VW Käfer Industriemotor kein Zündfunken
Hallo zusammen,
ich hab mir zuletzt ein 25kW Aggregat mit einem VW Industriemotor gekauft.
Aggregat wurde aus einer Auflösung gekauft, daher auch keine Angaben wann es zuletzt gelaufen ist o.Ä.
Der Motor ist ein Typ 122 von 1966 mit der Motor Nr. 014/15 und hat 36,5PS bei 3000min-1, Ausf. C4.
Die Zündung ist eine Scintilla Zündspule, soweit ich mich eingelesen habe handelt es sich hierbei um eine Magnetzündung.
Nun zum Problem: Nach dem Kauf einer neuen 6V Batterie (beim Kauf war keine dabei) hatte ich gehofft, dass ich ohne weiteres ein Zündfunken generieren kann, leider nicht der Fall.
Was ich schon geprüft habe:
-Durchgang Zündkabel -> i.O.
-Durchgang von Zündspule zu Verteilerkappe innen -> i.O.
-Durchgang Verteilerfinger -> i.O.
-beim Orgeln kommt ein Strom von der Zündspule -> denke ich die ist auch i.O.
-Unterbrecher sieht auch gut aus und öffnet deutlich
Meine Vermutung ist, dass der Finger bzw. die Kontakte in der Kappe so abgenutzt sind, dass kein Funken überspringt. Beim groben Hinhalten ist dort ein Spalt von ca. 1-2mm.
Meine Frage jetzt, könnte das das Problem sein? Wenn ja, gibt es irgendwo noch Ersatzteile für die Scintilla Zündspulen? Finde da nichts.
Falls jemand noch andere Lösungsvorschläge hat, gerne her damit.
Besten Dank im voraus
Simon
46 Antworten
Wie prüfe ich das denn am besten?
Ich habe bisher nur mit einem Duspol geprüft ob an dem rot umwickelten "Stift" ein Strom ankommt. Aber das ist ja nicht besonders aussgekräftig.
Ein Kabel an dem "Stift" befestigen und gegen Masse halten?
Zitat:
@simonslg schrieb am 25. Januar 2023 um 20:50:24 Uhr:
An dem Teil wo mit rotem Klebeband umwickelt ist kommt aufjedenfall ein Strom hoch in die Verteilerkappe, aber von dort nicht weiter an die Zündkabel.
Wenn ich das lese, denke ich sofort an meinen kaputten Vertilerfinger. Messe bitte den Widerstand - nicht nur Durchgang. Bei mir ging der Motor in Fahrt aus und es gab keinen Funken an den Kerzen, aber an dem mittleren Kabel in dem Verteiler schon. Die Ursache war der Widerstand im Megaohm-Bereich (also irgendwie noch Durchgang) statt ca. 5 kOhm. Messe es mal nach.
Zitat:
@simonslg schrieb am 26. Januar 2023 um 12:27:14 Uhr:
Was hat denn die Spritversorgung mit meinem Problem vom Zündfunken zu tun?Ich will erstmal das eine Problem lösen und falls dann ein weiteres Problem mit dem Vergaser ist, wird sich dann darum gekümmert.
Ich brauch doch kein Sprit um ein Zündfunken zu erzeugen...
Sorry - Anfang noch mal durchgelesen - ich dachte, Du hast einen Zündfunken - hast aber "nur" den Strom im Primärkreis, wie 's aussieht.
Hast Du schon einmal beim Starten ein Zündkabel an der Verteilerkappe abgezogen? Springt da ein Funke?
Nur einmal so eine Überlegung:
Der Motor wird ja einen Anlasser haben. Wenn ja, was würde dagegen sprechen, wenn man die Zündanlage so umbaut, wie sie im straßentauglichen Käfer vorhanden ist? Also die Stromversorgung der Zündspule über die Kfz-Batterie.
Ähnliche Themen
Nich mehr orregenool... 😁
Hier wird von Strom gesprochen/geschrieben. Das ist falsch. Es "geht" hier um Spannungen. Insbesondere um Hochspannungen im Zündkreis. Diese Spannungen sind nicht mit mit "Spielzeugen" wie dem Duspol zu prüfen.
Selbst wenn Leitungen durchgängig sind, können bei Hochspannung noch seitliche Überschläge zum Fehlverhalten führen.
Zitat:
@simonslg schrieb am 26. Januar 2023 um 12:49:07 Uhr:
Wie prüfe ich das denn am besten?
Ich habe bisher nur mit einem Duspol geprüft ob an dem rot umwickelten "Stift" ein Strom ankommt. Aber das ist ja nicht besonders aussgekräftig.
Ein Kabel an dem "Stift" befestigen und gegen Masse halten?
Genau so. Nur in die Nähe der Masse legen, daß der Funken springen muß. Achtung Hochspannung. Zum Halten isolierte Zange nehmen.
achtung! nicht ganz ernst gemeint.
morgens früh, kurz nach dem aufstehen
einen finger dranhalten und kurz den anlasser betätigen.
wenn zündspannung vorhanden
dann bist du schlagartig wach.
SCNR
Hauptsache man hat keinen Herzschrittmacher, sonst kann das echt dumm ausgehen.
Ich habe eine Magirus Tragkraftspritze Bj 67
Auch bei mir gibt es Probleme mit dem Zündfunken.
Mir hat ein alter Feuerwehrmann gesagt, dass es durch Fehlbedienung zu einem Schaden an der Magnetzündung kommen kann. Ebenso bei langer Stehzeit.
In der Bedienungsanleitung wird explizit darauf hin gewiesen, was man unterlassen sollte. Ich glaube es war sogar etwas mit der Prüflampe.... auf jeden Fall ein Fehler, den man als Käferfahrer sehr leicht macht.
Ich müßte es nachlesen.
Ich habe einige Zeit nach einem Fachmann dafür gesucht. Eine Adresse hier in der Gegend habe ich dann erhalten......aber wie es so ist, man hat viele Projekte und ab und zu.....vergisst man es wieder.
Also langer Rede kurzer Sinn, ich müßte es mal wieder in Angriff nehmen.
Wenn ich etwas mehr weiß, kann ich es schreiben.
Auf jeden Fall ist es eine gute Idee, mal einen älteren Maschinisten der Freiwilligen Feuerwehr im Dorf/Stadt anzusprechen.
Gruß
Georg
PS: Die Tragkraftspritzen und die Stromgeneratoren hatten bewusst keinen Anlasser, wegen dem Gewicht. Anlasser bedeutet, du brauchst noch einen schweren Bleiakku. Deshalb auch die Lösung mit der Magnetzündung.
Man darf zum Einstellen des ZZP keine Prüflampe nehmen, so steht es in der Bedienungsanleitung.
Dabei meinen die aber nicht die Stroboskoplampe, die heute üblich ist (bzw. das bis vor 20 Jahren oder so war...) und mit der man bei laufendem Motor prüft sondern eine richtige Prüflampe, bei deren Verwendung man den Motor von Hand dreht.
Stattdessen sollte man IIRC einen Streifen Pergamentpapier von einer bestimmten Dicke nehmen.
Was mir ansonsten noch einfällt (ist aber auch schon über 15 Jahre her, dass ich mit den VW-Industriemotoren zu tun hatte):
- Für die Reparatur der Magnetzünder wurde in Fachkreisen die Firma "Bayrische Magnetzünder" empfohlen. Die kenne ich aber selber nicht.
- Vorsicht bei der Auswahl der Zündkerzen! Die Kerzen für den Industriemotor haben einen anderen Wärmewert. Und natürlich haben sich inzwischen die Bezeichnungen geändert, aber eine Vergleichstabelle sollte wohl im Netz zu finden sein.
- Für die Magnetzündung muss der Elektrodenabstand angepasst werden, neue Kerzen haben üblicherweise den Abstand für Batteriezündung.
Das war es. Keine Prüflampe verwenden.
Was passiert, wenn doch?
Lässt sich der Magnetzünder wieder herstellen?
Die Wahrscheinlichkeit bei einem gebrauchten Teil ist groß, dass dieser Fehler schon mal passiert ist.
Vielen Dank für die anderen wertvollen Tipps
Gruß
Georg
Zitat:
@geo-georg schrieb am 27. Januar 2023 um 07:56:19 Uhr:
Das war es. Keine Prüflampe verwenden.
Was passiert, wenn doch?
Das würde mich jetzt auch brennend interessieren...
Als einziger Grund fällt mir momentan nur ein, daß die ja bei statischer Einstellung rein gar nix bringen kann, weil es ja keinen Strom gibt! Daher das Papier (zwischen die Kontakte geklemmt), das sich löst, sobald der Kontakt öffnet...
Normal ist ja auf dem Kontakt kein Strom, wenn der Motor nicht dreht oder sehr langsam. Was soll da eine Prüflampe messen???
Könnte natürlich sein, daß da irgendwo noch ein Kondensator sitzt, welche dich dann schlagartig entlädt. Das tut der Prüflampe bestimmt nicht gut und auch dem, welcher diese in der Hand hält. Weiß auch nicht mit welcher Spannung der Kontakt beschickt wird.
Moin,
da sit mit Prüflampe nichts zu machen, es für solche Magneten einen Summer mit der man das öffnen
der Kontakte ermitteln kann.
Zur Funktion folgendes, in dem runden Gehäuse befindet sich ein Dauermagnet, den man aufmagnetisierenn kann.
Den Magnetismus vollständig verlieren die aber nicht - ein Zündfunke sollte immer kommen - wird nur schwächer,
Die Boschdienste die Tragkraftspritzen betreut haben, konnten solche Magneten aufmagnetisieren.
In dem Magnet läuft ein Anker mit eine Primär- und Sekundärwicklung, parallel geschaltet ist ein Kondensator,
der ist Bestandteil des Ankers.
Ohne Zerlegung kannst du da nichts prüfen, es gibt spezielle Ankerprüfeinrichtung von Bosch.
Funktioniert tut der Magnet, wie die Magnetzündung beim Moped, nur das bein Scintilla die Spule dreht und der
Magnet fest sitzt - beim Moped ist das anders herum.
Der dicke Hochspannungspfosten ist über einen internen Schleifring mit den sich drehenden Anker verbunden,
der Schleifring sowie die darauf laufende Kohle können bei Nichtgebrauc´h isolierend Korrodieren,
Es gibt im WWW Infos darüber,
Gruss Carl