Shunt für Aufbaubatterie
Ich möchte einen Shunt für die Aufbaubatterie unter dem Fahrersitz installieren um den echten Füllstand und den Verbrauch, vor allem beim Campen monitoren zu können. Als Modell habe ich den kleinen 500A Smart Shunt von Victron im Auge (https://www.victronenergy.de/battery-monitors/smart-battery-shunt) und würde den hinter der Wartungsklappe unter dem Fahrersitz installieren. Folgende Fragen hätte ich dazu:
1) Welchen Querschnitt brauche ich für das zusätzliche Kabel zwischen Minus-Pol der Batterie, Shunt und Massepunkt am Fahrzeug? Reichen hier 16mm²? Welchen Querschnitt hat das originale, braune Massekabel zwischen Minus-Pol und Karosse bei der Aufbaubatterie (Teilenummer A4475407504)?
2) Der Victron Shunt erlaubt am Aux-Pin entweder den Anschluss eines Temperaturfühlers für die zu überwachende Batterie (in diesem Fall also die Aufbaubatterie) oder die Spannungs-Überwachung einer zweiten Batterie (z.B. der Starterbatterie). Welchen Mehrwert bringt hier die Temperaturüberwachung?
3) Ich überlege, den Aux-Pin für die Spannungsüberwachung der Starterbatterie zu verwenden. Hierzu überlege ich, den Plus-Pol der Starterbatterie am Trennrelais (primärseitig) im Fahrersitz abzugreifen, dann müsste ich keine zusätzliche Leitung rüber zum Plus-Pol der Starterbatterie im Beifahrersitz ziehen. Spricht da was dagegen?
64 Antworten
Kurzes Zwischenfazit nach den ersten Tagen und dem ersten Ausflug heute: ich bin begeistert! Wir waren den Tag über am See (~30°Grad, Auto in der Sonne), die Kompressor-Kühlbox lief den ganzen Tag und das SUP hatte ich mit einem 12V-Kompressor über die Aufbaubatterie aufgepumpt. Die App zeigt immer die aktuelle Spannung und den aktuellen Stromfluss an. So sehe ich z.B., dass die Kühlbox im Betrieb zwischen 5,5A zu Beginn und 4,5A zum Ende hin und der Luftkompressor 7,2A unter Last zieht. Die Bluetooth-Verbindung reicht übrigens bis zu einer Entfernung von ca. 5 Metern rund um das Auto. Vor der Rückfahrt zeigte die App einen Gesamtverbrauch über den Tag von rund 5Ah an (Kapazität fiel, wenn ich mich recht erinnere von 92.0Ah auf 87,2Ah) bzw. fiel der Füllstand von 100% zu Beginn auf ca. 92%. Während der Fahrt kann man dann schön sehen, mit welchen Strömen die Batterie wieder geladen wird und wann sie wieder voll ist. Bei mir wurde die Batterie nach ca. einer halben Stunde Fahrt wieder mit 100% Füllstand angezeigt. Außerdem zeigt die App den Verlauf des Füllstandes, der Temperatur, der Spannung etc. über die letzten neun Tage an. Es gibt auch eine Detailansicht für den Tagesverlauf von Füllstand, Strom und Spannung - so sieht man z.B. genau, wie oft die Kühlbox angegangen ist, und welche Ströme sie jeweils verbraucht hat. Gegenüber dem bisherigen "Blindflug" was den Füllstand der Aufbaubatterie angeht wirklich ein großer Mehrwert!
Ich habe nun noch ein AGM Ladegerät fest an die Batterieklappe vom Fahrersitz montiert - das ist quasi unserer Landstromanschluss. Das Ladegerät hat zwei separate Ladebänke (jeweils max. 2A), wovon ich im Moment aber nur einen Ausgang mit der Aufbaubatterie fest verbunden habe. Perspektivisch soll der zweite Ausgang auf die Starterbatterie gehen, aber dafür muss ich den Fahrersitzkasten demontieren - das wird ein späteres Projekt.
Durch die Schnellkupplung zwischen Ladegerät und Batterieanschlusskabel lässt sich die Batterieklappe und damit das Ladegerät auch weiterhin komplett abnehmen. Praktisch: das Netzkabel am Ladegerät ist nicht fest verbaut, sondern wird über eine Standard-Euro-Kupplung von unten angesteckt. So baumelt bei Nichtbenutzung das Kabel nicht rum, sondern kann z.B. in der Türtasche verstaut werden. Das Ladegerät wird übrigens von dem Shunt genauso mit erfasst - der Ladestrom kann also genau in der App verfolgt werden.
Bisher hatte ich immer ein kleines 20W Ladegerät, das ich über eine der 12V Dosen hinten angeschlossen hatte. Mit dem Festeinbau nimmt es nun beim Gepäck keinen Platz mehr weg und ist immer dabei. Wir nutzen diesen "Landstromanschluss" nur bei Gelegenheit, also wenn zufällig eine Steckdose in Reichweite ist oder wenn wir irgendwo länger als zwei Tage stehen. 2A pro Batterie sind natürlich nicht sehr viel, reichen aber für unsere Zwecke (Kompressorkühlbox, Standheizung & Telefone laden) locker aus, um nicht nur den Tagesbedarf zu decken, sondern die Batterie auch wieder voll zu laden - je nach Ladestand natürlich mit etwas Zeit. Dafür wird das Ladegerät aber auch nur lauwarm.
Hast du zufällig mal gemessen, wieviel A der Generator maximal in die Aufbaubatterie schiebt? Hast du den 250A Generator oder den kleineren?
Ich habe den großen Generator - ich dachte, der hätte 200A? Wir sind derzeit noch mit dem Camper unterwegs und ich kann nochmal einen Erfahrungsbericht nach dieser größeren Tour hier reinstellen. Nur soweit schon mal: bei mir werden zumindest kurzfristig Aufladeströme bis über 60A gemessen, typischerweise rund 30A über längere Zeiträume und dann nimmt der Strom mit zunehmenden Füllstand stetig ab. Einen extra Ladebooster braucht es deshalb m.E. im MP nicht. Allerdings war die Batterie bisher auch auf nie weniger als ~80% entladen, dann sind wir schon wieder weiter gefahren. Ich fahre generell mit Fahrlicht, damit die LiMa nicht vollständig abschaltet und die Batterien immer möglichst voll geladen sind wenn wir Campen.
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Zitat:
@dangyver schrieb am 13. Mai 2022 um 17:50:32 Uhr:
Es gibt eine kleine Planänderung. Den Victron Shunt werde ich nun doch zurückschicken und dafür einen 200A-Shunt von BlueBattery ausprobieren. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Der BlueBattery-Shunt ist deutlich kleiner und leichter (72g vs. 340g), was die Installation und Montage im Sitzkasten etwas vereinfacht.
- Der BlueBattery-Shunt hat M8 Anschlüsse (im Gegensatz zum Victron mit M10 Anschlüssen). Hier kann ich also das originale Massekabel unverändert direkt anschließen (der Massepunkt an der Karosserie hat auch ein M8 Gewinde) und benötige nur ein weiteres M8 auf M8 Massekabel, das man auch direkt im BlueBattery Shop dazu bestellen kann. Damit wäre bei dieser Lösung kein Crimpen erforderlich und alles lässt sich im Zweifel wieder auf den Originalzustand zurückbauen.
- Der BlueBattery-Shunt zeichnet intern die Historie auf (bis zu 30 Tage), und zwar auch, wenn man nicht mit dem Telefon verbunden ist. Das können die Geräte von Victron nicht - hier ist eine Verlaufsansicht nur möglich, solange man die App offen lässt und verbunden bleibt.
- Die Messgenauigkeit ist laut Datenblatt minimal besser (6mA beim BB vs. 10mA beim Victron).
Der Victron Shunt zeichnet jetzt wohl auch Intern auf, so das eine kleine Historie gespeichert wird, wenn diese nicht nicht sofort abgerufen werden. Laut neuem Changelog 🙂
Zitat:
@dangyver schrieb am 28. Juli 2022 um 11:08:55 Uhr:
Ich habe den großen Generator - ich dachte, der hätte 200A? Wir sind derzeit noch mit dem Camper unterwegs und ich kann nochmal einen Erfahrungsbericht nach dieser größeren Tour hier reinstellen. Nur soweit schon mal: bei mir werden zumindest kurzfristig Aufladeströme bis über 60A gemessen, typischerweise rund 30A über längere Zeiträume und dann nimmt der Strom mit zunehmenden Füllstand stetig ab. Einen extra Ladebooster braucht es deshalb m.E. im MP nicht. Allerdings war die Batterie bisher auch auf nie weniger als ~80% entladen, dann sind wir schon wieder weiter gefahren. Ich fahre generell mit Fahrlicht, damit die LiMa nicht vollständig abschaltet und die Batterien immer möglichst voll geladen sind wenn wir Campen.
Danke für die Infos. Ich hab einen 250A Generator. 🙂
Wir haben einen 200A Generator (Ausstattungscode M40).
Anbei nochmal ein ausführlicherer Erfahrungsbericht mit dem Smartshunt: Die Füllstandsanzeige ist beim Campen ein echter Mehrwert. Was nützen LiFePo, Ladebooster oder PV-Anlage, wenn man keine Anzeige hat, wie voll die Batterie wirklich ist? Eine Spannungsanzeige ist hier wie gesagt nicht wirklich aussagekräftig, vor allem wenn gerade Verbraucher dran hängen. Die 120 Euro für das kleine Kästchen sind da wirklich sinnvoll investiert und das Teil kann mit überschaubarem Aufwand selbst installiert werden.
Welches Teil man da genau nimmt (BlueBattery, Victron o.a.) ist m.E. egal. Es kommt auch nicht auf höchste Genauigkeit oder die letzte Nachkommastelle an, sondern man will grob wissen, ob die Batterie zu 95%, 70% oder nur noch 50% geladen ist. Und ob man noch ein oder zwei Tage weiter so stehen kann oder die Batterie bald zur Neige geht. Wir konnten auf unserer Tour meistens auf "Landstrom" verzichten, da ich mit der Anzeige den Füllstand und unseren Verbrauch gut sehen und ein, zwei Tage in die Zukunft abschätzen konnte.
Wenn wir länger irgendwo standen, habe ich das inzwischen fest verbaute 2A Ladegerät an den Strom gehangen. Das reicht für uns vollkommen, da es zum einen den Tagesverbrauch der Kühlbox (~10-30Ah pro Tag, je nach Umgebungstemperatur) locker abdeckt, und zum anderen der Ladestrom bei Füllständen über 95% eh in den unteren einstelligen Bereich fällt. Stärkere Ladegeräte braucht man nur, wenn man es eilig oder einen höheren Tagesbedarf hat. Die sind dann aber auch größer und werden auch heißer.
Die Historie in der BlueBattery-App ist ein nettes Feature, wenn auch nicht zwingend notwendig. Aber es erlaubt z.B. genau zu sehen, wie oft und wie lang jeweils die Kühlbox nachts und tagsüber angegangen ist (siehe Screenshots).
Ein extra Ladebooster ist für uns auch nicht mehr notwendig. Wenn man mit Fahrlicht fährt, wird die Batterie auch mit der Euro6-Werks-Elektronik recht schnell voll geladen: Ich habe bei uns Ladeströme kurzfristig bis knapp 65A gesehen. Über längere Zeiträume, wenn die Batterie "entladen" war, so um die 20-30A. Wobei ich die Batterie bisher kaum unter 80% entladen hatte. So oder so wird eine entladene Batterie recht schnell auf ca. 90-95% geladen. Danach fallen die Ströme dann in den unteren einstelligen Bereich. Für die letzten paar Prozent kann es sich dann auch hinziehen - aber ob man bei 95% oder 100% startet, ist im Campingalltag dann auch egal.
Ansonsten zeigt das Gerät auch kleinste Ströme (ab 10mA) an. So kann man gut monitoren, welche Verbraucher (bei uns Kompressor-Kühlbox, Kfz-USB-Ladegeräte, SUP Kompressor, Standheizung etc.) wieviel Strom ziehen. Selbst die drei verschiedenen Stufen der LED-Lampen im Aufstelldach sieht man genau in der Anzeige. Die Innenbeleuchtung unten im Auto läuft über die Starterbatterie, die kann man also nicht über den Shunt an der Aufbaubatterie messen.
Für die Bluetooth-Verbindung mit der App braucht es im Übrigen keine extra Kopplung, wie man das z.B. von Bluetooth Headsets oder mit dem Autoradio kennt. Das ist offenbar ein koppel-freies Bluetooth-Profil - man startet einfach die App, die scannt die Geräte in der Umgebung, und man kann dann ohne weitere Kopplung einfach alle Daten sehen. Das ging mit dem Victron-Smartshunt aber auch.
Das Einzige, was ich zu bemängeln hätte ist, dass das Modul in den vier Wochen Nutzung bisher zweimal "abgestürzt" ist - man konnte dann keine Bluetooth-Verbindung mehr aufbauen. Hier muss man das Gerät dann einmal kurz stromlos machen, dann geht wieder alles. Einstellungen und Historie bleiben dabei in der App aber erhalten - man muss also nichts neu konfigurieren. Das Absturz-Problem ist dem Entwickler bekannt und auch in der Anleitung so dokumentiert. Dieser Tage kam ein Firmware-Update, was ich problemlos über die App installieren konnte - vielleicht ist das Problem damit ja behoben.
Ich habe mich jetzt entschieden, doch einen Batteriecomputer mit Display zu installieren (in die Seitenklappe der Aufbaubatterie), einfach auch, um sofort einen Blick drauf zu haben, wenn ich einsteige. Der hat natürlich keine Historisierung der Ströme, was im ersten Schritt für meinen gewünschten Anwendungsfall zu vernachlässigen ist.
Der BC kam jetzt mit 500A Shunt, den ich quasi wie du @dangyver installieren wollte. Eine Frage dennoch, sollte ich mich dann doch noch für einen Smart-Shunt entscheiden, kann ich den seriell zum BC-Shunt installieren, spricht was dagegen?
Ich meine, man kann mehrere Shunts auch problemlos hintereinander in Reihe schalten, und alle messen dann unabhängig voneinander die fließenden Ströme. Insofern sollte das kein Problem sein. Stellst Du noch Bilder von Deinem Einbau ein? Würde mich sehr interessieren!
ps: Nachtrag zu meinem obigen Post mit den Langzeiterfahrungen: seit dem letzten Firmware-Update hatten wir keinen Absturz mehr.
Wird noch etwas dauern, ich wollte mir noch ein kleines Ladegerät fest am Landstromausgang installieren (lassen), mal schauen, wann ich dazu komme.
Ich hatte ja ursprünglich auch die Idee, einen Shunt mit Display zu nehmen und das Display in die Batterieabdeckklappe einzubauen. Die Bluetooth-Variante hat aber einen entscheidenden Vorteil: Man kann die Ladeströme und den Ladezustand der Aufbaubatterie auch während der Fahrt monitoren. Oder auch mal Abends vom Bett aus. Und die Batterieklappe bleibt frei für andere Dinge (wie z.B. ein Ladegerät).
Ja, momentan hab ich genau da den Victron Socket mit LED-Indikator aber da ich mir einen Landstromanschluss hab legen lassen, stecke ich mein Ladegerät dort ein und gehe über die 12V-SteDo der C-Säule zur Aufbaubatterie (die die Starterbatterie mitlädt). Daher nutze ich den Stecker nicht und der Indikator ist mehr oder minder nutzlos (vor allem bei Last).
Vielleicht mach ich das aber auch gleich alles in einem Wisch, zwei Shunts und das Ladegerät, wenn man schonmal dran hängt.
Und ja, zur Überwachung ist der Smart-Shunt natürlich viel flexibler. 🙂
Moin @dangyver, ist das Massekabel auf der Batterieseite direkt als Polklemme ausgeführt oder ist es dort auch mittels M8 Ringschuh am Terminal verschraubt?
Meh. Danke!
/ed
Hatte mir einen externen BMV geholt und als ich ihn hier hatte, doch dagegen entschieden. Will nun den smart Shunt von Victron, vor allem, weil ich noch eine Solarlösung haben will und der MPPT-Regler mit dem Shunt „spricht“, nützlich vor allem ivm. mit dem Temperatursensor, der mit dem Shunt kompatibel ist.
Aber ich hab auch kein Bock, am originalen Massekabel zu fummeln, habe auch gar keine Presszange, um solche Querschnitte zu bearbeiten.
Kann ich nicht mittels Reduzierstück aus Messing den Shunt von M10 auf M8 verkleinern? Der Strom fließt ja vor allem durch den dicken Block und nicht durch die Schraube…