Verfluchte S*heisse- Reifenwechsel Schraube im Gewinde abgebrochen...

BMW 3er E36

Hab gerade meine Sommerschlappen aufgezogen, bricht mir beim letzten Reifen doch glatt beim Festziehen die Schraube im Gewinde ab🙁

Wie kriege ich die da jetzt wieder raus???

Was kostet mich der Spass bei ner Werkstatt???

Beste Antwort im Thema

1 Satz oder 20 Schrauben (M12x1,5x28/Gewinde,Steigung,Gewindelänge).Bekommste auf Ebay für 20-30 Euro.
Hab meine auch von da und seit Jahren keinerlei Probleme,bevor hier die Fachmänner wieder das schreien anfangen.....

Vier Radschrauben halten die Felge ned fest genug....weiß ich ned,ob ich über sowas lachen oder weinen soll.......is doch nur n E36 und kein Porsche Carrera GT...... 🙄

Greetz

Cap

126 weitere Antworten
126 Antworten

M12x1,5 ist das oder ?

und es sind gewindeBOHRER

am besten 3teilig(2teilig) + windeisen natürlich + schneidöl

Jup hast recht hat ne Steigung von 1,5mm 😉
Würde allerdings nur nen Gewinde sacklochbohrer nehmen da du ja eh nur n bisschen nachschneidest.

Zitat:

Original geschrieben von StinkeBear


Gewinde sacklochbohrer

was issn dat ?

alles klar, vielen dank!!!

Ähnliche Themen

Ich helfe gerne mit einem Gewindesacklochbohrer aus!

stalker !

Ich fühle mich verfolgt.....

Der Fred ist schon lang, trotzdem: Eigentlich habt Ihr doch alle Physik gehabt in der Schule und solltet wissen, was Drehmoment ist. Wenn ich sowas les', kann mein Sicherheitsabstand zum Vordermann gar nicht groß genug sein:

"Ich setze da auch ordentlich Kraft rein beim Wechsel... lieber etwas fester als zu lasch..."
...ein Rohr für eine bessere Hebelwirkung hergenommen..." usw. 😠

Man-man-man! Macht Euch mal klar, was 100Nm sind: Newtonmeter; Newton und Meter; ein Meter Hebel und da am Ende 10kg drann gehängt. Zehn Tüten Zucker an einem Meter Hebel. Euer Radmutternschlüssel aus'm Bordwerkzeug ist ca. 30cm lang; heißt also dreimal so viel kg an einen ein drittel so kurzen Hebel gehängt: 33kg an diesen 30cm. Wenn Ihr Euch da mit Euren geschätzen 80kg mal draufstellt - noch nichtmal hüpft - habt ihr schon mehr als das doppelte zulässige Drehmoment auf der Schraube! Einarmig draufstützen reicht mehr als dicke aus.

So und _jetzt_ kann die "ich nehm immer Kraft dazu"-Fraktion Räder wechseln gehen. Wer seine Schrauben bisher wie der TO festgezogen hat sollte sich besser mal'n Satz neue Schrauben holen, da Ihr die eine oder andere garantiert schon mal an die Streckgrenze gebracht habt; die sind also kaputt. Nur sieht man das denen nicht an. Der To hats schon gemacht unds auch eingesehen, schön 😁

Disclaimer: Nein, ich bin keiner von den Momentenschlüsselfanatikern. Bisher hab ichs ohne geschafft und immer alle behalten - Schrauben und Räder.

Gruß
LiberoFan

ah ein physiker

wie berechnet man das denn bei einer schraube ?

angenommen es ist ne 8.8er dann ist die streckgrenze 640n/mm^2 ?

bei einem kerndurchmesser von sagen wir einfach 10mm kommt man auf eine fläche von knapp 80mm^2

ergibt also eine zugspannung von 51,2kn

entspricht irgendwie 5,12 tonnen ?

kommt mir etwas viel vor ?

aber zurück zum thema...wie berechnet man das anziehdrehmoment um eine streckgrenze nicht zu erreichen ?

Zitat:

Original geschrieben von tranquility


aber zurück zum thema...wie berechnet man das anziehdrehmoment um eine streckgrenze nicht zu erreichen ?

Ganz einfach, mit dem Gewindesacklochbohrer!

Zitat:

Original geschrieben von tranquility


ah ein physiker

nein.

Zitat:

angenommen es ist ne 8.8er dann ist die streckgrenze 640n/mm^2 ?
bei einem kerndurchmesser von sagen wir einfach 10mm kommt man auf eine fläche von knapp 80mm^2, ergibt also eine zugspannung von 51,2kN. entspricht irgendwie 5,12 tonnen ? kommt mir etwas viel vor ?
aber zurück zum thema...wie berechnet man das anziehdrehmoment um eine streckgrenze nicht zu erreichen ?

Verdammt gute Frage, die mich auch zum Nachdenken gebracht hat. Du hast nämlich recht, dass man die Schraube auf den ersten Blick kaum so anbrummen kann, dass man diese Zugspannung über die direkte Dehnung des Schraubenschafts durch einschrauben erreicht. Und ich hab 'ne Idee dazu:

Der TO hat die Schraube abgedreht, nicht gezogen. Er sagt, der Rest steht nur einen halben mm raus. Und nachdem er den Rest entfernt hat, hat er festgestellt, dass das Gewinde in der Achsfaust beschädigt ist. Was hat er also angestellt? Er hat die Schraube so angezogen, dass er die maximale Flächenpressung der ersten Gewindegänge überschritten hat: das Gewinde hat gefressen. Jetzt saß die Schraube fest und er hat weiter gedreht. Zusätzlich zu der Zugspannung auf dem kurzen Schaftstück der Schraube zwischen dem Kegelsitz bis zum Gewinde wirkte jetzt jedes Grad Drehung am Schlüssel als Torsionsspannung. Geometrisch sollte man das in eine Scherspannung kurz vorm Gewindeansatz umrechnen können. Ich glaube, dann kommt man ganz schnell auf Deine 51kN.

Du hast mich neugierig gemacht, ich würd's morgen mal nachrechnen, wenn ich die Tabellenbücher zur Hand habe.

LiberoFan

Zitat:

Original geschrieben von Alpina330



Zitat:

Original geschrieben von tranquility


aber zurück zum thema...wie berechnet man das anziehdrehmoment um eine streckgrenze nicht zu erreichen ?

Ganz einfach, mit dem Gewindesacklochbohrer!

AHAHAHAHAHAHA

😁 😁

der kam gut fand ich 😁

Der Umfang der Schraube ist bekannt, die Steigung des Gewindes auch.
Somit hat man eine Rampe, die die Kraft in Zugrichtung ziemlich erhöht.

Nur als kleiner Denkansatz zum Nachrechnen 😉

rohrverlängerung ca. 1m, 80 kg Körpergewicht, das sind dann 800 NM. das sind doch tolle schrauben 😉 

So, bringen wir erstmal Teil I: Reichen die reinen Momente beim Anziehen der Schraube aus, um eine Zugspannung zu erzeugen, die die Schraube zerreißt?
Kurz: ja!

Lang geht das so:
Wir haben M12 Radschrauben, Steigung 1.5 mit einem Trapezgewinde, das dem Regelgewinde DIN13 entspricht (nur die Steigung weicht ab).

Code:
M12: d2 = 10.86mm Schaftdurchmesser
     d3 = 9,85mm Kerndurchmesser
     h3 = 1,07mm Gewindetiefe
     P  = 1,5mm Steigung
     As = 84,3mm² Spannungsquerschnitt
     Kegelsitz 60° Öffnungswinkel.

Bei der Schraube müsste es sich um eine 8.8 handeln. Die Zugfestigkeit Rm beträgt 800N/mm², die Streckgrenze Re liegt bei 640N/mm².
Beim Anziehen der Schraube müssen wir Reibung überwinden. Nimmt man einen Momentenschlüssel, zieht man die Schraube in einem Zug an: Gleitreibung wirkt uns entgegen. Ursache ist die Zugspannung längs der Schraube - auf die wir diese Betrachtung wie oben angekündigt beschränken wollen. Die Zugkraft der Schraube beim Anziehen erzeugt Reibung sowohl am Kegelsitz des Schraubenkopfes als auch im Gewinde. Die Reibpaarungen sind bei Alufelgen Alu-Stahl am Kegelsitz und Stahl-Stahl im Gewinde.
Gleitreibungwert:
Code:
µG(Alu-Stahl) = 0,25
µG(Stahl-Stahl) = 0,18

noch die Reibwerte für Haftreibung:
Code:
µG(Alu-Stahl) = 0,28
µG(Stahl-Stahl) = 0,20

So, hamwer prinzipiell erstmal alle notwendigen Werte. Wonach gucken wir eigentlich?: Unsere Schraube geht kaputt, wenn wir die Streckgrenze überschreiten, abreißen wird sie bei der maximalen Zugspannung Rm. Also rechnen wir mit der Streckgrenze und wollen wissen, bei welchem Moment - das uns die Reibung entgegensetzt - wir diese überschreiten.
Die Kraft auf unsere Schraube an der Streckgrenze ist
Code:
F_Sch = Re * As = 53952N

Reibung am Kegelsitz:
Die Normalkraft für die Reibung ist
Code:
F_N = F_Sch * cos 60°
F_N = 26976N

Das Moment entsteht aus der Reibkraft und dem mittleren Radius des Keglesitzes r_K = 9mm.
Code:
M_K = F_N * µ_G(Alu-Stahl) * r_K
M_K = 60,7Nm

Das Gewindeanzugsmoment kann man ebenfalls berechnen, wie das geht steht im Modler [1], die komplette Formel lautet:
Code:
M_G = F_Sch * ( P/d2/pi + 1,16*µ_G(Stahl-Stahl) ) * d2/2
M_G = 74,1Nm

Unser Gesamtanzugsmoment bis zur Streckgrenze beträgt also gerade mal 134,8Nm !
Tippen wir das Ganze noch mal mit den Werten für die maximale Zugspannung durch, also da wo sie endgültig abreißt, dann erhalten wir:
Code:
M_K = 85,0Nm
M_G = 92,6Nm

ein Gesamtanzugsmoment von 177,6Nm. Wohl gemerkt nur, wenn wir durchziehen ohne abzusetzen. Sonst müssen wir die Haftreibung überwinden, was mehr Schmackes erfordert. Kann ja mal einer fakultativ ausrechnen.

Machen wir mal noch die Gegenprobe: Für die Berechnung der Vorspannung wird normalerweise eine Zugspannung in der Schraube von 90% von R_p0,2% angesetzt. R_p0,2% ist die Spannung, bei der sich die Schraube dauerhaft um 0,2% verformt. Da ich den Stahl der Schrauben nicht kenne, vermute ich mal ins Blaue, dass wir kurz über der Streckgrenze liegen müssten: setze ich also R_p0,2% = 650N/mm². Ergibt sich also

Code:
0,9 * R_p0,2% = 585N/mm²

Dadurch bekommen wir die Momente
Code:
M_K = 55,5Nm
M_G = 67,7Nm
M = 123,2Nm

Naja, lieg ich mit der Rechnung bissel drüber über 110Nm. Egal, viel Spielraum scheint nicht zu sein. Obwohl ich zugebe, dass das alles ziemlich theoretischer Natur ist, was ich hier zusammengschrieben habe. Mit den Reibwerten kann man zum Beispiel 'ne ganze Menge an der Rechnung drehen.

Die Rechnung zur Flächenpressung im Gewinde und ob man diese nicht vor der maximalen Zugspannung in der Schraube überschreitet liefer ich später nach.

LiberoFan

[1] Eckbert Hering, Karl-Heinz Modler " Grundwissen des Ingenieurs" 14. Auflage, 2007, Carl Hanser Verlag München (Seite 407)

Deine Antwort
Ähnliche Themen