Spurhalteassistent (Lane Assist + Adaptive Spurführung): Beinahe wirkungslos
Hallo Motor-Talk Community,
ich habe folgendes Problem mit dem Spurhalteassistent / Lane Assist meines VW Sportsvan:
Problem: Der korrigierende Lenkeingriff beim Verlassen der Spur z.B. auf der Autobahn ist kaum merklich. Das Fahrzeug wird auch bei lang gezogenen Autobahnkurven nicht in der Spur gehalten.
Die Anzeige "Spur erkannt" im Cockpit ist natürlich grün. Im Menü sind die Optionen Lane Assist + Adaptive Spurführung angewählt (s. Foto).
Ich habe das PF5 Fahrerassistenzpaket erworben. Dies beinhaltet u.a. den Lane Assist (Spurhalteassistent) inklusive Adaptive Spurführung. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um den aktuellen VW Sportsvan Modelljahr 2016 (Golf 7). Eine Einstellung bezüglich der Stärke des Korrektur-Eingriffs konnte ich im Menü nicht finden (s. Foto).
Ich war diesbezüglich beim meinem VW Händler, eine gemeinsame Probefahrt wurde absolviert und auch im Anschluss war er noch unsicher. Einen Tag später rief er mich an und meinte nach Rücksprache mit VW sei wohl alles so in Ordnung.
Frage: Wie merklich ist bei Euch der korrigierende Eingriff beim Verlassen der Spur? Wird das Fahrzeug auf der Autobahn selbständig in der Spur gehalten?
Grüße
Tom
Beste Antwort im Thema
Also bei meinem GTD ebenfalls mit Lane Assist kann ich die adaptive Spurführung gut wahrnehmen und man merkt spürbar den lenkeingriff.
Wenn man das Lenkrad normal anfässt und dann z.B. eine langgezogene Kurve durchfährt merkt man deutlich wie der Lane Assist mitlenkt.
107 Antworten
Ich habe den LA im meinem 2017er FL dauerhaft abgeschaltet, weil er in manchen Situationen nervt bzw. sogar gefährlich ist.
Beispiel fürs Nerven:
Ich fahre geruhsame 180km/h auf einer nächtlichen, nahezu leeren Autobahn. Man muss wissen. die Lenkeingriffe werden bei meinem Golf mit steigender Geschwindigkeit massiver. Wenn ich jetzt beim Wiedereinscheren nach einem Spurwechsel sträflicherweise (Autobahn spät nachts, leer, s.o.) ausnahmsweise mal nicht blinke, dann muss ich beim Spurwechsel richtig massiv eingreifen, um überhaupt auf die Nachbarspur zu kommen. Das Ganze endet in einem völlig unnötigen Zickzackkurs, während ich mit dem Gegenlenken kämpfe. Und das bei 180.
Beispiel für Gefährdung:
Ich fahre in eine der gefühlt Milliarden von Autobahnbaustellen ein. Die weißen Linien kreuzen die gelben Linien. Das System hat keine Priorität für Gelb und greift mir äußerst unangenehm ins Lenkrad, und das gerade, wenn es so richtig schön eng wird. Besonders krass bei der adaptiven Spurführung, aber auch ohne stört es massiv.
Fazit:
Das System taugt als punktuelle Hilfe, wenn man auf freier Strecke mal zu einer Wasserflasche greift. Dazu aktiviere ich es und schalte es dann ganz schnell wieder aus.
Ich gehe eher davon aus, dass es über die Lenkkraft geht. Unterstützt man den LA packt dieser auch engere Kurven als sonst.
Wenn der Fahrer sich nicht mal an die einfachsten Verkehrsregeln halten kann ist natürlich der LA Schuld 🙄
Der LA rechnet auf Basis dessen, was die Kamera sieht und kann die Ergebnisse nur im Verhältnis der Geschwindigkeit des Fahrzeugs umsetzen.
Je enger und je schneller gefahren die Kurven, desto weniger packt der das.
Zitat:
Ich habe den LA im meinem 2017er FL dauerhaft abgeschaltet, weil er in manchen Situationen nervt bzw. sogar gefährlich ist.
Beispiel fürs Nerven:
Ich fahre geruhsame 180km/h auf einer nächtlichen, nahezu leeren Autobahn. Man muss wissen. die Lenkeingriffe werden bei meinem Golf mit steigender Geschwindigkeit massiver. Wenn ich jetzt beim Wiedereinscheren nach einem Spurwechsel sträflicherweise (Autobahn spät nachts, leer, s.o.) ausnahmsweise mal nicht blinke, dann muss ich beim Spurwechsel richtig massiv eingreifen, um überhaupt auf die Nachbarspur zu kommen. Das Ganze endet in einem völlig unnötigen Zickzackkurs, während ich mit dem Gegenlenken kämpfe. Und das bei 180.Beispiel für Gefährdung:
Ich fahre in eine der gefühlt Milliarden von Autobahnbaustellen ein. Die weißen Linien kreuzen die gelben Linien. Das System hat keine Priorität für Gelb und greift mir äußerst unangenehm ins Lenkrad, und das gerade, wenn es so richtig schön eng wird. Besonders krass bei der adaptiven Spurführung, aber auch ohne stört es massiv.Fazit:
Das System taugt als punktuelle Hilfe, wenn man auf freier Strecke mal zu einer Wasserflasche greift. Dazu aktiviere ich es und schalte es dann ganz schnell wieder aus.
Man kann den Assistenten ja deshalb vor jeder Baustelle mit 2 Tastendrücken deaktivieren. Et voilà :P
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Überrascht war ich im neuen Tiguan von dem System!
Die Lampe leuchtet dauerhaft orange (also das was man normaler Weise als Warnung im Cockpit versteht).
Schaltet man ACC hinzu wird sie grün. Dort kann man dann für wenige Sekunden das Lenkrad loslassen.
Etwas ruppig sucht sich das System dann eine Seite aus und bleibt ab da kaum spürbar mit gleichbleibendem Abstand dort. Bis zur Meldung, dass man selbst wieder eingreifen soll.
Soweit, so gut!
Auf der Landstraße, ohne ACC (also mit gelber LA Leuchte), war ich dann leicht geschockt, dass der Wagen aktiv gegenlenkt, wenn man zügig eine Rechts-Links-Kurvenkombination nehmen möchte.
Das hätte dann nämlich fast nicht mehr gepasst!
70 sind dort erlaubt, mit 60 muss man die Kurven schon weit links anfahren, damit alles entspannt passt. Mit weit links anfahren meine ich rund 10 Zentimeter in Richtung der Mittellinie zu fahren, um dann auf der anderen Seite mit erneut ca. 10cm Abstand raus zukommen.
Ohne den Spaß rollt man dort einarmig durch, wenn man die Kurven kennt. Mit gibt es große Augen und zwei Schweißperlen auf der Stirn!
Jetzt weiß ich auch wie man das zügig deaktiviert...
Du sollst auch keine Kurven schneiden, selbst wenn du sie kennst. Da kann doch der Lane Assist nix dafür 🙁
Ja. Das Fahren mit Assistenten will gelernt sein. Manchmal ist mit Assistenten sogar mehr Aufmerksamkeit erforderlich. Zum Beispiel sich abschaltender Lange Assist aufgrund von zu enger Kurve oder ACC bei stehenden Fahrzeugen an der Ampel.
Zitat:
@cz3power schrieb am 3. Februar 2020 um 17:13:05 Uhr:
Du sollst auch keine Kurven schneiden, selbst wenn du sie kennst. Da kann doch der Lane Assist nix dafür 🙁
Und manche können lesen und andere nicht.
So spielt das Leben 😛
Wenn ich 10 cm von der Linie entfernt bin, würde ich das nicht als "schneiden" beschreiben. Aber für manche kann man es nicht deutlich genug ausdrücken...
Ja, habs extra nochmal gelesen. Du schreibst ja schon selber, dass es mit 60 Klamotten gerade noch so geht, obwohl 70 erlaubt sind. Da frage ich mich: warum fährst du dann nicht einfach mit 70 durch? Mit 60 führt es ja zum von dir beschriebenen Gegenlenkverhalten des LA... Oder die andere Alternative: teste die Kurvenkombination nochmal mit Tempo 50, dann kann dich der LA vermutlich besser unterstützen 😉
Eigentlich muss man nur ganz normal Autofahren, dann bemerkt man den Assistenten so gut wir gar nicht. Mein Golf meckert nur manchmal "Lenkung übernehmen" weil ich das Lenkrad in der Regel einfach zu locker halte und meist ihm die Arbeit machen lasse.
VW hat eine Software programmiert die davon ausgeht, bzw. ausgehen MUSS das der Fahrer vorschriftsmäßig fährt.
So soll es ja auch sein. Und wer nicht blinkt wird eben daran erinnert, dass er seinen Fahrstreifen verlässt. Wie soll er denn auch unterscheiden ob einer einfach nur pennt oder ob der Fahrer aus reiner Faulheit den Fahrtrichtungsanzeiger nicht betätigt.
Mein CC aus 2013 hat das schon ordentlich gemacht, mein 2019er Golf macht das noch um längen besser und ich schätze diese Assistenz sehr.
Bleibt nur wie heute morgen wieder das Schneeproblem, hier wäre die GRA mit abgeschaltetem ACC eine wesentliche Verbesserung.
Zitat:
@senfwurstsalatsaft schrieb am 3. Februar 2020 um 15:56:33 Uhr:
Ohne den Spaß rollt man dort einarmig durch, wenn man die Kurven kennt. Mit gibt es große Augen und zwei Schweißperlen auf der Stirn!
Nach meiner Wahrnehmung hängt es entscheidend davon ab, wie fest man das Lenkrad in der Hand hält und wie selbstbestimmt man das Lenkrad führt.
Wenn man das Lenkrad nur locker flockig aus dem Handgelenk führt und so die Kurven schneidet, dann erfährt man in der Tat eine starke Gegenkraft des Lane Assist, die auch gefährlich werden kann.
Wenn man allerdings das Lenkrad selbstbestimmt mit beiden Händen führt ("10 vor 2-Haltung"😉, dann bemerkt man die Gegenkraft des LA so gut wie gar nicht.
Ich habe den LA fast immer an und gleite entweder lässig dahin und unterstütze den LA nur, oder aber ich habe das Lenkrad bewußt und forciert in der Hand, z.B. beim Kurven schneiden (mache ich natürlich nie ;-) ) oder auch beim Durchfahren von Baustellen.
Jeder sollte sich bzgl. seiner Lenkradhaltung mal bewußt fragen: Wenn gerade jetzt ein Reh oder Kind auf die Straße springt, könnte ich sofort und gezielt ausweichen?
Patrick
Zitat:
@didarenni schrieb am 4. Februar 2020 um 11:55:55 Uhr:
Bleibt nur wie heute morgen wieder das Schneeproblem, hier wäre die GRA mit abgeschaltetem ACC eine wesentliche Verbesserung.
Eine noch wesentlichere Verbesserung wäre eine Reinkarnation des ACC aus dem CC (ich hatte einen 2015er), denn bei dem hatte ich das Schneeproblem nicht ein einziges Mal.
Weißt du, ob der ACC-Sensor beheizt war beim CC? Gab/gibt es sowas?
Die „Notlösung“ war ja, dass der Sensor weiter oben am Fahrzeug verbaut wird, zB im Logo. Der Golf 7 vFL hat den Sensor ja noch unter dem Kennzeichen verbaut.