Rentner überfährt Zweijährigen auf Zebrastreifen - Reaktionstest oder Fahreignungstest sinnvoll?
Es ist schon wieder passiert: Ein Rentner (84) erfasst eine Mutter mit Kind auf einem Zebrastreifen in Berlin - das zweijährige Kind stirbt. Kurze Zeit vorher: 91-jähriger Autofahrer überrollt in Marzahn 89-Jährige an Zebrastreifen.
Findet ihr, dass Fahreignungstests ab 70 Jahren verpflichtend sein sollten? Oder auf freiwilliger Basis, dafür mit Anreizen wie z.B vergünstigte Versicherungstarife bei erfolgreichen Bestehen etc.?
Evt. kann auch seitens des Staates/ der Krankenversicherung mit Taxi-Gutscheinen für Arzt-Besuche unterstützt werden. Was meint ihr?
Euer Andre
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Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 20. August 2025 um 19:24:04 Uhr:
@tartra Ab 50 alle fünf Jahre, Kosten ca 100€.
Schon lange nicht mehr, wer nach 2013 C1 oder CE Führerschein gemacht hat, muss zunächst mal vor der Führerscheinprüfung zum Arzt und Augenarzt, dann ist der Führerschein von Anfang an auf 5 Jahre begrenzt und man muss erneut zum Arzt, um dann jeweils 5 Jahre Verlängerung zu bekommen.
ich hab es beim Hausarzt gemacht und war anschließend beim Augenarzt, man kann auch zum Arbeitsmediziner, der macht alles auf einmal, kostet dann aber ca. 400 Euro
Zitat:
@nogel schrieb am 19. August 2025 um 19:26:07 Uhr:
Allerdings ist die ärztliche Bescheinigung ohne Wertung, sondern bescheinigt nur "teilgenommen"
Zum einen verhindert das Tourismus zu "willigen" Ärzten.
Und dabei gibt es dann natürlich keine willigen Ärzte die einfach nur eine "Teilnehmerurkunde" unterschreiben?
Und nochmal die Frage, wovor habt ihr Angst?
Habt ihr Angst jemand nimmt euch den Schein ab, obwohl ihr euch Fit fühlt? Und demjenigen soll man dann zutrauen das er seine Fahrtüchtigkeit realistisch einschätzt und das Auto freiwillig stehen lässt? Oder frei nach dem Motto "was keiner weiß macht ihn nicht heiß", also einfach auf Gedeih und Verderb weiterfahren, so lange keiner was vom Gesundheitszustand mitbekommt?
Zitat:
@NeuerBesitzer schrieb am 21. August 2025 um 13:16:09 Uhr:
Ok, und nach zwei Jahren Probezeit-->Feuer frei ?
Aber gut: nehmen wir an wir machen dass und in Zukunft werden massenhaft Ältere aus dem Verkehr gezogen (muss ja ein Massenphänomen sein....sonst reden wir hier über Lächerlichkeiten).
Die jungen sind ja, aufgrund der Probezeit dann auch raus.
Warum sind die jungen nach der Probezeit raus??
hier wird argumentiert das die jungen eher auffällig werden weil sie übertreiben / Regeln brechen .. zu schnell, zu agressiv, u.s.w. und dafür gibt es das Instrument der Flensburger Punkte ...das Instrument der harten strafe "illigales Kraftfahrzeugrennen" 😜
Aber das greift halt nicht wenn die Auffälligkeiten anders gelagert sind, wie mit zunehmenden Seniorenalter und die körperlichen Fähigkeiten nachlassen, wer immer unsicherer wird rast wohl eher weniger in die radarfalle...fährt eher nur noch bekannte Strecken, kennt die Blitzer u.s.w. ...
Und aktuell innerhalb von ~1 Woche in Berlin zwei Seniorenfahrer >80 zwei Menschen tot gefahren beides mal am zebrastreifen .. für mich sind das keine Lächerlichkeiten ...🙄sondern Signale die ein Problem der alternen Gesellschaft zeigen
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 21. August 2025 um 15:58:30 Uhr:
Habt ihr Angst jemand nimmt euch den Schein ab, obwohl ihr euch Fit fühlt? Und demjenigen soll man dann zutrauen das er seine Fahrtüchtigkeit realistisch einschätzt und das Auto freiwillig stehen lässt?
Es gibt Parameter, die auf eine mögliche Fahruntauglichkeit hindeuten. Diese muss aber nicht gegeben sein, wird aber nach FeV wird man aber als nicht fahrtüchtig eingestuft.
Oder frei nach dem Motto "was keiner weiß macht ihn nicht heiß", also einfach auf Gedeih und Verderb weiterfahren, so lange keiner was vom Gesundheitszustand mitbekommt?
Ja durchaus. Die Leute merken, da könnte etwas sein (was jetzt eine Krankheit betrifft, an die Fahrtüchtigkeit wird noch nicht gedacht). Sie haben aber Angst vor der Wahrheit und gehen daher oft nicht zum Arzt oder schieben den Besuch nach hinten.
Letztendlich lassen sie sich dann doch überzeugen.
Wenn allerdings ein Arztbesuch bedeuten kann, dass angeordnet werden kann, dass sie nicht mehr fahren dürfen, dann lassen sich diese Leute eben nicht zum Arztbesuch überzeugen.
Hier ist eben der Weg, schlechten Nachrichten häppchenweise zu servieren, besser. Menschen lassen sich dann leichter überzeugen, dass sie zum Arzt gehen. Es wird eine Krankheit festgestellt und erst dann kommt die Fahrtüchtigkeit ins Spiel.
Ich sage es mal ganz klar. Wir alles sind Menschen, die verantwortungsvoll handeln müssen. Würde man dies nicht voraussetzen, dürften wir überhaupt nicht Autofahren.
Wenn man Menschen abspricht, dass sie verantwortungsvoll handeln, werden sie bockig und dies Bockigkeit nimmt umso mehr zu, umso weniger verantwortungsvoll sie sind. Diese Menschen kann man dann eben nicht zu eine sinnvollen Arztbesuch überreden, wenn der Arzt auf indirektem Wege die Macht hat, die Fahrerlaubnis einzukassieren.
Im Grunde wird dies dann dazu führen, dass mehr kranke Menschen, die wegen ihrer Krankheit fahren dürften, unterwegs sind.
Gruß
Uwe
Zitat:
@tartra schrieb am 21. August 2025 um 16:13:12 Uhr:
Und aktuell innerhalb von ~1 Woche in Berlin zwei Seniorenfahrer >80 zwei Menschen tot gefahren beides mal am zebrastreifen .. für mich sind das keine Lächerlichkeiten ...🙄sondern Signale die ein Problem der alternen Gesellschaft zeigen.
...und wie sieht es aus, wenn innerhalb weniger Minuten zwei Menschen, die deutlich jünger sind also deine 80 Jahre, innerhalb weniger Minuten den gleichen Menschen auf eine Zebrastreifen überfahren, welche Signale sendet das aus? Zeigt das auch ein Problem der alternden Gesellschaft?
Hier ein Auszug aus einem vorherigen Beitrag von mir:
In meiner Nähe ist eine Stadt, in der 30% der Einwohner mindestens 66 Jahre alt sind. Schaut man sich die Alterspyramide an, so ist der dickste Bauch bei etwas unter 80 Jahre.
Ich habe mir das Unfallgeschehen an einem Zebrastreifen im Zentrum der Stadt angeschaut, wobei ich den Zeitraum von 2016 bis 2024 betrachtet habe. Was man schon sagen kann, dass in der Zeit keine zweijährigen Kinder überfahren wurden, die über den Zebrastreifen gekrabbelt sind. 😉 Tödliche Unfälle gab es keinen einzigen.
Es gab insgesamt 3 Unfälle, wobei nur bei einem Unfall ein Fußgänger beteiligt war (und leicht verletzt wurde). Dies war dann aber nicht durch ein Auto, sondern durch ein Fahrrad.
...und nu?
Gruß
Uwe
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Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 21. August 2025 um 16:46:32 Uhr:
Wenn man Menschen abspricht, dass sie verantwortungsvoll handeln, werden sie bockig und dies Bockigkeit nimmt umso mehr zu, umso weniger verantwortungsvoll sie sind. Diese Menschen kann man dann eben nicht zu eine sinnvollen Arztbesuch überreden, wenn der Arzt auf indirektem Wege die Macht hat, die Fahrerlaubnis einzukassieren.
Im Grunde wird dies dann dazu führen, dass mehr kranke Menschen, die wegen ihrer Krankheit fahren dürften, unterwegs sind.
Ich will sie ja nicht überzeugen, das wird einfach angeordnet!
Und Leute die Bockig werden, sobald man sie über Verantwortungsloses handeln aufklärt, sind meist auch die, die sich selbst heillos überschätzen.
Obwohl ich kein Freund von Statistiken bin, komme ich aus Gründen der Information aber auch nicht drumherum. Wenn ich mir die Aufstellungen des Statistischen Bundesamtes und die Forderungen des Deutschen Verkehrssicherheitsrates anschaue, werden die älteren Autofahrer nicht besonders erwähnt. Sogar in der vertieften Ausarbeitung der Unfallforschung der Versicherer findet diese Gruppe keine besondere Erwähnung mehr, das war auch schon mal anders. Laut deren Bericht wird die "Schuld" bei Unfällen auf Fußgängerüberwegen nahezu hälftig Autofahrern und Fußgängern zugerechnet.
Das vermeintliche "Problem" unserer alternden Gesellschaft ist sicher in anderen Bereichen zu suchen. Und immer dran denken: Der heut noch junge wird auch mal alt und wird das "Problem" dann mit ganz anderen Augen sehen.
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 21. August 2025 um 17:01:36 Uhr:
Ich will sie ja nicht überzeugen, das wird einfach angeordnet!
Und Leute die Bockig werden, sobald man sie über Verantwortungsloses handeln aufklärt, sind meist auch die, die sich selbst heillos überschätzen.
Du hast meinen Beitrag nicht verstanden. Also in Schlagworten:
- Die bockigen Menschen gehen weniger zum Arzt, weil sie keine Entscheidungen über ihren Kopf akzeptieren.
- Den bockigen Menschen kann man ihr verantwortungsloses Handeln nicht erklären, weil ihre Krankheit nicht erkannt wird und ihr verantwortungsloses Handeln, dass sie trotzdem Auto fahren überhaupt offenbart wird.
Also fahrend diese bockigen und kranken Menschen, die kein Auto fahren dürften, weiterhin auf unseren Straßen herum.
Aktuell ist es so:
- Der Mensch hat die Befürchtung das er krank ist, daher geht er zum Arzt
- Tatsächlich wird eine Krankheit festgestellt, die einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit hat.
- Der Arzt macht ihm klar, dass er so nicht Auto fahren darf.
- Der Mensch entscheidet selbst, dass er nicht mehr fährt bzw. er wird von den Menschen überzeugt, mit denen er darüber redet.
Klar, wird es welche geben, die trotzdem Auto fahren aber summa summarum werden es weniger sein als bei deiner Lösung.
Wer etwas ändern möchte (also in diesem Fall du) sollte auch nachvollziehbar darlegen, dass die Änderung eine Verbesserung bringt.
Gruß
Uwe
Zitat:@Taunusrenner schrieb am 21. August 2025 um 17:06:25 Uhr:. Sogar in der vertieften Ausarbeitung der Unfallforschung der Versicherer findet diese Gruppe keine besondere Erwähnung .....
Warum steigen dann die Versicherungsprämien für Senioren Jahr um Jahr? 🤔
Unabhängig vom Alter, gehört die Fahreignung in DE öfter geprüft als es derzeit der Fall ist.
Wenn ich schon sehe was meine Sehkraft macht seit ich 14 bin, und wie viele Leute gar nicht regelmäßig beim Optiker sind, wird mir echt schlecht. Ich war in den letzten 10 Jahren 5 mal beim Optiker, mein Vater 81 hat tausende Euros auf dem Konto liegen aber ist für eine neue Brille zu geizig. Ich vermute er ist bei etwa 50%.
Im Idealfall kann man das sogar bewerkstelligen ohne den Einzelnen zu stark zu belasten. Da würde ich lieber die Regelungen zum Führerscheinerwerb deutlich lockern und die Initialkosten eines Scheins drastisch senken.
Das selbe erwarte ich übrigens auch beim Fahrrad. Die Anzahl der toten Pedelecfahrern Ü80 steigt jährlich. Daran sieht man eben auch wie es um Selbsteinschätzung bestellt ist. Vorher hat die körperliche Fitness die Radfahrerei limitiert. Man konnte eben nur so schnell wie man körperlich fähig ist. Entkoppelt man das ganze allerdings, überschätzen sich sehr viele ältere Herrschaften.
Warum wird immer nur auf den Alten rumgeritten? Wieviele deutlich jüngere sind mit Kopfhörern, Handy am Ohr, bekifft, schlecht sehend, besoffen, schlecht gelaunt, oberlehrerhaft, zu schnell, unaufmerksam, zu unerfahren, zu blöd und vieles mehr unterwegs? Und das sicherlich noch in viel größerer Zahl.
Zitat:
@nogel schrieb am 21. August 2025 um 17:42:58 Uhr:
Warum steigen dann die Versicherungsprämien für Senioren Jahr um Jahr? 🤔
Habe ich schon geschrieben: Gefundenes Fressen der Versicherungen und völlig wehrlos.
Zitat:@Taunusrenner schrieb am 21. August 2025 um 17:45:36 Uhr:
Habe ich schon geschrieben: Gefundenes Fressen der Versicherungen und völlig wehrlos.
Das glaubst du doch selbst nicht....
Zitat:
@Taunusrenner schrieb am 21. August 2025 um 17:44:08 Uhr:
Warum wird immer nur auf den Alten rumgeritten? Wieviele deutlich jüngere sind mit Kopfhörern, Handy am Ohr, bekifft, schlecht sehend, besoffen, schlecht gelaunt, oberlehrerhaft, zu schnell, unaufmerksam, zu unerfahren, zu blöd und vieles mehr unterwegs? Und das sicherlich noch in viel größerer Zahl.
Du hast schon gemerkt wie sich die Strafen für Handy in den letzten jahren entsprechend den Unfallzahlen verändert haben?
Zitat:@Taunusrenner schrieb am 21. August 2025 um 17:44:08 Uhr:
Warum wird immer nur auf den Alten rumgeritten? Wieviele deutlich jüngere sind mit Kopfhörern, Handy am Ohr, bekifft, schlecht sehend, besoffen, schlecht gelaunt, oberlehrerhaft, zu schnell, unaufmerksam, zu unerfahren, zu blöd und vieles mehr unterwegs? Und das sicherlich noch in viel größerer Zahl.
Hatten wir schon.
Whataboutismus.
Handy am Ohr, bekifft, zu schnell.... alles Dinge, die AUCH bekämpft werden müssen.
Aber eben kein Grund, bei Senilitat wegzuschauen und es als " Herumreiten" abzuqualifizieren.
Zitat:
@nogel schrieb am 21. August 2025 um 17:50:02 Uhr:
Zitat:@Taunusrenner schrieb am 21. August 2025 um 17:44:08 Uhr:
....
Aber eben kein Grund, bei Senilitat wegzuschauen und es als " Herumreiten" abzuqualifizieren.
Du sprichst entweder vom Tattergreis oder Senilität.
Ich denke in diesem Fall wird dir hier auch keiner widersprechen.
Die Forderungen gehen hier aber zb. "ab 50".