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Schraube am oberen Querlenker - die Klemmschraube des Todes oder auch: Wie bekommt man diese raus.

Audi A6 C6/4F

Guten Morgen,

ich denke jeder weiß von welchem Bolzen ich hier spreche und da ich noch keine mehrjährige Erfahrung mit der Schraube vorweisen kann dachte ich mir man könnte ja mal ein paar Lösungsvorschläge sammeln, wie man dieses unglaublich tolle Schraube rausgetrieben bekommt und das ganze ohne Spezialwerkzeug.
Im Netz findet man allerhand, allerdings ist das so sehr verstreut das man ewig sucht.

Was ich bis jetzt gefunden habe ist:

Schlagbohrmaschine mit altem Bohrer und dann nur mit Schlag die ganze Zeit auf den Bolzen drauf. Dauert ein paar Minuten, aber der Bolzen kommt raus. 🙂

Dann habe ich gelesen:

Den Kopf des Bolzen abdrehen und dann mit der Mutter raus ziehen und wenn das Gewinde zu ende ist einfach eine weitere Mutter dazwischen und weiter ziehen.

Ich persönlich favorisiere die zweite Methode. Aber evtl. gibt es jemanden mit noch einem guten Vorschlag.

Warum das ganze?

Nächsten Monat ist der TüV fällig und ich habe heute mit meinem Tüver nach 300tkm und 10Jahren festgestellt das die oberen Lenker eingerissen sind. Alles kein Problem, bis auf diese hässliche Schraube 🙂

Beste Antwort im Thema

Hänge mich mal hier rein und verweise gleichzeitig auf den Bericht hier:
http://www.motor-talk.de/.../...lenker-und-koppelstangen-t5702439.html

Habe das Spiel nun auch hinter mir und gebe nun meinen aktualisierten Senf dazu:

-Kriechöl etc. hilft nicht. Zeitverschwendung.

-Die besagte Schraube kann fest sitzen oder RICHTIG FEST sitzten.

Wenn sie richtig fest sitzt, helfen einige der Tips aus dem Netz nicht oder sind sogar kontraproduktiv.
Das gilt für alle Wege, die Schraube heraus zu schlagen oder pressen. Egal welches Werkzeug, die Schraube sitzt dann so fest, daß sie nur gestaucht wird.
Da muß dann auch nicht anderen Usern Grobmotorik unterstellen, nur weil man selbst Glück hatte.

-Ausbohren ist vom Material her mit kobaltlegierten Bohrern kein Problem. Allerdings ist die Schraube bei 10mm Durchmesser 100 mm im Material verklemmt. Das können manche gar nicht und bei anderen gehört etwas Glück dazu. Ich habe eine Bohrung gut hinbekommen, ob es auf der anderen Seite auch geklappt hätte weiß ich nicht.
Es gibt dazu ein reichlich teures Spezialwerkzeug, was aber gut aussieht.

Den Kopf mit wechselseitiger Belastung zu lösen, war mir nicht möglich. Die Reibung zwischen Kopf und Radlagergehäuse nimmt einen jedes Gefühl. Entweder es passiert in Hunder Jahren nichts oder aber man dreht den Kopf auf einmal ab.

Das wiederum führt zur einzigen preiswerten Lösung. Kopf ab, am besten sofort ohne viel Experimente.
Dann wird mit der Mutter der Schaft der Schraube herausgezogen.
Durch den Zug reduziert sich der Durchmesser der Schraube geringfügig und verringert so die Klemmkraft.
Damit der Gewindeteil nur mit der Zugkraft und nicht noch mit unnötigem Moment belastet wird, habe ich den ganzen Bereich mit MoS2-Fett behandelt. Auch die Unterlegscheiben, die als Verlängerung eingesetzt werden, wenn die Sache in Bewegung kommt.
Zur Maximalbelastung habe ich im Keller Versuche gemacht. Dadurch, daß man die Mutter nicht mit einer ordentlichen Knarre o.Ä. im Radhaus anziehen kann, sondern nur mit einem langen Ringgabelschlüssel, ist es mir zumindest nur unter Schmerzen möglich, die Mutter abzureißen.
Ganz geht die Schraube damit nicht heraus, weil sie dann irgendwann gegen das Gehäuse stößt. Also wird dann abgeflext und der Rest herausgeschlagen. Das geht aber, weil der Stummel viel kürzer ist als die gesamte Schraube und durch das Ziehen auch schon geglättet wurde.

Das alleine hätte nicht geholfen bzw. wäre mir zu riskant gewesen, noch mehr Kraft aufzubringen.
Zur Unterstützung muß das Radlagergehäuse erhitzt werden.
Dafür habe ich einen Propangasbrenner verwendet. Er hat eine weichere Flamme als Acetylen-Sauerstoff aber mehr Leistung als ein elektrisches Gebläse.

Die Temperatur habe ich mit einem Infrarotthermometer überwacht. Ab 160°C fing die Sache jeweils an zu knistern und ich konnte die Mutter nachziehen.
Wasser in die zuvor hohlgebohrte Schraube mit einen dünnen Rohr von ganz hinten eingespritzt gibt dem Ganzen noch einen Schub.

Die Frage, wie hoch man den Achsschenkel erhitzen darf, kann ich nicht abschließend beantworten. Auf dem Teil steht Al Mg Si Cu. Für eine verbreitete Knetlegierung mit diesen Elementen habe ich gefunden, daß ab 180°C erste Gefügeänderungen möglich sind, die aber durchaus reversibel sein können.

Den Spurstangenkopf hatte ich demontiert, die Kugelgelenke der Querlenker gegen direkte Flammeneinwirkung geschützt. Wie diese Köpfe gebaut sind weiß ich nicht. Ein häufig verbauter Kunststoff beginnt ab 80 oder 90°C zu kriechen. Die wird man dort wohl immer überschreiten. Also Schrott.

Es folgt dann das große Saubermachen.
Die neue Schraube und die Bohrungen habe ich mit Plastilube behandelt.

20160707-132248
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@Passat-Schrau-Baer naja, das mit dem Zug haben wir ja ziemlich am Anfang probiert, aber das Problem war, dass dann nicht nur der Kopf ab war, sondern auch das Gewinde, um die Schraube rauszuziehen, abgerissen ist. Die Schraube war also bündig in der Bohrung und man konnte nicht ziehen.. für sowas wie Gewindestift dran schweißen oder ähnliches hatte ich keinen Nerv mehr, das Auto stand schon paar Tage aufgebockt...
Nächstes mal würde ich das wahrscheinlich mit erwärmen versuchen, dann müssen zwar die oberen Querlenker neu, kostet aber wahrscheinlich weniger Nerven😉

Ja, Hitze hat’s bei mir gebracht. Aber das hilft anscheinend nicht bei jedem.

Ich habe mal das trio aus hitze, zug und druck gebraucht, um die assischraube überhaupt rauszubekommen. Die war aber auch schon 20 jahre da drin (nein, kein 4F)

Zitat:

@Passat-Schrau-Baer schrieb am 5. März 2020 um 10:10:07 Uhr:


Ja, Hitze hat’s bei mir gebracht. Aber das hilft anscheinend nicht bei jedem.

Mit Hitze geht's relativ leicht, wärmen ist bei Gelenksteilen, Aufhängungen aber nicht erlaubt wegen der Gefügeveränderung.

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Ja das hab ich auch schon gehört. Aber was ich privat mach und für mich ist alles erlaubt 😉 😁

Zitat:

@quattrofun schrieb am 5. März 2020 um 15:08:46 Uhr:



Zitat:

@Passat-Schrau-Baer schrieb am 5. März 2020 um 10:10:07 Uhr:


Ja, Hitze hat’s bei mir gebracht. Aber das hilft anscheinend nicht bei jedem.

Mit Hitze geht's relativ leicht, wärmen ist bei Gelenksteilen, Aufhängungen aber nicht erlaubt wegen der Gefügeveränderung.

Man soll da auch nciht mit einem Schweißbrenner rangehen sondern einer Campinggasflasche oder sowas in der Art.

Zitat:

@Passat-Schrau-Baer schrieb am 5. März 2020 um 15:27:36 Uhr:


Ja das hab ich auch schon gehört. Aber was ich privat mach und für mich ist alles erlaubt 😉 😁

Keine Frage, wenn die Schraube wieder so fest sitzen sollte, nimm ich auch eine Gaskartusche.
Eher kein Autogen, das ist vielleicht Zuviel Wärme.

Der Werkstoff eines Achsschenkels ist eher zäh, wenn du z.b. einen Schlag erwischt, dann verbiegt sich das Teil nur und du kannst weiterfahren, ohne Unfall.
Wärmst du allerdings Zuviel, dann verändert sich das Gefüge beim Abkühlen und der Werkstoff wird spröde.

Wenn du dann einen Schlag erwischt, kann das Teil im schlimmsten Fall brechen und du fliegst ab.

Also mit Wärme sparsam umgehen:-)

Zitat:

@MZ-ES-Freak schrieb am 26. April 2017 um 20:15:27 Uhr:


Also, auch meine oberen Querlenkerbuchsen sind Schrott.

Ich habe mir vorsorglich die Todesschraube vorher besorgt.
Allerdings wollte ich von vornherein nur die Buchsen tauschen, weil ich es auch nicht einsehe soviel Geld aus dem Fenster zu werfen.
Deshalb habe ich mir 2 einzelne Meyle Buchsen bestellt.

Nun, wie sollte es sein. Mit der Todesschraube wurde trotz Wärme nicht's
Deshalb einfach den Querlenker abgeschraubt, und die Buchse so gewechselt.
Ich habe zunächst erstmal die hinteren oberen getauscht. Die vorderen mache ich demnächst auch noch.
Seht selbst.
Einsatz bis jetzt 30€

Muss mich hier mal dranhängen. Sind die Ersatzbuchsen passend für Meyle HD Querlenker (also NICHT originale Lemförder)? Die sind so 8 Jahre drin und diese hat der TÜV nun beanstandet.

https://www.idealo.de/.../4040074550649.html?...

Guten Tag

Hier noch meine Erfahrung:

Audi A6 C7. Radlagerersatz. Links Kopf gleich abgerissen, jedoch mit einem Teil Bolzen, spricht er sitzt noch fest, lässt sich aber mit viel Kraft minimal drehen.

Dann habe ich mit dem Trick Mutter und mehrere Unterlegscheiben an der Gewindeseite versucht. Gewinde gleich abgerissen. Siehe Foto.

Der Hammer half auch nicht.

Um eine Lungenintoxikation mit der Flamme (die sowieso das Gelenk der oberen Querlenker beschädigt) und stundenlang erfolglose Versuchen zu vermeiden, habe ich ein originales, gebrauchtes Radlagergehäuse für 150 Euro und die 2 oberen Querlenker von Lemförder gekauft.

Auf der anderen Seite bzw. rechts habe ich gleich die oberen Querlenker von innen gelöst und die entsprechenden Schrauben von Audi geholt. Da die Querlenker i.O. sind, belasse ich alles so wie es ist. Keine Lust auf das gleiche Theater wie auf der linken Seite.

Achsenschenkel Audi Schraube

Mal von der Seite rein geworfen: Hast du mit Wärme und Rostlöser gearbeitet? Das schaut so "clean" aus bei dir 😉

Mit der Schraube ärgere ich mich schon lange nicht mehr rum
zu 98% ist nur die Gummibuchse defekt und die kann man ohne Ausbau der Schraube reparieren
kostet ca. 6 Euro und geht mit den richtigen Werkzeug einfach zu wechsel

Zitat:

@Kasperl 145 schrieb am 5. Februar 2022 um 00:28:26 Uhr:


Mit der Schraube ärgere ich mich schon lange nicht mehr rum
zu 98% ist nur die Gummibuchse defekt und die kann man ohne Ausbau der Schraube reparieren
kostet ca. 6 Euro und geht mit den richtigen Werkzeug einfach zu wechsel

Magst du uns auch verraten "wie" und "womit"? 🙂🙄

Ist ein selbst gebautes Werkzeug
ich werde die Tage mal Bilder Hochladen

Zitat:

@Kasperl 145 schrieb am 5. Februar 2022 um 01:54:07 Uhr:


Ist ein selbst gebautes Werkzeug
ich werde die Tage mal Bilder Hochladen

Besten Dank 😎

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