Seltsamer Autoverkauf, wo ist der Haken ??
Hallo,
über eine bekannte Internet-Autobörse wurde ein hochwertiger PKW, (C55-AMG) angeboten. Der Preis des weniger als 1 Jahr alten Fahrzeugs liegt etwa bei 1/3 des marktüblichen Preises. Das Fahrzeug hat nur wenige Kilometer, keinen Unfall, keinen Motorschaden, nicht einmal einen Kratzer. Das Fahrzeug hat auch noch Werksgarantie. Der Verkäufer gibt an, daß er mit dem (linksgelenkten) Fahrzeug in GB, wo er jetzt wohnt, nicht zurechtkommt, und es deshalb so günstig verkauft. Er bietet an, den PKW zum Käufer liefern zu lassen, damit der ihn 1 Woche lang probefahren kann. Bei Gefallen, Bezahlung, oder eben Rückgabe des PKW. Wer die Kosten der Überführung trägt, wurde noch nicht vereinbart.
Im allgemeinen haben solche extrem günstigen (Lock-) Angebote ja meistens einen Haken. Ich kann aber keinen finden.
Jemand eine Idee, wie man die Sache rechtlich so absichern kann, daß der Käufer in keine Falle tappt ?
Danke,
Klaus
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17 Antworten
Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie jemand annehmen kann, dass es sich hierbei um ein seriöses Angebot handeln könnte. Benutz mal die Suche hier bei MT oder google mal ein wenig. Da kann man schöne Geschichten finden.
Um es kurz zu machen: Meistens wirst du aufgefordert doch mal einen kleinen Betrag für den Transport zu zahlen, da der Verkäufer gerade kein Geld hat. Wer dann bezahlt, ist sein Geld los. Den Wagen gibt's nicht.
Gruß
Na zumindest ist das mal eine kreative neue Idee - nicht so öd wie das 347ste Schreiben aus Nigeria.
Mich würde - rein aus Neugier - auch interessieren, wie der Gauner bei diesem Trick zu seinem Geld kommt.
Rechtlich absichern kannst du das Ganze nicht, weil es - wie Boofoode schon geschrieben hat - das Auto nicht gibt.
Hierbei handelt es sich um die "Western Union-Masche".
Gehst du darauf ein, bist du dein Geld los; einen Wagen erhälst du nicht.
Einfach mal die Suchfunktion oder Google benutzen, da ist schon einiges drüber geschrieben worden.
FINGER WEG!
Achso, Paquito wollte ja mehr wissen:
Betrug mit Western Union
Was ist Western Union?
Western Union ist ein System, mit dem sich weltweit innerhalb weniger Minuten Geld überweisen lässt. Gerät beispielsweise ein Urlauber in Moskau in Geldnöte, dann können Verwandte oder Freunde in Deutschland bei einer Western-Union-Geschäftsstelle (zum Beispiel einer Filiale der Postbank AG) Geld einzahlen. Sie geben an wer das Geld bekommen soll und in welchem Land es abgehoben werden soll. Zehn bis fünfzehn Minuten später steht das Geld dann in ganz Russland zur Verfügung.
Diesen Service gibt es natürlich nicht umsonst. Die Gebühren staffeln sich nach der Höhe der überwiesenen Summen und liegen für 1.000 Euro zum Beispiel bei 42,50 Euro. Das Anweisen von 5.000 Euro kostet 186,50 Euro.
Der Empfänger zahlt keine Gebühren und kann sein Geld gegen Vorlage eines Personalausweises oder Reisepasses in Empfang nehmen. Er muss dafür nur wissen wer das Geld angewiesen hat und wie hoch die Summe ist.
MoneyGram bietet einen vergleichbaren Service an. Die Gebühren bewegen sich ebenfalls in einem ähnlichen Rahmen.
Betrug mit Western Union - Masche 1:
Man ersteigert im Internet-Auktionshaus E-Bay zum Beispiel in den USA ein super günstiges Notebook. Der Verkäufer bittet darum, das Geld per Western-Union zu überweisen. Die Summe wird in den USA abgehoben und man hört nie wieder etwas vom Verkäufer, obwohl der seit Jahren E-Bay-Mitglied ist und hunderte positiver Bewertungen hat.
Häufig werden für diese Betrugsmasche gehackte E-Bay-Accounts verwendet. Jemand hat das Passwort eines E-Bay-Nutzers gestohlen und bietet nun bei E-Bay unter einer falschen Identität Waren an. Deshalb bringt es auch nichts, nachdem das überwiesene Geld weg ist, dem vermeintlichen Anbieter die Polizei auf den Hals zu schicken. Rückgängig machen lässt sich die Geldanweisung nicht mehr. Abgehoben wird das Geld mit einem gefälschten Ausweis auf den Namen des E-Bay-Mitglieds, dessen Passwort für den Betrug gestohlen worden ist.
Betrug mit Western Union - Masche 2:
Funktioniert im Prinzip wie 'Masche 1', nur mit dem Unterschied, dass der Verkäufer anbietet, das Geld bei Western Union auf einen erfundenen Empfängernamen einzuzahlen. Nach Eingang der ersteigerten Ware könne man den Namen dann ja auf den des Verkäufers ändern. Als Bestätigung bittet der Verkäufer, ihm den Einzahlungsbeleg zu faxen oder einen Scan zu mailen.
Der Verkäufer fälscht jetzt einen Ausweis auf den erfundenen Namen, lässt sich das Geld auszahlen und verschwindet. Dabei hilft es auch nichts einen Namen wie Balou der Bär als Empfänger einzusetzen. Denn wer weiß zum Beispiel in Rumänien, dass es sich dabei um eine Comicfigur handelt.
Betrug mit Western Union - Masche 3:
Die Ganoven inserieren im Internet ein Auto zu einem unschlagbar niedrigen Preis. Der Kontakt zum Verkäufer ist nur per E-Mail möglich. Eine angegebene Telefonnummer ist in Wirklichkeit ein Faxanschluss. Meistens wurde die Faxnummer gemietet und leitet die eingegangenen Faxe an eine E-Mail-Adresse weiter.
Interessiert sich jemand für das Fahrzeug, dann bekommt er per Mail zum Beispiel die folgende Geschichte erzählt: der Verkäufer sei gerade im Ausland und seine Frau sei alleine zu Hause und eine Probefahrt sei leider erst möglich, wenn die Kaufsumme bei Western Union eingezahlt wurde und der Verkäufer sich im Internet überzeugt hat, dass das Geld bereit steht. Das ganze diene der Sicherheit seiner Frau, damit nicht Käufer kommen, die gar kein Geld haben und auf der Probefahrt das Auto stehlen. Es gibt aber auch andere, mehr oder weniger tränenreiche Variationen.
Zu seiner Sicherheit könne der Verkäufer ja sich selber als Empfänger des eingezahlten Geldes angeben oder einen erfundenen Namen wählen.
Das Spiel läuft dann wie gehabt. Der Verkäufer fälscht einen Ausweis und hebt das Geld ab. Zur Probefahrt oder Übergabe des Fahrzeugs kommt es nie.
Was kann man tun?
Die Täter, die sich mit dieser Masche eine goldene Nase verdienen, sitzen vermutlich in Rumänien. Dorthin führen jedenfalls die Spuren der E-Mails, die an die betrogenen Käufer geschickt wurden. Die Chancen sie zu erwischen sind eher gering.
Man sollte über Western-Union und MoneyGram niemals Geld an Fremde schicken. Beide Dienste dienen ausschließlich dazu Angehörigen oder Freunden im Ausland Geld zukommen zu lassen.
Wer bei E-Bay teurere Einkäufe tätigt, sollte den E-Bay-Treuhandservice verwenden. Gebrauchtwagen bezahlt man erst, wenn man Papiere und Schlüssel in der Hand hat.
Quelle: WDR
Moin, Moin,
mein Tip Fahrzeuge nur beim vernünftigen Markenhändler kaufen.
Auch wenn es schwer fällt, aber lieber 1000€ - 2000€ mehr bezahlt als ein dubioses Fahrzeug von Fähnchen- oder Scheinhändler.
Habe meine Gebrauchtfahrzeuge immer beim jeweiligen Markenhändler gekauft und bin immer Bestens damit gefahren und beim Preis war auch immer was drin....
Gruß Sven.....
Jetzt zeigt sich der Haken...
Hallo,
der Verkäufer hat nun gefordert, die Hälfte der "Shippingkosten" (1000 €) vorab zu überweisen, was der Käufer natürlich nicht tun wird. Er wird nun im Gegenzug das Angebot machen, das Fahrzeug dort wo es im Moment angeblich stehen soll, zu besichtigen, so daß dem Verkäufer keine Kosten entstehen. Bin mal gespannt, wie er darauf reagiert. Ich nehme mal an, daß er damit nicht rechnet, und den Deal absagt.
danke für Eure Antworten,
gruß,
Klaus
Re: Jetzt zeigt sich der Haken...
Zitat:
Original geschrieben von Alzheimer1998
das Fahrzeug dort wo es im Moment angeblich stehen soll, zu besichtigen, so daß dem Verkäufer keine Kosten entstehen. Bin mal gespannt, wie er darauf reagiert. Ich nehme mal an, daß er damit nicht rechnet, und den Deal absagt.
klar sagt er ab, den wagen gibts nie im leben. einem dummen oder unwissenden würde ich sagen "tschüß 1000.- euro"
Diese Beiträge habe ich mit großer Interesse verfolgt, Danke für den hohen Informationswert.
...also mir sind bei meiner Suche bei mobile.de oder autoscout24.de auch solche "supersonderangebote" aufgefallen, dachte mir gleich, dass da was faul ist (wer hat heute schon geld zu verschenken ?!), dachte aber die angegebene Nummer ist dann mit einer Art 0190er-Nummer gekoppelt und man wird dann darüber abgezockt. manchmal war es aber nur eine mail-adresse, und so war ich am überlegen, wie das ganze system dann funktioniert. dank des postings von votecm6 ist mir nun ein einiges klarere geworden. danke nochmals für den fundierten beitrag !!
greetz
bluerooster
@Votec: Super Beitrag!
Zitat:
Original geschrieben von Wackelelvis
Diese Beiträge habe ich mit großer Interesse verfolgt, Danke für den hohen Informationswert.
Ich hoffe, Du bist jetzt nicht auf 'ne neue Geschäftsidee gestoßen worden! 🙂
Gruß
Kai
Re: Jetzt zeigt sich der Haken...
Zitat:
Original geschrieben von Alzheimer1998
Hallo,
der Verkäufer hat nun gefordert, die Hälfte der "Shippingkosten" (1000 €) vorab zu überweisen, was der Käufer natürlich nicht tun wird. Er wird nun im Gegenzug das Angebot machen, das Fahrzeug dort wo es im Moment angeblich stehen soll, zu besichtigen, so daß dem Verkäufer keine Kosten entstehen. Bin mal gespannt, wie er darauf reagiert. Ich nehme mal an, daß er damit nicht rechnet, und den Deal absagt.
danke für Eure Antworten,
gruß,
Klaus
Berichte mal was aus der Sache geworden ist !
danke
Diese "Geschäfte" haben bestimmte Merkmale, die immer gleich sind:
• Es wird die "Schnäppchen-Gier" angesprochen, mit einem "supergünstigen" Angebot, meist begründet mit einer angeblichen Notlage, die der Käufer ausnützen kann. Effekt auf das Opfer: Herz klopft höher, Hirn macht Pause.
• Die Gauner wissen natürlich, dass auch die Opfer inzwischen misstrauisch geworden sind. Die meisten Opfer rechnen auch durchaus damit, dass es sich um Betrug handelt … "Aber vielleicht hab ich Glück und gerade dieses eine Angebot ist doch echt … schauen wir doch mal, was dahintersteckt …"
• Und nun der Trick: Die Summe, die das Opfer irgendwann im Zuge der Transaktion vorstrecken soll, ist im Verhältnis zu dem, was bei dem Deal angeblich zu holen ist, meist lächerlich gering … "Um € 10.000 zu gewinnen, riskier ich halt € 100" - OK … bloß dass es die € 10.000 gar nicht gibt … Die Chance ist also nicht 1 zu irgendwas, sondern 0. Aber: Hirn macht Pause - siehe oben.
Dass ein Großteil der Opfer zwischendurch abspringt, ist natürlich auch einberechnet. Das ist wie bei Spam: Da der Gauner nichts oder nur ganz wenig investieren muss, reicht es, wenn ein Bruchteil der potenziellen Kunden hängen bleibt.
Und die finden sich immer.
Maschen
Und dann gibt es noch die Masche, wo der Kriminelle etwas von dir kauft, was du beispielsweise im Internet angeboten hast. Der Kriminelle schickt dir dann einen Scheck, wobei der eingesetzte Betrag um einiges größer ist als der Kaufwert des Gegenstandes. Du bist so ehrlich und überweist die Differenz zurück und bekommst noch einen Obolus dafür. Du freust dich. Letztendlich wird die Gutschrift des Schecks zurückgenommen, da er geplatzt ist und du schaust in die Röhre mit deiner Überweisung.
Ein Schnäppchen kann es doch nur geben, wenn Oma Opas Auto verkauft, weil der schon kalt wird. :-)
Grüße
Neben Western Union gibt's noch die Masche mit dem Treuhandkonto. Ich hab spasshalber mal einen solchen Anbieter angemailt und bekam die folgende Antwort:
Hello,
I would like to use the mobile.de service. Ok. There is no problem, the car is like new condition, i'm no smoker, the interiors exterior is like new, no damages at the exterior or engine, or any other parts. The price is not negociable . The procedure is. You create and mobile.de account. You found your mobile.de account with money, once they will see that you have money into your account, they will confirm me and I will travel to your address. You will inspect the car, if you like it, you will pay me using your mobile.de account, if not you will take your money back. This is the procedure, and I would like to follow it.
The VAT is included.
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The car has full inspection, interior exterior, engine and all parts of the
car, there is nor any damage at the car, scratches on the interiour or
exteriour, no damages or any problems at the engine, all work like new.
I have the service book and at your request I will go with the car into any
garage you want for inpection.
Ich breuche wohl keinem erzählen, daß es bei mobile.de keinen solchen Treuhandservice gibt....