V6 TDI - Motorschaden bei 150.000 Km plausibel?
Hallo an alle,
vor 3 Tagen plötzlich auf der Autobahn bei 180 Km/h starkes Ruckeln im Motor und keine Leistung mehr in meinem V6 TDI. Vorher niemals Probleme aufgetreten mit dem Motor. Sofort angehalten und abschleppen lassen zum nächsten VW Autohaus. Allerdings keine Fehleranzeige und auch beim nachfolgenden Auslesen im Autohaus keine Meldungen im Fehlerspeicher.
Heute Anruf vom Autohaus: 2 Zündkerzen sind abgebrochen und Teile davon in den Motor gefallen. Motor wurde wahrscheinlich schwer beschädigt. Kompression in den Zylindern gleich 0. Weitere Aussagen erst möglich nach Abnahme des Zylinderkopfes was allein schon bis 23 Arbeitsstunden und 3500,- Euro kosten soll. Wahrscheinlich wird anschließend ein Austauschmotor benötigt. Nun frage ich mich natürlich auch ob dies realistisch ist. Ich kenne das Autohaus nicht und war dort auch noch nie Kunde.
Bin momentan etwas ratlos wie bei einem Phaeton V6 TDI so etwas passieren kann. Zumal ich auch regelmäßig zur Inspektion bei einem VW Autohaus war - die aktuelle stand gerade an und sollte in 2 Wochen stattfinden. Das Fahrzeug wurde niemals verheizt oder gar bis zum Anschlag getreten sondern immer pfleglich behandelt.
Nun bin ich am Überlegen ob sich die Investition in einen Austauschmotor bei meinem MJ 96 überhaupt noch lohnt. Sicher es ist ein wunderschönes Fahrzeug aber der Austauschmotor wird wohl den Marktwert deutlich übersteigen.
Falls noch jemand eine Idee hat die mir momentan nicht einfällt, freue ich mich über Rückmeldungen.
Gruss capdoc
Beste Antwort im Thema
Hallo capdoc,
erstmal tut es mir leid für dich, solch kapitalen Ärger ohne jegliche Vorwarnung zu haben. Hoffe du kommst mit einem blauen Auge davon.
Ob mein Rat dir wirklich eine Hilfe ist, weiß ich nicht, aber wenn ich dich richtig verstehe, stellt sich dir gerade die Frage - reparieren oder einstampfen.
Wenn ich diese Frage zu beantworten hätte, würde ich meinen Dampfer auf jeden Fall zu Zottel bringen. Sicherlich ist das nicht so einfach und möglicherweise auch ein weiter Weg, aber schließlich geht es um sehr viel Geld und den beiden vertraue ich blind. Wenn die dir auch sagen, Maschine ist im A...., dann kannst du das auch glauben. Aber vielleicht haben die zwei auch eine ganz andere Antwort für dich.
Drücke dir die Daumen.
Gruß
Andreas
75 Antworten
Bin hier auch der Meinung, dass das Autohaus bei deiner bestehenden Versicherung zumindest erst einmal einen Kostenübernahmeantrag stellen soll. Wenn diese Antwort dann Negativ ausfällt, hast du etwas schriftliches in der Hand für deinen Rechtsbeistand. Das Problem hierbei besteht dann als Prozess, der gut 2 Jahre bis Abschluss dauern kann.
naja, wenn es so eindeutig ist, gibt es auch aufsichtsorgane und die brauchen - das weiß ich aus eigener Erfahrung - keine zwei Jahre. Eher zwei Tage und dann wird der Vorstand mal um Stellungnahme gebeten :-)
Aber erst einmal würde ich nicht über ungelegte Eier reden. Gucken wir mal was die Versicherung sagt und wie sie ihr "Urteil" begründet.
Fraglich ist m.E. jedoch nicht ob der Tausch Bestandteil der Inspektion ist, sondern ob es im Rahmen der Inspektion aufgefallen wäre (Fehlerspeicher, Sichkontrolle, o.a.) aber das kann ich nicht beurteilen, da kein Plan von Autoreparaturen :-)
Ich bin nur Bürostuhlakrobat.
Ich drück schon mal alle Daumen das das zu Deinen Gunsten ausgeht !!!!
Halt uns auf dem laufenden, kann ja jedem noch so gehen.
Bezüglich Inspektion ganz klare Aussage der Werkstatt: Das wäre nicht aufgefallen, da Injektoren und Glühkerzen nur bei Motorproblemen und nicht regulär geprüft werden.
Ich hätte also zur Inspektion gewesen sein können, fahre vom Hof und 10 Meter weiter identischer Motorschaden wie jetzt auch, oder es hätte sogar der Werkstatt während der Probefahrt passieren können.
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...da wird dann nach Aktenlage entschieden. Das Ergebnis ist eigentlich ganz einfach....
Man kann aber auch direkt mit der Versicherung Kontakt aufnehmen und die Situation erklären/begründen. Die Chancen steigen an auf Verständnis zu stoßen ....
Nachdem ich nun seit 2 Tagen keine Antwort vom Autohaus erhalten habe rief ich heute an. Frage nach Endoskopiebefund: "Wir konnten da leider kein Ergebnis bekommen wir müssen dann den Zylinderkopf für 3.500 Euro abnehmen". Klingt eher nach: Haben wir nicht gemacht oder können wir nicht.
Frage nach der Antwort von VW und der Garantieversicherung: "Kulanzanfrage stelle ich nicht an VW, da ja Serviceintervall schon überschritten, die Anzeige war ja schon ein paar Tage an. Und Versicherung habe ich nur AGB gelesen und da steht drin wenn Service fällig dann keine Leistung. Ich schick die Unterlagen mal hin und dann warten wir mal"
Fazit: Ich kümmere mich jetzt um alles selbst.
Daher meine Frage: Gibt es eigentlich noch eine spezielle Phaetonhotline? Wenn ja welche Nummer wäre das denn?
Gruss capdoc
Versuch doch mal diesen Kontakt:
Herr Ronny Mai
Kundenbetreuung
Tel: +49 (0) 351 420 4441
Ronny.Mai@volkswagen.de
Sehr hilfreicher, kompetenter Ansprechpartner in der GMD. Habe nur positive Erfahrung mit ihm gemacht.
MfG
MXPhaeton
Zitat:
@capdoc schrieb am 9. Juni 2016 um 11:10:45 Uhr:
Und Versicherung habe ich nur AGB gelesen und da steht drin wenn Service fällig dann keine Leistung. Ich schick die Unterlagen mal hin und dann warten wir mal"
kannst du die hier mal online stellen. hab gerade beim vvd geschaut und unter Römisch IX genau das gefunden, was der Gesetzgeber auch (vor-)schreibt.
Soeben Anruf der VW Kundenhotline, Mitarbeiter kanapp angebunden: "Ich möchte Ihnen nur mitteilen, dass ihre Kulanzanfrage aufgrund des Fahrzeugalters abgelehnt werden muss."
Also lange Diskussion über 40 Minuten, Darlegung mehrerer Argumente (25 Jahre durchgehend VW/Audi, mehr als 10 Fahrzeuge, darunter mehrere Premiumfahrzeuge wie 2x Audi A6, 2x Paheton, Touareg in der Familie, erste Kulananfrage). Keine Wirkung auf den Mitarbeiter, Auch die Argumentation der Laufleistung verlief ins Leere. Selbst wenn das Fahrzeug nur 100km hätte gäbe es keine Kulanz. Mitarbeiter wurde dann langsam böse und sagte er habe seine Vorgaben, es gibt keine Kulanz und er werde das Gespräch jetzt beenden. Fand ich schon ziemlich frech.
Auf die Nachfrage ob er andere Optionen der Einigung sehe wie Neuwagenrabatt oder ähnliches, knappe Antwort: "Nein"
Auf die Nachfrage ob dies der Anspruch an die VW Qualität sei, knappe Antwort: "Garantie ist 2 Jahre, danach geht jeder Schaden zu Ihren Lasten"
Auf meine Frage, dass ihm ja bewusst sei, dass der Defekt auf den fehlerhaften Injektoren beruht die damals von VW verbaut wurden, was weitläufig bekannt ist, wieder knappe Antwort:"Kann sein, aber Garantie ist 2 Jahre und die ist abgelaufen."
Auf die Frage ob er denn einen Vorgesetzten hätte:" Ja aber nur einen disziplinarischen, der nicht weisungsbefugt ist und der wird ihnen auch keine andere Auskunft erteilen"
Ich bat dennoch um Rückruf durch diesen.
Ich deutete dann an dass ich sehr enttäuscht bin von dieser Entscheidung insbesondere unter dem damaligen Verkaufsmerkmal eines Premiumfahrzeuges mit Premiumservice und muss dann ernsthaft überlegen ob ich mein nächstes Fahrzeug erneut bei VW kaufen werden, folgende Antwort:" Das ist Ihre Entscheidung wos Sie kaufen, ist uns aber letztlich auch egal". Nochmalige Nachfrage ob er das denn für wirtschaftlich sinnvoll erachtet entgangene Gewinne der nächsten 20 Jahre in Höhe mehrerer hundertausend Euro hinzunehmen durch einen Markenwechsel meinerseits, anstatt einmalig kulant zu sein, folgende Antwort:"Das entscheide ich nicht, ich habe Vorgaben, mein Job ist es Ihre Kulanzanfrage abzulehnen."
Am Ende wurde der Herr sogar richtig böse im Tonfall, obwohl ich ruhig blieb. Ich hatte auch das subjektive Gefühl, dass er den Phaeton nicht wirklich mochte... Kann aber auch Einbildung sein.
Wow also Kundenservice sieht in der Tat anders aus. Aus rechtlicher Sicht hat er ja richtig gehandelt, aus kundenorientierter Sicht und vor allem wirtschaftlicher Sicht für VW, halte ich dieses Vorgehen für sehr gewagt.
Ich werde nun wirklich stark überlegen mir einen Phaeton aus 2015 für 36 Monate zu leasen wenn zu kalkulieren ist, dass in einem ähnlichen Fall bereits in 1 Jahr oder weniger mit einer identischen "Null Kulanz Politik nach Garantieablauf" zu rechnen ist.
Auch wenn der Ärger verständlich ist, VW hat interne Vorgaben und die sind wohl in Stein gemeißelt. Das Vorgehen ist frech aber nachvollziehbar. Der Mitarbeiter am Telefon kostet ja auch Geld. Ich würde allerdings nach einer solchen Erfahrung ganz sicher keinen einzigen Cent mehr in diesen Konzern stecken. Aber ist deine Entscheidung am Ende.
Ich würde eine aufbereitete gebrauchte Maschine mit Garantie kaufen und diese dann beim Zottel ( oder vielleicht hat Zottel auch da Kontakte ) einsetzen lassen. So behältst du dein Lieblingsfahrzeug und VW verdient nicht einen Cent an dem Vorfall.
Hallo DSU,
lange nichts mehr von Dir gehört. Schön wieder alte Bekannte hier zu treffen.
Diese Option habe ich auch schon durchgerechnet. Ein Motor kostet nicht unter 7000,- Euro, Gewährleistung 12 Monate, Einbau geschätzt 4-6.000 Euro. Insgesamt also 11-13.000 Euro. Restwert des Fahrzeuges mit intaktem Motor max. 15.000 Euro, wahrscheinlich eher weniger. Letztlich in jeder Hinsicht ein finanzielles Fiasko obwohl ich das Fahrzeug wirklich geliebt habe. Und wer weiss was demnächst defekt sein wird?
Letztlich habe ich heute noch einige Telefonate geführt und es verdichten sich die Hinweise, dass VW hier offenbar erneut versucht einen großen Skandal zu vertuschen. Es gibt einige VW Mechaniker die sich fragen warum beim V6 TDI mit B Kennbuchstaben nicht längst ein Rückruf erfolgt ist, da die Fälle mit Motorschaden recht häufig sind und es sogar eine TPI gibt die besagt bei jeglichen Motorproblemen sofort die bekannt defekten Injektoren zu tauschen. Viele führen dies darauf zurück, dass der Schaden erst nach über 120.000 Km auftritt und daher je nach individueller Fahrleistung keine Häufung der Fälle zu verzeichnen ist und somit die Meldepflicht beim KBA umgangen werden kann.
VW versucht hier offenbar erneut, wie beim Abgasskandal, alles zu vertuschen und hofft, dass aufgrund des mittlerweile erreichten Alters der betroffenen Fahrzeuge alles abbügeln zu können. Bis 2013 wurde in ähnlichen Fällen bei Audi und VW vollständiges Schweigen durch Kulanz erkauft. Jetzt ist VW dazu nicht mehr bereit, da nur noch Privatanwender und Wenigfahrer betroffen sind denen man erzählen kann dies sei ein Einzelfall von dem man noch nie gehört hat (obwohl die zahlreichen Dokumentationen bei VW und auch im Internet eine andere Sprache sprechen).
Ich werde daher wohl das KBA über den Vorfall informieren. Dies wird mir persönlich wahrscheinlich eher wenig helfen aber vielleicht anderen V6 TDI Fahrern. Bis dahin kann ich nur jedem V6 TDI mit MBK B-- raten dringend die Injektoren prüfen zu lassen und jeden Schaden bzw. Wechsel nach TPI hier zu posten und dem KBA zu melden um ggf. auch nach so langer Zeit noch eine Rückrufaktion bei VW und Kostenübernahme zu erreichen.
Nach meiner Meinung, muss ein Hersteller eines Premiumfahrzeuges auch für Fehler gerade stehen. MB hat sich damals zu den fehlerhaften Injektoren bekannt, VW versucht wie immer alles zu vertuschen...
Liefern denn die Glühkerzen vor dem Ausfall (Abbrechen) keine Fehlermeldung?
Bei mir wurde vor Jahren mal eine Glühkerze getauscht. Die fehlerhafte Funktion wurde im Rahmen der Inspektion erkannt, also nehme ich an, dass es da irgendeinen Fehlereintrag gab, sonst wären die wohl nicht drauf gekommen.
Von den Injektoren kann man doch auch diverse Werte abfragen, meine hier mal entsprechende Protokolle gesehen zu haben. Kann man anhand der Werte nicht frühzeitig einen möglichen Ausfall erkennen?
Gruß,
tottesy
Glühkerze liefert offenbar keinen Fehlereintrag, solange sie glüht. Injektorprüfung ist kein Bestandteil der Inspektion weil zu aufwendig.