Tesla-Härtetest: Runde 2

Tesla Model S 002

Stuttgart – Vier Tesla-Fahrer strahlen beim Blick auf das Messgerät. Es hängt, abgedeckt von einer zerrissenen Plastiktüte mit Werbung für eine Automobilpublikation, zwischen dem Tesla Model S und einer dreiphasigen Steckdose. Sie strahlen zufrieden, trotz 13° Celsius, trotz Starkregen, der vom Wind durch ihre dünnen Jacken gepeitscht wird. Das Gerät zeigt 9,8 Kilowattstunden Ladung an.

9,8 Kilowattstunden, die beweisen, dass ein Model S P85 mit konstant 120 km/h ohne Zwischenladung von Stuttgart nach München fahren kann

.

Das klingt selbstverständlich, erwartbar, denn Tesla gibt 502 Kilometer als maximale Reichweite für sein Model S an. Doch im Härtetest des Fachmagazins Auto Motor und Sport (AMS) im Juli 2014 versagte der Reichweiten-Bizeps des getesteten Autos mitten im Klimmzug.

46 Kilowattstunden soll das Model S bei konstantem Tempo von 120 km/h pro 100 Kilometer bei starker Hitze verbrauchen, schrieb die AMS damals

. Auf 75,9 Kilowattstunden Netto-Batteriekapazität hochgerechnet ergibt das eine Reichweite von 184 Kilometern. Einer Strecke von Stuttgart bis kurz hinter Augsburg.

Das Model S kommt viel weiter

“, sagten die Model-S-Fans vom

Tesla-Fahrer und Freunde e.V.

(TFF). Sie erkundigten sich nach den Testmethoden, kontaktierten den AMS-Chefreporter Alexander Bloch und

veranstalteten am 23. August 2014 eine Vergleichsfahrt in Hilden

.

Ihre Tesla fuhren bei 20 Grad Außentemperatur im Durchschnitt 363 Kilometer weit

. Bloch und seine AMS-Kollegen waren dazu eingeladen, erschienen aber nicht zum Termin.

AMS gegen TFF: Fachzeitschrift gegen Community

Schon vorher hatte die AMS die Tesla-Fahrer zu einem erneuten Test unter ähnlichen Bedingungen eingeladen:

Am 12. September 2014 folgte der exklusive Nachtest auf einer zertifizierten Teststrecke

. Es herrschten die gleichen Parameter wie beim ersten Versuch. Ein Oval mit genau 3,0 Kilometern Länge, zwei Steilkurven, konstant 120 km/h und am besten 30 Grad Außentemperatur. Aber die gibt es nicht im September in Baden-Württemberg. Dafür Kälte und Regen.

Trotzdem starten beide Parteien gemeinsam den neuen Versuch. Sie wiederholen den ersten Test mit einem privaten

Model S

aus dem TFF. Zehn Runden auf glattem Asphalt, danach eine Ladung auf den zuvor gemessenen Akkustand. 9,8 kWh laden die Tester nach 32,2 Kilometern.

Das bedeutet einen Verbrauch von 30,4 kWh pro 100 Kilometer

(inklusive Ladeverlust). Ergibt eine Reichweite von 280 Kilometern.

Zur Sicherheit fährt ein zweites Model S mit 120 km/h auf dem Oval. So lange, bis der Akku Tempo 120 km/h nicht mehr halten kann. Nach 2:15 Stunden steht fest: Das Model S P85 von TFF-Mitglied Boris Reski fährt unter Testbedingungen 267,7 Kilometer weit – mit Klimaanlage, Heizung und Abblendlicht, aber ohne Radio. Ohne die Reserveladung anzugreifen, fahren die Tester 258,2 Kilometer.

Das entspricht rechnerisch einem Verbrauch von 29,4 kWh pro 100 Kilometer

. Der Bordcomputer zeigt zuletzt 28,6 kWh pro 100 Kilometer an.

„Einphasig laden ist wie Benzin verschütten“

Doch woher kommt die Differenz zwischen den Fahrten?

Die AMS hatte im ersten Test nach 31 Kilometern einen Ladestromverbrauch von 14,3 kWh gemessen – fast 50 Prozent mehr als beim Nachtest.

Die nur 184 Kilometer Reichweite wurden von der AMS auf Basis des gemessenen Wertes berechnet. Ermittelt mit der sogenannten einphasigen Bruttoladung inklusive aller Ladeverluste. Dieser Wert gibt an, wie viel Strom für die vollständige Ladung an einer normalen Haussteckdose nach 31 Kilometern nötig war.

TFF-Vorsitzender Eberhard Mayer sagt: „

Das Model S ist nicht für einphasiges Laden gebaut

.“ Für den Vergleich hatte die AMS alle Testkandidaten einphasig geladen. Doch das sei beim Tesla extrem ineffizient. Besonders für die letzten 8,5 kWh Ladung benötige man viel Strom für Zellausgleich und Akku-Kühlung. Vielleicht habe beim Laden eine Tür offen gestanden. Dann könne die Klimaanlage Strom verbraucht haben.

Bloch sagt, die Ladeprotokolle gäben keinen Hinweis auf außergewöhnliche Situationen. Das einphasige Laden sei unvermeidlich gewesen. Schließlich trat der Tesla in einem Vergleichstest an. Und da sei Vergleichbarkeit essentiell.

Mayer zieht den Vergleich zum Tanken.

Einphasiges Laden sei, als würde jemand Sprit verschütten

. Der schlechte Verbrauchswert müsse vor allem von den Ladeverlusten stammen. Zudem fand der erste Reichweitentest bei 30 Grad Außentemperatur statt. Die Klimaanlage musste das aufgeheizte Auto auf 20 Grad kühlen. Bei einer längeren Strecke wäre die Leistung der Klimaanlage gesunken, damit der Verbrauch. Die Mehrbelastung sei nur am Anfang so stark. Das sorge beim Hochrechnen für eine Ungenauigkeit.

Eine Differenz von 50 Prozent

Bei einer vollständigen dreiphasigen Ladung haben die Tester beim Tesla Model S P85 einen Bruttoladehub von 86,5 kWh gemessen. Das bedeutet:

Bei einer Ladung von null Kilometern auf volle Restreichweite benötigt das Model S P85 86,5 kWh Strom

. Im Akku kommen davon 75,9 kWh an – der Ladeverlust liegt bei dreiphasiger Ladung demnach bei 14 Prozent.

Ein AMS-Testfahrer gab an, der Bordcomputer habe während der ersten Testfahrt einen Verbrauch von ungefähr 34 kWh pro 100 Kilometer angezeigt. Selbst bei einer Ungenauigkeit von einer Kilowattstunde ergibt das eine Brutto-Netto-Differenz von mehr als 30 Prozent zum gemessenen Wert von 46 kWh.

Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Experte, dass bei einphasiger Ladung und dadurch längerer Ladedauer die Ladeverluste entsprechend ansteigen.

Lüfter, Zellausgleich und Zusatzgeräte müssen dann länger versorgt werden als bei schneller, dreiphasiger Ladung. Das führt unter anderem zu höheren Ladeverlusten. Dreiphasiges Laden sei derzeit eine der effizientesten Methoden.

Ladeverluste beeinträchtigen nicht die Reichweite. Sie geben nur an, wie viel zusätzlicher Strom für die Akkuladung notwendig ist.

Nach dem zweiten Test: Unmut im TFF-Forum

Der Nachtest lässt beide Parteien als Sieger und Verlierer zurück.

Die Tesla-Fahrer sind zufrieden, weil sie trotz widrigem Wetter so gute Reichweiten erzielt haben. Doch die Nutzer des TFF-Forums sind unzufrieden. Einer schreibt: „Schade, dass ihr jetzt wie die kleinen Jungs da steht und AMS wieder sehr generös die Oberhand gewonnen hat. Die Teslafahrer stehen da wie die Korinthenkacker, die überpenibel Wert auf ihre große Reichweite legen.“

Die AMS ist zufrieden, weil der Austausch mit den Tesla-Fahrern gut war. Chefredakteur Ralph Alex sagt: „Die Diskussionen mit den Tesla-Fahrern waren für uns extrem spannend.

Wir nehmen aus den Gesprächen mit, dass es für uns in Zukunft noch wichtiger sein wird, sämtliche Details unserer Testverfahren oder beispielsweise die klimatischen Bedingungen noch plakativer im Heft und in unserem Online-Auftritt zu präsentieren.“

Aber auch die AMS ist unzufrieden. Weil sie aus ihrer Sicht alles richtig gemacht hat, damals und heute. Und trotzdem die Tesla-Fahrer nur bedingt überzeugen konnten.

Die hatten nach dem neuen Testergebnis erwartet, dass die AMS einen Fehler eingesteht. Zum Beispiel diesen: Der erste Test sei praxisfern gewesen und lasse sich nicht hochrechnen. Besonders die AMS-Aussage, das Model S könne bei Temperaturen um die 30° Celsius nicht mit einer Akkuladung von Stuttgart nach München (231 Kilometer) fahren, stieß auf Unverständnis und sei falsch. Test-Teilnehmer Daniel Brandl schreibt: „

Schade, dass die Jungs von AMS so schlechte Verlierer sind und das nicht einsehen wollen

.“

Die AMS-Redaktion betont in der Diskussion, dass sie selbst schon weitaus größere Reichweiten mit einem Tesla Model S erzielt haben, einmal bis zu 444 Kilometer. Doch eben nicht bei Hitze, Sonne und 120 km/h in diesem Oval. Nicht beim Härtetest. Da wurden alle Fahrzeuge gleich behandelt, von der Fahrstrecke über die Klimatisierung bis hin zur Ladung. Von allen Kandidaten lasse sich nur der Tesla dreiphasig laden.

Um die Vergleichbarkeit zu wahren, haben sich die Tester für den ineffizienteren Ladevorgang entschieden

. Alle Ergebnisse, das von heute und das von damals, zeigen jeweils eine Momentaufnahme. Diese lasse sich schwer reproduzieren.

So ist das oft, wenn zwei sich leidenschaftlich streiten. Die einen hören nur das eine, die anderen nur das andere. Wie in jeder Beziehung auf dieser Welt.

Spekulationen um Ladeverluste und Testkriterien

Das Forum spekuliert derweil weiter. Der Hersteller gibt für die Test-Parameter eine höhere Reichweite an. Die TFF-Nutzer zweifeln an der Vergleichbarkeit zwischen Autobahn und Rundkurs. Steilkurven und der Testasphalt hätten das Ergebnis beeinflusst. Außerdem habe der starke Regen die Reichweite reduziert.

Die AMS will künftig die Elektroauto-Tests erweitern und

mindestens 50 Kilometer bzw. 30 Prozent Ladehub sowie eine vollständige Akkuladung weit fahren

. Das soll Unschärfen reduzieren und einen Verbraucher wie die Klimaanlage kompensieren.

Immerhin: Die Tesla-Fahrer haben bewiesen, dass ihre Autos mehr können, als die Fachzeitschrift in dem einen Test zeigte. Die AMS sagt, sie habe das nie bezweifelt, sondern schon vorher bestätigt.

So endet die Geschichte in einem Patt. MOTOR-TALK war als einziger neutraler Beobachter vor Ort und hat auf beiden Seiten Menschen getroffen, die mit großer Leidenschaft ihre Sache vertreten.

Das Tesla Model S fährt in den allermeisten Fällen weiter, als in der Momentaufnahme der AMS gezeigt. Diese Momentaufnahme ist für Tesla wie das 7:1 der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Brasilien. Immer möglich, aber sehr, sehr selten.

Die Elektromobilität wird das Verhalten von Fahrern und Testern intensiv verändern. Autofahrer und Autotester stehen vor neuen Herausforderungen, vor Umdenkprozessen und Änderung der Gewohnheiten. Sicher ist: In schon fünf Jahren wird dieser Streit um die Reichweite so überholt sein wie eine Drei-Gang-Automatik.

Update

: Wir hatten für ein paar Wochen ein

Tesla Modell S

als Testwagen. Lest unseren Bericht. Und was passiert, wenn man den Tesla komplett leer fährt, lest Ihr

hier

.

3068 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Ringkolbenmaschine



Zitat:
Sprintweltmeister Usain Bolt hätte über 100 m gerademal ein Drittel der Distanz geschafft, wenn ein Gepard ins Ziel käme. Keine Chance bei knapp zehn Sekunden gegen etwa drei. 44 km/h stehen einer Endgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h gegenüber
Sind wir wieder im Tierreich angekommen?
Gepard ist schön, letztens hat hier ja jemand mit einem beinlosen Frosch argumentiert.
Und Gepard passt auch gut zu Tesla: denn der Gepard kann ganz kurz, weniger als eine minute, ganz ganz schnell laufen. Dann MUSS er aber einige Zeit rasten, sonst überhitzen seine Muskeln. Und dann muss er schnell fressen (Schnelladung)
Zitat Wikipedia:

Zitat:

Auch wenn dieser Spurt im Schnitt nur 38 Sekunden dauert, muss sich der Gepard hiernach erst einmal ausruhen, denn eine zu lange Jagd kann zur Überhitzung seiner Muskeln führen. Doch dann muss der Gepard schnell fressen, denn er kann seine Beute gegen andere Raubtiere ... praktisch nicht verteidigen


.
Fast wie im richtigen Tesla-Leben! :-)
.

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Zitat:

Die kWh Strom ist teurer um Wärme zu erzeugen, als die kWh aus Gas oder Öl.


...
Die Vorteile des Verbrenners liegen nunmal in der hohen Energiedichte im Tank. Mit 65l kann man 1000 km fahren. Der Stromer hinkt halt mit seinem Akku hinterher. Stationäre Anwendungen sind daher meiner Meinung nach die bevorzugte Anwendung für Strom, mobile Sachen sollten weiterhin erst mal auf Verbrenner setzten. Wenn alle stationären Anwendungen mit PV-Strom laufen, dann kann die Flotte auch elektrifiziert werden. ,

Na das mit den stationären Anwendung würde ich mir nochmal überlegen, so wegen Handys oder Laptops.

:D

Stampft doch gleich alles ein was mit den stromern zusammenhängt, stellt die Entwicklung neuer Akkus ein, bringt ja alles nichts. War ein netter Versuch, in zehn Jahren siehts vielleich besser aus, ach nein geht ja nicht, wir stampften ja alles ein.

Die Erwartungshaltung vieler hier, läßt mich nur den Kopf schütteln.

Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen. Wenn damals die Reichweite auch so eine Entscheidung gespielt hätte, würden wir immer noch mit der Bahn oder dem Bus fahren. Der Kaufpreis von Anfangs 850 Dollar entsprach das 1 1/2 bis 2 1/2 fach des Jahresgehalt eines Arbeiters damals. In Zeitraum von 6 Jahren halbierte sich der Preis auf fast 400 USD. Warum wohl.

Wilfried

Zitat:

@konitime schrieb am 8. Oktober 2014 um 16:07:01 Uhr:



Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



...
Die Vorteile des Verbrenners liegen nunmal in der hohen Energiedichte im Tank. Mit 65l kann man 1000 km fahren. Der Stromer hinkt halt mit seinem Akku hinterher. Stationäre Anwendungen sind daher meiner Meinung nach die bevorzugte Anwendung für Strom, mobile Sachen sollten weiterhin erst mal auf Verbrenner setzten. Wenn alle stationären Anwendungen mit PV-Strom laufen, dann kann die Flotte auch elektrifiziert werden. ,

Na das mit den stationären Anwendung würde ich mir nochmal überlegen, so wegen Handys oder Laptops.:D

Stampft doch gleich alles ein was mit den stromern zusammenhängt, stellt die Entwicklung neuer Akkus ein, bringt ja alles nichts. War ein netter Versuch, in zehn Jahren siehts vielleich besser aus, ach nein geht ja nicht, wir stampften ja alles ein.

Die Erwartungshaltung vieler hier, läßt mich nur den Kopf schütteln.

Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen. Wenn damals die Reichweite auch so eine Entscheidung gespielt hätte, würden wir immer noch mit der Bahn oder dem Bus fahren. Der Kaufpreis von Anfangs 850 Dollar entsprach das 1 1/2 bis 2 1/2 fach des Jahresgehalt eines Arbeiters damals. In Zeitraum von 6 Jahren halbierte sich der Preis auf fast 400 USD. Warum wohl.

Wilfried

Wilfried,
das ist was wahres drann da hast du recht.
Man muss es aber auch wollen und dafuer braucht es handfeste vorteile. Das benzin auto haette sich nie so entwickelt wenn es reichlich bessere alternativen gegeben haette, zudem guenstiger.
Man braucht einen grund jetzt die kirschen oben am baum zu pfluecken.
Speziell wenn reichlich da ist und nacher eh keiner mit der leiter kommt.

willy

Zitat:

@3L-auto-ja schrieb am 8. Oktober 2014 um 16:13:38 Uhr:


Wilfried,
das ist was wahres drann da hast du recht.
Man muss es aber auch wollen und dafuer braucht es handfeste vorteile. Das benzin auto haette sich nie so entwickelt wenn es reichlich bessere alternativen gegeben haette, zudem guenstiger.
Man braucht einen grund jetzt die kirschen oben am baum zu pfluecken.
Speziell wenn reichlich da ist und nacher eh keiner mit der leiter kommt.

willy

Jeder Gaul, jede Pferdekutsche war damals die bessere Alternative. Zudem günstiger.
Und Kirschen hast Du mir heute wahrlich schon genug vorgesetzt.
*G*

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Zitat:

Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen. Wenn damals die Reichweite auch so eine Entscheidung gespielt hätte, würden wir immer noch mit der Bahn oder dem Bus fahren. Der Kaufpreis von Anfangs 850 Dollar entsprach das 1 1/2 bis 2 1/2 fach des Jahresgehalt eines Arbeiters damals. In Zeitraum von 6 Jahren halbierte sich der Preis auf fast 400 USD. Warum wohl.
Wilfried

Zitat:

Wilfried,
das ist was wahres drann da hast du recht.
Man muss es aber auch wollen und dafuer braucht es handfeste vorteile. Das benzin auto haette sich nie so entwickelt wenn es reichlich bessere alternativen gegeben haette, zudem guenstiger.
Man braucht einen grund jetzt die kirschen oben am baum zu pfluecken.
Speziell wenn reichlich da ist und nacher eh keiner mit der leiter kommt.
willy

Das ist ja eben, das T-Model sollte ursprünglich mit Alkohol fahren und nicht mit Benzin. Henry dachte sich, das kann jeder selber herstellen. Wer kam da mal wieder dazwischen, die Rockefellers, Auch hier: Warum wohl?

Wilfried

Zitat:

@konitime [url=http://www.motor-talk.de/news/tesla-gegen-ams-258-zu-184-Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen.

Man muss aber auch das Konkurenzumfeld betrachten. Heute hat man die Auswahl aus unzähligen Karosserie- und Ausstattungsvarianten. Motorleistungen von ~30 bis 1.200 PS, Reichweiten zwischen 500 und 1.500 km, VMax zwischen 135 und 415 km/h, usw... . Da bleibt für das gute alte E-Auto nicht mehr viel übrig. Ausser dem Anspruch das es eine längere Historie als das Auto mit Otto- oder Dieselmotor hat.

Wenn irgendwann brauchbare Akkus kämen, könnte sich ggfs. da Blatt wenden. Damit meine ich aber keine 600 kg Monster-Akkus mit dem Energiegehalt eines Kanister Benzin.

Zitat:

@ITpassion schrieb am 8. Oktober 2014 um 16:28:01 Uhr:



Zitat:

@konitime [url=http://www.motor-talk.de/news/tesla-gegen-ams-258-zu-184-Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen.

Man muss aber auch das Konkurenzumfeld betrachten. Heute hat man die Auswahl aus unzähligen Karosserie- und Ausstattungsvarianten. Motorleistungen von ~30 bis 1.200 PS, Reichweiten zwischen 500 und 1.500 km, VMax zwischen 135 und 415 km/h, usw... . Da bleibt für das gute alte E-Auto nicht mehr viel übrig. Ausser dem Anspruch das es eine längere Historie als das Auto mit Otto- oder Dieselmotor hat.

Wenn irgendwann brauchbare Akkus kämen, könnte sich ggfs. da Blatt wenden. Damit meine ich aber keine 600 kg Monster-Akkus mit dem Energiegehalt eines Kanister Benzin.


Ich glaube du hast dies falsch verstanden, ich wollte lediglich ausdrücken, das die ersten gehversuche ebenfalls ein Problem mit Reichweite Kosten und Treibstoff hatten, wie derzeitige E-Mobile. Durch Massenproduktion und Entwicklung, Forschung sowie Rennsport wurde es Massentauglich und demnach bezahlbar.

Ihr fordert das jetzt schon. Das geht nun mal nicht. Je mehr verkauft wird und es Interessierte gibt, desto Massentauglicher werden die Fahrzeuge, wie das T-Model oder VW Käfer.

Übrigens fuhren die Autos vor 1930 recht flott. Ein Serien Alfa konnte auch 205 Vmax.

Wilfried

Zitat:
Auch wenn dieser Spurt im Schnitt nur 38 Sekunden dauert, muss sich der Gepard hiernach erst einmal ausruhen, denn eine zu lange Jagd kann zur Überhitzung seiner Muskeln führen. Doch dann muss der Gepard schnell fressen, denn er kann seine Beute gegen andere Raubtiere ... praktisch nicht verteidigen
Fast wie im richtigen Tesla-Leben! :-)

Touche`
(wird verwendet, um seinem Gegenüber für eine gelungene Argumentation Respekt zu zollen)
:)
...Argumentation gilt aber nur bis heute...:D:D
MfG RKM

Zitat:

Touche`
(wird verwendet, um seinem Gegenüber für eine gelungene Argumentation Respekt zu zollen)
:)
...Argumentation gilt aber nur bis heute...:D:D
MfG RKM

.

Danke! Ich mag Logiker mit Niveau und Humor!

PS: kommt aus dem Fechten und bezeichnet einen Treffer, was ihnen gewiss bekannt ist.

Zitat:

Na das mit den stationären Anwendung würde ich mir nochmal überlegen, so wegen Handys oder Laptops.:D

Okay, Handy mit Dieselmotor ist vielleicht doch nicht so toll. Aber ich denke, Du weißt was ich meine.

Zitat:

Stampft doch gleich alles ein was mit den stromern zusammenhängt, stellt die Entwicklung neuer Akkus ein, bringt ja alles nichts. War ein netter Versuch, in zehn Jahren siehts vielleich besser aus, ach nein geht ja nicht, wir stampften ja alles ein.

Davon redet doch keiner. Aber zu Zeit ist die Anwendung des Verbrenners für Autos und Strom für Häuser einfach naheliegender. Warum soll ich ausgerechnet da, wo ich keinen Anschluss per Kabel machen kann auf Strom setzen und zu Hause, wo sowieso ein fetter Stromanschluss vorhanden ist, Diesel verbrennen?

Das macht überhaupt nur deshalb Sinn, weil die Preise so sind, wie sie sind. Geht man mal einen Schritt zurück und betrachtet sich das ganze Bild, erscheint mir das ziemlich grotesk.

Verbrennung durch Strom zu ersetzen macht nur Sinn, wenn der Strom nicht vorher durch Verbrennung gewonnen wurde. Und wenn man Strom aus EE hat, macht es irgendwie mehr Sinn, diesen primär für staionäre Anwendungen zu nutzen bei denen man keine Akkus benötigt (außer Handys).

Es kommt ja auch keiner auf die Idee eine Drehmaschine oder ähnliches mit einem Diesel zu betreiben.

Zitat:

Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen. Wenn damals die Reichweite auch so eine Entscheidung gespielt hätte, würden wir immer noch mit der Bahn oder dem Bus fahren. Der Kaufpreis von Anfangs 850 Dollar entsprach das 1 1/2 bis 2 1/2 fach des Jahresgehalt eines Arbeiters damals. In Zeitraum von 6 Jahren halbierte sich der Preis auf fast 400 USD. Warum wohl.

Dabei vergißt Du aber, dass wir heute nun mal eine ganz anderen Standard gewöhnt sind. Und kaum jemand wird sich einen 40.000-Euro E-Golf kaufen, der weniger kann (langsamer, Reichweite, langes Tanken, kein Anhänger) als der weit billigere Standardverbrenner.

Für 41.000 EUR bekommt man schon ne Basis-E-Klasse.

@luke
da stimme ich dir zu. Das auto setzte sich durch in einem umfeld da waren pferde die alternative (oder die dampflok). Das ist was anderes wie heute, dem e-auto stehen ausgereifte und bessere systeme gegenueber. Das ist nicht vergleichbar.
Stationaer strom statt oel ist einfacher als mobil, auch da hast du recht. Allerdings ist strom statt oel nicht automatisch schon ein vorteil. Siehe mix. Letztlich ist es kohle statt oel, na toll.
Sinn gibt es andere besonderen stellen(laendern) in denen man viel okeostrom hat und nicht "zuheizen" muss fuer die stromerzeugung. Oder bei uns wenn man ueber batterien strom puffert und in spitzenzeiten strom einspeist. Erst dann spart man fossiles (nicht geld). Aber warum ausgerechnet in autos, das passt doch besser in jeden keller auf dessem dach solarzellen sind. Eh schon gefoerdert...
w

Zitat:

@Luke1973 schrieb am 9. Oktober 2014 um 11:41:35 Uhr:



Zitat:

Das erste Massenmodel Ford Model T hatte auch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von ca. 200 km und zog sich demnach locker 12 l./100 km rein. Damals gab es auch noch nicht die Anzahl von Tankstellen. Wenn damals die Reichweite auch so eine Entscheidung gespielt hätte, würden wir immer noch mit der Bahn oder dem Bus fahren. Der Kaufpreis von Anfangs 850 Dollar entsprach das 1 1/2 bis 2 1/2 fach des Jahresgehalt eines Arbeiters damals. In Zeitraum von 6 Jahren halbierte sich der Preis auf fast 400 USD. Warum wohl.


Dabei vergißt Du aber, dass wir heute nun mal eine ganz anderen Standard gewöhnt sind. Und kaum jemand wird sich einen 40.000-Euro E-Golf kaufen, der weniger kann (langsamer, Reichweite, langes Tanken, kein Anhänger) als der weit billigere Standardverbrenner.
Für 41.000 EUR bekommt man schon ne Basis-E-Klasse.

Wie ich schon schrieb, man muss warten können, wie bei den Handys. Hätten Interessierte sich damals nicht diese überteuerten Knochen gekauft, würden wir heute mit Sicherheit nicht mit Smartphones rumlaufen. Genauso sehe ich das auch mit E-Mobilität, die Fahrzeuge werden besser und günstiger werden als Verbrenner. Die Dauer ist aber nicht so linear wie bei Mobiltelefone, weil es noch eine günstige Alternative, nähmlich Verbrenner gibt. Die Frage die sich hier stellt: wielange noch.

Ich fahr ein Punto Benziner (Bj.2012), neu gekauft für knapp 12.000 Euro. Wenn der Zoe eine Reichweite von 350 km hat und der Verkaufspreis bei einen Vergleichbaren Punto mit CNG oder Diesel wäre, warum nicht. Dann lieber einen Stromer als ein Verbrenner. Die weiteste Strecke die ich im Monat absolviere wären knapp 300 km, als mehr als ausreichend.

Wilfried

Zitat:

@konitime schrieb am 9. Oktober 2014 um 12:28:33 Uhr:


Wie ich schon schrieb, man muss warten können, wie bei den Handys. Hätten Interessierte sich damals nicht diese überteuerten Knochen gekauft, würden wir heute mit Sicherheit nicht mit Smartphones rumlaufen. Genauso sehe ich das auch mit E-Mobilität, die Fahrzeuge werden besser und günstiger werden als Verbrenner. Die Dauer ist aber nicht so linear wie bei Mobiltelefone, weil es noch eine günstige Alternative, nähmlich Verbrenner gibt. Die Frage die sich hier stellt: wielange noch.
Ich fahr ein Punto Benziner (Bj.2012), neu gekauft für knapp 12.000 Euro. Wenn der Zoe eine Reichweite von 350 km hat und der Verkaufspreis bei einen Vergleichbaren Punto mit CNG oder Diesel wäre, warum nicht. Dann lieber einen Stromer als ein Verbrenner. Die weiteste Strecke die ich im Monat absolviere wären knapp 300 km, als mehr als ausreichend.

Lies aber vorher das Kleingedruckte, so von wegen Praxisreichweite (beim aktuellen Zoe lt. Prospekt bei milden Temperaturen ca. 150km und bei winterlichen ca. 100km) und dass davon auch nur 75% garantiert werden (Akku-Leasing-Vertrag).

Und 3-4fache Reichweite noch innerhalb der nächsten 3 Jahre in einem E-Auto dieser (auch Preis-)Klasse halte ich für unwahrscheinlich. Hab ähnliche Reichweiten-Anforderungen wie du und werde wohl meinen Verbrenner auch noch einige Jahre fahren so wie's aussieht.

notting

Zitat:

...
Wenn der Zoe eine Reichweite von 350 km hat und der Verkaufspreis bei einen Vergleichbaren Punto mit CNG oder Diesel wäre, warum nicht. Dann lieber einen Stromer als ein Verbrenner. Die weiteste Strecke die ich im Monat absolviere wären knapp 300 km, als mehr als ausreichend.
Wilfried

Ohje, ich seh dich schon schieben.

Wenn die batterie nicht mehr ganz neu ist,

wenn es warm ist,

wenn es kalt ist,

wenn es regnet.

In keinem fall kommst du an's ziel.

Die eigentliche frage, ist - warum willst du mit kohle statt oel fahren?

Zitat:

@notting schrieb am 9. Oktober 2014 um 12:33:42 Uhr:



Zitat:

@konitime schrieb am 9. Oktober 2014 um 12:28:33 Uhr:


...
Ich fahr ein Punto Benziner (Bj.2012), neu gekauft für knapp 12.000 Euro. Wenn der Zoe eine Reichweite von 350 km hat und der Verkaufspreis bei einen Vergleichbaren Punto mit CNG oder Diesel wäre, warum nicht. Dann lieber einen Stromer als ein Verbrenner. Die weiteste Strecke die ich im Monat absolviere wären knapp 300 km, als mehr als ausreichend.

Lies aber vorher das Kleingedruckte, so von wegen Praxisreichweite (beim aktuellen Zoe lt. Prospekt bei milden Temperaturen ca. 150km und bei winterlichen ca. 100km) und dass davon auch nur 75% garantiert werden (Akku-Leasing-Vertrag).
Und 3-4fache Reichweite noch innerhalb der nächsten 3 Jahre in einem E-Auto dieser (auch Preis-)Klasse halte ich für unwahrscheinlich. Hab ähnliche Reichweiten-Anforderungen wie du und werde wohl meinen Verbrenner auch noch einige Jahre fahren so wie's aussieht.
notting

Das werde ich mit Sicherheit. Der Punto ist von 2012 und ich habe ihn 01.2013 erworben. So schnell möchte ich also nicht loswerden. Also die nächsten 3 oder 4 Jahre wird er noch mein sein. Ca. 240.000 km wird er wohl dann drauf haben. Bis dahin sollte der neue Zoe mit neuen Packs bis 400 NEFZ dasein und die bezahlproblematik bei ausserhäuslichen Laden gelöst sein. Das einzige was im Raum steht ist der Verkaufspreis.

Bei 3500 km im Monat sollte die Batteriemiete/leasing auch nicht so ins Gewicht fallen. Zahle bereits jetzt schon 260 Euro im Monat für Benzin (E10).

Wilfried

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