll, ist fast schon grotesk. Warum? Weil völlig illusorisch. Warum? Die kostet das ganze Geraffel eh schon zu viel, und da interessiert der einzelne Kunde und sein "Schicksal" herzlich wenig. Wer was will, soll sich melden. Ansonsten Standard - wie immer.
Wer VW eins "auswischen" will, kann ja wechseln. Aber - tut er das wirklich?