Rückholfeder läßt Ölfilter platzen MH 1300
Beim Schalten nach Kreuzung heult der Motor im Leerlauf auf Höchsttouren auf. Bis Straßenrand verging geschätzt eine Minute bei durchdrehendem Motor. Dann erst Zündung ausgeschaltet (leider sehr spät).
Vergaserrückholfeder gebrochen. Dann statt Rückholfeder Schnur geknüpft und durch Beifahrerfenster nach innen geleitet. Golf gestartet und 7 Meter eingeparkt. Leerlauf geht, bißchen Gas läßt den Motor klappern.
Überlegt.
Risiko zu groß, so zu fahren, also abgeschleppt (16 km). Ersatzfeder aus- und im Golf eingebaut.
Und nun kommt die Frage:
Warum platzt die Ölfilterdichtung nach außen? Und was kann im Kurbelwellengehäuse gesäubert werden, um den Schaden zu beheben? Welche Folgeschäden sind erfahrungsgemäß eingetreten? Was kann bei abgeschraubter Ölwanne gemacht werden?
Inzwischen Ölwechsel und Ölfilterwechsel durchgeführt. Auch der zweite Ölfilter platzt (zum Glück nur wenige Sekunden Motor laufen lassen).
Golf II, Baujahr 7.1989, nachgerüsteter U-Cat, MH 1300 ccm
Danke für Eure Erfahrungswerte.
Beste Antwort im Thema
Ich kann garnicht fassen wie kompliziert es sich der TE macht. Unglaublich...
37 Antworten
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 4. März 2020 um 09:08:10 Uhr:
Sach ma, liest du das Geschriebene überhaupt?
"Und wenn er klappert : Ölwanne runter + Pleuellagerschalen + Ölpumpe + Bypass-Ventil anguggen/prüfen."Also wenn da Lagerschalen betroffen sein sollten, dann die kleineren Pleuellagerschalen !
Die großen halten fast eeeewig …
aber du hast ja trotz Hinweisen (UND günstiger Gelegenheit = Ölwanne war runter) noch nicht mal die Pleuellagerschalen angeguggt … naja … und jetzt kommst mit den Hauptlagern daher …
Und dann entscheiden (hoffentlich dann nicht wieder alleine !), wie die weitere Vorgehensweise ist.
OO
Deine Fragen treffen vielleicht genau:
Also heute wieder Ölwanne runter, die mittleren beiden Pleuellagermuttern gelöst. Die Halbschalen waren sehr schwierig dann zu lösen. Wie verklebt. Sie konnten minimal seitlich verschoben werden, dabei quetsche Öl aus den Wangen. Endlich hatte ich eine runter. Die verbaute Pleuellagerschale ist silbrig, kein bißchen bronzefarben. (!)
Meine Frage, wo die Bronzeplättchen herkommen, beantwortete sich so nicht. Ich entschloß mich, alles wieder unverändert zu schließen. Pleuelmuttern mit 45 Nm angezogen.
Für die Hauptlagervermutung möchte ich mich zunächst entschuldigen. Ich habe doch zu wenig Ahnung. Beim Bestellen der Lagerschalen sagte mir Skoda/VW schon, daß eher nur die Pleuellager betroffen sein werden. Wenn die aber erstens nicht aus Bronze sind und zweitens ein geöffnetes Pleuellager tadellos aussieht?
Wie dann weiter?
Inzwischen war ich vorsichtig nochmals ~20 km in zwei Etappen gefahren, auch 50 km/h. Höhere Drehzahl ohne Last klappert deutlich.
Welche Teile sind aus Bronze und zerraspeln im Leerlauf bei Höchstdrehzahl (gebrochene Rückstellfeder am Vergaser) zu spiegelnden Plättchen, wie sie auf dem Photo zu sehen sind. Die holte ich einen Fingerhut voll aus dem Ansaugsieb der Ölpumpe.
Das sieht nach Pleuellager aus. Ich verstehe nicht warum du die Wanne jetzt schon 2 mal unten hattest und nur ein Lager angeschaut. Es können 3 Lager gut sein und eines komplett platt geklopft. Andere Alternative wären noch die Nebenwellenlager. Die sind auch gern defekt in hohem Alter. Die KW-Lager trifft es normal zuletzt.
Zitat:
@speedy_blueone schrieb am 7. März 2020 um 22:30:55 Uhr:
Das sieht nach Pleuellager aus. Ich verstehe nicht warum du die Wanne jetzt schon 2 mal unten hattest und nur ein Lager angeschaut. Es können 3 Lager gut sein und eines komplett platt geklopft. Andere Alternative wären noch die Nebenwellenlager. Die sind auch gern defekt in hohem Alter. Die KW-Lager trifft es normal zuletzt.
Wenn es ein Pleuellager zerfetzt hätte, wären dann Bronzespäne im Öl?
Die Pleuellager sind nämlich nicht aus Bronze, wie ich heute erstmals sehe, sondern aus grauem/hellgrauem Material.
Meine Überlegung war: Nochmals aufmachen ist übersichtlicher, als eine verkehrte Arbeit erledigen, die nicht zum Ziel führt. ich wollte erst genauer verstehen, von woe die Bronzespäne kommen können. Wo Bronze verbaut ist, müßte dann auch der Schaden sein, der zum Klopfen führt.
Kann aber sein, daß ich zu kompliziert vorgehe. Dann mache ich die Ölwanne das drittemal wieder auf. :-)
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Zitat:
@speedy_blueone schrieb am 7. März 2020 um 22:30:55 Uhr:
Andere Alternative wären noch die Nebenwellenlager. Die sind auch gern defekt in hohem Alter.
Gibt's die beim MH überhaupt?
hallo
nöö > 111er block hat sowas nicht
ich denk es wäre hier besser einen ersatzblock zu holen der funktioniert
da passen auch : NZ / 3F / AAV / 2G und ABD
da dann den MH kopf drauf und weiter geht´s
wenn da schon flakes in der ölwanne sind ist die kurbelwelle aufzuarbeiten , ich denk das wird zu teuer
Mfg Kai
Zitat:
@kathrin-kai schrieb am 8. März 2020 um 03:59:26 Uhr:
… wenn da schon flakes in der ölwanne sind, ist die kurbelwelle aufzuarbeiten, ich denk, das wird zu teuer …
(?) Also in meinem Fall doch eine größere Wahrscheinlichkeit, daß eins (oder mehrere) der Kurbelwellenhauptlager angeraspelt sind? Zu den Lagerschalen der Hauptlager fand ich Hinweise, daß sie aus Bronze oder mit Bronze gefertigt wären. Das würde zu den "Flakes" passen.
Öm, öm. Alles wegen gebrochener Rückholfeder am Vergaser (und wegen meiner einminütigen Schockstarre). Schwer zu ertragen.
Zitat:
@GLI schrieb am 8. März 2020 um 02:53:22 Uhr:
Zitat:
@speedy_blueone schrieb am 7. März 2020 um 22:30:55 Uhr:
Andere Alternative wären noch die Nebenwellenlager. Die sind auch gern defekt in hohem Alter.Gibt's die beim MH überhaupt?
Oh das es ein Asthmamotor (1,3 Liter oder so) ist hatte ich gar nicht mehr auf m Schirm, Sorry.
Trotzdem verstehe ich nicht warum man nicht gleich alle kontrolliert und die Ölwanne wieder zu schraubt und wieder test fährt.
Alternativ könntest auch noch ZK raus Kolben auf OT und Schraubenzieher ins Loch rein und auf n Kolben aufliegen lassen und dann KW leicht links und rechts drehen. Der Kolben muss sofort reagieren, wenn du Spiel fühlst zwischen drehen und Kolbenbewegung dann is da ein Lager platt. So haben wir schon im Schnellverfahren Diagnose beim TDI im Passat 3B gemacht wo die Ölwanne nur schwer auszubauen ist.
Zitat:
Pleuelmuttern mit 45 Nm angezogen.
Das richtige Drehmoment ist: 30Nm+ 1x 90°
Zitat:
Wenn es ein Pleuellager zerfetzt hätte, wären dann Bronzespäne im Öl?
Die Pleuellager sind nämlich nicht aus Bronze, wie ich heute erstmals sehe, sondern aus grauem/hellgrauem Material.
Eine Lagerschale hat mehrere schichten, die erste Schicht sind die hellen metallischen späne, unter dieser schicht kommt dann eine bronzeschicht.
http://scottsnowden.co.uk/.../wp-1459806152927.jpeg
Also Ölwanne wieder runter alle Pleuellager öffnen Lagerschalen ausbauen. Kurbelwelle darf keine riefen haben. Mit dem Fingernagel quer über die Lagerfläche des Kurbelwellenzapfen gehen sollte keine Riefen spürbar sein.
Man kann trotzdem versuche neue Lager zu verbauen, entweder man hat glück und der Motor läuft oder es muss eh ein Austauschblock her.
Zitat:
@werkgolf schrieb am 7. März 2020 um 19:03:20 Uhr:
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 4. März 2020 um 09:08:10 Uhr:
Sach ma, liest du das Geschriebene überhaupt?
"Und wenn er klappert : Ölwanne runter + Pleuellagerschalen + Ölpumpe + Bypass-Ventil anguggen/prüfen."Also wenn da Lagerschalen betroffen sein sollten, dann die kleineren Pleuellagerschalen !
Die großen halten fast eeeewig …
aber du hast ja trotz Hinweisen (UND günstiger Gelegenheit = Ölwanne war runter) noch nicht mal die Pleuellagerschalen angeguggt … naja … und jetzt kommst mit den Hauptlagern daher …
Und dann entscheiden (hoffentlich dann nicht wieder alleine !), wie die weitere Vorgehensweise ist.OO
Deine Fragen treffen vielleicht genau:
Also heute wieder Ölwanne runter, die mittleren beiden Pleuellagermuttern gelöst. Die Halbschalen waren sehr schwierig dann zu lösen. Wie verklebt. Sie konnten minimal seitlich verschoben werden, dabei quetsche Öl aus den Wangen. Endlich hatte ich eine runter. Die verbaute Pleuellagerschale ist silbrig, kein bißchen bronzefarben. (!)Meine Frage, wo die Bronzeplättchen herkommen, beantwortete sich so nicht. Ich entschloß mich, alles wieder unverändert zu schließen. Pleuelmuttern mit 45 Nm angezogen.
Für die Hauptlagervermutung möchte ich mich zunächst entschuldigen. Ich habe doch zu wenig Ahnung.
Jetzt sag bloß, du hast nur eine oder 2 der unteren (im Pleueldeckel) angeguggt ?
Interessant sind nämlich die obernen ---> die bekommen nämlich den Druck ab . . . aber ok, so lernst wenigstens deinen Motor gut kennen . . . "Übung macht den Meister" bzw "learning by doing" aber wenn man zu wenig/nix kann/weiß, isses auch keine Schande, mal jemand zu fragen, der sich wirklich auskennt . . . bevor man die Ölwanne zum 2. Mal wieder draufschraubt . . .
Rat mal, welche bei meinem die unteren und welche die oberen waren :
https://www.motor-talk.de/.../...orueberholung-fuer-32-i208077550.html
Würdest Du beim Ölwechsel nicht immer nur "Altöl" reinkippen, hätten die aber nicht so ausgesehen 😉
SCNR...duck und ganz schnell weg 😁😁😁
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 9. März 2020 um 18:58:57 Uhr:
Rat mal, welche bei meinem die unteren und welche die oberen waren :
https://www.motor-talk.de/.../...orueberholung-fuer-32-i208077550.html
Gebrauchtöl bitte ! Altöl hört sich immer so abwertend an ;-)
Kannst mir als Vergleich ja deine "Frischöl-Lagerschalen" dann mal zeigen, wenn (einer) deiner ü 500.000 km drauf hat ;-)
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 9. März 2020 um 18:58:57 Uhr:
Jetzt sag bloß, du hast nur eine oder 2 der unteren (im Pleueldeckel) angeguggt ?
Interessant sind nämlich die oberen ---> die bekommen nämlich den Druck ab … aber ok, so lernst wenigstens deinen Motor gut kennen . . . "Übung macht den Meister" bzw "learning by doing" aber wenn man zu wenig/nix kann/weiß, isses auch keine Schande, mal jemand zu fragen, der sich wirklich auskennt . . . bevor man die Ölwanne zum 2. Mal wieder draufschraubt . . .Rat mal, welche bei meinem die unteren und welche die oberen waren :
https://www.motor-talk.de/.../...orueberholung-fuer-32-i208077550.html
Moin, OO--II--OO,
so, das erste Pleuellager gewechselt (2 Lagerschalen). Es folgen bald das Lager beifahrerseits außen (mit der Komplikation der Ölpumpe sehr nah dran) und die beiden Pleuellager fahrerseits. Muttern wieder angezogen mit 45 Nm.
Meine wichtigste Frage nun:
Muß die Ölpumpe entfernt werden,
um das nahegelegene Pleuellager öffnen, wechseln und wieder verschließen zu können?
Für den Drehmomentschlüssel dürfte es sehr eng werden oder eher gar nicht gehen.
Dort vermute ich die Bronzeraspelei (nachdem ich kapieren mußte, daß unter der silbrigen Beschichtung dann doch Messing/Bronze in der Lagerschale verarbeitet ist. Das ist ja schön auf Deinen BMW-Lagerschalen zu erkennen, daß die oberen Schalen auf der Seite der Kolben soweit durchgeschlissen sind, daß Kupfer oder Bronze durchschimmert.
Falls die Ölpumpe entfernt werden muß am MH-Motor: Wie geht das?
Da müßte die ganze Seite geöffnet werden. Also lieber nicht.
Danke für jede Hilfe.
Vielleicht war das alles ein Warnschuß, und ich kriege noch die Kurve, soll heißen, der Golf fährt noch ein paar Kilometer. :-)
"es folgen bald" ? 😕
. . . also ich glaub fast, du willst uns veräppeln . . . 1. April ist aber erst in gut 2 Wochen !
Erst ALLE 8 Lagerschalen UND die 4 Kurbelzapfen anguggen !
---> und dann entscheiden, wie's weitergeht . . .
Bei meinen Lagerschalen war das aber nur normale Abnutzung nach ü 500.000 km, da lagen noch keine Bröckelchen/Späne in der Ölwanne.
(auch wenn ich mir vorher ab und zu mal eingebildet hab, was Verdächtiges zu hören . . . und vielleicht demnächst mal nachzusehen . . . die aufgedozte Ölwanne kurz drauf hat mir die Entscheidung aber dann abgenommen ---> da mußt' ich dann handeln ;-) War genau der richtige Zeitpunkt zum Wechsel.
Weiß jetzt aber nicht, wie das beim VW konkret aussieht, wie gut oder schlecht man da beikommt, ob da was wegmuß vorher.
Falls Ölpumpe ab muß : vor Einbau so viel Öl wie möglich in die Pumpe einfüllen und schnell montieren !
Sonst kann's unter Umständen sein, daß die kein Öl ansaugt, sondern nur Luft pumpt = Ölwanne nochmal ab . . . hatt ich an einem BMW-6-Zylinder schonmal . . .