Vergleich X3, Q5, XC60
Hallo,
ich bin neben dem neuen X3 20dA (Details siehe http://www.motor-talk.de/.../...vergleich-mit-x3-20d-alt-t3018150.html) auch den XC60 (den älteren DRIVe, also 5zylinder Diesel mit 175PS, aber zum Vergleich auch den D5 Automatik in einem nagelneuen V60) sowie den Q5 2.0tdi Probe gefahren. Alles innerhalb der letzten 1,5 Wochen. Hier meine (rein subjektiven) Eindrücke. Vollständigkeitshalber müsste noch der GLK erwähnt werden, den bin ich vor ein paar Monaten gefahren, der schied aber wegen des wesentlich geringeren Platzangebots aus. Designfragen lasse ich mal außen vor, das ist ja bekanntlich einfach eine Geschmackssache. Sorry wenns ein wenig länger wird, aber es sind ja immerhin 3 Wagen die hier verglichen werden. 🙂 Ach ja, mein Hintergrund: Fahre derzeit den alten X3 20d HS und hatte davor einen Audi A4 Avant alt 6zylinder Diesel, Volvo ist mir als Marke sympathisch. Kurz: Ich bin allen drei Marken gegenüber offen.
Raum, Platz
Gleich vorweg: Alle drei Autos bieten einiges an Platz. Q5 und X3 sind auf den Vordersitzen etwas luftiger da die Frontscheibe nicht so flach steht wie beim XC60. Wobei sich der BMW wie immer etwas mehr nach Maßanzug anfühlt. Der sitzt dann aber auch, beim Q5 ist mir die Armauflage an der Fahrertüre viel zu niedrig, das ist unangenehm. Auf den hinteren Sitzbänken bietet der X3 die meiste Kniefreiheit, aber auch XC60 und Q5 sind hier bequem ausreichend. Kofferraum ist beim XC60 deutlich länger, aber auch flacher wegen des hohen Bodenniveaus.
Materialanmutung und Qualitätseindruck
Ist beim X3 sehr gut (über den Ausrutscher mit der unteren inneren Türabdeckung wurde schon hinlänglich berichtet). Ebenso beim Q5, insgesamt ist der X3 diesbezüglich vielleicht eine Spur überlegen, es geht hier aber nur um Nuancen und vieles ist eine Geschmacksfrage (schön z.B. die dunkelrote Armaturenbeleuchtung des Audi). Auch der Volvo hat einen hochwertigen Innenraum, kommt aber nicht ganz an das Audi, BMW Niveau ran (etwas fragil wirkender Blinkhebel, Hartplastik um Armaturen etc.). Die Gestaltung der Anzeigen rund um die Tachoeinheit (Tacho, Blinker usw.) und den Screen in der Mitte (Grafik von Radiobedienung etc.) ist beim Volvo ziemlich einfach gehalten, auch die Nachtansicht haut einen nicht um. Sehr angenehm fühlt sich das Lenkrad des Volvo an, Respekt, das feine Leder ist haptisch dem von Audi sehr ähnlich. Toll die Leder-Alcantara-Sportsitze im Audi, für mich das beste/schönste Gestühl im Vergleich der drei. Die Tachoskalierung des Audi bis Tempo 280 ist bei einem 2.0tdi nicht nur Ausdruck eines gewissen Größenwahns, sondern auch sehr unangenehm da der Tacho noch dazu nur dreiviertel des Kreises nutzt (also von 06:00 im Uhrzeigersinn bis 03:00) – man muss also lang und genau hinsehen um erkennen zu können wie schnell man genau unterwegs ist.
Generell ist der Qualitätseindruck beim X3 top. Bei Volvo und Audi mit etwas Schatten. Beispielsweise ist das Handschaltgetriebe des XC60 bei weitem nicht so präzise und knackig wie das des BMW. Auch war der Testwagen nicht ganz fehlerfrei – so wurden angegurtete Passagiere auf der Rückbank angezeigt – obwohl die Rückbank leer war. Der Q5 ist prinzipiell sehr solide und wirkt wie aus einem Guss. Dennoch schepperte beim Testwagen etwas in der Beifahrertüre, das Lenkrad quietschte beim Drehen und die Bremsen knarzten beim langsamen Anfahren und kurz vorm Sillstand beim langsamen Bremsen. Sowas schafft naturgemäß nicht extrem viel Vertrauen. Kein Fehler aber vermutlich Gewöhnungssache ist die Lenkcharakteristik des Audi. Sehr angenehm leichtgängig im geringen Geschwindigkeitsbereich, verhärtet sie sich bei zunehmendem Tempo sehr stark. Flotte Autobahnauf- und Ausfahrten benötigen unnötigen Kraftaufwand beim Lenken.
Fahrwerk
Alle drei Fahrzeuge wurden mit dem Normalfahrwerk gefahren. X3 und XC60 nehmen sich nicht viel, sind erstaunlich ähnlich im Gesamteindruck. Beide erlauben einen schönen Fahrkomfort und sind dennoch straff genug. Gut gelungen! Der Q5 ist etwas straffer, das muss man mögen. Für mich – in Gewohnheit des alten X3 – würden alle drei gut passen.
Antrieb
Der 20d vom X3 ist ein feiner, moderner, spritziger Vierzylinderdiesel. Die neue 8 Gang Automatik gehört sicher zum Allerbesten, was man diesbezüglich zur Zeit am Markt bekommt. Zusammen ergibt sich beim X3 damit ein toller Antrieb. Mit dem typischen 4-Zylinder-Klang muss man halt können, der ist zwar recht gut weggedämmt, aber dennoch klar zu erkennen. Beim XC60 Licht und Schatten. Zum Positiven gehört der Klang und die enorme Laufruhe des 5zylinders vor allem im langsamen Bereich (Stadtverkehr). Da wirkt er wie ein richtig großer Motor, im Stand und im Stop and Go ist er praktisch nicht oder maximal mit einem sehr dezenten dunklen Grollen wahrnehmbar. Selbst in der Tiefgarage bei offenem Fenster nimmt man nur ein sattes Grummeln wahr. Toll! Gibt man allerdings ordentlich Gas, dreht sich der Vergleich mit dem X3. Der 5Zylinder röhrt mit seiner typischen Klangcharakteristik - und das ist durchwegs sympathisch – los, neigt bei zunehmender Drehzahl dann aber auch zunehmend zum Dröhnen. Im XC60 deutlich mehr als im V60, mehr Resonanzraum vermute ich. Beim X3 tritt der Motorklang mit zunehmendem Tempo dafür immer mehr in den Hintergrund.
Der Audi bietet hier die für mich größte Überraschung, nämlich vor dem Hintergrund dass er einen Vierzylinder besitzt. Der ist nämlich wirklich hervorragend weggedämmt. Im Stadtverkehr kaum wahrnehmbar und wenn dann mit einem deutlich tieferen Ton als der X3, angenehm! Beim Ausdrehen klingt er eher wie ein Benziner, Laien werden den Diesel im Audi nicht erkennen.
Man kann nicht sagen, die Volvo Geartronic (Automatik) wäre schlecht, nein. Eigentlich ist es ein angenehm zu fahrendes Getriebe. Im Gegensatz zur BMW 8 Gang Automatik fällt es aber deutlich ab. Gangwechsel fallen beim Volvo zwar meist, aber nicht immer völlig ruckfrei aus. Steigt man aufs Gas spannt sich das Gummiband des Wandlers und fast wie nach alter Ami-Art wird das Drehmoment des Motors von unten heraus bemüht (welches dann aber auch mächtig kommt). Aufs Runterschalten jedenfalls muss man warten, und zwar lange. Ganz anders bei BMW, hier fallen die Gangwechsel blitzschnell, äußerst präzise und völlig ruckfrei aus. Perfekt. Da werden sogar semi-sportliche Charaktere bedient. Ist man allerdings ein Cruiser – und das passt ja an sich gut zum Volvo generell – dann wird man auch mit der Geartronic zufrieden sein. Sofern man nicht viel Wert auf einen geringen Verbrauch legt. Realverbräuche kann man in einer Probefahrt natürlich nicht feststellen, aber aufgrund von Spritmonitor-Angaben, Erfahrung etc. erwarte ich bei meinem Fahrprofil (recht viel Stadt, ansonsten Autobahn, wenig Überland) einen satten Mehrverbauch von etwa 1,5 - 2 Liter auf 100km beim D5.
So positiv der Eindruck vom Audi-Motor war, so enttäuschend war er von der Audi Steptronic sowie von der Performance des Audi-Antriebs insgesamt. Die Schaltung arbeitet zwar im Wesentlichen ruckfrei und unauffällig. Will man aber rasch Leistung abrufen (z.B. schnelles Einreihen auf die linke Autobahnspur) stellt man sich besser vorerst einmal auf eine unendlich wirkende Nachdenkphase des Getriebes ein. Und wenn man dann langsam beginnt, bereits etwas nervös in den Rückspiegel zu blicken, macht der Wagen plötzlich einen Satz nach vorne, in einer Art, dass man aufpassen muss dem Vordermann nicht gleich „aufzuspringen“ (so man sich z.B. zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz auf der linken Spur befindet). Sehr unangenehm diese Off-On-Charakteristik, vielleicht gewöhnt man sich mit der Zeit daran und passt sein Timing entsprechend an. Außerdem hält die Automatik den Q5-Motor beim Dahingleiten (z.B. beim 80 – 100km/h) auf so niedrigem Drehzahlniveau, dass er bei anschließendem leichten Beschleunigen rasch zu untertourigem Brummen neigt, runterschalten tut die Automatik ohnehin erst nach einem kräftigeren Tritt aufs Gaspedal. Beim Beschleunigen in höheren Geschwindigkeitsbereichen (also ab 100, 120 aufwärts) macht der Audi einen sehr müden Eindruck, da sind sowohl X3 als auch XC60 wesentlich temperamentvoller.
Geräuschentwicklung
Abgesehen von den bereits genannten Motorgeräuschen fällt bei flotterem Autobahntempo (130 – 160) ein generell etwas höheres Geräuschniveau beim XC60 auf. Es ist eine Mischung aus Wind-, Motor- und Abrollgeräusch. Es wäre interessant zu sehen ob eine objektive Messung diesen subjektiven Eindruck bestätigt, oder ob einfach das Spektrum der Frequenzen zu diesen meinen unterschiedlichen Wahrnehmungen führt. X3 und Q5 sind gleichermaßen sehr ruhig, wenngleich sie natürlich bauartbedingt mehr Windgeräusche produzieren als klassische Limousinen/Kombis.
Ausstattung
Naja, dieser Vergleich ist fast unfair. Grundsätzlich hat der Volvo zwar alles was man braucht. Dennoch, bis auf ein paar wenige Sicherheitsfeatures (z.B. City Safety) sind Audi und BMW bezüglich Sonderausstattungen und Individualisierbarkeit eine andere Welt. Und ja, beide lassen sich das auch fürstlich löhnen. Der BMW macht hier auf noch einen Tick moderner als der Audi, ersichtlich vor allem an der Elektronik wie z.B. beim serienmäßigen Startknopf ohne Schlüsseleinschub. Generell tendiert man jedenfalls bei all den vielen tollen Extras dazu, viel Geld für Dinge auszugeben die zwar nett, aber eigentlich nicht wirklich notwendig sind.
Fazit
Vorab: Mit allen drei Fahrzeugen ist man sicherlich gut bedient und kann man viel Freude haben. BMW und Audi spielen auf sehr ähnlichem Niveau, hier werden vermutlich vor allem Emotion und Design die Auswahl des einen oder anderen tragen. Der X3 ist für mich das Fahrzeug mit dem spürbar leistungsstärkeren Antrieb (Motor, Getriebe, geringer Verbrauch), der Q5 ist eindeutig stärker komfortorientiert. Ohne dass sich beide grobe Schwächen leisten würden. Der XC60 bleibt ein interessanter Individualist – Markenimage und Fünfzylinder machen ihn zu einem sympathischen Charakter, der auch aufgrund seiner etwas vernunftsorientierteren Preisgestaltung eine echte Alternative darstellt.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich bin neben dem neuen X3 20dA (Details siehe http://www.motor-talk.de/.../...vergleich-mit-x3-20d-alt-t3018150.html) auch den XC60 (den älteren DRIVe, also 5zylinder Diesel mit 175PS, aber zum Vergleich auch den D5 Automatik in einem nagelneuen V60) sowie den Q5 2.0tdi Probe gefahren. Alles innerhalb der letzten 1,5 Wochen. Hier meine (rein subjektiven) Eindrücke. Vollständigkeitshalber müsste noch der GLK erwähnt werden, den bin ich vor ein paar Monaten gefahren, der schied aber wegen des wesentlich geringeren Platzangebots aus. Designfragen lasse ich mal außen vor, das ist ja bekanntlich einfach eine Geschmackssache. Sorry wenns ein wenig länger wird, aber es sind ja immerhin 3 Wagen die hier verglichen werden. 🙂 Ach ja, mein Hintergrund: Fahre derzeit den alten X3 20d HS und hatte davor einen Audi A4 Avant alt 6zylinder Diesel, Volvo ist mir als Marke sympathisch. Kurz: Ich bin allen drei Marken gegenüber offen.
Raum, Platz
Gleich vorweg: Alle drei Autos bieten einiges an Platz. Q5 und X3 sind auf den Vordersitzen etwas luftiger da die Frontscheibe nicht so flach steht wie beim XC60. Wobei sich der BMW wie immer etwas mehr nach Maßanzug anfühlt. Der sitzt dann aber auch, beim Q5 ist mir die Armauflage an der Fahrertüre viel zu niedrig, das ist unangenehm. Auf den hinteren Sitzbänken bietet der X3 die meiste Kniefreiheit, aber auch XC60 und Q5 sind hier bequem ausreichend. Kofferraum ist beim XC60 deutlich länger, aber auch flacher wegen des hohen Bodenniveaus.
Materialanmutung und Qualitätseindruck
Ist beim X3 sehr gut (über den Ausrutscher mit der unteren inneren Türabdeckung wurde schon hinlänglich berichtet). Ebenso beim Q5, insgesamt ist der X3 diesbezüglich vielleicht eine Spur überlegen, es geht hier aber nur um Nuancen und vieles ist eine Geschmacksfrage (schön z.B. die dunkelrote Armaturenbeleuchtung des Audi). Auch der Volvo hat einen hochwertigen Innenraum, kommt aber nicht ganz an das Audi, BMW Niveau ran (etwas fragil wirkender Blinkhebel, Hartplastik um Armaturen etc.). Die Gestaltung der Anzeigen rund um die Tachoeinheit (Tacho, Blinker usw.) und den Screen in der Mitte (Grafik von Radiobedienung etc.) ist beim Volvo ziemlich einfach gehalten, auch die Nachtansicht haut einen nicht um. Sehr angenehm fühlt sich das Lenkrad des Volvo an, Respekt, das feine Leder ist haptisch dem von Audi sehr ähnlich. Toll die Leder-Alcantara-Sportsitze im Audi, für mich das beste/schönste Gestühl im Vergleich der drei. Die Tachoskalierung des Audi bis Tempo 280 ist bei einem 2.0tdi nicht nur Ausdruck eines gewissen Größenwahns, sondern auch sehr unangenehm da der Tacho noch dazu nur dreiviertel des Kreises nutzt (also von 06:00 im Uhrzeigersinn bis 03:00) – man muss also lang und genau hinsehen um erkennen zu können wie schnell man genau unterwegs ist.
Generell ist der Qualitätseindruck beim X3 top. Bei Volvo und Audi mit etwas Schatten. Beispielsweise ist das Handschaltgetriebe des XC60 bei weitem nicht so präzise und knackig wie das des BMW. Auch war der Testwagen nicht ganz fehlerfrei – so wurden angegurtete Passagiere auf der Rückbank angezeigt – obwohl die Rückbank leer war. Der Q5 ist prinzipiell sehr solide und wirkt wie aus einem Guss. Dennoch schepperte beim Testwagen etwas in der Beifahrertüre, das Lenkrad quietschte beim Drehen und die Bremsen knarzten beim langsamen Anfahren und kurz vorm Sillstand beim langsamen Bremsen. Sowas schafft naturgemäß nicht extrem viel Vertrauen. Kein Fehler aber vermutlich Gewöhnungssache ist die Lenkcharakteristik des Audi. Sehr angenehm leichtgängig im geringen Geschwindigkeitsbereich, verhärtet sie sich bei zunehmendem Tempo sehr stark. Flotte Autobahnauf- und Ausfahrten benötigen unnötigen Kraftaufwand beim Lenken.
Fahrwerk
Alle drei Fahrzeuge wurden mit dem Normalfahrwerk gefahren. X3 und XC60 nehmen sich nicht viel, sind erstaunlich ähnlich im Gesamteindruck. Beide erlauben einen schönen Fahrkomfort und sind dennoch straff genug. Gut gelungen! Der Q5 ist etwas straffer, das muss man mögen. Für mich – in Gewohnheit des alten X3 – würden alle drei gut passen.
Antrieb
Der 20d vom X3 ist ein feiner, moderner, spritziger Vierzylinderdiesel. Die neue 8 Gang Automatik gehört sicher zum Allerbesten, was man diesbezüglich zur Zeit am Markt bekommt. Zusammen ergibt sich beim X3 damit ein toller Antrieb. Mit dem typischen 4-Zylinder-Klang muss man halt können, der ist zwar recht gut weggedämmt, aber dennoch klar zu erkennen. Beim XC60 Licht und Schatten. Zum Positiven gehört der Klang und die enorme Laufruhe des 5zylinders vor allem im langsamen Bereich (Stadtverkehr). Da wirkt er wie ein richtig großer Motor, im Stand und im Stop and Go ist er praktisch nicht oder maximal mit einem sehr dezenten dunklen Grollen wahrnehmbar. Selbst in der Tiefgarage bei offenem Fenster nimmt man nur ein sattes Grummeln wahr. Toll! Gibt man allerdings ordentlich Gas, dreht sich der Vergleich mit dem X3. Der 5Zylinder röhrt mit seiner typischen Klangcharakteristik - und das ist durchwegs sympathisch – los, neigt bei zunehmender Drehzahl dann aber auch zunehmend zum Dröhnen. Im XC60 deutlich mehr als im V60, mehr Resonanzraum vermute ich. Beim X3 tritt der Motorklang mit zunehmendem Tempo dafür immer mehr in den Hintergrund.
Der Audi bietet hier die für mich größte Überraschung, nämlich vor dem Hintergrund dass er einen Vierzylinder besitzt. Der ist nämlich wirklich hervorragend weggedämmt. Im Stadtverkehr kaum wahrnehmbar und wenn dann mit einem deutlich tieferen Ton als der X3, angenehm! Beim Ausdrehen klingt er eher wie ein Benziner, Laien werden den Diesel im Audi nicht erkennen.
Man kann nicht sagen, die Volvo Geartronic (Automatik) wäre schlecht, nein. Eigentlich ist es ein angenehm zu fahrendes Getriebe. Im Gegensatz zur BMW 8 Gang Automatik fällt es aber deutlich ab. Gangwechsel fallen beim Volvo zwar meist, aber nicht immer völlig ruckfrei aus. Steigt man aufs Gas spannt sich das Gummiband des Wandlers und fast wie nach alter Ami-Art wird das Drehmoment des Motors von unten heraus bemüht (welches dann aber auch mächtig kommt). Aufs Runterschalten jedenfalls muss man warten, und zwar lange. Ganz anders bei BMW, hier fallen die Gangwechsel blitzschnell, äußerst präzise und völlig ruckfrei aus. Perfekt. Da werden sogar semi-sportliche Charaktere bedient. Ist man allerdings ein Cruiser – und das passt ja an sich gut zum Volvo generell – dann wird man auch mit der Geartronic zufrieden sein. Sofern man nicht viel Wert auf einen geringen Verbrauch legt. Realverbräuche kann man in einer Probefahrt natürlich nicht feststellen, aber aufgrund von Spritmonitor-Angaben, Erfahrung etc. erwarte ich bei meinem Fahrprofil (recht viel Stadt, ansonsten Autobahn, wenig Überland) einen satten Mehrverbauch von etwa 1,5 - 2 Liter auf 100km beim D5.
So positiv der Eindruck vom Audi-Motor war, so enttäuschend war er von der Audi Steptronic sowie von der Performance des Audi-Antriebs insgesamt. Die Schaltung arbeitet zwar im Wesentlichen ruckfrei und unauffällig. Will man aber rasch Leistung abrufen (z.B. schnelles Einreihen auf die linke Autobahnspur) stellt man sich besser vorerst einmal auf eine unendlich wirkende Nachdenkphase des Getriebes ein. Und wenn man dann langsam beginnt, bereits etwas nervös in den Rückspiegel zu blicken, macht der Wagen plötzlich einen Satz nach vorne, in einer Art, dass man aufpassen muss dem Vordermann nicht gleich „aufzuspringen“ (so man sich z.B. zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz auf der linken Spur befindet). Sehr unangenehm diese Off-On-Charakteristik, vielleicht gewöhnt man sich mit der Zeit daran und passt sein Timing entsprechend an. Außerdem hält die Automatik den Q5-Motor beim Dahingleiten (z.B. beim 80 – 100km/h) auf so niedrigem Drehzahlniveau, dass er bei anschließendem leichten Beschleunigen rasch zu untertourigem Brummen neigt, runterschalten tut die Automatik ohnehin erst nach einem kräftigeren Tritt aufs Gaspedal. Beim Beschleunigen in höheren Geschwindigkeitsbereichen (also ab 100, 120 aufwärts) macht der Audi einen sehr müden Eindruck, da sind sowohl X3 als auch XC60 wesentlich temperamentvoller.
Geräuschentwicklung
Abgesehen von den bereits genannten Motorgeräuschen fällt bei flotterem Autobahntempo (130 – 160) ein generell etwas höheres Geräuschniveau beim XC60 auf. Es ist eine Mischung aus Wind-, Motor- und Abrollgeräusch. Es wäre interessant zu sehen ob eine objektive Messung diesen subjektiven Eindruck bestätigt, oder ob einfach das Spektrum der Frequenzen zu diesen meinen unterschiedlichen Wahrnehmungen führt. X3 und Q5 sind gleichermaßen sehr ruhig, wenngleich sie natürlich bauartbedingt mehr Windgeräusche produzieren als klassische Limousinen/Kombis.
Ausstattung
Naja, dieser Vergleich ist fast unfair. Grundsätzlich hat der Volvo zwar alles was man braucht. Dennoch, bis auf ein paar wenige Sicherheitsfeatures (z.B. City Safety) sind Audi und BMW bezüglich Sonderausstattungen und Individualisierbarkeit eine andere Welt. Und ja, beide lassen sich das auch fürstlich löhnen. Der BMW macht hier auf noch einen Tick moderner als der Audi, ersichtlich vor allem an der Elektronik wie z.B. beim serienmäßigen Startknopf ohne Schlüsseleinschub. Generell tendiert man jedenfalls bei all den vielen tollen Extras dazu, viel Geld für Dinge auszugeben die zwar nett, aber eigentlich nicht wirklich notwendig sind.
Fazit
Vorab: Mit allen drei Fahrzeugen ist man sicherlich gut bedient und kann man viel Freude haben. BMW und Audi spielen auf sehr ähnlichem Niveau, hier werden vermutlich vor allem Emotion und Design die Auswahl des einen oder anderen tragen. Der X3 ist für mich das Fahrzeug mit dem spürbar leistungsstärkeren Antrieb (Motor, Getriebe, geringer Verbrauch), der Q5 ist eindeutig stärker komfortorientiert. Ohne dass sich beide grobe Schwächen leisten würden. Der XC60 bleibt ein interessanter Individualist – Markenimage und Fünfzylinder machen ihn zu einem sympathischen Charakter, der auch aufgrund seiner etwas vernunftsorientierteren Preisgestaltung eine echte Alternative darstellt.
85 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Den meinte ich mit Ausnahme.Zitat:
Original geschrieben von Zimpalazumpala
Und das den Herstellern dieses Problem bewusst ist, sieht man an der neuen A6 Promotion: die erwähnen doch glatt, dass in der Länge 1 cm !!!! eingespart wurde.Wenn bei jedem Modellwechsel jetzt ein Zentimeter gespart wird, sind wir ja irgendwann wieder auf einem vernünftigen Niveau. Aber wahrscheinlich darf man bis dahin eh nicht mehr fahren, also lasst uns jeden Millimeter genießen 😉
WIR sicher nicht mehr, da WIR bis dahin ein Dekubitusmatratze bevölkern und hoffen, uns vielleicht noch bei der blondierten, russischen Altenpflegerin verständlich machen können, ohne auf die Mithilfe von Verwandschaft angewiesen zu sein.
Zitat:
Original geschrieben von pete100
Was den Wertverlust vom XC60 betrifft, scheint ein Gerücht zu sein. Ich habe mir gestern ein Vergleichsleasingangebot beim Volvo-Freundlichen machen lassen (auch über BMW-Bank, komplett gleiche Konditionen wie das X3 Angebot von Montag) und siehe da, der Volvo verliert im Vergleich zum Neuwagenpreis sogar weniger.Lg
Pete
Und wenn die Bank sich verkalkuliert und im Regen steht, wird schon irgendwer ein Schirmchen aufspannen ... ein Rettungsschirmchen.
Das der Volvo ( zumindest in D) eine besserer Wertbestänigkeit aufweist als Audi oder BMW wäre mir eher neu.
Aber vielleicht ist das in A oder CH ja anders, da dies Länder keine eigene Autoproduktion haben und deshalb die Markenbrille nicht so stramm sitzt.
Es soll sogar Länder geben, in denen der Golf kein Dauerabo auf Platz 1 der Zulassungssstatistik hat ... wie kann denn das sein 😁??
Zitat:
Original geschrieben von Zimpalazumpala
Und wenn die Bank sich verkalkuliert und im Regen steht, wird schon irgendwer ein Schirmchen aufspannen ... ein Rettungsschirmchen.
Das der Volvo ( zumindest in D) eine besserer Wertbestänigkeit aufweist als Audi oder BMW wäre mir eher neu.
Aber vielleicht ist das in A oder CH ja anders, da dies Länder keine eigene Autoproduktion haben und deshalb die Markenbrille nicht so stramm sitzt.
Es soll sogar Länder geben, in denen der Golf kein Dauerabo auf Platz 1 der Zulassungssstatistik hat ... wie kann denn das sein 😁??
Hehe, naja, es war aber die gleiche Bank, also das Rettungsschirmchen gilt dann gleichermaßen für beide Marken. Wobei - ich muss sagen aus heutiger Sicht trifft mein jetzt über 3jähriger X3 den vor der Krise ermittelten recht hohen Restwert ziemlich leicht. Sooo verschätzt dürfte sich die Bank also nicht haben. Jetzt nach der Krise lässt sich aber dennoch feststellen dass sie mit der Restwerteinschätzung vorsichtiger geworden sind.
Meine Theorie: Desto höher der Listenpreis desto größer auch der relative Wertverlust, deshalb schneidet der (nach Listenpreis günstigere) Volvo in meinem Vergleichsangebot besser ab. Das mit der Markenbrille trifft auf AT nicht zu, da gibts praktisch keinen Unterschied zu DE (anders als in Nord- oder Südeuropa). Was allerdings sicher anders ist in AT ist, dass aufgrund des generell höheren Preisniveaus bei KFZ (v.a. steuerlich bedingt) im Schnitt sicher günstigere Modelle und Ausstattungen genommen werden als in DE.
Lg
Pete
Lg
Pete
Toller Thread und interessante Ausführungen!
Ich stehe selbst vor der Entscheidung, mir Anfang 2011 einen neuen Wagen zu bestellen und für mich sind nur noch der BMW X3 und der VOLVO XC60 im Rennen. Der GLK war für mich sofort raus, da der Kofferraum für meine Anforderungen (Familie mit 2 kleinen Kindern) viel zu klein ist (Tiguan-Format!). Auch der Q5 ist aufgrund seines kleinen Kofferraums und wegen seines zum Stuckern neigenden Fahrwerks raus aus der Wahl. Was im alten X3 in Sachen Fahrwerk nicht überzeugend war, hat Audi auf recht holprige Art kopiert. Auch wenn ein solches Fahrwerk auf kurzen Strecken Spaß machen kann, ist es für Vielfahrer ein leidiges Thema.
Als der neue BMW X3 herauskam und die ersten Infos im Netz verfügbar waren, war ich begeistert und konnte die Neuvorstellung kaum erwarten. Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten und ich habe die BMW-Brille, die ich mir nach dem Lesen der Prospekte aufgesetzt hatte, wieder abgesetzt. Die Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen und ich bin für beide Fahrzeuge offen. Hier aber einige meiner – auch - negativen Eindrücke:
Zum Platzangebot:
Beide Autos bieten ausreichend Platz, jedoch sitzt man beim BMW hinten auch gefühlt in der zweiten Reihe. Bank - nur dieser Ausdruck passt. Hart gepolstert und ohne Struktur sitzt man mit hochgestellten Beinen, da die Bank sehr tief montiert ist. Füße unter die Vordersitze stellen? Fehlanzeige. Ich weiß nicht, wie man dort als Erwachsener längere Stecken aushalten soll. Für die Kinder mag es jedoch gehen. Im VOLVO hatte ich eher das Gefühl, auch hinten gut aufgehoben zu sein.
Der Kofferraum ist beim XC60 nicht wegen des hohen Bodenniveaus flacher. Die Ladekante beträgt beim X3 = 74 cm und beim XC60 = 75 cm, also kein großer Unterschied. Jedoch ist die Rücksitzbank des X3 um 4 cm höher, so dass der Kofferraum des XC 60 im Vergleich flacher wirkt. Tatsächlich sind beide ca. 80 cm hoch zu beladen, so dass der XC 60 den leicht größeren und zudem aufgrund der seitlichen Ausbuchtungen besser nutzbaren Kofferraum hat.
Gravierender ist die fehlende Variabilität des BMW. Die hohe Lehne des BMW lässt sich nicht flach umlegen, sondern steht schräg (schlecht bei schweren Lasten oder langen Fahrten). Zudem kann der Beifahrersitz nicht umgelegt werden. Beim VOLVO ist die Ladefläche nach dem Umlegen der Lehne topfeben, so dass der Kofferraum insgesamt überzeugender ist. Unter dem Kofferraum verschenken beide unnötig Patz. Ein Blick unter den Kofferraum meiner jetzigen Mercedes B-Klasse zeigt, welcher Platz dort für Gepäck zu nutzen wäre.
Zur Materialanmutung:
Mir hat der X3 insgesamt gut gefallen, ich war aber in zwei Punkten auch enttäuscht. Der eine - nicht ganz unwesentliche - Kritikpunkt ist das Leder. Das Leder im X3 Vorführwagen der Niederlassung fühlt sich hart und trocken an; wo kauft BMW eine solche Qualität? Die VOLVO Sitze bieten im Vergleich dazu ein viel angenehmeres Leder, das weich und griffig ist. Der andere Kritikpunkt betrifft abermals die zweite Reihe. Hartplastik an den Rücklehnen der Vordersitze und im Innenleben der Mittelkonsole. Das, was vorne an Geld ausgegeben wird, ist hinten wieder eingespart worden.
Zur Ausstattung:
Daß BMW bezüglich Sonderausstattungen und Individualisierbarkeit eine andere Welt darstellen sollen, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich habe beide Preislisten noch einmal ausgiebig verglichen. Natürlich sind beide Fahrzeuge nicht identisch auszustatten, aber doch sehr ähnlich. Alle wesentlichen Dinge sind zu haben. Der BMW bietet zwar eine Lenkradheizung, ein Sonnenschutzrollo hinten und ein Head-Up-Display oder TopView. Hingegen kann er nicht mit integrierten Kindersitzen in der Rücksitzbank, Verbundglasscheiben in den Seitenfenstern oder Sicherheitspaketen wie einem aktiven Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem, City-Safety mit Fußgängererkennung, Toten-Winkel-Assistent oder Übermüdungswarnung dienen, die im VOLVO zu haben sind. Alles nur Beispiele und Geschmackssache, ob man die Sachen braucht; aber keine unterschiedlichen Welten.
Was die Individualisierbarkeit angeht, sehe ich auch keine großen Unterschiede. BMW bietet 9 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten bei der Innenraumfarben und -stoffen, sowie 4 Interieurleisten. VOLVO bietet ebenfalls 9 Kombinationsmöglichkeiten und 5 Interieurleisten. Außen bietet BMW 2 Uni- und 9 Metallicfarben. VOLVO bietet 3 Uni- und 11 Metallicfarben. Beide bieten verschiedene Felgen an, BMW von 17“ bis 19“, VOLVO von 17“ bis 20“.
Im übrigen dürfte es um einiges schwieriger fallen, mit dem Massenprodukt X3 auf deutschen Straßen ein individuelles Fahrzeug zusammenzustellen, als mit dem XC60, der an sich schon ein individuelles Fahrzeug darstellt.
Zu den Fahreigenschaften kann ich noch nichts sagen, da ich auf die Probefahrt mit dem X3 noch warte. Dies wird für mich den Ausschlag geben, da ich dort die Stärken des BMW erwarte.
Von der Innenraumgestaltung, dem Platzangebot und der Variabilität hat mich aber der VOLVO mehr überzeugt. Der VOLVO ist insoweit nicht nur auf Augenhöhe und es wundert mich kaum, dass einige Fahrer zu diesem Fahrzeug wechseln. Schade, von BMW hätte ich nach den Werbeaussagen das I-Tüpfelchen erwartet, das bei der näheren Betrachtung des Fahrzeugs verloren gegangen ist.
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Wirklich interessanter Thread und auch vom TE sehr gut geschrieben und angenehm zu lesen, ohne Bashing, klasse!
Meine Frau schwärmt sehr für den Volvo, von daher hab ich mich schon eine Weile mit dem Thema XC60 auseinandergesetzt. Was mich stutzig macht, sind zahlreiche Berichte über "wundersame Ölvermehrung", die im Forum kursieren. Es handelt sich dabei um das bekannte Phänomen, dass beim Freibrennen des DPF Diesel in den Ölkreislauf gelangt und dies den Motor schädigen kann. Allerdings gibt es scheinbar gewisse Updates, die dies beheben sollen. Darauf würde ich achten und beim evtl. Kauf den 🙂 nochmal drauf ansprechen...
Ich favorisiere den X3, allerdings gebe ich meinem Vorposter Recht, bzgl. der Sitzposition im Fond, man sitzt tatsächlich sehr niedrig, aber da ich zu 99% vorne links und zu 1% vorne rechts Platz nehme, spielt das für mich keine allzu große Rolle...😛 Wenn man aber regelmäßig mit 3-4 Erwachsenen Langstrecken fährt ist das sicherlich ein Kritikpunkt!
Wir haben den V70 jetzt auch erst gut 1 Jahr und im kommenden Jahr stehen auch noch andere größere Investitionen an, so dass ein neues Auto erstmal nicht auf dem Plan steht, aber es macht ja dennoch Spaß sich immer wieder mit dem Thema zu beschäftigen 🙂.
Gruß
Hi Genetic,
guter Post, hilft uns hier, einen klaren Kopf zu behalten...😉. Ich befüchte nur, dass Du nach der Probefahrt auch einige Probleme ausblenden wirst. Kannst Dich jedenfalls drauf freuen, insbesondere auf die Automatik. Mich habe die Fahreigenschaften überzeugt, ich muss aber gestehen, dass ich den Volvo noch nicht gefahren bin, also nicht vergleichen kann. Bin gespannt, ob Dir die Fahreigenschaften auch gefallen und warte auf Deinen Bericht.
BUK
Hallo Genetic,
vielen Dank für Deinen Bericht! Auch bei mir haben sich einige Eindrücke weiterentwickelt, zumal ich mit beiden Fahrzeugen nun auch noch ein zweites Mal Probe gefahren bin. Q5 ist raus, da passt für mich einiges nicht (v.a. Sitzposition, lange Reaktionszeit der Automatik).
Zu ein paar Deiner Punkte würde ich gerne meinen Senf dazugeben:
Der Kofferraum ist beim XC60 nicht wegen des hohen Bodenniveaus flacher. Die Ladekante beträgt beim X3 = 74 cm und beim XC60 = 75 cm, also kein großer Unterschied. Jedoch ist die Rücksitzbank des X3 um 4 cm höher, so dass der Kofferraum des XC 60 im Vergleich flacher wirkt. Tatsächlich sind beide ca. 80 cm hoch zu beladen, so dass der XC 60 den leicht größeren und zudem aufgrund der seitlichen Ausbuchtungen besser nutzbaren Kofferraum hat.
Danke dafür! Ich habs tatsächlich nicht nachgemessen und rein optisch wirkt der XC60 viel flacher. Eine optische Täuschung offensichtlich. Jedenfalls haben wir unsere Hundebox inzwischen nun auch einmal in den XC60 gehievt und da sieht man dann, dass der XC60 Kofferraum doch deutlich länger und breiter ist als der des X3.
Bei der Materialanmutung nehmen sie sich wirklich nicht viel. Ich halte den X3 für etwas hochwertiger (Leder ist für mich ohnehin kein Thema, mag ich nicht, egal bei welcher Marke), v.a. die Güte der Schalter, Drehknöpfe etc. ist hier doch noch etwas exakter. Aber der Unterschied ist nicht groß.
Was Platzangebot betrifft - BMW ist bei der Kniefreiheit hinten überlegen und beim Raumeindruck vorne, da der XC60 eine fast minivanhafte flache Frontscheibe hat (Großgewachsene müssen wohl beim Ein- und Aussteigen etwas auf ihren Kopf Acht geben) . Generell aber finde ich das Platzangebot bei beiden fein und für meine Zwecke vollkommen ausreichend.
Daß BMW bezüglich Sonderausstattungen und Individualisierbarkeit eine andere Welt darstellen sollen, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Da bleibe ich dabei. Ja, der Volvo bietet zur Zeit einige Sicherheitsfeatures mehr, bei BMW ist allerdings das Ausstattungsangebot noch nicht komplett, da wird in den kommenden Monaten noch einiges nachgereicht werden (was man so hört). Gerade was die Elektonik betrifft ist BMW schon eine Klasse für sich - das große Navi mit all seinen Möglichkeiten (BMW Assist usw. etc.) ist dem von Volvo deutlich überlegen. Ob man das braucht oder nicht ist natürlich eine andere Frage. Und klar, dass man in unseren Breitengraden mit einem Volvo generell individueller unterwegs ist, ist keine Frage (anders als z.B. in Skandinavien).
Welche Eindrücke habe ich nun aus meiner zweiten Vergleichsrunde gezogen:
Es bleibt dabei, der X3 ist vom Antrieb her das technisch ausgereiftere bzw. modernere Konzept - die Automatik ein Sahnestück, der Motor vernünftig kultiviert, stark und sparsam. Der XC60 (D5 wohlgemerkt) mit Geartronic kommt da nicht ganz heran. Was Ansprechverhalten von Motor und Automatik betrifft, da sind für mich beide OK, auch der Volvo, zumal ich mit zunehmender Fahrpraxis immer mehr zum Cruiser mutiere. Die manchmal berichteten Verbrauchswerte bereiten mir da schon eher Kopfzerbrechen (obwohl es offensichtlich extreme Unterschiede von Fahrer zu Fahrer gibt).
Der D5 ist beim Beschleunigen (auch beim mäßigen Beschleunigen) und bei höheren Geschwindigkeiten deutlich präsenter (man kann auch sagen "lauter"😉 als der 20d. Allerdings hat der XC60 einen (zumindest für mich akustischen Typen) massiven emotionalen Vorteil - und das ist das tiefe 5Zylinder Brummeln, das ist einfach gut. Für Menschen denen der Klang der Maschine so egal ist wie mir z.B. die geringe Zuladung des X3, der kann dieses Argument natürlich getrost wieder vergessen. Der D3, so wird berichtet, soll angeblich deutlich leiser sein, fällt in den Fahrwerten dann allerdings auch wesentlich hinter den 20d zurück.
Ansonsten - beide gut zu fahren, beide hinreichend komfortabel (mit Standardfahrwerk - das auch gefahrene Volvo Sportfahrwerk erinnert mich sehr an meinen jetzigen alten X3).
Eine Sache noch die mir bei BMW besser bzw. schöner gelöst scheint. Und zwar die ab kommendem Jahr (März?) geltende Ausstattungspflicht mit Tagfahrlicht bei neu zugelassenen Fahrzeugen innerhalb der EU. BMW hat da ja die neuen LED-Ringe, bei Volvo dürfte dann nach heutiger Info die Xenons immer an sein, finde ich nicht so gut (auch wenn manche schreiben die Xenons wären dann ev. gedimmt - weiß gar nicht ob das überhaupt geht technisch). Und, der XC60 hat nun keine Nebelscheinwerfer mehr, kein Platz im Stoßfänger. Das finde ich ein wenig dumm, da ich die Nebelscheinwerfer doch regelmäßig verwende (enge Bergstraßen bei schlechter Sicht und Dunkelheit).
Ich persönlich bin nach wie vor völlig unschlüssig, ich glaub ich kann eine Münze werfen.
Lg
Pete
Ich habe auch mehrere Fahrzeuge in Betracht gezogen. Bin auch den Q5 probegefahren. Dort hat mich jedoch der Motor und das Fahrwerk nicht überzeugt. Es gibt da auch genügend verbaute Hartplastik. Auch bzgl. Volvo habe ich mal kurz gewankt. Gefällt mir aber äußerlich nicht so gut. Außerdem ist das Werkstättennetz nicht so doll.
Um es aber auf den Punkt zu bringen:
Man kauft sich ein Auto um damit zu fahren und da kann keiner in dieser Klasse den neuen X3 toppen. Die Probefahrt hat mir hier Gewißheit verschafft. Tolles Automatikgetriebe und tolles Fahrwerk, ebenso der 2L Dieselmotor und nicht zu vergessen das X-Drive. Was will man mehr!
Gruss
Carsten
Hallo Pete,
ich finde es richtig gut, daß man hier im Forum so offen über die Fahrzeuge schreiben kann, ohne daß gleich polarisiert wird. Danke für Deine gute Antwort!
Die Entscheidung von VOLVO zu den Nebelscheinwerfern ist für mich auch nicht nachvollziehbar, insbesondere bei einer Marke, die so viel Wert auf Sicherheit legt. Angeblich wird an einer Nachrüstmöglichkeit gearbeitet. Na hoffentlich!
Derzeit habe ich für 4 Tage den VOLVO zur Probefahrt. Erster Eindruck sehr gut, insbesondere der 5-Zylinder gefällt mir extrem gut. Der Motor zieht gut und ist zwar präsent, aber nicht aufdringlich. Als ALFA-Fahrer habe ich immer schon ein Faible für einen guten Motorklang. Dies wäre für mich also eher ein Argument für als gegen den Kauf.
Die Automatik ist zwar nicht schlecht, wird der Automatik von BMW aber nicht das Wasser reichen können. Da ich aber lieber Schaltgetriebe fahre, ist mir dies gleich. Wobei ich mir auch bewußt bin, daß die Schaltbox von VOLVO nicht die Präzision des BMW erreichen wird. Hier wird der BMW sicher punkten. Beim Motor bin ich mir noch nicht so sicher.
Alles Gute, AG
Zitat:
Original geschrieben von Alfa Genetic
Derzeit habe ich für 4 Tage den VOLVO zur Probefahrt. Erster Eindruck sehr gut, insbesondere der 5-Zylinder gefällt mir extrem gut. Der Motor zieht gut und ist zwar präsent, aber nicht aufdringlich. Als ALFA-Fahrer habe ich immer schon ein Faible für einen guten Motorklang. Dies wäre für mich also eher ein Argument für als gegen den Kauf.
Hi AG,
ja, da gehts mir - auch als Nicht-Alfa-Fahrer - genauso. Der Motor ist für mich DAS Argument pro Volvo (klar, das Auto drumherum ist auch gut).
Würde mich sehr freuen wenn Du nach Deiner ausführlichen Probefahrt (ist ja schon fast eine Probezeit 🙂) mal berichtest!
Lg
Pete
Zitat:
Original geschrieben von pete100
bei Volvo dürfte dann nach heutiger Info die Xenons immer an sein, finde ich nicht so gut (auch wenn manche schreiben die Xenons wären dann ev. gedimmt - weiß gar nicht ob das überhaupt geht technisch).
Dachte die LED-Leiste zwischen Scheinwerfer und Kühlergrill wäre das TFL?
Hab nun den direkten Vergleich zwischen XC60 und dem X3 2,0 den ich am 29.12. erhalten habe.
Ich bin absoluter Volvo-fan und wollte mir XC60 kaufen. Leider hat mich bei ausgiebiger Probefahrt der Dieselmotor absolut nicht überzeugt (zu laut, zu hoher Konsum) und ausserdem war das Auto für mein Empfinden zu schwammig.
Der BMW hat hingegen einen super leisen Motor, braucht viel weniger Sprit und liegt besser auf der Strasse.
Was die Ausführung betrifft so ist das Geschmackssache, in meine Augen sind die beiden Autos gleichwertig, mit Vorteilen für Volvo in Sitzen (besten und bequemsten die es meiner Meinung nach gibt) und Vorteile für BMW bei Navi.
Trotz Volvofan muss ich anerkennen , dass BMW richtige Wahl ist. Wenn Volvo einen BMW-ähnlichen Motor hätte wäre es der XC60 geworden, aber ganz ehrlich BMW ist für mich besseres Auto.
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Dachte die LED-Leiste zwischen Scheinwerfer und Kühlergrill wäre das TFL?Zitat:
Original geschrieben von pete100
bei Volvo dürfte dann nach heutiger Info die Xenons immer an sein, finde ich nicht so gut (auch wenn manche schreiben die Xenons wären dann ev. gedimmt - weiß gar nicht ob das überhaupt geht technisch).
Nein, das ist nur das Standlicht. Ist zu dunkel für TFL.
Lg
Pete
Hallo,
mich erstaunen schon etwas die Vergleiche....
X3 versus XC60?
Irgendjemand kommt bald auf die Idee den Opel Antara oder Captiva noch ins Spiel zu bringen...
Ganz ehrlich, das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. ;-)
Ich selber habe jahrelang einen XC90 D5 gefahren und bin froh, diese schlechte Qualität mit viel zu hohen Werkstattkosten und Ersatzteilpreisen nicht mehr fahren zu müssen. Seit die mit Ford zusammen gegangen sind, ist die Qualität stark zurückgegangen. Einen XC60 hatte ich 6 Wochen lang! Grauenhaft und total billig wirkend von innen.
Also, wenn Ihr einen XC60 mit einem Hyundai oder einem Ford Kuga vergleicht ist das ja ok, aber nicht mit einem Premium-Fahrzeug von BMW.
Gruss As
Zitat:
Original geschrieben von pete100
Nein, das ist nur das Standlicht. Ist zu dunkel für TFL.Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Dachte die LED-Leiste zwischen Scheinwerfer und Kühlergrill wäre das TFL?
Das agt die Volvo-HP:
Tagfahrlicht
Tagfahrlicht (LED im Frontspoiler)
nicht in Verbindung mit Nebelscheinwerfer oder
Tagfahrlicht-Schaltung
...also auch die hässliche VW-, Audi-, Porsche-, Mercedes-Lösung 🙁