Turbo "kaltfahren" ...wie ist das denn mit Start/Stop Automatik?
...das dacht' ich mir gestern in einem Leihwagen (Audi A1).
Daher mal rein interessehalber die Frage: Normalerweise sagt man ja daß man einen Turbomotor wenn er heiß ist bzw. länger hochtourig gefahren wurde (zügige Autobahnfahrt o. ä.) eine Weile nachlaufen lassen soll bevor man ihn abstellt.
Wie verhält sich denn sowas bei einer Start/Stop Automatik? Da wird ja quasi ständig der Motor einfach und unvermittelt abgeschaltet. Ist das dann wirklich "schädlicher" für den Turbolader oder wird dem irgendwie entgegengewirkt?
Beste Antwort im Thema
Hallo!
mr_vollgas - ein Ventil gibt es leider nicht, die Schmierung ist nicht gewährleistet, wenn du ihn direkt abstellst - leider.
Aber, bei Benzinmotoren (N54, N55, N20, N13) - also die neuen R4, R6-Turbomotoren (Bi-Turbo oder TwinScroll) ist eine elektrische Wasserpumpe verbaut. Diese wälzt, wenn der Motor sehr warm ist und auch die Turbos, das Kühlmittel noch um und kühlt die Turbolader - natürlich nicht die Ölpumpe, aber die Motoren, die ich aufgezählt habe, haben auch eine Wasserkühlung des Laders - somit wird die elektrische Pumpe dann noch weiterhin betrieben (ca. 60 Sekunden), um die Wärme abzuführen 🙂 Eine tolle Entwicklung!
Bei den N63-Motoren und auch N74-Motoren (auch N63TÜ-Motoren mit z.b. 450 PS und Valvetronic im neuen F01 LCI oder auch F10 LCI) gibt es neben der elektrischen WAsserpumpe, die für den Motor und Heizung zuständig ist - eine eigene Turbolader-Zusatzwasserpumpe, welche hier nochmals regelt und die Turbolader kühlt - vor allem gibt es bei den V-Motoren das Problem, dass BMW diese nun innen platziert hat - also die Krümmer liegen im V-Winkel und nicht mehr außerhalb, wie gewohnt - dort sitzt nun die Ansaugbrücke. Daher entwickelt sich eine enorme Hitze - daher bei V-Motoren eine zusätzliche Turbo-Wasserpumpe (elektrisch) 🙂 Auch eine tolle Entwicklung!
Sonst hat der Dieselmotor leider noch immer keine elektr. Wasserpumpe - wird aber auch kommen, nehme ich an! Auch der N57-Motor hat keine.
Ich würde beim SSA einfach diese deaktiveren oder auf der Kupplung bleiben (mit Hirn fahren!) 😉
Grüße,
BMW_verrückter
39 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Du hast N52 und N53 vergessen. 😉
Nein, vergessen habe ich die nicht. Ich habe sie nicht erwähnt, da dies Sauger-Motoren sind und keine aufgeladene Motoren.
Zitat:
Eines verstehe ich aber nicht: Warum baut BMW, wenn doch jeglicher Krempel an Bord ist, keine Einrichtung ein, die diesen Unsinn mit dem direkten Abstellen nach dem Stehenbleiben nach hoher Motorlast unterbindet?
Sehr gute Frage - müsste man die Ingenieure mal fragen.
Grüße,
BMW_verrückter
Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Sehr gute Frage - müsste man die Ingenieure mal fragen.Grüße,
BMW_verrückter
...andere Frage... mit welchem Parameter sollen die das anstellen?
Eine Wellendrehzahl gibt die Turboelektronik doch nicht aus, und mit Ladedruck ist da auch nix mehr wenn er nur nachläuft... Temperatur wäre noch eine Möglichkeit, aber dafür müsste wohl eher ein Fühler in die Abgasseite verbaut werden, was wieder zusätzlich Geld kostet...
Und sind wir mal ehrlich... einen Turbo zu tauschen ist ein tolles Geschäft für jeden 🙂, also es wäre mit Sicherheit nicht nicht im Interesse der Werkstätten.
Gruß
Ich bin bei dir 🙂 Es geht BMW doch gut, wenn mehr Lader den Geist aufgeben, so what? 🙂
Grüße,
BMW_Verrückter
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Eines verstehe ich aber nicht: Warum baut BMW, wenn doch jeglicher Krempel an Bord ist, keine Einrichtung ein, die diesen Unsinn mit dem direkten Abstellen nach dem Stehenbleiben nach hoher Motorlast unterbindet?
Weil die in Ihren zigTrilliarden Testkilometern wohl festgestellt haben, das die (weiterlaufende) Wasserkühlung ausreicht.
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Zitat:
Original geschrieben von mr_vollgas
...andere Frage... mit welchem Parameter sollen die das anstellen?Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Sehr gute Frage - müsste man die Ingenieure mal fragen.Grüße,
BMW_verrückter
Ich denke, dass die dazu durchaus in der Lage sind. Man kann ja die Lastzustände des Fahrzeugs erfassen und wenn eine gewisse Beanspruchung war, könnte man die SSA für xx Minuten sperren.
Die Daten werden sowieso erfasst und wahrscheinlich auch gespeichert (bei VAG zumindest wird es gemacht), also könnte man die ja auch sinnvoll für solche Sachen verwenden.
Zum Sinn oder Unsinn der SSA gibt es genügend Threads im F10-Forum.
Einzige Möglichkeit, den Motor nach langen Autobahnfahrten weiterlaufen zu lassen, ist, sein eigenes Hirn zu benutzen. 😉
Die SSA ist ab Werk so eingestellt, dass sie nach jedem Start des Motors aktiv ist. Sie müsste also nach jedem Neustart händisch deaktiviert werden, wie das ja auch viele machen. Angeblich bietet BMW mittlerweile aber sogar offiziell die Möglichkeit an, die SSA auf "Memory" zu codieren. Dann "merkt" sich die SSA ihren letzten Zustand. Wenn sie also einmal ausgeschaltet wurde, bleibt sie auch nach einem Motorstart inaktiv, bis sie wieder manuell aktiviert wird.
Alternativ kann man die SSA einmalig unterdrücken. Bei Schaltfahrzeugen, indem man die Kupplung getreten lässt, bei Automatik muss man unmittelbar nach dem Stopp das Bremspedal etwas "nachtreten". Da muss man dann in der konkreten Situation dran denken.
Wäre natürlich schön, wenn die SSA von selbst kritische Betriebszustände erkennen würde.
Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Nein, vergessen habe ich die nicht. Ich habe sie nicht erwähnt, da dies Sauger-Motoren sind und keine aufgeladene Motoren.
Ach so, verstehe. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Sehr gute Frage - müsste man die Ingenieure mal fragen.
Ich befürchte fast, dass in diesem Fall die sinnvolleren Ansprechpartner die Rotstiftakrobaten sind. 🙄
Zitat:
Original geschrieben von mr_vollgas
...andere Frage... mit welchem Parameter sollen die das anstellen?
Über den Abgastemperatursensor. Derartige Bauteile gibt es schon seit Jahren, so hatte z.B. ein Audi RS 4 Baujahr Ende der 90er schon einen.
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Über den Abgastemperatursensor. Derartige Bauteile gibt es schon seit Jahren, so hatte z.B. ein Audi RS 4 Baujahr Ende der 90er schon einen.
Den RS4 gab es erst ab 1999 🙂
Grüße,
BMW_Verrückter
Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Den RS4 gab es erst ab 1999 🙂
1999 ist doch Ende der 90er, oder? *kopfkratz* Abgesehen davon: Du als VW und Audi & Derivaten - Gegner weißt über diese Modelle bescheid? 😰
Hallo!
Man muss sich bei jedem Hersteller auskennen, um darüber zu diskutieren. Hasse Menschen, die nur so tun und im Internet permanent was recherchieren - wenn man denen dann gegenüber steht, haben sie plötzlich keinerlei Ahnung 😉
Grüße,
BMW_Verrückter
Zitat:
Original geschrieben von casus_knaxus
...
Alternativ kann man die SSA einmalig unterdrücken. Bei Schaltfahrzeugen, indem man die Kupplung getreten lässt, bei Automatik muss man unmittelbar nach dem Stopp das Bremspedal etwas "nachtreten". Da muss man dann in der konkreten Situation dran denken.
...
Hi,
In Wahrheit darft das was Du schreibst gar keine Alternative zum Umgehen der SSA darstellen!
Wenn Jemand etwas Ahnung davon hat was man besonders dem ZMS aber auch dem Ausrücklager mit minutemlangen Getretenlassen des Kupplungspedals bei eingelegtem Gang antut... da krampft es einem alles zusammen! 🙁 Wenn ich manchmal mit Leuten mitfahre die das einfach aus Gewohnheit machen und es teilweise gar nicht merken, wundert es mich teilweise, wie lange die Fahrzeuge schon problemlos laufen...
Diese Teile sind für kurze Beanspruchungen gedacht, und nicht für minutenlange... in dem System werden nämlich ganz anständige Ausrückkräfte zum Lösen der Kupplung benötigt. Das geht im Fall des ZMS auf eine Gleitringdichtung aus Kunststoff, sowie auf der anderen Seite auf das Ausrücklager bzw. auf die Membranfeder.
Manche wundern sich dann noch, warum nach 60tkm der ZMS sowie im gleichen Zug ein neuer Kupplungssatz mit Ausrücklager fällig wird.
Beim E60 haben wir die SSA eh noch nicht, und ich wette man kann sich bei den F-Modellen noch mehr codieren (lassen) als bei unseren betagten und somit die SSA auch.
Die BMW-Händler schaffen es ja auch die Gurtwarnung zu deaktivieren, und das wäre wohl in etwa vergleichbar, noch dazu weil es wohl einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Kunden gibt, die das System deaktiviert haben wollen...
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von mr_vollgas
Hi,
In Wahrheit darft das was Du schreibst gar keine Alternative zum Umgehen der SSA darstellen!
Wenn Jemand etwas Ahnung davon hat was man besonders dem ZMS aber auch dem Ausrücklager mit minutemlangen Getretenlassen des Kupplungspedals bei eingelegtem Gang antut... da krampft es einem alles zusammen! 🙁 Wenn ich manchmal mit Leuten mitfahre die das einfach aus Gewohnheit machen und es teilweise gar nicht merken, wundert es mich teilweise, wie lange die Fahrzeuge schon problemlos laufen...
Diese Teile sind für kurze Beanspruchungen gedacht, und nicht für minutenlange... in dem System werden nämlich ganz anständige Ausrückkräfte zum Lösen der Kupplung benötigt. Das geht im Fall des ZMS auf eine Gleitringdichtung aus Kunststoff, sowie auf der anderen Seite auf das Ausrücklager bzw. auf die Membranfeder.
Manche wundern sich dann noch, warum nach 60tkm der ZMS sowie im gleichen Zug ein neuer Kupplungssatz mit Ausrücklager fällig wird.
Beim E60 haben wir die SSA eh noch nicht, und ich wette man kann sich bei den F-Modellen noch mehr codieren (lassen) als bei unseren betagten und somit die SSA auch.
Die BMW-Händler schaffen es ja auch die Gurtwarnung zu deaktivieren, und das wäre wohl in etwa vergleichbar, noch dazu weil es wohl einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Kunden gibt, die das System deaktiviert haben wollen...Gruß
Servus
Dann hab ich wohl in den letzten knapp 24 Jahren Fahren mit Schaltgetrieben und daraus resultierenden doch "paar" Kilometern Glück gehabt. 😕😕 Ich oute mich als Kupplungstreter an der Ampel, wunder mich aber zugleich, dass ich in all den Jahren nicht ein Mal einen Kupplungsrelevanten Teil reparieren lassen musste.
Sollte ich nach 30000 km im E61 vorsichtshalber die Sitze tauschen wegen Dauerbeanspruchung, oder eventuell das Gaspedal oder das Bremspedal?
Grüsse vom Abraham
Zitat:
Original geschrieben von Abraham1971
ServusDann hab ich wohl in den letzten knapp 24 Jahren Fahren mit Schaltgetrieben und daraus resultierenden doch "paar" Kilometern Glück gehabt. 😕😕 Ich oute mich als Kupplungstreter an der Ampel, wunder mich aber zugleich, dass ich in all den Jahren nicht ein Mal einen Kupplungsrelevanten Teil reparieren lassen musste.
Sollte ich nach 30000 km im E61 vorsichtshalber die Sitze tauschen wegen Dauerbeanspruchung, oder eventuell das Gaspedal oder das Bremspedal?
Grüsse vom Abraham
Ein gutes Besipiel, dafür, dass in den meisten Fällen wahrscheinlich auch nichts sein wird, wie man so schön sagt, und ich wette, dass der Anteil jener die das so machen und noch nie ein Problem hatten ein beträchtlicher ist! 🙂
Die Laufleistung der jeweiligen Komponenten ist hier klarerweise der ausschlaggebende Faktor. Glück gehabt hin oder her, auch wenn Du (berechtigterweise) jetzt deine Gewohnheiten nach der langen Zeit nicht ändern wirst - Tatsache ist nun mal, dass manche Komponenten dadurch mehr beansprucht werden als nötig, und wenn solche Dinge empfohlen werden, anstatt dass einfach die Deativierungstaste gedrückt werden sollte, dann ist das nicht besonders schlau.
Ich wollte mit meinem Posting niemanden angreifen, es kann jeder mit seinem Fahrzeug fahren wie er will, der Eine gibt auf solche Dinge acht, der Andere nicht.
Ich ziehe mir diese Sachen auch nicht aus der Nase, sondern war letzte Woche auf einer Veranstaltung von ZF wo unter anderem der ZMS, dessen Funktion sowie dessen Verschleißbilder usw. aber auch erklärt wurde, was für einen ZMS schädlich ist. Gebe hier nur das wieder, was die Ingenieure, die diese Teile entwickeln da erzählt haben.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von mr_vollgas
Diese Teile sind für kurze Beanspruchungen gedacht, und nicht für minutenlange... in dem System werden nämlich ganz anständige Ausrückkräfte zum Lösen der Kupplung benötigt. Das geht im Fall des ZMS auf eine Gleitringdichtung aus Kunststoff, sowie auf der anderen Seite auf das Ausrücklager bzw. auf die Membranfeder.
Also ich bin wirklich Technik-Laie, darum die Frage:
Die Ausrückkräfte fallen nur beim Lösen der Kupplung an? Immerhin wird ja da wirklich der Kraftfluss getrennt.
Heißt doch, wenn der Kraftfluss schon getrennt ist, wird einfach nur gehalten?
Ich stell mir das einfach so vor, wie wenn ich ne Bierkiste aufhebe.
Der Moment, in dem sie sich vom Boden hebt ist der, wo ich die meiste Kraft benötige (zumindest subjektiv 🙂 ). Das Halten der Kiste in der Luft ist da weniger anstrengend.
Ich gehöre da nämlich zum gleichen Personenkreis wie der Abraham und hatte bisher auch noch keine Probleme. Wobei ich zugeben muss, dass ich selten mehr als 50-60tkm auf ein Auto gefahren habe, bis ich es verkauft hab.
Zitat:
Original geschrieben von flosen23
Also ich bin wirklich Technik-Laie, darum die Frage:
Die Ausrückkräfte fallen nur beim Lösen der Kupplung an? Immerhin wird ja da wirklich der Kraftfluss getrennt.
Heißt doch, wenn der Kraftfluss schon getrennt ist, wird einfach nur gehalten?
Ich stell mir das einfach so vor, wie wenn ich ne Bierkiste aufhebe.
Der Moment, in dem sie sich vom Boden hebt ist der, wo ich die meiste Kraft benötige (zumindest subjektiv 🙂 ). Das Halten der Kiste in der Luft ist da weniger anstrengend.Ich gehöre da nämlich zum gleichen Personenkreis wie der Abraham und hatte bisher auch noch keine Probleme. Wobei ich zugeben muss, dass ich selten mehr als 50-60tkm auf ein Auto gefahren habe, bis ich es verkauft hab.
Die Pedalkraft ist beim Lösen am größten, weil die Membranfeder betätigt werden muss, klar, aber auch die Haltekraft ist schon ganz ordentlich... und das ist ja nur die Kraft am Kupplungspedal, da sind noch zwei anständige Hebel, sowie ein Hydrauliksystem dazwischen. Die Membranfeder hat in etwa eine Betätigungskraft von 150kg was ich bei ZF gehört habe 🙂
Die Kraft, die auf den ZMS drückt ist jedoch bei voll durchgedrücktem Pedal am größten, da hier auch noch eine kleine Metalldichtung (sieht aus wie eine Art Tellerfeder) verbaut ist, die erst bei voll geöffneter Kupplung maximal betätigt wird, und genau die drückt die Sekundärmasse auf eine Dichtung, welche auf der Primärmasse befestigt ist, und da tritt der Verschleiß auf 🙂
Der ZMS ist mit Fett gefüllt, wenn die Dichtung undicht wird tritt es aus und der Schwung hat seinen letzten Lebensabschnitt rasch erreicht 😉
Das macht das Material schon ganz gut mit - bei einem Freund und seinem 530d Handschalter ist der ZMS jetzt bei 120tkm tot...
Gruß