S4/B6 - Geräusch beim Kaltstart
Hallo Leute,
hab mir letzten Freitag einen S4/B6 von privat gekauft.
Fahrzeughistorie ist vollständig und bei der Probefahrt war auch alles in Ordnung.
Jedoch fällt mir beim Kaltstart ein merkwürdiges Geräusch auf.
s4.mp3
Habt ihr eine Idee, was das sein könnte?
Danke und Gruß
Armin
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@amigo1978 schrieb am 6. Oktober 2015 um 18:31:47 Uhr:
aahhh okay........dann wäre in diesem Fall schon mal ein 50er hinten die beste Wahl.
Und die Vordere Zahl sollte demnach für dieses spezielle Problem dann möglichst hoch sein, damit es sich im kalten Zustand nicht so leicht aus dem Staub machen kann?
Sprich 10w50?
Oder ist nun doch die "null" besser?
Wenn du ein Öl kaufst, dann achte beim Benziner auf folgende Parameter. Die sind allerdings nicht immer leicht zu finden.
Ob 0W oder 5W bzw. W30/40/50 ist fast egal. Bei V6/V8 und thermisch hoher Last eher ein W40 oder W50 Öl, im "kalten" Diesel nicht über W40.
Wichtig sind zwei Werte: HTHS-Viskosität und die TBN Nummer.
* HTHS ist die Viskosität bei hoher Temperatur und hohem Druck. Je höher desto besser. Frühe Longlife-Öle hatten leider zu wenig. DAS ist das Problem, nicht das "W30". Die HTHS Temperatur ist nämlich die höchste im Öltestzyklus und zugleich wird stark geschert. Das soll einen vorbeisausenden Kolbenring im heißen Brennraum simulieren.
* TBN ist die Total Base Number und gibt an, wie viele saure Verbrennungsnebenprodukte ein Öl abfangen kann. Alkalisches Öl ist gut, saures lässt den Motor korrodieren!
Die "Einheitsöle" für Benziner und Diesel mit einem ACEA C3/C4 Profil haben typisch "7", die besseren Benzineröle mit dem ACEA A3/B4 Profil irgendwas um 11-12. Letzte sind aber nicht für diesel mit DPF geeignet, da dort zu viele aschebildende Additive drin sind. Ohne DPF kein Grund ein "C" Profil zu nehmen. Diese "ACEA" Profile geben an, welche Additivmischungen verwendet werden und wie viel Asche anfällt.
Mit einem Öl, was nach Benz Norm 229.5 (nicht .51) freigegeben ist und eben ACEA A3/B4, machst du bei einem Benziner nie was falsch. Vor allem nicht mit einem 0W40 oder 5W40. Bei VW bekommst du nur die "Diesel und Benziner" Einheitsöle mit "C" Profil. In einen S4 darf das rein, wird aber auf Dauer Scheiße.
Es gibt übrigens "W50" Racing-Öle, die haben tolle HTHS Werte, aber nur wenig TBN. Für einen Renneinsatz mit nachfolgendem Ölwechsel toll, für 15.000 km schlecht. Daher vergiss "Racing", Formula Hastenichtgesehen und sonstiges Marketinggeblubber. Googlen, Datenblatt besorgen, Hirn einschalten, gut ist. Und Öl NIEMALS an der Tanke bzw. in der Werkstatt kaufen.
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Zitat:
@GaryK schrieb am 16. Oktober 2015 um 18:12:40 Uhr:
Zum Thema: unter http://www.popularmechanics.com/.../ finde ich einen Beitrag, der eher die "sauren" Attacken auf Nikasil als Ursache von Korrosion sieht. Womit wir beim Thema "TBN" wären. Was gegen die "C" Profile und für manche xxW50 Öle mit der doppelten TBN spricht. Aktuelle 911er sollen immer noch Nikasil haben, daher erscheint mir ein Öl mit der besten Porsche Freigabe kein so blöder Gedanke. A40 Freigabe wäre das, das ist A3/B4 Profil.
Hallo GayK,
ich habe das alles erstmal sacken lassen, doch eine Frage ist mir bis heute nicht aus dem Kopf gegangen.
Wieso sind dann verschiedene Hersteller so blöd um aus einem sochen Öl ein Longlifeöl zu machen? Wenn das alles stimmen würde, wäre es doch besser gewesen ein Öl mit hoher TBN zu einem Longlifeöl zu machen.
Verschiedene Werkstätten die ich gefragt habe sagten auf meine Frage auch, dass Longlifeöl sehr gut sei und sich vor nicht Longlifeölen nicht mehr verstecken muss. (Das war jetzt die Kurzversion der Antworten)
Weiterhin ist immernoch Fakt, dass schwefelhaltige Substanzen Nikasilbeschichtungen (Nickel-Silizium-Karbid-Verbindungen) zerstören. Dazu gehört nicht nur der Kraftstoff, den du erwähnt hast, sondern auch das Motoröl, weshalb ich abgeneigt bin ein anderes Öl zu nehmen.
Kann mir mal jemand sagen, welches Additiv für Motorspülung das Wirksamste ist?
Beim letzten Mal hab ich Liqui Moly Motor Clean verwendet.........hat ja auch was gebracht, aber wenn es was Besserers gibt würde ich dies beim nächsten Mal gerne ausprobieren.
Und ich hätte noch eine Frage bezüglich Motorspülung.
Normal leert man Zeug rein und lässt den Motor 10-15min im Leerlauf laufen.
Wäre es sinnvoll, wenn man während dieser Zeit den Motor öfter mal neu startet, damit das Additiv besser durch die Bohrungen des Kettenspanners läuft?
Zitat:
@sutsh schrieb am 19. Oktober 2015 um 09:09:31 Uhr:
ich habe das alles erstmal sacken lassen, doch eine Frage ist mir bis heute nicht aus dem Kopf gegangen.
Wieso sind dann verschiedene Hersteller so blöd um aus einem sochen Öl ein Longlifeöl zu machen?Wenn das alles stimmen würde, wäre es doch besser gewesen ein Öl mit hoher TBN zu einem Longlifeöl zu machen.
Zwei Gründe:
(a) Guck dir die Leasingquoten an. Bei "Firmenwagen" bedeutet ein 30.000er Intervall nur halb so viele Ausfalltage und vor allem Werkstattkosten wie bei 15.000 km. Die Werkstattkosten werden von der Leasingfirma getragen und mindern DEREN Gewinn.
(b) Basische Additive erhöhen den Ascheanteil, der bei den C-Ölen wegen DPF limitiert ist. A3/B4 Öle dürfen halt weit mehr Asche und somit können die mehr Additive reinkippen. Zudem haben die "C" Öle viele Tenside um den Ruß der Diesel "in Schwebe" zu halten. VW hat mit 507.00 ein Einheitsöl für alle. IMHO suboptimal für Benziner, das geht besser.
Longlife ist nach aktuellen Normen nicht zwingend schlecht. So lange der Mist nicht zwei Jahre drinbleibt. Den Additivpaketen ists ziemlich Wurst ob man 10 oder 20 tkm im Jahr fährt. Sobald die Karren Öl verbrauchen würde ich aber immer auf Jahresintervall gehen und jährlich wechseln. Manche glauben bei 1l alle 1000 km gar nicht mehr wechseln zu müssen weil auf 15.000 km schließlich alles zwei mal "neu" ist. Böser Irrtum, da der Schlamm zurückbleibt und verbrauchtes / zerschertes / gecracktes Öl nie wirklich erneuert wird.
Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Heute mal beim ÖAMTC gewesen, da man fürs Fehlerauslesen nichts bezahlt.
Zündaussetzer Zylinder 5.
Zündkerze raus, völlig voll mit Ölasche. Zum Vergleich noch ne 2te raus, sah gleich aus.
Lt. dem Meisters dort zieht er irgendwo Öl.
Auch die geschichte mit der sich ablösenden Nikasil-Beschichtung passt ins Bild.
Werde den 🙂 zeitnah mal mit Endskop nachschauen lassen.
Was würde es bedeuten wenn er Öl zieht und z.B. die Kolbenringe zu tauschen wären?
Müsste der Motor dann auch ausgebaut werden?
An die Geschichte mit der Nikasil-Schicht will ich gar nicht denken.........dann wär wohl Schicht im Schacht, im wahrsten Sinne des Wortes 😁
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Bei einem "Nikasil" Fehler nutzt Kolbenring zu tauschen gar nichts, der Motor ist dann hin. Mess die Kompression, dann kannst du per Endskop über die Ansaugbrücke auf die Ventile gucken. Eine defekte Ventilschaftdichtung kann auch enorme Ölmengen in den Motor lassen.
Sobald Zündaussetzer mangels Kompression kommen ist bereits einiges im Argen.
Aber wie ist es mit Ventilschaftdichtungen, der Zylinderkopfdichtung und den Kolbenringen.
Muss wenn es eine dieser Dichtungen dafür verantwortlich ist, der Motor raus?
Ansonsten könnte es ja evt eine kleinere Reparatur sein oder? Wobei ich "klein" schon ins Verhältnis setze.........€1.000,- wäre schon klein für mich bei dieser Mistkarre!!
Ok hab selbst mal recherchiert.
Wenn der Defekt von der Zylinderkopfdichtung kommt, muss er nicht raus.
Auch die Kolbenringe kann man "online" wechseln.
Bei Ventilschaftdichtungen und Nikasilschicht wär dann Game Over.
Werde aber erstmal warten, ob sich die Geschichte mit dem Kettenspanner mit einer 2ten Spülung in den Griff bekommen lässt.
Hab hierzu heute schon Liqui Moly kontaktiert, denen meine Geschichte erklärt und gefragt ob man deren Ölschlamm-Entferner und das Motor-Clean in einem Abwasch verwenden kann.
Er meinte das man es nicht kombinieren darf, da es sonst zu dünn wird und der Ölfilm abreißen könnte und das deren Erfahrungen gezeigt haben, dass Ablagerungen oft mehrere Spülgänge benötigen.
Ich habe jetzt auch mal ein Kaltstartvideo bei 8°C mit 5W30 gemacht.
Zur Info. Der Motor wurde vor knapp 3.000km komplett generalüberholt, die Zylinder neu beschichtet und sämtliche Steuerketten, Gleitschienen, Kettenspanner etc. wurden durch originale Neuteile ersetzt.
Edit: Jetzt bekomme ich das Video (.mp4) nicht hochgeladen
Edit 2: However, hier bei Youtube https://youtu.be/_fmz63G1hJU
Zitat:
@GaryK schrieb am 19. Oktober 2015 um 20:33:50 Uhr:
Motor-Clean ist das "scharfe" Zeugs, die Schlammspülung weicher.
Zusätzlich Empfehlung war noch:
Um den Verschleiß an der Kette zu reduzieren empfehle ich zusätzlich unser Liqui Moly Cera Tec Art. Nr. 3721.
Der enthaltene keramische Festschmierstoff dämpft die "Schläge", die beim Kettenrasseln in der ersten Sekunde entstehen,
wodurch die Kette mechanisch weniger belastet wird.
Bin seit dem Ölwechsel letzten Freitag 500km gefahren.
Kenn mich aber beim Ölmessstab nicht aus.
Kann mir wer sagen, ob er nun schon was gebraucht hat?