Realistische Überlebenschance bei Unfall

VW Golf 6 (1KA/B/C)

Moinmoin, viele werden sich bei der Frage sagen " Was fürn Schwachsinn" aber mich intersssiert es einfach mal und Freund Google hilft mir nicht wirklich weiter.

Wenn man von dem Fall ausgeht, man fährt mit einem Auto gegen eine Glatte Mauer, die mindestens so breit wie das Fahrzeug ist, man ist richtig angeschnallt, und alle Sicherheitssysteme funktionieren optimal. Bis wieviel km/h hat man da als Fahrer eine Überlebenschance? Wie groß ist der Unterschied zwischen den einzelnen Fahrzeugtypen? Smart / Golf / BMW 7er

Man hört nur immer von 5 Punkten im Crash-Test, für mich als Laie hört sich das erst einmal toll an, aber was sagt mir das eigentlich wirklich und wieso hat das mittlerweile fast jedes Auto?

Vielen Dank für eure Antworten

Beste Antwort im Thema

Wenn man etwas über realistische Überlebenschancen im Golf lesen will, ruft man sich am besten den Wolfsburger Unfall mit dem neuen GTD und 4 Toten aus Mitte 2009 ins Gedächtnis.

Die Überlebenschancen skalieren exponentiell mit dem IQ des Fahrers ...

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Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Wenn ich mich recht entsinne, dann befanden sich fünf Personen in dem Golf - einer davon hat den Unfall überlebt. Ursächlich dafür ist wohl die Tatsache, daß er aus dem Fahrzeug herausgeschleudert wurde, was bei angelegem Gurt sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

Alle fünf waren nicht angeschnallt. Alle fünf wurden aus dem Fahrzeug geschleudert. Einer hat überlebt, er hat jetzt allerdings nur noch ein Bein.

Aber was möchtest du uns eigentlich sagen? Dass es sicherer ist unangeschnallt zu fahren?

Zitat:

Original geschrieben von Soziopath


Aber was möchtest du uns eigentlich sagen? Dass es sicherer ist unangeschnallt zu fahren?

Es gibt (wenige) Situationen, in denen es sicherer ist nicht angeschnallt zu sein. Der Wolfsburger Unfall mit dem Golf GTD ist so eine Situation. Desshalb ist es auch nicht wirklich zielführend, wenn ausgerechnet dieser Unfall als Beispiel für die Folgen des Mißachtens der Gurtpflicht herangezogen wird.

Zitat:

Es gibt (wenige) Situationen, in denen es sicherer ist nicht angeschnallt zu sein. Der Wolfsburger Unfall mit dem Golf GTD ist so eine Situation.

Wie der Unfall verlaufen wäre, wenn alle angeschnallt gewesen wären, das können wir nicht einschätzen.

Aber dass der Sicherheitsgurt (statistisch gesehen) sehr viele Leben gerettet hat wirst du sicherlich nicht anzweifeln.

Dass dieser Unfall als Beispiel für die Folgen des Missachtens der Gurtpflicht herangezogen wird, ist mir nicht bekannt. Aber wenn dem so ist, dann gebe ich dir Recht.

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Wenn ich mich recht entsinne, dann befanden sich fünf Personen in dem Golf - einer davon hat den Unfall überlebt. Ursächlich dafür ist wohl die Tatsache, daß er aus dem Fahrzeug herausgeschleudert wurde, was bei angelegem Gurt sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

Nun, alle 5 waren nicht angeschnallt und der Überlebende hatte das zweifelhafte Glück, vom mittleren Sitzplatz zu kommen und während des Herausschleuderns von den Fondpassagieren den geringsten Kontakt mit rasiermesserscharfen Blechteilen zu erleiden.

Aus diesem Grund fehlt ihm ja auch "nur" ein Bein ... die anderen wurden - soweit ich mich erinnere - gleich mehrfach amputiert.

Ich möchte bezüglich der fehlenden Angurtung der Fondpassagiere keine amateurhafte Analyse der Wahrscheinlichkeiten durchführen. Aber ich würde dennoch gerne anführen, daß ich mich zu erinnern glaube, die Heckstruktur des Fahrzeugs inklusive Sitzbank nach dem Unfall noch in einem Stück gesehen zu haben.

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Moin!

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Es gibt (wenige) Situationen, in denen es sicherer ist nicht angeschnallt zu sein. Der Wolfsburger Unfall mit dem Golf GTD ist so eine Situation.

Eine Person hat diesen Unfall unangeschnallt überlebt, Du wirst aber nicht belegen können, dass diese Person den Unfall angeschnallt nicht auch überlebt hätte. Insoweit ist der "Vorteil" des Unangeschallt-Seins hier sehr vage, insbesondere wenn man den Verlust eines Beines in Betracht zieht, der ja vielleicht (ebenfalls Vermutung) angeschnallt nicht eingetreten wäre.

Gleichzeitig haben 4 Personen den Unfall unangeschnallt nicht überlebt, hier wäre dann im Umkehrschluss auch in Betracht zu ziehen, dass diese vielleicht angeschnallt eine Chance gehabt hätten, den Unfall zu überleben.

Insoweit finde ich es schon etwas makaber, wenn dieser Unfall mit 4 Toten und einem lebenslang beeinträchtigten Menschen als Beispiel dafür herangezogen wird, dass es Situationen geben könne, wo es sicherer sei nicht angeschnallt zu sein.

Man könnte es höchstens als Beispiel für die hohe Sicherheit des Golf VI heranziehen, dass man selbst so einen Horrorcrash überleben kann. Um mal zum Thema zurück zu kommen 😉

Gruß
Stefan

Zitat:

Original geschrieben von Holsteiner72


Man könnte es höchstens als Beispiel für die hohe Sicherheit des Golf VI heranziehen, dass man selbst so einen Horrorcrash überleben kann. Um mal zum Thema zurück zu kommen 😉

Thema ist ja die Frage, wie hoch die realistische Überlebenschance bei einem Unfall ist. Tatsächlich kann man diese Frage nicht beantworten, da das Resultat eines Unfalls nicht nur durch definierte Kriterien terminiert ist, sondern eben auch durch Aspekte des Zufalls. Und so kommt es eben, daß man sogar unangegurtet einen seitlichen Aufprall mit 150km/h an einen Baum überleben kann - wenn man Glück hat. D.h. die Aussage, ab einer bestimmten Geschwindigkeit besteht keine Überlebenschance mehr, ist unzulässig - die Chance nimmt nur rapide ab. Außerdem ist auch die Zunahme von Sicherheitstechnik zwar grundsätzlich positiv zu werten, kann aber im Einzelfall auch negative Konsequenzen haben. Das gilt auch - aber nicht nur - für den Gurt, der in den meisten Fällen Leben rettet, manchmal aber auch das Gegenteil bewirkt.

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


D.h. die Aussage, ab einer bestimmten Geschwindigkeit besteht keine Überlebenschance mehr, ist unzulässig - die Chance nimmt nur rapide ab.

Zustimmung

Zitat:

Außerdem ist auch die Zunahme von Sicherheitstechnik zwar grundsätzlich positiv zu werten, kann aber im Einzelfall auch negative Konsequenzen haben. Das gilt auch - aber nicht nur - für den Gurt, der in den meisten Fällen Leben rettet, manchmal aber auch das Gegenteil bewirkt.

Das ist grundsätzlich nicht auszuschließen.

Nur diesen Unfall finde ich als Beispiel dafür unglücklich gewählt.

Denn für diese Aussage müsste man belegen können, dass

a) der überlebende Mitfahrer angeschnallt nicht überlebt hätte

b) die nicht überlebenden Mitfahrer angeschnallt ebenfalls nicht überlebt hätten.

Erst dann könnte man davon sprechen, dass das nicht angeschnallt sein bei diesem Unfall insgesamt vorteilhaft gewesen wäre, weil es immerhin einem das Leben gerettet hat.

Das werden wir nicht herausfinden können, aber die Basis, auf der die Aussage getroffen wurde, wird damit schon sehr vage.

Gruß
Stefan

Ich gebe Hadrian insofern Recht, dass man als abschreckendes Bespiel für die Folgen von Gurtpflichtverstößen besser einen Unfall heranzieht bei dem es für jeden leicht ersichtlich ist, dass der Gurt genützt bzw. das Nichtanlegen geschadet hat. Und das ist ja beim Wolfsburger Unfall nicht so.

VW hatte nach dem Wolfsburg-Crash eine eigene Untersuchung des Unfalls vorgenommen und hat bestätigt dass die vier Insaßen zumindest eine Überlebenschance gehabt hätten.
Der Vater der seinen beiden Söhnen (beide ums Leben gekommen) den Autoschlüssel des GTD ausgehändigt hat, hatte sich übrigens 2 Tage später selbst gehängt...

Zitat:

Original geschrieben von Nytro_Power


Der Vater der seinen beiden Söhnen (beide ums Leben gekommen) den Autoschlüssel des GTD ausgehändigt hat, hatte sich übrigens 2 Tage später selbst gehängt...

Das war mir neu ... aber es verwundert nicht wirklich.

Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69



Zitat:

Original geschrieben von Nytro_Power


Der Vater der seinen beiden Söhnen (beide ums Leben gekommen) den Autoschlüssel des GTD ausgehändigt hat, hatte sich übrigens 2 Tage später selbst gehängt...
Das war mir neu ... aber es verwundert nicht wirklich.

Ich habe das damals durch Zufall beim Kauf meines Golf GTIs erfahren. Der Verkäufer war nämlich ein VW Werksangehöriger und arbeitete in der Forschung & Entwicklung...

Zitat:

Original geschrieben von Nytro_Power


VW hatte nach dem Wolfsburg-Crash eine eigene Untersuchung des Unfalls vorgenommen und hat bestätigt dass die vier Insaßen zumindest eine Überlebenschance gehabt hätten.
Der Vater der seinen beiden Söhnen (beide ums Leben gekommen) den Autoschlüssel des GTD ausgehändigt hat, hatte sich übrigens 2 Tage später selbst gehängt...

Bitter! Aber es war nicht die Schuld des Vaters. Die Söhne hatten den Führerschein, Sie hätten wissen müssen was geschehen kann, wenn man wie ein Idiot einen Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit bewegt.

Ein Auto ist kein Spielzeug. Wenn man mit über 100 kmh durch die Gegend heizt muss man wissen das man im Fehlerfall womöglich ein toter Mann ist.

Zitat:

Original geschrieben von mingaa


Bitter! Aber es war nicht die Schuld des Vaters. Die Söhne hatten den Führerschein, Sie hätten wissen müssen was geschehen kann, wenn man wie ein Idiot einen Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit bewegt.

Sicher rational richtig ... aber der Vater hat das wohl anders gesehen und sich gefragt, ob der Unfall nicht mit anderer Erziehung seiner Söhne vermeidbar gewesen wäre ... derartige Zweifel plagen einen Menschen auf eine Art und Weise, die man als nicht betroffene Person oftmals nur schwer oder gar nicht nachvollziehen kann.

Zitat:

Original geschrieben von mingaa



Zitat:

Original geschrieben von Nytro_Power


VW hatte nach dem Wolfsburg-Crash eine eigene Untersuchung des Unfalls vorgenommen und hat bestätigt dass die vier Insaßen zumindest eine Überlebenschance gehabt hätten.
Der Vater der seinen beiden Söhnen (beide ums Leben gekommen) den Autoschlüssel des GTD ausgehändigt hat, hatte sich übrigens 2 Tage später selbst gehängt...
Bitter! Aber es war nicht die Schuld des Vaters. Die Söhne hatten den Führerschein, Sie hätten wissen müssen was geschehen kann, wenn man wie ein Idiot einen Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit bewegt.

Ein Auto ist kein Spielzeug. Wenn man mit über 100 kmh durch die Gegend heizt muss man wissen das man im Fehlerfall womöglich ein toter Mann ist.

Klar sie hatten einen Führerschein, aber man kennt halt ihre Fahrpraxis nicht und weiß auch nicht was sie vorher für Autos gefahren sind. Sind die beiden vorher nur einen 75 PS - 100 PS Golf, Polo oder Corsa gefahren und das vielleicht auch nur selten und nicht regelmäßig. Dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, dann kann ich keinen 18 - 19 jährigen nicht einfach so einen Golf GTD Schlüssel mit 170 PS Motor in die Hand drücken.

Irgendwas in die Richtung muss auch gewesen sein, der Vater muss extreme Schuldgefühle gehabt haben.

Ich fahre selbst schon lange hochmotorisierte Autos und neige auch heute noch dazu, in gewissen Situationen die Geschwindigkeiten, besonders beim schnellen Beschleunigen zu unterschätzen. Man ist einfach so schnell oben auf 80 - 90 Kmh in der Stadt.
Ich denke der Fahrer war sich in dem Moment garnicht bewusst, wie schnell er wirklich schon ist. Man muss das Fahren mit hochmotorisierten Autos neu lernen, so ein Auto mit 170 PS gleicht nach der Fahrschule einer Waffe...

Grüße
Peter

Zitat:

in den neuen Bundesländern gibt es ganze Todesalleen

Das sind keine "Todesalleen" sondern Idiotenfilter. Weg mit den Schwachköpfen bevor sie unschuldige Menschen

mit in den Tod reißen.

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