Rentner überfährt Zweijährigen auf Zebrastreifen - Reaktionstest oder Fahreignungstest sinnvoll?
Es ist schon wieder passiert: Ein Rentner (84) erfasst eine Mutter mit Kind auf einem Zebrastreifen in Berlin - das zweijährige Kind stirbt. Kurze Zeit vorher: 91-jähriger Autofahrer überrollt in Marzahn 89-Jährige an Zebrastreifen.
Findet ihr, dass Fahreignungstests ab 70 Jahren verpflichtend sein sollten? Oder auf freiwilliger Basis, dafür mit Anreizen wie z.B vergünstigte Versicherungstarife bei erfolgreichen Bestehen etc.?
Evt. kann auch seitens des Staates/ der Krankenversicherung mit Taxi-Gutscheinen für Arzt-Besuche unterstützt werden. Was meint ihr?
Euer Andre
229 Antworten
Zitat:@nogel schrieb am 21. August 2025 um 17:42:58 Uhr:
Warum steigen dann die Versicherungsprämien für Senioren Jahr um Jahr? 🤔
Die Prämien sind längst entkoppelt von jeglicher Versicherungsmathematik. Die Assekuranzen haben nur noch das Ziel, möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen. Das zeigt sich zum Einen an der immer weiter zurückgehenden Bereitschaft zur Reguierung und zum Anderen auch an den Prämien für die finanzstarke Gruppe der Senioren. Mit Unfallstatistik hat das nicht das Geringste zu tun, Da wird einfach nur die Kuh gemolken.
Zitat:
@nogel schrieb am 21. August 2025 um 18:32:45 Uhr:
Zitat:@Uwe Mettmann schrieb am 21. August 2025 um 18:21:49 Uhr:
Schöne (dumme?) Provokation. Jedenfalls keine ernstzunehmende Argumentation zu diesem Thema
Nein, vom Prinzip her ist es so.
Vor Gericht wird kein Autofahrer entlastet, wenn er einen Fußgänger anfährt, wenn der Fußgänger nicht vorher Blickkontakt aufgenommen hat.
Man macht es aber, aus der Lebenserfahrung heraus, aus der Erziehung heraus, aus Vorsicht, aus Überlebenswille, aus Intelligenz. Ist das alles nicht vorhanden ist es kein Freibrief für den Autofahrer.
Zitat:
@nogel schrieb am 21. August 2025 um 18:32:45 Uhr:
Zitat:@Uwe Mettmann schrieb am 21. August 2025 um 18:21:49 Uhr:
Schöne (dumme?) Provokation. Jedenfalls keine ernstzunehmende Argumentation zu diesem Thema
Keine Provokation, sondern die Antwort auf:
Zu einem Unfall am Zebrastreifen gehören auch immer zwei - ein vorsichtiger Fußgänger wartet so lange bis ein Autofahrer langsamer wird, oder Blickkontakt aufnimmt.
Nein, es muss nur deutlich erkennbar sein, dass der Fußgänger den Fußgängerüberweg überqueren möchte und für den Rest trägt der Autofahrer die alleinige Verantwortung.
Hier eine Täter-Opfer-Umkehr einzuführen, finde ich nicht in Ordnung. Daher, zu einem Unfall am Zebrastreifen mit einem Fußgänger gehört nur einer, der verantwortlich ist, der Autofahrer.
Natürlich sollte man als Fußgänger aufpassen, denn es ist eigene Gesundheit des Fußgängers, das muss aber nicht soweit gehen, dass ein Fußgänger am Fußgängerüberweg wartet.
Gruß
Uwe
Zitat:
@tartra schrieb am 21. August 2025 um 16:13:12 Uhr:
Warum sind die jungen nach der Probezeit raus??
Und aktuell innerhalb von ~1 Woche in Berlin zwei Seniorenfahrer >80 zwei Menschen tot gefahren beides mal am zebrastreifen .. für mich sind das keine Lächerlichkeiten ...🙄sondern Signale die ein Problem der alternen Gesellschaft zeigen
Eben. "Unglückliche Zufälle" dass es in einem kurzen Zeitraum zwei tragische Unfälle waren.
Weil es eher in der Presse auftaucht als wenn in 4 Wochen 4 Menschen von 40 jährigen todgefahren werden ?
Wie geschrieben: Ich bin dabei wenn es darum geht fahruntüchtige aus dem Verkehr zu ziehen.
Da gibt es aber keine "altersgrenze".
Wie schon geschrieben 0 Promille und THC Grenzen, techn. Einrichtung die die Nutzung von Smartphones während der Fahrt unmöglich machen, nicht abschaltbare Limiter im Auto usw.
Und dann eben generell und für alle die Gükrigkeitsdauer des Führerscheins auf 5 Jahre begrenzen und nur Verlängerung nach ärztlicher Untersuchungen zu eigenen Kosten.
Wo ist das Problem ?
Jenes dass es dich dann auch betrifft ?
Und ja, wenns blöd läuft wird dann halt auch der FS des 40 jährigen nicht verlängert. Sein Problem. Ist dann ja aber auch gut weil er dann genauso eine "Gefahr" wäre wie der 85 oder 19 jährige.
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Zitat:
@Handschweiß schrieb am 20. August 2025 um 19:46:31 Uhr:
Also ich bin jetzt 70. Habe mir vorgenommen, so mit 75 mal einen Fahrlehrer einige Stunden anzuheuern zum mitfahren. Dessen Meinung werde ich mich dann anschließen.
Wenn Du es schon freiwillig machst, dann vllt. jetzt schon. Einige Fahrschulen bieten das gezielt an und können scheinbar auch sensibilisieren so das man mit gewissen Nachlässigkeiten gegensteuern kann. Es gelingt scheinbar rel. gut eingeschlafene Geister wieder zu wecken. Die Freiwilligkeit und Unverbindlichkeit und hoffentlich Neutralität, scheint da bei vielen zu Punkten und vermeidet vllt. die Familienfede 😉
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 21. August 2025 um 10:01:28 Uhr:
Ich nehme an, du warst selbst noch nie in der Situation, zB einem Elternteil den FS abnehmen zu müssen. Und den Autoschlüssel.
Führerschein ist unzulässig und sinnlos. Den Schlüssel abzunehmen nur akkut situationsbedingt zulässig. Würde ich zur Gefahrenabwehr auch bei einem volltrunkenem Fremden machen.
Wenn ich den FS in der Hand halte und den Schlüssel nicht bringt das nichts.
Zitat:
@NeuerBesitzer schrieb am 21. August 2025 um 11:22:31 Uhr:
Theoretisch müsste man jetzt sogar sagen: jeder der z.B. Blutdruckmedikamente ein nimmt, Psyschopharmaka nehmen muss oder an Diabetes leidet hat im Straßenverkehr nichts verloren um nur mal die klassischen "Risikobeispiele" aufzuführen.
Da sollte man zumindest differenzieren und vom Diabetes (mellitus) Typ 1 reden. Und pauschal ist der Ansatz unnötig. Die, die die Krankheit und Therapie halbwegs verstanden haben, halbwegs therapeutisch *compliant* sind stellen kein statistisch erhöhtes Risikio da. Die werden nicht binnen 30s in eine schwere Hypoglykämie fallen und noch mit 150 über die Bahn rauschen. Die stehen längst und werfen ein "Zückerli" ein bevor die Hände *mächtig* zittern.
Wie sieht es generell mit auschmitteln aus ? warum nicht die Promillegrenze auf 0 setzten
Jetzt werd mal nicht wild 😉
Nein, 0,0 unterschreibe ich nicht. Eine alte 0.8er grenze würde ich aber auch nicht zurückfordern. Das 0,3/0,5-System finde ich vertretbar.
Zitat:
@tartra schrieb am 21. August 2025 um 16:13:12 Uhr:
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Und aktuell innerhalb von ~1 Woche in Berlin zwei Seniorenfahrer >80 zwei Menschen tot gefahren beides mal am zebrastreifen .. für mich sind das keine Lächerlichkeiten ...🙄sondern Signale die ein Problem der alternen Gesellschaft zeigen
Ja, aber auch nur wenn man sich Scheuklappen aufsetzt und sich auf genau diese 2 Fälle konzentriert. In dieser Woche sind noch im Durchschnitt ca. 54 andere Menschen in Deutschland im Straßenverkehr gestorben. Die wenigsten davon vermutlich auf dem Zebrastreifen und durch die Schuld von Senioren.
Was mich an der Sache auch nachdenklich macht, ist die Tatsache, das die Sau regelmäßig nur in eine Richtung durch das Dorf getrieben wird. Von jung nach alt.
Genauso fällt diese pauschale Vorverurteilung auf. Alle Alten uneinsichtige senile Tattergreise die kein Ende finden. Klar gibt es die, aber wirklich so viele das wir gegen steuern müssen, zumal das die Zahlen gar nicht hergeben? Aber genauso gibt es viele junge Verkehrsteilnehmer die keine Grenzen kennen. Gab es hier schon mal ein Thema in Richtung alt nach jung ? Vllt. Ist mir das ja entgangen.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 21. August 2025 um 20:42:35 Uhr:
Was mich an der Sache auch nachdenklich macht, ist die Tatsache, das die Sau regelmäßig nur in eine Richtung durch das Dorf getrieben wird. Von jung nach alt.
Hör mal den Rentner-Stammtischen in der Kneipe oder bei den Supermarkt-Bäckereien zu. Da ist ein Dauerbrenner-Thema, wie schlecht, faul, nichtsnutzig, verweichlicht (hier bitte selbst weitere Begriffe einsetzen) ist.
Aber genauso gibt es viele junge Verkehrsteilnehmer die keine Grenzen kennen. Gab es hier schon mal ein Thema in Richtung alt nach jung ? Vllt. Ist mir das ja entgangen.
Ja, das ist dir entgangen. Kommt, wenn man sich, wie du selbst sagst, Scheuklappen aufsetzt.
Einfach hochscrollen.
Zitat:
@nogel schrieb am 21. August 2025 um 17:42:58 Uhr:
Warum steigen dann die Versicherungsprämien für Senioren Jahr um Jahr? 🤔
Willkür?
Ich dachte da weniger an Rentnerstammtische oder ähnliches, da kenne ich mich nicht aus. Du scheinst da ja regelmäßig anwesend zu sein. Und ansonsten, von wegen hochsollen und so, wenn man auf andere schießt muss man sich nicht wundern wenn zurück geschossen wird. Zur Verteidigung so zu sagen, um Vergleiche anzustellen, zur Relativierung, natürlich immer mit entsprechenden Zahlen.
Zitat:
@Melosine schrieb am 21. August 2025 um 18:57:27 Uhr:
Zitat:@nogel schrieb am 21. August 2025 um 17:42:58 Uhr:
Die Prämien sind längst entkoppelt von jeglicher Versicherungsmathematik. Die Assekuranzen haben nur noch das Ziel, möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen. Mit Unfallstatistik hat das nicht das Geringste zu tun, Da wird einfach nur die Kuh gemolken.
Pure Stammtisch-Polemik.
Wir haben hier freie Marktwirtschaft und wir haben Vergleichsportale, die selbst der Einfältigste bedienen kann.
Wenn das so wie behauptet wäre, gäbe es augenblicklich ein paar Anbieter mit niedrigen "Rentner-Tarifen".
Die Wahrheit ist schlicht, daß sich die erhöhten Preise auf die Häufigkeit und Höhe der Schadensereignisse stützt, die mit zunehmendem Alter nunmal steigen. Also sehr wohl "Versicherungs-Mathematik".
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 21. August 2025 um 21:05:35 Uhr:
Ich dachte da weniger an Rentnerstammtische oder ähnliches, da kenne ich mich nicht aus. Du scheinst da ja regelmäßig anwesend zu sein.
Da genügt es, nur im gleichen Raum zu sein. Die Lautstärke ist (naturgemäß?) völlig ausreichend. Obwohl jeder von denen ein Gerät am Ohr sitzen hat 🫣