Rostentfernung Hinterachsträger - Machbarkeit und Kosten?

BMW 3er E90

Hallo zusammen,

ich habe mir im Mai einen 330i Schalter mit dem schönen N52 zugelegt. Das Auto war günstig, hat aber auch einige Problemchen und Schönheitsfehler. Einiges davon habe ich bewusst in Kauf genommen und selbst ausgemerzt, anderes erst bemerkt als ich den Wagen eine Weile gefahren bin.

Auf die Bühne habe ich ihn bei der Probefahrt nicht genommen. War mein erster Gebrauchtwagenkauf und seitdem habe ich einiges dazu gelernt. Wie auch immer: Mein Hinterachsträger rostet. Von dem was ich beurteilen kann ist nichts durchgerostet, das Ding ist dennoch gut braun von den Kanten kommend. TÜV vor zwei Jahren gab es ohne (schriftliche) Anmerkungen des Prüfers. Da ich das Auto eine Weile fahren will (und muss, damit das Auto finanziell noch halbwegs Sinn macht) soll da im Frühjahr oder Sommer was dagegen getan werden.

An der Karosserie am Unterboden ist soweit nichts wildes, an manchen scharfen Kanten erkennt man dass es langsam beginnt, aber das sollte nichts ungewöhnliches sein für ein 15 Jahre altes Fahrzeug. Denke das ist gut zu beheben und zu konservieren, da mache ich mir keine Sorgen.

Beim Hinterachsträger stellt sich mir aber die Frage: Ist der Hinterachsträger einigermaßen gut erreichbar? Ich habe das noch nie gemacht und würde den HA Träger in einer Werkstatt machen lassen da es ordentlich werden soll. Außerdem habe ich keine Bühne oder Grube, an der ich groß mit Rostumwandler, Fett oder Wachs hantieren kann. Wer das in meiner Umgebung macht ist noch fraglich, aber Karosseriebauer und verschiedene Oldtimer Aufbereiter gibt es hier zur Genüge.

Habt ihr Erfahrung mit sowas und könnt mir einen groben Rahmen geben, ob das an einem HA Träger machbar ist, und in welcher Größenordnung man sich bezügl. Kosten bewegt? Alternative wäre einen revidierten HA Träger einzubauen, was natürlich kostenmäßig extrem reinhaut. Solange der alte nicht durchgerostet ist, ist das für mich eigentlich keine Option.

Ich bin dankbar für eure Antworten.

Cheers und frohen zweiten Weihnachtsfeiertag!

54 Antworten

Alles gut. Zum Thema erhaltenswert bin ich grundsätzlich bei dir, allerdings bin ich noch jung und will halbwegs aufs Geld schauen. Schließlich will man mal Wohneigentum und noch andere ältere Autos mit Saugmotor fahren. Da schiele ich rüber zu Dingen wie einem 350z bis hin zu einem e32 730i. Autos an denen man eben am Wochenende noch viel und entspannt selbst schrauben kann, dann in möglichst Rostfreiem Zustand. Ich habe jetzt so viel an dem Auto machen (müssen) dass ich mal plane, es bis zum Ende meines angestrebten Masterstudiums täglich zu fahren. Das wären dann ca. 4,5 Jahre und so ca. 45-50tkm. Bis dahin soll es eben nicht weiter rosten.

Dann habe ich mich womöglich vertan. Habe kurz recherchiert und war der Meinung, dass man die hinteren Bremsleitungen lösen und den Auspuff demontieren muss, da man sonst den Tank nicht runter bekommt. Kommt man ohne Ausbau vom Tank überhaupt vernünftig da hoch? Bremsleitungen sehen bei mir soweit gut aus, dementsprechend macht es Sinn die zu konservieren, ja. Radhausschalen etc. sind ja auch kein Drama. Kann mir durchaus vorstellen den ganzen Unterboden mal mit Seilfett einzustreichen. Aber unter der Grundierung ist mir aufgefallen wirft er langsam auch kleine Bläschen (platzt zwar nichts ab, aber man sieht dass darunter langsam was passiert). Dementsprechend werd ich das Ding jährlich beim Ölwechsel mit Seilfett einstreichen, damit es möglichst nicht weiter rostet.

Stahlbürste über den Tank reinzwingen ist halt schwer. Und mit der Flex geh ich nicht in die Nähe vom Tank.

Einstreichen ist besser als nix, aber ich sprühe lieber und da komme ich hin wo man mit dem Pinsel nich hinkommt. Dazu habe ich zwei Pistolen: Für den Unterboden https://www.professional-store.com/.../Spruehpistole-Alu-SPA?...
Für die Hohlräume: https://www.bandel-online.de/.../...G_ROSTSCHUTZ_i221_126456_0.htm?... mit Schlauch und Sonde.
Für die jährliche Konservierung der Hinterachse kaufe ich mir einfach XXL Spraydosen Hohlraumwachs von Norma aus dem Sonderangebot. Das Zeug ist nicht schlecht!
Nur keinen Unterbodenschutz drauf, das Zeugs fördert Rost!

Was man beachten sollte: Am besten im Sommer bei Hitze anwenden. Wenn im Herbst beim Radwechsel, sollte das Auto vollkommen trocken sein!

Zitat:

@Hannes99 schrieb am 29. Dezember 2020 um 18:04:07 Uhr:


@G Astra
Wo wohnst du wenn ich fragen darf?
Ich frage deshalb, wiel der Toyota Yaris meiner Frau, in Schweden gelaufen und alle Fahrzeuge von https://www.youtube.com/watch?v=7VOlUn-Y024 auch so schlimm aussehen wie dein 3er BMW.
Ich habe bei mir an Türunterkanten und Heckklappe auch Rost gefunden, aber nicht so schlimm wie bei dir.

Unsere e90 stammen von Vorbesitzern aus Süddeutschland und sind auch bei mir/uns weiterhin in Süddeutschland unterwegs. Wir haben salzsreiche Winter. Ich hab das schonmal in dem anderen Thread letztes Jahr geschrieben, aber so sieht der Rostzustand des Unterbodens/Radläufe in Abhängigkeit vom Herstellungswerk aus:

unsere 3 E90 in der Familie:

2008er Lci 335i, Werk München, Rost, 140.000 km

2009er Lci 325i, Werk München, Rost, 110.000 km

2009er Lci 330i, Werk Regensburg, kein Rost, 130.000 km

An den Türunterkanten und Kofferraumdeckel/Motorhaube sind alle 3 rostfrei.

Service steht immer so ca im April an. Da fahr ich auf die Bühne, dementsprechend auch dann die Behandlung. Sprühdose ist natürlich auch eine Idee. Wie war jetzt aber das mit dem Thema Tank gemeint? Hast du das schlicht eingesprüht oder wie?

Und Astra, meiner ist BJ 2006 aus Leipzig. Hat also wahrscheinlich wenig mit dem Werk München zu tun. Für sowas gibt es ja Standards im Qualitätsmanagement. Dementsprechend sind Prozesse und Anforderungen an Teilequalität identisch zwischen den Werken.

Aber: München und Leipzig hatten scheins wirklich unterschiedliche Zulieferer. Ein Kumpel fährt 325i aus München (2006) und hat zB andere Scheinwerfer drin. Beide Halogen, aber meine Valeo und seine von einem anderen OEM. Hella oder TYC meine ich.

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Interessant zu erfahren und ich danke dir für die Rückmeldung!
Ich komme aus dem Rheinland mit wenig Salz, aber mein BMW ist vorher im eher winterlichen bergischen Land gelaufen wo es auch viel Salz gibt. Unterboden und Hinterachse hält sich dank frühzeitigen Eingriffs in Grenzen, Türe vorne Links ist unten durch und Heckklappe auch. BJ 2008. Gebaut in Leipzig wenn ich richtig informiert bin

Am Tank: Wo ich ich mit Handbohrmaschine und Flex mit Drahtbürste hingekommen bin geschrubbt. Tank abgebaut habe ich nicht. War nicht viel Rost, aber der Anfang war da!
Brunox drauf, trocknen lassen Hammerite drauf und dann dick voll mit Wachs! Da dürfte sich kein Rost mehr bilden

Sowas ist ja machbar. Mit unwirtschaftlich meinte ich den Tank ausbauen zu müssen. Dann geht der Kampf nämlich richtig los und man kann schon fast direkt gleich den HA Träger mit ausbauen, da die Kardanwelle mit runter muss.

Fokus ist erstmal HA Träger weil der eben akut rostig ist. Der Rest fängt eben langsam an. Meiner kommt auch aus Süddeutschland und hat bestimmt den ein oder anderen Winter gesehen der vergleichbar ist wie die beim Holzknecht.

Mit der Herkunft aus Süddeutschland wird einiges klar.
Aber die Hinterachse ist beim E90/E91 gut einsehbar und auch leicht zu konservieren.
Richtig mit Wachs jedes Jahr fluten wenn es im September noch warm und trocken ist.

Ich habe mich damals für den E90 und gegen den Mercedes W204 entschieden wegen Rostvorsorge. Das würde ich heute nicht mehr tun, denn der E90 rostet im Gegensatz zu Mercedes überall. Der Mercedes W204 nur an der Hinterachse, die in jedem Fall ohne Bedingung an Scheckheft kostenlos ausgetauscht wird.
Ansonsten halten die Mercedes auch ein paar Winter in Bayern oder Österreich aus

So ein erneutes Servus zusammen.
Ich plane aktuell alle Aktionen die nun im neuen Jahr am e90 anstehen. Dabei wird das Entrosten des Unterbodens sicherlich (hoffentlich?) eine der größten Baustellen sein, die ich selbst angehen werde.

Bei der Hinterachse ist das Vorgehen klar: Flex, Dremel, Bürstenkopf und Drahtbürste. Dann Rostumwandler, dann Produkt XYZ darüber.

Allerdings bin ich nun einmal Bilder vom Unterboden aus dem Mai durchgegangen. Viele hab ich leider nicht, nur ein paar von recht weit weg. Meine Frage: Wie gehe ich denn am besten an solchen Stellen vor? Das erste Bild dient nur mal zur Veranschaulichung des Zustandes. Was sagt ihr da so allgemein? Halte es für recht akzeptabel, wie es unter den anderen Abdeckungen aussieht (unter dem Motorraum ist er recht sauber) ist natürlich fraglich.

Ist Abbürsten da ein Problem? Oder wäre das sinnfrei da ich damit die Grundierung abtrage?

Grüße miteinander! 🙂

-20210117
Dsc

Da würdest mehr kaputtmachen als reparieren. Losen Rost abbürsten und dann Rostumwandler wie Brunox drauf. Nach dem trocknen Seilfett drüber.
Ist meines Erachtens die einfachste und schnellste Möglichkeit das gut zu beseitigen.

Hier einer der das beruflich macht:

https://youtu.be/yPk2oncuVpY

https://youtube.com/channel/UCkYznV9NAUB98vF3lFS1dYg

Hi Rommulaner, danke für die Videos.
Bin begeistert :-)

@rommulaner Über den Holzknecht haben wir ja schon geschrieben hier im Thread, der weiß definitiv was er tut. Denke der Toyota ist was die Achsen angeht auch vergleichbar zu meiner Kiste. Sollte ich das mit vergleichbarer Qualität hinbekommen wär ich definitiv zufrieden mit der Hinterachse.

Wenn ich dir richtig verstehe meinst du jetzt das zweite Bild mit "mehr kaputt machen als reparieren"?
Denke ich mir grundsätzlich auch. Die Frage ist nur, wie sich das an den Stellen zuverlässig stoppen lässt.

Von unten dick Seilfett und in die Hohlräume Fluidfilm wäre mein Ansatz. Und beim jährlichen Ölwechsel dann die Hohlräume mit machen, alle zwei Jahre das Seilfett neu auftragen.

Hoffe nur dass meine Radkästen noch sauber sind von innen 😁

Ich meine damit nicht alles abzubürsten. Bei den rostigen Schrauben (vermutlich ein Aluhalter und deshalb rostet die Schraube) würde ich nur mit Rostumwandler behandeln. Ansonsten kann das Blech daneben beschädigt werden und es rostet dort.

Alles klar, danke für deinen Input.
Für den Karosserierahmen gehe ich dann davon aus dass es ausreicht, wenn ich dick Seilfett drüber sprühe?

So arg viel mehr kann man da ja nicht machen wenn ich das recht sehe, außer die Hohlräume so gut wie möglich zu konservieren.

bei Bild 2 ist aber nahezu die komplette Grundierung pickelig unterrostet. Die muss also runter (wenn's dauerhaft gut werden und nicht jedes Jahr wieder nachgebessert werden soll)

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