Schraube am oberen Querlenker - die Klemmschraube des Todes oder auch: Wie bekommt man diese raus.
Guten Morgen,
ich denke jeder weiß von welchem Bolzen ich hier spreche und da ich noch keine mehrjährige Erfahrung mit der Schraube vorweisen kann dachte ich mir man könnte ja mal ein paar Lösungsvorschläge sammeln, wie man dieses unglaublich tolle Schraube rausgetrieben bekommt und das ganze ohne Spezialwerkzeug.
Im Netz findet man allerhand, allerdings ist das so sehr verstreut das man ewig sucht.
Was ich bis jetzt gefunden habe ist:
Schlagbohrmaschine mit altem Bohrer und dann nur mit Schlag die ganze Zeit auf den Bolzen drauf. Dauert ein paar Minuten, aber der Bolzen kommt raus.
Dann habe ich gelesen:
Den Kopf des Bolzen abdrehen und dann mit der Mutter raus ziehen und wenn das Gewinde zu ende ist einfach eine weitere Mutter dazwischen und weiter ziehen.
Ich persönlich favorisiere die zweite Methode. Aber evtl. gibt es jemanden mit noch einem guten Vorschlag.
Warum das ganze?
Nächsten Monat ist der TüV fällig und ich habe heute mit meinem Tüver nach 300tkm und 10Jahren festgestellt das die oberen Lenker eingerissen sind. Alles kein Problem, bis auf diese hässliche Schraube
Beste Antwort im Thema
Hänge mich mal hier rein und verweise gleichzeitig auf den Bericht hier:
http://www.motor-talk.de/.../...lenker-und-koppelstangen-t5702439.html
Habe das Spiel nun auch hinter mir und gebe nun meinen aktualisierten Senf dazu:
-Kriechöl etc. hilft nicht. Zeitverschwendung.
-Die besagte Schraube kann fest sitzen oder RICHTIG FEST sitzten.
Wenn sie richtig fest sitzt, helfen einige der Tips aus dem Netz nicht oder sind sogar kontraproduktiv.
Das gilt für alle Wege, die Schraube heraus zu schlagen oder pressen. Egal welches Werkzeug, die Schraube sitzt dann so fest, daß sie nur gestaucht wird.
Da muß dann auch nicht anderen Usern Grobmotorik unterstellen, nur weil man selbst Glück hatte.
-Ausbohren ist vom Material her mit kobaltlegierten Bohrern kein Problem. Allerdings ist die Schraube bei 10mm Durchmesser 100 mm im Material verklemmt. Das können manche gar nicht und bei anderen gehört etwas Glück dazu. Ich habe eine Bohrung gut hinbekommen, ob es auf der anderen Seite auch geklappt hätte weiß ich nicht.
Es gibt dazu ein reichlich teures Spezialwerkzeug, was aber gut aussieht.
Den Kopf mit wechselseitiger Belastung zu lösen, war mir nicht möglich. Die Reibung zwischen Kopf und Radlagergehäuse nimmt einen jedes Gefühl. Entweder es passiert in Hunder Jahren nichts oder aber man dreht den Kopf auf einmal ab.
Das wiederum führt zur einzigen preiswerten Lösung. Kopf ab, am besten sofort ohne viel Experimente.
Dann wird mit der Mutter der Schaft der Schraube herausgezogen.
Durch den Zug reduziert sich der Durchmesser der Schraube geringfügig und verringert so die Klemmkraft.
Damit der Gewindeteil nur mit der Zugkraft und nicht noch mit unnötigem Moment belastet wird, habe ich den ganzen Bereich mit MoS2-Fett behandelt. Auch die Unterlegscheiben, die als Verlängerung eingesetzt werden, wenn die Sache in Bewegung kommt.
Zur Maximalbelastung habe ich im Keller Versuche gemacht. Dadurch, daß man die Mutter nicht mit einer ordentlichen Knarre o.Ä. im Radhaus anziehen kann, sondern nur mit einem langen Ringgabelschlüssel, ist es mir zumindest nur unter Schmerzen möglich, die Mutter abzureißen.
Ganz geht die Schraube damit nicht heraus, weil sie dann irgendwann gegen das Gehäuse stößt. Also wird dann abgeflext und der Rest herausgeschlagen. Das geht aber, weil der Stummel viel kürzer ist als die gesamte Schraube und durch das Ziehen auch schon geglättet wurde.
Das alleine hätte nicht geholfen bzw. wäre mir zu riskant gewesen, noch mehr Kraft aufzubringen.
Zur Unterstützung muß das Radlagergehäuse erhitzt werden.
Dafür habe ich einen Propangasbrenner verwendet. Er hat eine weichere Flamme als Acetylen-Sauerstoff aber mehr Leistung als ein elektrisches Gebläse.
Die Temperatur habe ich mit einem Infrarotthermometer überwacht. Ab 160°C fing die Sache jeweils an zu knistern und ich konnte die Mutter nachziehen.
Wasser in die zuvor hohlgebohrte Schraube mit einen dünnen Rohr von ganz hinten eingespritzt gibt dem Ganzen noch einen Schub.
Die Frage, wie hoch man den Achsschenkel erhitzen darf, kann ich nicht abschließend beantworten. Auf dem Teil steht Al Mg Si Cu. Für eine verbreitete Knetlegierung mit diesen Elementen habe ich gefunden, daß ab 180°C erste Gefügeänderungen möglich sind, die aber durchaus reversibel sein können.
Den Spurstangenkopf hatte ich demontiert, die Kugelgelenke der Querlenker gegen direkte Flammeneinwirkung geschützt. Wie diese Köpfe gebaut sind weiß ich nicht. Ein häufig verbauter Kunststoff beginnt ab 80 oder 90°C zu kriechen. Die wird man dort wohl immer überschreiten. Also Schrott.
Es folgt dann das große Saubermachen.
Die neue Schraube und die Bohrungen habe ich mit Plastilube behandelt.
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193 Antworten
hallo,
ich muss meine querlenker auch wechseln....fahrerseite ging komplett in die hose schraube war bombenfest 8std arbeit und kein mm bewegt....dann werkstatt und 6,5std war alles wieder ok :-)
ich habe mal eine frage.....was passieret, wenn ich die mutter leicht löse, rostlöser drauf und das 2-3wochen lang und weiterfahre.....die schraube kann ja nicht raus!!
kann durch das fahren/bewegung sich die schraube lösen/lockern? oder hat das keinen sinn?
Passieren tut da nichts behaupte ich. Da ist ja ne Stoppmutter drauf, die verhindert, dass die Schraube raus kommt und die Kugelköpfe können nicht raus, solang die Schraube drin sitzt. Durch die fehlende Klemmung könnte maximal der Kugelkopf etwas Spiel bekommen, aber die machst ja eh neu. Auf zunehmende Geräusche achten.
Ob‘s was bringt? Ich hatte immer das Gefühl bei den oberen Querlenkern, wenn die richtig fest sind bringt der Rostlöser auch nichts. Bei mir hat immer Hitze geholfen, aber mit der Aussage muss man hier aufpassen
Ich habe es noch vor mir und werde dieses Werkzeug nutzen:
Versuch erstmal wie gängig die Schraube ist. Mutter lösen und Schraube drehen versuchen. Sie sind nicht immer so fest. Bei den von mir gemachten Querlenkerschrauben war‘s so jede 2. wenn überhaupt
Zitat:
@Chris3B schrieb am 19. Dezember 2022 um 08:14:10 Uhr:
Ich habe es noch vor mir und werde dieses Werkzeug nutzen:
Viel Glück !
Die Stützwinkel sind wichtig, damit es sich beim rausziehen nicht weiter zusammen ziehen/klemmen kann.
Ich habe auch nach jeden Millimeter den ich gezogen habe in die Schlitze etwas Öl rein gesprüht habe. Damit zieht die Schraube das Öl auch mit in die Bohrung mit rein.... hab trotzdem 4 Stunden gekämpft

Wie wahrscheinlich ist es, dass der Bolzen abreißt, den man dort angeschweißt hat? Meine Vermutung ist, dass wenn es funktioniert, die Schraube nicht wirklich fest saß und es auch ohne das Werkzeug gegangen wäre. Hat dazu jemand Erfahrungen?
Also die erste Seite wird mich richtig geld kosten 6,5std in der Werkstatt.....für das geld hätte ich mir ein schönes ausbohfwerkzeug kaufen können, weil die Werkstatt hat die schraube auch rausgebohrt.
Ich werde mir jetzt halt so eine bohrlehre selber bauen, Preis ca 30€.
Alles ziehen,klopfen,heissmachen usw bringt nichts wenn die schraube festsitzt, macht man vielleicht mehr kaputt als die Sache wert ist.
Jetzt kommt aber einmal der dpf dran und wenn es wärmer ist die zwei oberen Querlenker....nur diesmal bin ich besser vorbereitet und habe mehr Zeit, weil ich das dann mache, wenn ich Auto nicht so schnell brauche
Aber bis dahin Mutter leicht lösen und viel rostlöser...dann schaun wir mal wer stärker ist ich oder diese schraube??
Zitat:
@humix schrieb am 19. Dezember 2022 um 15:02:22 Uhr:
Alles ziehen,klopfen,heissmachen usw bringt nichts wenn die schraube festsitzt, macht man vielleicht mehr kaputt als die Sache wert ist.
Du würdest gut daran tun Dir mal den ganzen Beitrag durchzulesen. Da gab es schon einige sehr hilfreiche Beiträge, die erklären, warum es irgendwann nichts mehr bringt.
Wenn ich das nochmal machen muss und die Schraube schwer geht, würde ich die Durchzieh-Variante probieren, die hier schon erläutert wurde. Kopf abtrennen und mit ner Mutter die Schraube durchziehen, dabei immer wieder U-Scheiben zwischenlegen. Ich meine hier hatten ein paar Leute geschrieben, dass das funktioniert hat.
Problem soll oft sein, dass die Schraube beim schlagen staucht.
Wie so oft: Nicht nur Beiträge zitieren, bzw. drauf antworten, sondern diese auch lesen und zwar komplett. Sonst wird alle paar Jahre das Rad neu erfunden, obwohl hier soviel hilfreiches schon drin steht.
Du das habe ich alles grad hinternir....versucht zuziehen mit klopfen warm machen usw....bis Gewinde defekt war.....deshalb nur noch ausbohren dauert vielleicht 2 std und Ruhe ist
So in dieser art....https://youtu.be/OUaFxvPF8Eo
Nur würde ich nachdem ich den schraubenkopf draussen habe versuchen die schraube zuziehen...wenn das fehlschlägt dann bohren...
Ich hatte das auf deine weise mit leicht lösen, alle 2 Tage Rostlöser rein/drüber und nach 3 Wochen lösen jahrelang beim a4 b5 so gehandhabt und gute Erfahrungen sammeln können.
Aktuell bei meinen A6 hat es rechts geklappt, links leider nicht!
Ich hab auch lange herum experimentiert und dann ging der gleiche mist am Bolzen vom Spurstangenkopf los.
Erst abgerissen und dann beim ausbohren der Bohrer daneben gelaufen.
Das Gehäuse bzw. den Schenkel hab ich mir gebraucht für 120 besorgt (neu ca. 220€).
Neuer Schraubensatz für Radlager und Zentrierschraube 25€. Mehrarbeit ca. 1 Std für mich als Laie, aber auch nur, weil einer vielzahnschrauben fürs Radlager rund gedreht war.
In die Bohrungen im Schenkel für die neuen Schrauben für die oberen Lenker und den Spurstangenkopf hab ich Silikon geflutet, das Gewinde der Schrauben mit Krepp abgeklebt und vorsichtig mittig eingedreht und aushärten lassen. In die Schlitze ist ebenfalls reichlich Silikon geflossen. Die verbindung der Schraube zum Schenkel wird zumindest mal minimiert.
Obs was bringt?
Ich werds wenn es soweit ist sehen.
Zum Stoßdämpfer, Feder und Domlager Tausch muss die böhse Schraube aber nicht berührt werden oder ?
Zitat:
@tommy1181 schrieb am 19. Dezember 2022 um 17:39:10 Uhr:
Zum Stoßdämpfer, Feder und Domlager Tausch muss die böhse Schraube aber nicht berührt werden oder ?
Nein
Zitat:
@tommy1181 schrieb am 19. Dezember 2022 um 17:39:10 Uhr:
Zum Stoßdämpfer, Feder und Domlager Tausch muss die böhse Schraube aber nicht berührt werden oder ?
Arschlochschraube heißt sie Steht bestimmt schon im Duden
Zitat:
@tommy1181 schrieb am 19. Dezember 2022 um 17:39:10 Uhr:
Zum Stoßdämpfer, Feder und Domlager Tausch muss die böhse Schraube aber nicht berührt werden oder ?
Wenn Du ihn tieferlegen willst, musst du die Querlenker oben nur an dem Federteller lösen, und nach Einbau der Tieferlegung, im eingefederten Zustand wieder festschrauben, damit die Buchsen spannungsfrei sind wenn er steht. Aber die Arschlochschraube muss man nicht anrühren.