Shunt für Aufbaubatterie

Mercedes V-Klasse 447

Ich möchte einen Shunt für die Aufbaubatterie unter dem Fahrersitz installieren um den echten Füllstand und den Verbrauch, vor allem beim Campen monitoren zu können. Als Modell habe ich den kleinen 500A Smart Shunt von Victron im Auge (https://www.victronenergy.de/battery-monitors/smart-battery-shunt) und würde den hinter der Wartungsklappe unter dem Fahrersitz installieren. Folgende Fragen hätte ich dazu:

1) Welchen Querschnitt brauche ich für das zusätzliche Kabel zwischen Minus-Pol der Batterie, Shunt und Massepunkt am Fahrzeug? Reichen hier 16mm²? Welchen Querschnitt hat das originale, braune Massekabel zwischen Minus-Pol und Karosse bei der Aufbaubatterie (Teilenummer A4475407504)?

2) Der Victron Shunt erlaubt am Aux-Pin entweder den Anschluss eines Temperaturfühlers für die zu überwachende Batterie (in diesem Fall also die Aufbaubatterie) oder die Spannungs-Überwachung einer zweiten Batterie (z.B. der Starterbatterie). Welchen Mehrwert bringt hier die Temperaturüberwachung?

3) Ich überlege, den Aux-Pin für die Spannungsüberwachung der Starterbatterie zu verwenden. Hierzu überlege ich, den Plus-Pol der Starterbatterie am Trennrelais (primärseitig) im Fahrersitz abzugreifen, dann müsste ich keine zusätzliche Leitung rüber zum Plus-Pol der Starterbatterie im Beifahrersitz ziehen. Spricht da was dagegen?

64 Antworten

Danke für die Rückmeldung und das Foto, hab ich noch nie gesehen. 😁

Größenvergleich. Die (iPhone) App der BB macht nicht ganz so einen professionellen Eindruck wie die von Victron. Aber beide Geräte koppeln sehr schnell via Bluetooth ohne vorheriges Pairing. Beim Victron liegen zwei Kabel für die Stromversorgung und zur Starterbatterie dabei. Beim BB kann man im Shop zwar passende Massekabel gleich dazu bestellen (sehr praktisch!), aber um die dünnen Kabel für die Stromversorgung (beim BB braucht man zwei, da die Masse nicht über den Shunt selbst abgegriffen wird) und ggf. das Kabel zur Starterbatterie muss man sich selbst kümmern.

BlueBattery vs. Victron

@dangyver

Und, bist Du mit Deiner Lösung zufrieden? Was hast Du schlussendlich nun alles dafür benötigt und wie viel Arbeit macht es?

VG

@TiTux : Ich bin immer noch nicht dazu gekommen, den Shunt einzubauen. Aber inzwischen habe ich zumindest alle Teile zusammen. Größter Aufwand war für mich tatsächlich die Konfektion der Versorgungsleitungen (und Messleitung) inklusive KFZ-Sicherungen und M6 Kabelschuhösen - echt ärgerlich, dass man das nicht von der Stange fertig kaufen kann sondern selbst zum Lötkolben greifen muss. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen mal dazu komme, den Shunt nun auch schlussendlich einzubauen und in Betrieb zu nehmen - ich werde dann berichten.

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Ok, ist natürlich blöd, wenn das Konfektionieren der Kabel schon so viel Zeit in Anspruch nimmt. Bin dann mal auf das Endergebnis gespannt, viel Erfolg bei der Umsetzung!

Kabelschuhe und Löten klingt bei Kfz gefährlich, normal werden die Kabelschuhe verpreßt. Die Kabel brechen sonst bei den dauernden Vibrationen mit Sicherheit an der Übergangsstelle zwischen Noch-Lötzinn und Nichtmehr-Lötzinn. Aber es gibt eine (Not-)Lösung: einen halben Sack Kabelbinder spendieren und alle, wirklich alle gelöteten Stellen so festzurren, daß sich genau nix mehr bewegen kann. Der gelernte Kfz-Techniker wird das trotzdem nicht goutieren, aber es funktioniert...

Genau zu diesem Thema habe ich mit verschiedenen Elektronikern gesprochen, die sowas seit vielen Jahren machen. Und dabei viel gelernt über Flussmittel, Blei, RoHS, Whisker-Effekt, Festigkeitssprünge und Hochfrequenzlöten.

Kurze Antwort: man kann crimpen, dann muss aber wirklich alles passgenau sein (Kabeldurchmesser, Kabelschuhe, Crimpwerkzeug). Und solange man es mit großen Kabelquerschnitten zu tun hat, ist das auch die bevorzugte Variante. Sobald man aber Übergänge zwischen verschiedenen Kabelstärken und Durchmessern hat, oder z.B. eine M6 Kabelschuhöse mit einer 0.5mm^2 Litze verbinden will (so, wie es bei mir der Fall war), wird es mit Crimpen schnell kompliziert. Und hier spricht nach Aussage der Experten auch im KFZ-Bereich überhaupt nichts gegen Löten, wenn es denn ordentlich gemacht wird. Crimpen muss allerdings genauso ordentlich und mit dem richtigen Werkzeug gemacht werden.

PS: Auch im Satelliten-Bereich wird fast ausschließlich gelötet, und die Satelliten haben beim Start deutlich stärkere Vibrationen auszuhalten als in einem Auto jemals auftreten. Hierzu gibt es sogar einen eigenen ECSS-Standard, herausgegeben durch die ESA, wie handgelötete Verbindungen mit hoher Zuverlässigkeit für den Raumfahrteinsatz auszusehen haben. Findet man auch im Netz.

Jo, sehe ich genauso, eine gute Lötstelle ist auch etwas Haltbares. Zum Satelliten: da haben die Lötstellen beim Start wirklich zu leiden, aber einmal oben ist dann Ruhe. Das Auto wackelt aber jahrelang immer wieder je nach Straßenverhältnissen mehr oder weniger... Ich verwende in diesen Fällen weiter reichlich Kabelbinder.

Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich auch eine Crimplösung bevorzugt - habe ich in meinem Fall (M6-KFZ-Sicherung-Mikroklemme) nicht gefunden. Zugentlastung und Befestigung aller losen Kabel lautet also die Devise, und Kabelbinder sind da definitiv ein gutes Mittel der Wahl. Letztlich geht es hier aber auch um kein kritisches Bauteil (im Gegensatz zum millionenteuren Satelliten). Wenn also nach zehn Jahren die Ader für die Stromversorgung des Shunts einen Wackler bekommt, ist das kein Problem. Hauptsache, die Plusleitung ist richtig abgesichert, damit da im Zweifel nichts schmort oder abfackelt - ich verwende hier 1A Sicherungen.

So, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, den Smartshunt einzubauen. Ich konnte das Original-Massekabel unverändert weiter nutzen (geht jetzt direkt an den Shunt). Vom Shunt zum Fahrzeugmassepunkt ist wie gesagt noch ein 25mm^2 Kabel (~20cm) dazugekommen. Masseseitig kommen überall M8 Gewinde zum Einsatz. Die Stromversorgung (Plus-Pol) für den Shunt kann man über eine M6 Schraube direkt am Pluspol abgreifen, siehe Bild 1. Für die Masseseite habe ich meine M6 Öse mit an eine der beiden Befestigungsschrauben für die Batterie selbst angeschraubt (Bild 3). Der Shunt selbst ist nicht weiter befestigt, viel Spiel hat der aufgrund der beiden massiven Massekabel sowieso nicht. Der klemmt jetzt einfach zwischen Batterie und Service-Klappe. Die dünnen Stromversorgungsleitungen habe ich aber mit Tape noch an der Batterie fixiert.

ps: Die Batterie selbst konnte ich übrigens nicht ganz rausziehen - Bild 1 zeigt das Maximum. Die Zuleitungen zum Pluspol sind dann maximal gespannt. Ganz schön knapp, wie ich finde - eine Batterieausbau/tausch wird damit ganz schön fummelig werden. Im worst case müsste ich den Sitzkasten demontieren.

ps2: bei dieser Gelegenheit bin ich gleich mal mit einem Batterietester an die Pole gegangen (Bild 6) - hauptsächlich um den Innenwiderstand mal zu messen (vielen Dank an dieser Stelle an @Pahul für den Tipp mit dem Testgerät!). Die noch Werks-originale Batterie ist noch eine 92Ah Variante und jetzt über 5 Jahre alt. Interessanterweise ist der Innenwiderstand mit 3.5mOhm immer noch sehr gut - ich werde die Batterie also vorerst noch nicht tauschen.

M6 Anschlussöse am Plus-Pol
1A Sicherung der Plus-Ader
M6 Anschlussöse an Fahrzeugmasse
+3

"ps: Die Batterie selbst konnte ich übrigens nicht ganz rausziehen - Bild 1 zeigt das Maximum. Die Zuleitungen zum Pluspol sind dann maximal gespannt."
Gucke mal hier, das Problem hatte ich auch -> https://www.motor-talk.de/.../...cht-ausbauen-laesst-t6845208.html?...

Ja, vielen Dank, Deinen Beitrag hatte ich auch schon vorher auf dem Schirm und war gespannt, ob es bei mir auch klemmen würde. Als ich die Batterie nicht ganz rausbekam, hatte ich deshalb von oben in den Sitzkasten gegriffen und gefühlt/gewackelt, ob die Kabel irgendwo hängen bleiben (so, wie ich es bei Dir verstanden hatte) - aber dem war nicht so. Meiner Meinung nach sind die einfach von der Länge recht knapp bemessen. Eventuell würde man die Batterie noch ein Stück mehr rausbekommen, wenn man alle Kabel von der M6 Schraube am Plus-Pol vorher lösen würde - was ich jetzt nicht gemacht habe.

Vielleicht werde ich aber eines Tages sowieso nochmal den Sitzkasten abbauen, da ich gerne direkt an den (primärseitigen) Kontakt am Trennrelais möchte. Hier könnte ich zum einen die Spannung der Starterbatterie abgreifen (kann zusätzlich zum Monitoring mit an den Smartshunt angeschlossen werden) ohne ein zusätzliches Kabel zum Beifahrersitzkasten zu ziehen.

Zum anderen würde ich hier auch gleich ein Ladekabel für die Starterbatterie anschließen. Dann hätte ich zwei Ladekabel für beide Batterie im Fahrersitzkasten und würde da ein Doppelladegerät für Landstrom fest installieren - aber das ist ein anderes Projekt.

Ich habe dazu den Standby-Charger von Votronic verbaut, funktioniert und ist wohl einfach umzusetzen (hab ihn nicht selbst eingebaut).

Das funktioniert recht gut und die 3A max. sind völlig ausreichend, wenn man Landstrom hat.

https://www.votronic.de/.../standby-charger

Ich ziele auf ein Gerät von Noco ab, das zwar sauteuer ist, dafür aber zwei separate Ladegeräte (jeweils max. 2A) beinhaltet - somit kann ich Starter- und Aufbaubatterie gleichzeitig laden bzw. erhalten. Außerdem ist das Gerät IP60 geschützt, unterstützt auch LiIon Batterien (falls man später mal umrüstet) und das 230V Zuleitungskabel ist abnehmbar, dann hängt es nicht neben dem Sitz rum sondern kann z.B. in der Türablage verstaut werden.

ps: ich lese mir gerade die Beschreibung des Votronic-Laders durch. Ein interessantes Gerät - aber ein Ladegerät für 230V beinhaltet es nicht. Hier ist also trotzdem noch ein zusätzliches Ladegerät erforderlich. Man spart also im Zweifel ein zweites Ladegerät für die zweite Batterie. Ich frage mich aber, ob man das Gerät beim MP einfach einbauen kann, da ja die Plus-Pole beider Batterie im Fahrtbetrieb über das Trennrelais gebrückt sind - dazu gibt es in der Bedienungsanleitung keine Aussage.

Ich lade bei Landstrom (hab kein MP) über ein Victron 15A Ladegerät (blue smart), was über die 12V-Stedo hinter der Schiebetür angestöpselt ist. Bei mir funktioniert das Laden der Starterbatterie und Aufbaubatterie und Trennrelais usw. ist original ab Werk.

Ziel ist aber ein Mastervolt 6A Ladegerät hinter der Seitenwand, wo auch der (einzige) Landstromausgang ist. Da würd ich 230V abzapfen und 50cm weiter 12V wieder einspeisen.

Von Mastervolt gibts auch ein 10A Ladegerät mit zwei Ausgängen. Ich find die Lösung mit einem Ladegerät für meine Konstellation aber besser.

https://www.mastervolt.de/produkte/easycharge/easycharge-10a/

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