TDI unbedingt mit Rußfilter bestellen!!!!
Ab nächstes Jahr kommt laut Spiegel
(http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,druck-330927,00.html)
harte Zeiten für die Autofahrer zu. Vor allem für
Diesel-Fahrer (vorausgesetzt sie haben keinen Rußfilter):
Straßensperren und City-Maut
Jahrelang haben deutsche Städte Schadstoffgrenzwerte ignoriert. Ab Januar zwingt die EU sie zur Einhaltung. Nun drohen Fahrverbote.
Jeder Satz des Referenten auf der ADAC-Fachtagung ließ die Gesichter der versammelten Verkehrsexperten länger werden. Vom Rückbau innerstädtischer Straßen sprach der Mann an jenem Freitag, dem 19. November, im schnieken Bürohaus Zollernhof in Berlin-Mitte, von Ausweitung der Tempo-30-Zonen und gar von zeitweiligen Fahrverboten.
Der Mann, der so gelassen über Regelungen redete, die viele Autofahrer als Folterinstrumente sehen, ist Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Bundesumweltministerium. Und es war kein akademisches Szenario, das der Beamte vor Spediteuren und Vertretern der Automobilindustrie sowie des ADAC ausbreitete - es ging um die verkehrspolitische Wirklichkeit der kommenden Jahre.
Die wird von sechs Zahlen und zwei Buchstaben definiert: 1999/30EG. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich eine Richtlinie der Europäischen Kommission, die ab Januar verbindliche Grenzwerte für Feinstäube, wie Rußpartikel aus Dieselfahrzeugen, vorschreibt. Nur an höchstens 35 Tagen im Jahr darf der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Staub in einem Kubikmeter Luft überschritten werden. Fünf Jahre später muss dann zudem der Ausstoß von Stickstoffdioxid drastisch verringert werden. Auch bei diesem Schadstoff gehören Pkw und Lastwagen zu den Hauptübeltätern.
Was auf den ersten Blick recht abstrakt erscheint, dürfte gravierende Auswirkungen auf den Autoverkehr besonders in den Großstädten haben. Um die EU-Richtlinie zu erfüllen, werden Verkehrsplaner wohl Straßen oder ganze Viertel zeitweise sperren müssen, sie werden Dieselautos aus den Städten fern halten oder gar eine City-Maut einführen müssen - und einiges davon womöglich schon in nächster Zeit. Denn anders wird kaum ein Ballungsraum in Europa die neuen, verbindlichen Grenzwerte einhalten können. Das gilt für Mailand ebenso wie für Paris und Madrid oder eben für Berlin, München, Frankfurt am Main und Hamburg.
Wie schnell das Szenario Wirklichkeit werden kann, machen 14 Luftreinhaltepläne deutlich, die seit Ende Oktober beim Umweltbundesamt liegen. Nahezu alle Ballungsräume in der Republik mussten - so sieht es die EU-Richtlinie vor - ein solches Papier vorlegen, weil sie schon die Grenzwerte von 2002 mit deutlich höheren Toleranzmargen überschritten hatten. Und alle Pläne listen als Weg aus der Krise Verkehrsbeschränkungen auf. Nur so lässt sich ein Vertragsverletzungsverfahren, lassen sich teure Strafzettel aus Brüssel vermeiden.
Der Deutsche Städtetag hat in einem Arbeitspapier zusammengefasst, was auf die Autofahrer zukommen kann. Die Vorschläge reichen von der gezielten Förderung von Bussen und Straßenbahnen bis hin zur Reduzierung von Parkplätzen und zeitlich beschränkten Fahrverboten etwa an verkaufsoffenen Samstagen - vor allem in den Zentren der Städte. "Bereits an den Einfallstraßen", so der Städtetag, sollten an Tagen mit viel Verkehr "Beschilderungen mit dem Text 'Innenstadt gesperrt wegen Luftverunreinigungen' angebracht werden". Welche Brisanz in derartigen Zwangsmaßnahmen steckt, haben auch die Bundesländer erkannt. Im Juni verabschiedete der Bundesrat auf Initiative von Baden-Württemberg eine Entschließung, in der die Bundesregierung zur Intervention in Brüssel aufgefordert wird. Sie solle sich "angesichts der Schwierigkeiten bei der fristgemäßen Einhaltung der Grenzwerte" für eine "Verlängerung der Einhaltungsfristen" einsetzen. Die Grenzwerte sollten zudem "einer Prüfung" unterzogen werden - die Länder wollten weniger harsche Regelungen.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin jedoch winkte ab, die betroffenen Städte werden um unpopuläre Entscheidungen wohl kaum herumkommen. "Es besteht kein Spielraum, von einer Durchführung der Maßnahme abzusehen", so Trittins Experte Lahl auf der ADAC-Fachtagung.
Denn ab 1. Januar können durch die EU-Vorschrift zudem Anwohner viel befahrener Straßen, die ständig Dieselruß einatmen müssen, für reine Luft vor deutsche Verwaltungsgerichte ziehen - ebenfalls ein Novum. Der Deutsche Städtetag rechnet denn auch mit einer Klageflut.
Seit Wochen bereiten Umweltverbände in der gesamten Republik schon die Klagen vor. Anwälte, die auf Umweltrecht spezialisiert sind, feilen bereits an Schriftsätzen. Noch im Januar wird sich wohl das erste Mal ein Verwaltungsgericht mit den Folgen der EU-Richtlinie beschäftigen müssen. Dann will ein Berliner Bürger, unterstützt von der Umweltorganisation BUND, die Hauptstadt auf bessere Luft verklagen. Und seine Chancen sind gut: An Berliner Innenstadtschneisen wie der Frankfurter Allee werden seit Jahren die Grenzwerte bei Rußpartikeln überschritten. Und dass die so genannten Feinstäube nicht nur unangenehm, sondern vor allem extrem gesundheitsgefährdend sind, ist unter Wissenschaftlern unumstritten. Staubpartikel, die nur 0,1 Mikrometer groß sind, können bis in die Lungenbläschen vorstoßen und in die Blutbahn gelangen. Als besonders giftig stufen Experten Partikel aus Dieselmotoren ein, sie gelten als Lungenkrebserreger. Nach einer Studie des Umweltbundesamtes sterben hier zu Lande pro Jahr 14.000 Menschen an Krankheiten, die durch Dieselabgase verursacht werden.
Dabei ist es keineswegs so, dass deutsche Großstädte die Gesundheitsgefahr verkennen. Nur passiert ist bisher wenig. Wann immer Umweltreferenten ihre Mahnung in den Stadtparlamenten der Republik vortrugen, es wurde wohlwollend genickt. Aber kaum eine Stadt handelte. Verkehrsplaner verwiesen auch gern auf die Innovationskraft der deutschen Automobilindustrie, die Probleme von heute zu Lösungen von morgen macht. Und die Vergangenheit schien ihnen auch Recht zu geben. Vor 20 Jahren lagen Ballungsräume oft unter einer Abgasglocke. Zeitweilig wurden Fahrverbote verhängt. Nur wenige Jahre später war der Smog wie weggeblasen, auch dank der flächendeckenden Einführung des Katalysators.
Die Hoffnung heutzutage liegt auf dem Rußpartikelfilter, der Dieselabgase reinigt. Doch bei dieser Technologie liegen die Zulieferer der deutschen Automobilindustrie weit zurück. Erst im Sommer haben die Autokonzerne ihre Bereitschaft zur Umweltschutzaufrüstung erklärt. Bisweilen nur auf sanften Druck.
So musste Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) erst damit drohen, beim Dienstwagen auf einen "umweltfreundlichen Franzosen" umzusteigen, bis der Lieferant Audi einlenkte. Höhns neuer Dienstwagen kommt nun wieder aus Ingolstadt, aufgerüstet mit einem erst seit kurzem von Audi angebotenen Rußpartikelfilter.
Die neue Staatskarosse kann auch mit Biodiesel betankt werden, der deutlich weniger Feinpartikel enthält als Diesel aus fossilen Brennstoffen. Da dieser Kraftstoff aus Raps zudem eine ausgeglichene Kohlendioxid-Bilanz aufweist, will Höhn den Anteil am Verbrauch von jetzt bundesweit 2 Prozent auf 25 bis 30 Prozent steigern: Die Beimischung von Biosprit in herkömmlichen Diesel möge auf EU-Ebene Pflicht werden. Darüber hat Höhn bereits Gespräche mit Bundesregierung und EU-Kommission geführt. Doch selbst wenn Höhn sich mit ihrer Idee durchsetzen sollte, dürfte das dauern.
Als schneller Weg aus der Schadstofffalle gilt im Höhn-Ministerium ein Versuch in der Stadt Hagen. Dort wird ab kommendem Jahr ein "dynamisches Verkehrsleitsystem" erprobt: In einem Großrechner werden Daten zum Verkehrsaufkommen und zur Schadstoffbelastung gesammelt. Das System kann dann mit Leuchttafeln automatisch bestimmte Straßen zum Beispiel für Lkw sperren, wenn die Luft zu dick wird.
Über ein Instrument, das nach Meinung von Fachleuten ebenfalls kurzfristig die Luft in den Städten verbessern könnte, reden Politiker aller Couleur besonders ungern: die City-Maut. Für Joachim Lorenz, Umweltreferent in München, hat die gebührenpflichtige Einfahrt in die Innenstadt, wie sie in London und Singapur bereits praktiziert wird, dagegen viel Charme: "Wir beobachten die Erfahrungen sehr genau." Und auch sein Augsburger Kollege Thomas Schaller ist nicht abgeneigt. "Wenn die Schadstoffreduzierung nur über eine City-Maut geht, dann muss das auch deutlich angedroht werden."
Modelle dafür gibt es einige: Die Städte könnten etwa Plaketten verkaufen, um so Autofahrer aus den Zentren zu vergraulen. Aber einfach wäre das nicht. Denn für eine generelle Gebührenerhebung müsste vom Bund das Straßenverkehrsrecht geändert werden.
Doch das Debakel bei der Lkw-Maut vor Augen, lässt auch so streitlustige Grüne wie NRW-Ministerin Höhn oder Bundesumweltminister Trittin beim Thema City-Maut verstummen. Als Erster wagte sich kürzlich Albert Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, aus der Deckung: "Die Einführung einer City-Maut stellt eine Option dar, die in der Entscheidungshoheit der Städte möglich sein muss."
70 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von GolfIII GT
Locker bleiben, dann trage ich mein Geld halt nicht mehr in die Innenstädte, sondern in das EKZ auf die grüne Wiese.
Ich würde genauso handeln. Bereits durch die Parkgebühren in den Städten liegen die Kosten für Autofahrer bereits an der Schmerzgrenze.
Zitat:
Original geschrieben von wobber
Ist das so bei VW? Bei Peugeot/Ford, Opel und Toyota sind sind die NOx-Werte DEUTLICH unter den
Grenzwerten!
Genauso deutlich, wie auch die aktuellen Euro4-TDi. Das ist dir aber sicherlich auch schon aufgefallen. Nur die hochgelobten Vorjahresdiesel von PSA sahen da ganz anders aus. Rate mal, warum die nur Euro geschafften haben.
Der ADAC hat vor einiger Zeit die Werte veröffentlicht. Rein zufällig hatten eigentlich identische Modelle, die sich nur durch DPF / kein DPF unterschieben (z.B. ein Passat und ein Toyota wasauchimmer) _deutlich_ höhere NOx-Werte _mit_ DPF. Hier sahen die Euro4-TDi erheblich besser aus. Und so Waaaahnsinnig größ war der Unterschied im Partikelausstoß zwischen DPF/E3 und TDi/E4 nun auch wieder nicht.
Zitat:
Toyota ist mit dem D-CAT bereits als
einziger Diesel mit Euro5-fähig eingestuft!
Gibt es denn schon eine fertige Euro5-Norm?
Zitat:
1. Sind die Städte bekanntermaßen pleite.
Eine City-Maut (oder zumindest ein steigende
Nutzung ÖV) ist eine SEHR gute Einnahmequelle!
Da werden wohl die wenigsten Städte
widerstehen können.
Bei der Kurzsichtigkeit einiger Stadtkämmerer ist das evtl. sogar im Bereich des Möglichen. Dumm nur, wenn Alternativen auf der grünen Wiese solche Wegelagerei nicht betreiben. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Innenstadt-Gewerbetreibende rebellieren und/oder Pleite gehen.
Das Autofahrer sich gewissen Bezahldiensten auch gerne mal verweigern kann man z.B. am ersten Maut-finanzierten Tunnel Deutschlands sehen. Pech für den Betreiber, das zum Fiasko für die Stadt werden kann (dank diverser Bürgschaften). Dabei hat man sich doch vorher so richtig schöne Gewinne zusammengerechnet.
Merke: D kann man in etlichen Bereichen nicht wirklich mit im Laufe der Zeit gewachsenen Strukturen in anderen Staaten vergleichen. Sogar innerhalb D klapp nicht in jeder Stadt, was anderswo erfolgreich ist.
Zitat:
2. Da es eine EU-Vorschrift ist, ....
Papier ist geduldig. Letzlich alles eine Frage der Auslegung.
Zitat:
Original geschrieben von GolfIII GT
Locker bleiben, dann trage ich mein Geld halt nicht mehr in die Innenstädte, sondern in das EKZ auf die grüne Wiese. Sobald es eine steuerliche Förderung gibt, rüste ich gern einen Filter nach - das muss auch nicht die Kosten ausgleichen, ich will dann nur eine Anerkennung meiner "Bemühungen".
Die Diesel-PKW sind doch nur gerade mal die aktuelle Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Was man schon daran sieht, dass in den Medien Diesel gleich Diesel ist. Aber bitte wie viele von den 14.000 Toten durch Dieselabgase stammen von LKW und wie viele von PKW?
100% Full Ack!
Die Atomwirtschaft hat man in D ja nun bald ausgerottet, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, warum in Zukunft in angrenzenden Staaten wie Frankreich das eine oder andere AKW neu entsteht.
Mobilfunk als Pestbringer ist trotz aller Bemühungen immernoch nicht Massenwahn-tauglich. BSE und Hühnergrippe sind auch schon wieder vergessen.
Also braucht man Alternativen. Sachliche Diskussionen sind da eher kontraproduktiv.
Zitat:
Original geschrieben von GolfIII GT
Aber bitte wie viele von den 14.000 Toten durch Dieselabgase stammen von LKW und wie viele von PKW?
Um diese Frage drücken sich die Statistiken gerne herum. Wenn die Zahl bekannt wäre, könnte man mit der Dieseldiskussion nämlich nicht so viel Polemik betreiben...
Ähnliche Themen
Da drücken sich die Statistiken sich nicht drumrum, du kannst nur nicht feststellen, woher der Ruß letztenendes gekommen ist.
Zitat:
Original geschrieben von timovic
Da drücken sich die Statistiken sich nicht drumrum, du kannst nur nicht feststellen, woher der Ruß letztenendes gekommen ist.
Deshalb kann man mit solchen Statistiken nicht GEGEN Diesel-PKW's argumentieren....
Aber auch nicht dafür.
Die Frage ist: ist es sinnvoll, eine Technologie zu verbreiten, über deren Risiken vage Vermutungen existieren, die weder zweifelsfrei falsifiziert noch verifiziert werden können?
Zitat:
Original geschrieben von timovic
Die Frage ist: ist es sinnvoll, eine Technologie zu verbreiten, über deren Risiken vage Vermutungen existieren, die weder zweifelsfrei falsifiziert noch verifiziert werden können?
Im Sinne des technischen Fortschritts ist dies sinnvoll.
Eine nicht zweifelsfreie Falsifizierbarkeit und Verifizierbarkeit ist immer nur auf die Gegenwart zu beziehen. Zukünftige Forschungen können diese Zweifel ausräumen.
Wenn der Mensch stets so verzagt reagiert hätte, wären wir heute technologisch nicht auf dem Stand, auf dem wir uns befinden...
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Deshalb kann man mit solchen Statistiken nicht GEGEN Diesel-PKW's argumentieren....
Das kann man sehr wohl.
Gleichzeitig mit dem ansteigenden Marktanteil von Diesel-Pkw`s konnten verkehrsnahe Meßstellen eine deutlich ansteigende Konzentration von Feinststäuben registrieren.
--> "In Deutschland hat sich der Anteil der Diesel-Pkw an den Neuzulassungen in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Er hat inzwischen fast 40 % erreicht. Die zeitliche Entwicklung der Partikelemissionen zeigt, dass der stark steigende Anteil der Diesel-Pkw bis 2020 trotz der durch technische Maßnahmen erzielten Emissionsminderungen am einzelnen Fahrzeug zu einer Erhöhung der Partikelemissionen aus Pkw um den Faktor 2,3 und damit zu einer Erhöhung der gesamten Partikelemissionen des Straßenverkehrs gegenüber den früheren Annahmen um den Faktor 1,6 führt. An verkehrsnahen Immissionsmessstellen ist keine der bisherigen Senkung der Abgasgrenzwerte entsprechende Minderung der Feinstaubkonzentrationen erkennbar. Der Anteil der aus Diesel-Fahrzeugen stammenden ultrafeinen Partikel ist sogar gestiegen...." <--
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/dieselfahrzeuge.htm
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Im Sinne des technischen Fortschritts ist dies sinnvoll.
Eine nicht zweifelsfreie Falsifizierbarkeit und Verifizierbarkeit ist immer nur auf die Gegenwart zu beziehen. Zukünftige Forschungen können diese Zweifel ausräumen.
Wenn der Mensch stets so verzagt reagiert hätte, wären wir heute technologisch nicht auf dem Stand, auf dem wir uns befinden...
Naja, den Dieselmotor hat man auch nach 100 Jahren nicht wirklich verändert. Gerade wenn es um die Gesundheit anderer geht, sollte man schon etwas genauer hinschauen und nicht ins blaue hinein verkaufen, nur des Gewinns wegen.
Hier ist ein interessanter Artikel zu diesem Thema. Besonders interessant ist die Karte " Feinstaubbelastungen". Sie zeigt alle Regionen in Deutschland, die erhebliche Problem mit dem Grenzwert haben werden.
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/bild.asp?id=5757
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=37900
Mal ein paar Hintergründe...
Man muss ja auch mal sehen, WER hier so laut tönt. Der Bundesumweltminister und seine Mitarbeiter sind bekanntlich eher Randfiguren auf der politischen Bühne, im Zweifelsfall setzt sich der "Autokanzler" immer durch. Für einzelne Berliner AH-Abgeordnete gilt dasselbe, wenn der Senat anderer Meinung ist. Und über die Ernsthaftigkeit des SPIEGEL muss man auch nicht viele Worte verlieren...
Tatsache ist: Der politische Wille zu "drastischen" Maßnahmen (wie Fahrverboten) ist bei den entscheidungsbefugten Stellen in den meisten Kommunen NICHT vorhanden. In der AMS war vor längerer Zeit mal ein Artikel dazu, dort wurden zahlreiche Maßnahmen (u.a. Wassersprühen auf Straßen bei entsprechender Wetterlage) genannt, durch die es zu einem Fahrverbot erst gar nicht kommen würde. (Einfach mal googlen, da findet man einiges zum Thema.)
Außerdem ist die EU längst nicht so "mächtig", wie sie immer tut. Gerade die "Strafgelder" sind ja oft nicht mehr als eine Luftnummer (Bsp. Euro-Stabilitätspakt).
Insgesamt ist dies ein klassisches Thema, das längst nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Selbst eine steuerliche Förderung des DPF (die unbestritten sinnvoll wäre) wurde ja vom Bund erst mal aufgeschoben, weil man das Geld einfach nicht hat.
Außerdem muss man auch die Situation der einzelnen Städte ansehen: Wenn eine Durchgangsautobahn mitten durch die Stadt geht wie in Regensburg oder Braunschweig (in BS wohl hoffentlich bald nicht mehr), dann braucht man sich über hohe Schadstoffwerte ebenso wenig zu wundern wie bei "zurückgebauten" und damit verkehrsbehindernden Hauptstraßen wie etwa der Friedberger Landstraße in Frankfurt. HIER wäre ein guter Ansatzpunkt, und auf diese Idee sind die Entscheidungsträger auch längst gekommen.
Generell verteufeln möchte ich die neue EU-Richtlinie aber nicht: Die Gefährlichkeit von Feinstaub und Stickoxiden ist schon ein Faktum, und es ist auf jeden Fall ein begrüßenswerter Fortschritt, wenn sich die Umweltpolitik auf solche konkreten und unzweifelhaften Probleme konzentriert als auf absurde Phantomthemen wie CO2 oder "Ozonsmog".
Außerdem war die gezielte steuerliche Förderung der Diesel-Pkws in Deutschland nichts weiter war als ein Geschenk an die "heimischen" Firmen, v.a. VW --- während etwa Opel, wo man eher auf sparsame Benziner setzte, dadurch ins Hintertreffen geriet. Technisch und umweltpolitisch war die Diesel-Förderung jedenfalls der falsche Weg, und sollte sich jetzt hier eine Trendumkehr ergeben, dann wäre das nur positiv.
Dessen ungeachtet der Rat an alle Diesel-Fahrer OHNE DPF: Lasst euch nicht verunsichern, viel zu befürchten ist wohl in den meisten Orten nicht.
Den Rat, NEUE Diesel möglichst MIT DPF zu kaufen, würde ich aber auf jeden Fall unterschreiben.
Zitat:
Genauso deutlich, wie auch die aktuellen Euro4-TDi.
Der TDI schafft lediglich die Euro4. Treten die
strengeren Abgasnormen in Kraft hat der TDI
OHNE Filter keine Chance!
Selbst der Passat mit Filter schneidet deutlich
schlechter als die aktuellen PSA/Ford-Diesel ab.
Von Toyota - welche derzeit das Maß der Dinge
stellen - will ich erst gar nicht reden.
Zitat:
Das ist dir aber sicherlich auch schon aufgefallen. Nur die hochgelobten Vorjahresdiesel von PSA sahen da ganz anders aus.
Bei einem TDI vor 6 Jahren sah das auch ganz anders aus gegenüber einem PSA vor einem Jahr, könnte ich jetzt argumentieren ...
Zitat:
Der ADAC hat vor einiger Zeit die Werte veröffentlicht. Rein zufällig hatten eigentlich identische Modelle, die sich nur durch DPF / kein DPF unterschieben (z.B. ein Passat und ein Toyota wasauchimmer) _deutlich_ höhere NOx-Werte _mit_ DPF. Hier sahen die Euro4-TDi erheblich besser aus. Und so Waaaahnsinnig größ war der Unterschied im Partikelausstoß zwischen DPF/E3 und TDi/E4 nun auch wieder nicht.
Dann les das nochmal genau:
1. Es wurde ein Toyota D-CAT, ein Peugeot und
ein Passat mit FIlter getestet
2. Die NOx Werte waren nicht deutlich höher bei
Toyota und Peugeot
3. Der Partikelausstoß war UM WELTEN!!! geringer
gegenüber den Fahrzeugen ohne Filter.
Bei VW gebe ich Dir allerdings recht:
Der Passat hatte den schlechtesten Filter und kam
in diesem Test bei weitem nicht an die Filterleistung
von PSA/Ford und Toyota ran.
Man darf eben VW nicht als das Maß der Dinge
in der Diesel-Technologie ansehen. Die sind schon
längst von fast allen überholt worden.
Zu demselebn Ergbis ist übrigens auch die TU Wien
gekommen, die als einzigste einen Langzeittest
durchgeführt haben.
Aber um nochmal auf die NOx-Werte zurückzukommen:
Selbst wenn deutlich höre Werte vorhanden wären, wäre das geringste Problem. Dafür gibt es Denox-Kats, so wie es z.B. ein FSI-Motor hat. Die FSI-Motoren würden ohne Denox-Kat die Euro4-Grenze
bei den NOx-Werten reißen.
Zitat:
Gibt es denn schon eine fertige Euro5-Norm?
Toyota stellt hierfür das Referenz-Modell.
Die deutsche Automobilindustrie - allen voran natülrich wieder VW - sind jetzt aber wieder in
Brüssel am Jammern, dass diese Grenze doch
viel zu hoch sei. Die Vorstellung ist doch schon peinlich!
Zitat:
Papier ist geduldig. Letzlich alles eine Frage der Auslegung.
Dann ließ nochmal den Artikel:
BIS JETZT war das Papier geduldig. Da die deutsche Automobilindustrie samt deutschen Politikern
(die ja immer von VW die Ohren vollgeheult bekommen), nicht in der Lage waren dieses "Papier"
umzusetzten, wird's jetzt wohl knüppelhart kommen ... oder eine saftige Strafe aus Brüssel.
Man, immer wieder das gleiche...
diese Diskussionen können einem wirklich auf den Geist gehen, und wenns mal wenigstens neue Argumente von dir geben würde, wobber...
Du hast aber auch mitbekommen dass VW/Audi einen neuen Diesel rausgebracht hat...den 3.0TDI...und ja, mit wartungsfreiem Filter.
OK, jetzt wirst du wahrscheinlich gleich mit deinem 2.Lieblingsthema kommen: der 3.0 TDI ist ja auch Commonrail, und mit PumpeDüse geht ja alles nicht usw..
Also ich würde locker bleiben: Der Rußfilter ist auch beim Golf stark im Anmarsch, da bin ich sicher. Natürich könnte es schon ein bisschen schneller gehen, es ist schon was dran an dem was du sagst. Aber deine mordsmäßigen Übertreibungen sind jedesmal aufs Neue seltsam.
Genauso das Argument: 14000 Tote durch Ruß...weißt du wieviele Menschen letztes Jahr durch die Hitzewelle im Hochsommer gestorben sein sollen..mehrere Zehntausend in Europa! Da könnte man auch Panik machen, schließlich ist ja nichts anderes als der Treibhauseffekt verantwortlich für diese Entwicklung. Trotzdem hat sich nicht das Geringste geändert, wir tun wirklich verschwindend wenig gegen diese viel bedrohlichere Entwicklung.
Diese Statistiken sind wirklich unglaublich weit hergeholt...wenn man wenigstens die Ursache exakt identifizieren könnte, abre Hauptsache es steht erstmal diese Zahl da: 14000 Tote..das wirkt natürlich bei einigen.
@cancer33:
Zitat:
Du hast aber auch mitbekommen dass VW/Audi einen neuen Diesel rausgebracht hat...den 3.0TDI...und ja, mit wartungsfreiem Filter.
Ja. sehr schöne Maschine!
Jetzt baust Du mir diese Maschine nur noch in den Golf ein (ich will halt nun mal einen Filter in meinem nächsten haben) und ich bin glücklich.
Darf natürlich dann nicht mehr kosten als der 2.0er,
denn mehr brauch ich nicht.
Hoffe, dass Du Dich bald Zwecks diesem Umbau bei
mir meldest. Hoffe Du hast genügend Zeit und Geld.
Besten Dank im Voraus.