RD 350 351 Bj 73 springt nicht an
Ich habe eine RD 350 nach 8 Jahren Scheune wieder hochgepäppelt, jetzt springt sie nicht an.
Ich musste erst einige technische Sachen machen (Bremse war fest, Gabel undicht etc), jetzt kommt der Motor dran.
Beide Zylinder haben über 8 bar.
Sie hat einen top Zündfunken. Auch nach 8 Jahren kann sich die Zündung nicht verstellt haben.
Die Vergaser sind dicht. Nach 10 Versuchen Kerzen raus: sind nass, d.h. Sprit kommt an.
Das einzige, was mir noch einfällt ist Vergaser raus und in den Ultraschall, obwohl sie offensichtlich funktionieren.
Oder hat jemand noch eine andere Idee bevor ich mich dem nervigen Vergaser rein - raus Gefummel anfange?
Danke im Voraus!
Gruss,
Uwe
50 Antworten
Kerzenstecker und Zündkabel, dann die Zündung selbst, wären das allererste, was ich bei diesem Fehlerbild checken würde.
Wenn die Vergaser vor 8 Jahren entleert worden sind, würde ich da erst einmal gar nichts machen.
Dieses Auseinanderreissen von funktionierenden Moppeds finde ich unnötig.
Es kommt Sprit, Kompression ist da. Der Funken kann falsch, schwach oder beides sein.
Wie ist das bei dem Gefährt mit der Stromversorgung? Neuer Akku drin?
Wenn das gecheckt und ausgeschlossen worden ist, kann man immer noch weiter zerlegen.
Neue Kerzen kosten kaum was, also neue nehmen.
U-Nontaktflächen reinigen, mit Waschbenzin oder Spiritus und/oder vorsichtig mit schleifleinen abziehen, da bildet sich nach der langen Standzeit eine Oxidierte Schicht auf den Kontaktfflächen.
Wer hat die eigentlich vor 8 Jahren gefahren und dann eingemottet? Du selbst oder ein anderer?
EDIT: Da du fragst was das auf dem Foto ist, nehme ich an, Du hast sie als selbst gar nicht gefahren und eingemottet?
In dem Fall , nicht alles glauben ob die vor 8 Jahren och gut gelaufen ist usw.
Das Ding auf dem Foto ist nicht original. Könnte ein Blinksummer/piepser sein.
Wohin führen die 3 Roten Kabel ? Oder es ist ein Warnblinkrelais, falls das ein US Modell der RD 350 ist.
Da du es nicht weißt, glaube ich nun daß Du nur auf die Angaben des Vorbesitzers vertraust.
Das würde ich nicht, also besser alles komplett selber überprüfen und einstellen, reinigen etc.
Edit: Sind Beide Vergaser nicht evtl.doch verstellt worden?
Wenn die Gasschieber z.B. auf zu hohe Standgas Drehzahl eingestellt sind, wirkt im kalten Zustand der Choke nicht richtig.
Vielen Dank für die Infos!!
Die NGK Kerzen werde ich in Bosch Kerzen wechseln, da die für RDs wohl besser sind, Kontakte reinigen.
Kabel und Stecker sind neu.
Batterie auch und geladen. Wie gesagt, Zündfunken sieht gut aus.
Ich habe sie von einem Unbekannten gekauft, der sie vor 8 Jahren abgestellt hat. Die Aussage, sie ist vor 8 Jahren gut gelaufen, kommt nicht von mir.
Alle Kabel habe ich kontrolliert und teilweise neu verlegt, weil da viel gefummelt worden ist.
Wenn ich der Zündung durch bin, dann kommen die Vergaser dran.
Wenn das alles nicht hilft, wird sie an Bastler verkauft, da ich den ganzen Juli in den USA bin. Geht sie nicht weg, geht's im August weiter...
Zitat:
@uwezw schrieb am 25. Juni 2024 um 18:14:04 Uhr:
Kann mir jemand sagen was das ist, bevor ich den Tank etc wieder abbauen muss, Kabel zurückverfolgen etc?
Relais, Kondensator usw liegen bei einer RD doch üblicherweise nicht hinter der Hupe...
Hallo Uwe,
bei diesem "Blechkasten" handelt es sich um den Gleichrichter mit drei Plusdioden, drei Minusdioden sowie drei Erregerdioden. Die Schaltskizze zum fremderregten Drehstromgenerator ist angehängt.
Der Spannungsregler steckt in einem separaten Gehäuse und ist elektromechanisch ausgeführt.
Viel Erfolg!
Gruß Wolfi
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Zitat:
@Alex1911 schrieb am 26. Juni 2024 um 13:39:06 Uhr:
...
bei diesem "Blechkasten" handelt es sich um denGleichrichter...
Hallo Uwe,
nachdem ich das im Bildzeitrafferformat gemachte YT-Video Restauration einer Yamaha RD 350 Typ 351 Baujahr 1973 angeschaut hatte, wurde mir schnell klar, daß die Elektrik deines Scheunenmopeds umgebaut ist.
Der Gleichrichter einer RD 350, Bj. 1973 sieht definitiv anders aus und der originale elektromechanische Regler unter der Batterie existiert bei deinem Moped bestimmt nicht mehr.
Der Blechkasten ist ein elektronischer Regler, welcher nachträglich eingebaut wurde.
Gruß Wolfi
PS: Eine passende Schaltskizze inkl. Testanleitung für die Variante mit dem IC-Regler ist angehängt.
Hallo Uwe. Schreib doch hier bitte dann auch den Link zu det Anzeige rein, falls Du das wirklich machen willst, mit dem Bastlerverkauf. Hier sind sicher auch Interessenten vorhanden. 🙂
Aber Vergaserreiniging und alles auf Funktion checken ist unvermeidbar bei der Standzeit. Wasser kann sich im Tank und Schwimmerkammer abgesetzt haben. Übrigens: die rechte und linke Schwimmer Kammer Deckel sind nicht gleich, obwohl man die ohne weiteres austauschen und verwechseln kann. Die linke Kammer hat einen Extrakanal oder Bohrung für den choke. Vertauscht man die, kann es da auch zu Störungen beim Kaltstart kommen.
Das sind alles so Feinheiten, die man anfangs als Neuling oder nicht Experte gar nicht weiß.
Alles mögliche kann da sein, wenn man nicht weiß, was der Vorbesitzer wirklich gemacht hat oder auch nicht. Du kennst den Spruch? Nur, was man selbst getan ist, gut getan. Viel Glück.
Edith: ich hab auch mal die Schwimmer verkehrt herum eingebaut da ging gar nichts mehr. Ein anderes Mal hatte ich aus Unüberlegtheit und Faulheit den rechten und linken Gasschieber vertauscht. Hab gedacht die wären symmetrisch und einfach austauschbar. Dabei haben die ja den Ausschnitt an der Seite zum Luftfilter hin. Da lief das Ding dann wie ein Sack Nüsse und dauerte eine Zeit lang, bis ich auf den Grund der Fehlerquelle gekommen bin.
Zitat:
@uwezw schrieb am 25. Juni 2024 um 08:21:27 Uhr:
Nein, Tank ist gereinigt, Sprit ist neu. 1:25, da ich der Ölpumpe noch nicht ganz traue, aber sie sollte damit anspringen.
Ich werde heute nochmal Kompression messen. Ich habe gelesen, dass die Vergaser dabei geöffnet sein müssen. Ist mir neu, aber bitte...
1:25 ist viel zu fett, falls die Ölpumpe zusätzlich noch in Betrieb ist und Öl anliefert.
Solltest Du die Ölpumpe stillgelegt haben, musst du natürlich auch die Anschlüsse am Vergaser verstopfen und abdichten, sonst wird da falsche Luft gezogen.
Ob die Ölpumpe richtig fördert, kann man auch selbst feststellen und messen. Hast du das Yamaha Werkstatt Buch für diese Maschine? Mein Tipp: unbedingt besorgen!
Ist zwischen den beiden Vergaser das kurzes Schlauchstück montiert, dass diese verbindet? Ohne den, ziehen die Falsch Luft. Wie sehen die AnsaugGummis aus zwischen Vergaser und Zylinder? Falls die spröde und riesig sind, kommt da falsche Luft rein und die Membranzungen auch gecheckt?
Auf deinen Foto erkenne ich rot braune Kerzenständer von NGK. Das sind die ein störten mit zehn Kilo Ohm Widerstand. Die braucht es nicht, nimm die schwarze normalen mit 5 k Ohm.
Als Kerze die NGK B8 HS Oder: Für Kurzstrecke und Stadt B7HS. Jedenfalls keine mit der Bezeichnung BR, Das wären welche mit zusätzlichem Störwiderstand.
Dass die Bosch Kerzen besser wären, kann ich nicht bestätigen. Eher ganz im Gegenteil…
Beim Kompression testen muss man Vollgas geben falls du das meintest mit: Vergaser Müssen geöffnet sein.
Aber der Wert an sich ist völlig okay. Ich hatte bei meiner RD 250 Typ 352 auch nur 7 bar gehabt und die lief trotzdem wie die Feuerwehr. Leider habe ich die Maschine mit samt dem Werkstatt Handbuch vor zwei Jahren verkauft sonst hätte ich dir aus dem Handbuch was kopieren können oder es dir verkaufen. Hab ich damals in eBay für 30 € bekommen. Das war relativ günstig … also das richtige Buch von Yamaha für die Modelle DS 7 und R5 beziehungsweise RD 250/RD 350.
Wenn er die Ölpumpe abklemmt, wird sie ohne Öl über kurz zerstört. Es müsste wenigstens eine kleine Ölmenge über Schlauch im Kreislauf gefördert werden, ohne Luftblase versteht sich.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum man die Pumpe stilllegt, die Pumpen funktionieren völlig unauffällig und passen die erforderliche Ölmenge dem tatsächlichen Bedarf an. Die heutigen Öle sind zudem erheblich leistungsfähiger als die zeitgenössischen.
Arbeite Paulieses Ratschläge ab, damit wären zumindest die Klassiker geprüft und beseitigt.
re
Zitat:
@Pauliese schrieb am 27. Juni 2024 um 03:00:25 Uhr:
Hallo Uwe. Schreib doch hier bitte dann auch den Link zu det Anzeige rein, falls Du das wirklich machen willst, mit dem Bastlerverkauf. Hier sind sicher auch Interessenten vorhanden. 🙂
Servus Paul,
kitzelt es dich schon in den Fingern. 😉
Für solche Projekte sollte man ein passionierter Schrauber mit Erfahrung sein. 🙂
Gruß Wolfi
PS: Das weiter oben verlinkte Restaurationsvideo hat mir imponiert.
Alex, Pauliese, vielen Dank für Eure Tipps, echt hilfreich!!
Falls ich verkaufe, stelle ich das gerne hier rein bevor ich sie inseriere.
Die Liste werde ich komplett abarbeiten. Vllt löst das das Problem.
Zu mir: ich bin nicht ganz ahnungslos, was RDs angeht, habe schon 3 250er aus Garagen/Scheunen geholt und wieder auf die Strasse gebracht. Da waren die Probleme kein Zündfunken (Kontakte/Spulen), Vergaser total versifft und verstopft (Ultraschall) oder sie lief, aber ohne Kraft.
Das jetzt ist Neuland für mich: Zündfunken da, Kompression da und Sprit kriegt sie auch, aber springt nicht an. Hatte ich noch nicht...
Zum Bike:
der Vorbesitzer hat mir ausser Papieren und Schlüsseln gleich 3 Bücher mtgegeben:Teileliste, RD 250/350 Handbuch, RD 400 Handbuch.
Der Tank war/ist sauber und trocken.
Sie hatte eine gute Basis, war aber nach 8 Jahren in einem lieblosen Zustand. Ich habe mit der Bremse vorne begonnen, die bombenfest war, und mich nach hinten durchgearbeitet. Der Mann hat das Bike von einem Händler gekauft, aussen hübsch und lief, aber ich habe selten ein so verfummeltes Bike gesehen. Kabel"führung" oje, Batteriekasten kurzerhand quer eingebaut, weil die Kabel zur Batterie zu kurz waren usw usw. Das habe ich alles in Ordnung gebracht. Die Elektrik (Zündung, Licht, Blinker, Bremslicht, Funken) hat aber zu jeder Zeit funktioniert.
Nachdem Sprit kam, Zündfunken und Kompression da war, war ich überzeugt, laufen lassen kommt am Ende und wird ein Spaziergang - falsch gedacht.
Nun denn, man lernt täglich dazu und jetzt arbeite ich erstmal die Liste ab.
Danke nochmal und Gruss,
Uwe
Ach ja, was das Gemisch angeht: ein unbekanntes Bike mit Getrenntschmierung starte ich prinzipiell mit 1:25 Gemisch bis ich sicher weiss, dass die Ölpumpe einwandfrei funktioniert. Gibt viel Qualm und Gestank, aber kein Grund deshalb nicht anzuspringen.
Zitat:
@Alex1911 schrieb am 26. Juni 2024 um 19:03:32 Uhr:
Zitat:
@Alex1911 schrieb am 26. Juni 2024 um 13:39:06 Uhr:
...
bei diesem "Blechkasten" handelt es sich um denGleichrichter...
...
Der Blechkasten ist einelektronischer Regler, welcher nachträglich eingebaut wurde.
Aller guten Dinge sind drei. 🙂
Nachdem ist bereits zwei Mal falsch lag, kann ich nun das Geheimnis des Blechkastens mit Gewißheit lüften: Es sind zwei primärseitige Vorwiderstände für die beiden Zündspulen.
Auf Seite 2 des angehängten Dokuments sind die in einem Blechkasten (Pos. 43) einzementierten Widerstände abgebildet. Diese Skizze gehört zu den RD-Modellen, Bj. 76-77 mit Batteriespulenzündung und fremderregtem Drehstromgenerator. Spätere Modelle hatten eine Hochspannungskondensatorzündanlage resp. CDI und eine permanenterregte Drehstromlima.
Der Umbau der Zündanlage an deinem Scheunenmoped, Bj. 1973 ist also offensichtlich, wenn man die zugehörige Skizze der Elektrikkomponenten auf Seite 1 anschaut.
Die Batteriespulenzündung wurde ab Bj. 76 mit niederohmigeren Hochleistungszündspulen inkl. Vorwiderständen modifiziert und gleichzeitig auch das Ladesystem modernisiert, indem statt der offenen Gleichrichtereinheit sowie dem elektromechanischen Regler auf einen komplett vergossenen Gleichrichter samt elektronischem Regler (IC-Regler) umgestellt wurde.
Auf Seite 3 sind die beiden Vorwiderstände als Pos. 22a eingezeichnet, was die Modifikation der Batteriespulenzündung ab Bj. 76 nochmals unterstreicht.
Gruß Wolfi
PS: An deiner Stelle würde ich die an deinem Moped nachträglich umgebaute Zündanlage genauer unter die Lupe nehmen, denn was nützt ein starker Zündfunke, wenn er zum falschen Zeitpunkt kommt.
Als Schnelltest, ob ein zündungsseitiges oder kraftstoffseitiges Problem das Anspringen derzeit verhindert, schlage ich folgendes vor: Benzinhahn schließen, Zündkerzen raus, Motor ohne Kerzen durch mehrmaliges Kicken gut belüften, Kraftstoff aus den Schwimmerkammern ablassen, zwei neue Zündkerzen rein und mit Startpilot versuchen.
Hi Alex.
Danke für die Infos, obwohl ich nicht alles verstehe. Elektrik ist nicht mein Spezialgebiet :-)
Ein Test mit Bremsenreiniger/ Startpilot steht heute sowieso auf der Agenda. Ich hoffe, das klappt...
Gruss,
Uwe
Ja, berichte mal was dabei rauskam.
Aber mach vorher auch die von Wolfi vorgeschlagenen Sachen. 🙂
Eine einfache Prüflampe hast Du doch sicherlich auch und weißt bestimmt auch, wie damit der ZZP recht einfach überprüft werden kann.
2 mm vor OT ist der vorgeschriebene Wert, lt.WHB;
(Toleranzbereich 1,8 mm bis 2,2 mm) und es sollten dabei nicht mehr als 10 % Abweichung, sprich: 0,2 mm zwischen dem ZZP des rechten und des linken Zylinders vorhanden sein.
Anspringen und irgendwie laufen tut die natürlich auch mit weit größeren Abweichungen.