Start-Stop Automatik = Schwachsinn des Jahrhunderts

VW Passat

Ich zähle mich zu jenen Menschen, denen das Klima sicher nicht gleichgültig ist, und ich heiße jeden sinnvollen Beitrag zur Reduzierung von CO2 willkommen.
Mit Betonung auf "sinnvollen".
Mag die Start-Stopp Automatik vielleicht in bestimmten Situationen etwas dazu beitragen, in meinem Fall ist es nur ein Ärgernis.
Ich fahre aus der Garage raus und nach 70m ist eine unübersichtliche Kreuzung, wo ich bergauf anhalten und Vorrang geben muss.
Wenig Verkehr, aber die 2 Sekunden des Anhaltens um mir die Übersicht zu verschaffen reichen dazu, dass der Motor ausgeht und wieder neu beim Gas geben gestartet wird . Solche Situationen erlebe ich mehrmals am Tag.
Die Abhilfe: gleich nach dem ersten Start die Automatik abschalten.
Nur denken muss man dran. Genauso, wie man mit Schaltgetriebe beim alten Auto beim Schalten auf den Kupplungspedal stieg, ohne daran denken zu müssen.
Im Laufe der zeit kriege ich es sicher hin.
Aber ist das genau das, was man sich bei der Einführung dabei gedacht hat?
Den Menschen zu entmündigen und ärgern mit einem Produkt, auf das man lange Geld verdienen musste?
Es schleicht sich das Gefühl ein, dass die Autohersteller diese (Alibi-)Technik mit Vergnügen eingeführt haben, damit sie ein paar Starter mehr verkaufen und sich ohne viel Gehirnschmalz als umweltfreundlich präsentieren können...

Nik

233 Antworten

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 1. Juni 2021 um 16:50:06 Uhr:


Der Vergleich „hinkt“ eben ein wenig, weil hier ja diskutiert wird, ob das gleiche Fahrzeug mit Start/ Stop Einsatz weniger Verbraucht als ohne.
Vermutlich würde auch Dein Bolide mit Start/Stop weniger verbrauchen, bei durchschnittlichen Einsatzbedingungen.

Mein "Bolide" ist ein Vollhybrid, da gehört ein gestoppter Verbrenner zum Normalbetrieb. Das Starten und Stoppen des Motors passiert u.U. sogar während der Fahrt (bis 70km/h kann die Kiste elektrisch, aber eben nur 1000-2000m).

Aber keine Frage, bei einem normalen Verbrenner bringt SSA gerade im Stadtzyklus etwas. Dann ist es noch eine persönliche Befindlichkeit, wie man die Ruhe während der Ampelphase vs. dem Ruck beim Wiederanstarten des Verbrenners empfindet. Die einen genießen die Ruhe, die anderen stört das Starten des Motors.

Zitat:

@navec schrieb am 2. Juni 2021 um 08:01:47 Uhr:


Vergiss deine Begründungen....

Zum Nachladen:
Die Batterie wird während der Motorpause mit Start&Stop allgemein entladen und nicht nur durch den kurzen nach folgenden Motorstart. Während der Motorpause laufen viele elektrische Verbraucher weiter.
Die dafür verbrauchte Energie muss nach dem Motorstart nach geladen werden, um den Ladezustand wieder auf den Sollwert (ca 80%) zu bringen.

Welche elektrischen Verbraucher? Was zieht denn so viel Leistung, deiner Meinung nach?

Lüfter? --> 50W
Beleuchtung --> 50W
Autoelektronik --> 30W
Entertainmentsystem --> 40W

Macht zusammen 170W (14A), das zwischen 1-2min --> 0,23-0,5Ah

Ist jetzt also auch nicht die Welt. Berechnung hin oder her. Was hinzukommt, das Laden der Batterie erzeugt am Motor Last und lässt ihn effizienter laufen, sprich diesen Strom zu erzeugen ist effizienter als bei normaler Fahrt (auf diesem Effekt basiert nämlich die ganze Vollhybrid-Idee).

Zitat:

@navec schrieb am 2. Juni 2021 um 08:01:47 Uhr:


Zum Kompressor:
Natürlich läuft der in der Motorpause nicht weiter und verursacht in dem Zeitraum keinen Mehrverbrauch. Irgendwie muss diese Pause, in der nicht gekühlt wird, aber wieder aufgeholt werden, wenn das Fz weiterhin seine Soll-Innenraumtemperatur ca behalten soll.
Das geht nur, wenn die Kühlleistung des Kompressors nach dem Motorstart kurzzeitig erhöht wird und das kostet halt etwas zusätzlichen Sprit.

Siehe oben, gleicher Effekt. Last am Motor --> Gut, weil effizient. --> Braucht im Schnitt dann weniger Sprit, als wenn die Kiste durchlaufen würde.

Es spricht alles für SSA, zumindest aus energetischer Sicht.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Railfan66 schrieb am 2. Juni 2021 um 08:47:34 Uhr:



Ob der Anlasser damit mehr verschlissen wird, können wir derzeit nicht beurteilen. Tatsache ist, dass ich in meinem vorherigen Fahrzeug, dem A6 2.5 TDI nach 23 Jahren und 340 000km immer noch den ursprünglichen Anlasser hatte, genauso wie ein Arbeitskollege, dessen A6 mittlerweile schon 460 000 aufgespult hat.
Ob ein Auto mit der SS Automatik (sofern man sie verwendet) auch diese Leistung schafft? Vielleicht, vielleicht auch nicht, wobei man natürlich eine Statistik für die Beurteilung bräuchte.

So es ist, obwohl SSA ist schon seit mehr als 10 Jahren in Deutschland - es gibst bis Heute keine bekannte Fälle, wo SSA schäden verursacht hat.
Zur Zeit gibst verschiedene losungen zum Motorstart - mit Anlasser oder Riemenstartergenerator.
Die Hersteller denken mit und bei SSA - Anlasser ist verstärkt. Aber, wieder one Fakten, ich kann behaubten - Riemenstartergenerator kann länger leben.
Zumindenst in meinen praktischen Erfahrungen, in 110.000km ist nix kaputt gegangen, alles funktioniert, ich nutze SSA weiter.

Gruß. I.

Unser Fiat 500 läuft seit 2010 mit Start-Stop Automatik. Jetzt ist die Batterie langsam an dem Punkt, dass der Motor kaum noch ausgeht. So what.

Der 5er ist Mildhybrid und da geht der Motor auch mal bei 160 auf der Autobahn aus. Bei dem Lauf des 6 Zylinders merkt man den Unterschied kaum und das Anspringen geht über die 48V MH - Anlage. Neben den Standzeiten an der Ampel ist er auf knapp 6000km jetzt knapp 400km ohne Motorlauf gerollt. In 10 Jahren werde ich sehen... .

Alles grosse Aufreger die am Ende keine sind.

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Naja, wenn du an die künftigen seriellen oder parallelen Hybride denkst - da ist der fette Motor/Generator direkt auf der Kurbelwelle. Dann stellt sich die Frage nach "hält der Anlasser" nicht mehr. Weils keinen im klassischen Sinne mehr gibt.

Was übrigens Klimaanlage & Co angeht - die neuen werden zunehmend ebenfalls elektrisch angetrieben und damit noch einfacher bedarfsgeregelt - genau wie Bremssystem, Lenkung, Ölpumpe & Co.

Wer sich den alten NEFZ anschaut und bedenkt, dass Verbrauchsvorgaben und Schadstoffemissionen mit diesem lastarmen Zyklus samt Standzeiten ermittelt worden sind - wen wunderts dass der Motor abgeschaltet wird. Weil keine Verbrennung gleich keine Schadstoffe die zu bilanzieren wären. Da ist ne SS wesentlich billiger als ein besser oder überhaupt funktionierendes Abgasreinigungssystem.

Zitat:

Sehe ich genauso. S/S ist bei Motoren unter sechs Zylindern an der Ampel eine sehr schöne Einrichtung. Je nach Anforderung an's Fahrzeug schalte ich die durchaus auch ab, wenn's Überhand nehmen würde. Für solche Anwendungszwecke gibt's den Button zur Deaktivierung auch.

Also bei Sechszylindern und plus nicht?

Zitat:

@Amen schrieb am 2. Juni 2021 um 10:09:44 Uhr:


Unser Fiat 500 läuft seit 2010 mit Start-Stop Automatik. Jetzt ist die Batterie langsam an dem Punkt, dass der Motor kaum noch ausgeht. So what.

Der 5er ist Mildhybrid und da geht der Motor auch mal bei 160 auf der Autobahn aus. Bei dem Lauf des 6 Zylinders merkt man den Unterschied kaum und das Anspringen geht über die 48V MH - Anlage. Neben den Standzeiten an der Ampel ist er auf knapp 6000km jetzt knapp 400km ohne Motorlauf gerollt. In 10 Jahren werde ich sehen... .

Alles grosse Aufreger die am Ende keine sind.

In die Zeiten vor SSA, Lebebsdauer normale Batarie war ca 7 Jahren lang.

Mit SSA 10 Jahren und mehr - ist doch eine Verbesserung!

Gruß. I.

Ist halt immer die Frage, wie die SSA realisiert ist. Mit einem herkömmlichen Anlasser mit Schleifkohlen, der mittels Solenoid am Schwungrad einspuren muss, ist das ganze eher verschleissträchtig. In der Realität funktioniert's aber offenbar ohne gröbere Probleme. Mit einem RSG hingegen ist die Sache kein Problem. Weder muss hier was einspuren, noch hat der RSG irgendwelche verschleissträchtigen Schleifkohlen (wenn er überhaupt noch welche hat). Ebensowenig muss sich ein Hybrid-Fahrzeug Sorgen machen, da läuft das Ganze sowieso gesittet über den Hochvolt-Kreis.

Eine normale SSA ist mir leicht lästig, aber zu wenig, als das ich sie abschalten würde. Mich stört, das es doch mal passieren kann, das der Motor einen Tick zu spät anspringt. Gerade beim Handschalter lästig.

Bei meinem Prius+ hingegen ist der abgeschaltete Verbrenner kein Problem, die Kiste fährt so oder so erst mal elektrisch und verzögerungsfrei an.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Railfan66 schrieb am 2. Juni 2021 um 08:47:34 Uhr:


Tatsache ist, dass ich in meinem vorherigen Fahrzeug, dem A6 2.5 TDI nach 23 Jahren und 340 000km immer noch den ursprünglichen Anlasser hatte,

Frage ist doch: Hatte der 2.5TDI Schrottmotor noch die ursprüngliche Nockenwelle?

Was ich damit sagen will. Irgend etwas geht immer an einem Auto kaputt. 23 Jahre alte Autos sind eine Seltenheit und es gibt sie nur deswegen, weil sie in der six sigma Kurve halt am "guten" Ende sind. Es ist ein Zirkelschluss, wenn man ein einzelnes dauerhaltbares" Auto als Beweis dafür nimmt, dass etwas "besser" war: Alle inzwischen verschrotteten A6 aus der Zeit kann man schliesslich nicht mehr als Vergleich hernehmen.

Zitat:

In die Zeiten vor SSA, Lebebsdauer normale Batarie war ca 7 Jahren lang.

Mit SSA 10 Jahren und mehr - ist doch eine Verbesserung!

Gruß. I.

Meine Batterie beim Tiguan mit SSA war nach 7,5 Jahren platt,
kostete dann aber auch wesentlich mehr!
Ich reduzierte dann SS auf das Nötigste.
Bin gespannt wie das jetzt im DSG funktioniert.

Zitat:

@Eos9364 schrieb am 2. Juni 2021 um 10:21:11 Uhr:



Zitat:


In die Zeiten vor SSA, Lebebsdauer normale Batarie war ca 7 Jahren lang.
Mit SSA 10 Jahren und mehr - ist doch eine Verbesserung!

Gruß. I.

[/quote

Meine Batterie beim Tiguan mit SSA war nach 7,5 Jahren platt,
kostete dann aber auch wesentlich mehr!
Ich reduzierte dann SS auf das Nötigste.
Bin gespannt wie das jetzt im DSG funktioniert.

Danke.

SSA ist eine Indikator für gute Zustand die Technik und auch Batarie.

Wenn/wann SSA funktioniert nicht - dann stimmt was nicht, und/oder Ladezustand die Batarie ist zu niedrig.

Heute Batarie wird geladen bei Motorbremsen und dann, wann Batarie ständig halb voll - dann geht sie früher kaputt mit oder one SSA. Oder mit nicht funktionierden SSA hat man frühere Meldung - Ladezustand ist zu niedrig.

Also, man sollte schauen, warum Batarie hat zu wenig geladen. Bei "digitalen" fahren Batarie bekommt weniger Strom.

Ich benutze aktiv Motorbremse, in dies Phase wird Batarie geladen.

Gruß. I.

SSA zu reduzieren um die Batterie zu schonen bringt nichts. Belastet wird diese durch die Rekuperation, wer SSA aussetzt hat nur höhere Treibstoffkosten.

Bei Heutigen Motoren, werend dem Fahrt - Generator funktioniert nicht (für Sprit sparren).
Erst bei Motorbremsen wird Generator eingeschaltet und liefert Strom für Batarie.
Wenn/wann Batarie bekommt zu wenig Strom (weil Funktion Motorbremse wenig genutzt oder nicht genutzt) wird es bei kritisch niedrigen Ladezustand Batarie - wird Generator auch bei Fahrt eingeschaltet, so wie früher und Batarie wird geladen. Aber, ich denke, wenn/wann Fahrer hat keine optimale Fahrweise (keine Motorbremse) für Batatrie laden - Batarie wird immer halb voll und hat kurzere Lebensdauer, egal ob man nutz SSA oder nicht.

PS: bei gut geladene Batarie, am Ampelstop, Generator läuft nicht und aus Batarie wird Strom gezogen, egal Motor läuft oder nicht, nur bei laufenden Motor wird noch mehr Strom für Zundung gebraucht und Batarie, bei laufenden Motor, wird schneller/früher leer.

Gruß. I.

Der Generator läuft auch so, nur reduziert.
Ansonsten hast Du soweit aber recht, wer segelt vertut die Chancen des kostenlosen Ladens.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 2. Juni 2021 um 10:13:05 Uhr:



Zitat:

Sehe ich genauso. S/S ist bei Motoren unter sechs Zylindern an der Ampel eine sehr schöne Einrichtung. Je nach Anforderung an's Fahrzeug schalte ich die durchaus auch ab, wenn's Überhand nehmen würde. Für solche Anwendungszwecke gibt's den Button zur Deaktivierung auch.

Also bei Sechszylindern und plus nicht?

Da stört mich der Motorlauf weniger...
Alles unter sechs läuft halt eher rauh und rumplig, wobei der VR6 auch nicht unbedingt ein Musterbeispiel an Ruhe ist...

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