Probleme mit Bremskraftverstärker bei Minustemperaturen
Hallo Zusammen,
voererst Allegmeines: A4; B6 Bj. 2002 ; 1,9 TDI; 130 PS- keine Bauveränderungen an den Achsen / Bremsen etc.
Habe folgendes Problem festgestellt: bei feucheter Luft und Minustemperaturen setzt sich der Bremskraftverstärker (speziell die innere Achse, die mit der Membranne verbunden ist) fest, das Bremspedal läßt sich nur mühsam durchtreten und anschließend kommt es im Zeitlupentempo wieder zurück (in die Ausgangsstellung). Ferner, dadurch dass das Pedal sich nur sehr langsam wieder hochbewegt, blockieren die Bremse natürlich, da der Bremszylinder immernoch angegriffen ist.
Als ich heute beim Freundlichen war (VW Händler in Dortmund) hatte mir dieser berichtet, dass die Achse im Bremskraftverstärker vereist und das Bremspedal deshalb nur sehr langsam wieder hoch kommt (die Aussage macht dahingehend Siinn, als dass sobald die Temperaturen wieder höher wurden die Bremse einwandfrei funktioniert hat). Weiterhin hatte er mir von mehreren Fällen berichtet, die in dieser Woch beim VW/Audi Zentrum bekannt geworden sind. Hier wurde festgestellt, dass sich in der Servo-Einheit Feuchtigkeit sammelt und daher der Bremsservo festfrieren kann.
Abhilfe bei VW/Audi: Auto in die "wärmere" Werkstatthalle für einige Stunden parken und dann funktioniert es wieder (fragt sich nur wie lange??)
Hat jemand ähnliche Probleme?😕
PS: Ich habe mich von Anfang an gefragt, warum der Bremszylinder und Servo hinter der Stirnwand angebracht sind (bei den meisten anderen Fabrikaten sind diese direkt im wärmeren Motorraum angebracht).- Nun weiß ich wieder mal was Vorsprung durch Technik heißt........ .😠
23 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von jw61
Bei meinem A4 trat das hier bereits bekannte Problem "betonhartes Bremspedal/eingeschränkte Bremsleistung bei Frost" auch sporadisch auf.Hier im Forum wird als Ursache ein durch Wassereintritt defekter Bremskraftverstärker (BKV) angenommen.
Mein BKV wurde mittlerweile zweimal überprüft und technisch für einwandfrei ok befunden.
Wasser im Batteriekasten als Ursache ist ebenfalls auszuschließen.Der Audi-Meister erklärte das Problem mit einer Streusalzmischung auf den Bemsscheiben, die bei den frostigen Temperaturen als Belag auf den Bremsscheiben festfriert und die Reibwerte der Bremsbeläge negativ verändern.
Er empfiehlt bei Frost unmittelbar nach Fahrtantritt diesen Streusalzbelag durch leichtes betätigen der Bremse zu entfernen.
Noch etwas: der Test der BKV kann im Trockenen negativ ausfallen (BKV funktioniert). Es müssen hierzu alle Bedingungen die im Wasserkasten vorherrschen erfüllt sein. Bei mir funktioniert die BKV auch wieder und im Sommer gab es damit auch keine Probleme.
Moin Thomas,
angesichts des harten Pedaldrucks und der Tatsache, dass dieses Problem bei mir in 30 Jahren mit verschiedensten Marken bisher niemals aufgetreten ist, hatte ich auch Zweifel an dieser Erklärung. Aber auch auf diesbezüglicher Nachfrage blieb er bei seiner Aussage.
Durch googeln findet man allerdings markenübergreifend in div. Foren ähnliche Fälle.
Letzmalige Überprüfung war bei meinem A4 Ende Januar 2010 anl. der Inspektion, Hintergrund meiner Reklamation war der Ablauf meiner Anschlußgarantie Mitte März 2010.
Stehendes Wasser kann ich als Ursache ausschließen, da mir dieses Problem bekannt ist und regelmäßig überprüft wird. Bliebe noch ein Defekt im Zusammenhang mit dem Unterdruck als mögliche Ursache. Dem widerspricht allerdings, dass dieser Fehler nur sporadisch und selten (2-3mal in fast 4 Jahren) auftritt.
Lässt sich der BKV öffnen und innen durch eine Sichtprüfung auf Rost, Wasser, Risse, Undichtigkeiten o.ä. überprüfen?
Ich habe den BKV aufgemacht- er ist an den Seiten verpresst. Ich habe aber den BKV den ich zerlegt habe nicht wieder benutzt, sondern als Versuchsobjekt auf dem Schrottplatz ergattert und dann zerlegt (vondaher weiß ich nicht ob man ihn wieder dicht bekommt wenn man ihn zusammensetzt- da bin ich sehr vorsichtig). Auf jeden Fall war die Achse in dieser BKV angerostet bzw. hatte mehr als Flugrost (war ein B6 Benziner); daher mein Rückscluss auf die Feuchtigkeit bzw. Wasser. Und es passte recht gut da die Entlüftung des BKV Behälters tief unten im Wasserkasten angebracht ist (damit war für micht die Annahme des Wassers als Ursache stichhaltig).
Auf jeden Fall, ich habe bei mir die feuchtigkeitverursachenden Sachverhalte soweit wie möglich behoben und das Problem ist seit ca. 2 jahren nicht mehr aufgetaucht (auch nicht im letzten WInter, der niedrigere Temparaturen hatte als dieser).
Mich macht es nur stutzig dass die Bermskraftverstärkung nicht vorhanden ist- wenn es nicht am Wasser liegt, dann kann es doch nur noch an der Unterdruckversorgung der BKV liegen, denn die Mechanik selbst funktioniert (ich schließe hiermit aus dass es an der Bremspedalmechanik liegt, denn das wäre mehr als fahrlässig). Damit bleibt nur noch das Unterdruckrückschlagsventil als Ursache bzw. generell die elektronische Unterdrucksteuerung (Magentventile etc. die elektronisch angesprochen werden).
Was das Streusalz angeht, das ist durchaus plausibel, denn die Bremsscheiben/Klätze verglasen oftmals nach dem Winter (= eingeschränkte Bremsleistung, da geringere Reibung).
Ich habe noch einen BMW E30 als Referenz bzw. einen Hyundai i10 und einen Golf 2 GT- bei diesen taucht das Problem nicht auf, da sie keine Elektronik im Zusammenhang mit Unterdruck haben (alles direkt bzw. mechanisch geregelt).
Was würde aber denn passieren wenn die Unterdruckzuleitung bei Minustemperaturen sich derartig zusammenzieht, dass sie keinen Unterdruck mehr durchläßt (z.B. aufgrund eines zu hohen unterdruckes?)- dann wäre die BKV Unterdruck-unterversorgt, was in einem Ausfall der BKV resultieren würde (ist nur eine Überlegung, KEINE FESTSTELLUNG!).
Thomas
Hi Thomas,
an das Zusammenziehen der Leitung glaube ich nicht, aber natürlich kann es sein, daß ein Unterdruckschlauch defekt oder abgezogen ist. Das kann durch Marderbiß oder durch Alterung der Unterdruckschläuche auftreten. Dann müßten allerdings noch weitere Probleme, wie z.B. verminderte Leistung (bei Turbomotoren) oder unrunder Leerlauf bzw. erhöhter Kraftstoffverbrauch bei Benzinern, auftreten.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein defektes Rückschlagventil in der Unterdruckleitung zum BKV.
Die Funktion des BKV läßt sich aber ganz simpel überprüfen: Bremse bei stehendem Motor so oft treten, bis das Pedal richtig fest ist (meist reichen 3-4 Betätigungen), Fuß auf dem Pedal lassen und zeitgleich Motor starten -> das Pedal sollte jetzt permanent absacken bis fast zum Bodenblech. Bewegt sich nichts, liegt entweder kein Unterdruck an oder der BKV ist defekt.
Beim Rostproblem im BKV ist meine Sorge eher, daß das Pedal komplett bei betätigter Bremse blockiert. Den Fall hatte ich schon zweimal, so daß das jeweilige Fahrzeug sich gar nicht mehr von der Stelle bewegte.
Sicher auf Rost prüfen kann man den BKV, wenn man den HBZ abschraubt und so weit es geht aus dem BKV herauszieht. Dann sieht man schon die Bescherung.
Viele Grüße aus Leipzig
Torsten
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@ Thomas und Torsten
Vielen Dank für eure Infos!
Ich werde mich nochmals an Audi wenden und den BKV im Rahmen meiner noch bestehenden Garantie auf Rost oä. überprüfen lassen.
HBZ = Hauptbremszylinder???
Hi,
HBZ= Hauptbremszylinder.
@ Torsten:
Ich hatte es schon mal (in 2008) dass mir der Audi beim leichten Betätigen der Bremse auf der BAB eine Vollbremsung hingelegt hat und ich auch in diesem Jahr wg. festsitzender Bremse nicht von der Stelle gekommen bin (bin vorher gefahren).
Was die Idee mit den Schläuchen angeht, hast du natürlich Recht denn du könntest den TL nicht mehr richtig ansteuern.
Was aber noch sein kann: die UNterdruckleitung ist an der Spritzwand zum Wasserkasten geteilt und mittels einer Gummidichtung verbunden- kann diese vielleich hinüber sein?
Thomas
Funkttionstest des BKV war erfolgreich.
Mal laut gedacht, wenn es am Unterdruck liegen würde, müsste dann der Fehler nicht ständig dasein? Da der Fehler bisher nur sporadisch und bei Frost auftrat, erscheint mir Wassereintritt logischer, oder wie seht ihr das?
Als ich die Probleme mit der BKV hatte hat mir das Hülpert VW Zentrum (u.A. Audizentrum Do) angeboten das Auto mit der festsitzenden Bremse in die Werkstatthalle für ca 4-6h unterzustellen damit sich die Vereisung löst.
Die Idee mit dem Unterdruck war nur ein Gedankengang, denn wie es Torsten bereist gesagt hat, es müßte auch andere System in Mitleidenschaft ziehen (z.B. Turboladersteuerung). Ferner würde der Fehler bei gleichen/ähnlichen Bedingungen wieder auftauchen müssen, was gegen sporadisch spricht.
Ich habe bei mir die Feuchtigkeit soweit es ging beseitigt und seit dem keine auffälligkeiten bemerkt (z.B. festsitzende Bremse, keine Bremswirkung aufgrund nicht vorhandener BKV Unterstützung).
Mag sein aber dass ich noch etwas übersehen habe, was als Ursache irgendwann weggefallen ist, und dass es mit dem Wasser nur Zufall ist.
Gruß
Thomas
PS: probier den Wasserkasten soweit es geht trocken zu kriegen, die BKV ebenfalls. Dann kannst du dir selbst ein Bild machen.
Hi, nach Rücksprache mit Audi habe ich mir heute nochmal eine zweite Meinung eingeholt, der Meister überprüfte den BKV in meinem beisein im eingebauten Zustand auf Wassereintritt.
Es war alles knochentrocken und auch sonst war mit der Bremse alles in Ordnung.
Der Meister hielt auch die Streusalz-Theorie als mögliche Ursache für wahrscheinlich.