Zitat:
@Italorenner schrieb am 18. April 2025 um 13:39:53 Uhr:
Mein Sportwagen (Benziner) braucht bei 120km/h nicht das Doppelte als die WLTP Angabe. Was für eine verar.... bei den e-Schüsseln.
Nein, das ist völlig normal so, und nur dem geschuldet, dass wir immer noch gewohnheitsmäßig in Verbrenner-Dimensionen denken. Die Physik bei E-Autos ist etwas anders, konkret hat es mit dem Motor-Wirkungsgrad zu tun.
Wenn man vereinfachenderweise nur den Luftwidersrtand anschaut (und der macht bei 120 km/h den Großteil aus, so es es leider dank der Physik so, dass man für die doppelte Geschwindigkeit die 8fache (! x^3) Leistung braucht. Auf die Strecke bezogen ist es die 4-fache Energiemenge (x^2).
"Leider" ist nun der Wirkungsgrad eines E-Motors unabhängig von der abgegebenen Leistung (es versteht sich, innerhalb des Nennleistungs-Bereichs) immer ca. gleich. Der Wirkungsgrad eines Benziners ist jedoch bei hoher Leistung deutlich besser. Das kompensiert beim Verbrenner den geschilderten Effekt deutlich. Er verbraucht also deutlich weniger als das 4-fache. Beim Elektro kompensiert sich leider nichts.
120 km/h ist deutlich über WLTP-Bedingungen. Deshalb verbraucht der Elektro da auch deutlich mehr.
Der Effekt tritt übrigens auch umgekehrt auf, dann zum Vorteil des Elektro-Autos. Bewegt man einen Verbrenner deutlich unter WLTP-Bedingungen (sagen wir extrem: Tempo-30-Zone) so braucht er dann eher mehr als die WLTP-Angabe (weil der Wirkungsgrad noch schlechter wird). Ein E-Auto kann man unter solchen Bedingungen aber recht einfach unter WLTP-Angaben betreiben.
Patrick