Pilot Assist, das Unbekannte Wesen.... oder mach ich einfach was verkehrt ?

Volvo XC60 U

Im Anschluss schildere ich diverse Situationen und die entsprechenden Reaktionen meines XC60 in Verbindung mit aktiviertem „Pilot Assist“. Leider hat mir die Suchfunktion nicht geholfen.
Ich kann keine dieser Reaktionen nachvollziehen da ich mit anderen Fahrzeugen solches Verhalten nicht gewohnt bin. Mache ich Irgendetwas Falsch, kann man da irgendetwas einstellen oder hat mein Fahrzeug ein Problem.

Situation 1

Ich fahre auf der Autobahn (2-spurig) mit aktiviertem Pilot Assist auf der rechten Spur.
Es handelt sich um eine lange gerade Strecke ohne Kurven. Ich fahre mit 130 km/h, das grüne Lenkrad ist im Display angezeigt.
Jetzt überholt mich ein anderes Fahrzeug mit einer höheren Geschwindigkeit (Geschätzt 160 km/h) und wechselt ca. 30-50m vor mir auf die rechte Spur.
Aus mir unerklärlichem Grund bremst mein Fahrzeug ab um nach 1-2 Sekunden wieder auf die 130 km/h zu Beschleunigen. Eigentlich sollte mein Auto doch merken das ein schnelleres Auto keinerlei Gefahr darstellt. Kennt jemand dieses Verhalten und kann etwas dazu sagen?

Situation 2

Ich überhole auf der linken Spur mit aktiviertem Pilot Assist und 130 km/h einen LKW auf der rechten Spur. Nachdem ich den LKW passiert habe und im Rechten Spiegel die „Side-Assist“ Warnung ausgegangen ist blinke ich und wechsele auf die Rechte Spur. Auch hier bremst mein XC60 aus einem mir unerklärlichen Grund um kurz darauf wieder auf die eingestellten 130 km/h zu Beschleunigen.

Situation 3

Ich fahre mit aktiviertem Pilot Assist auf der Autobahn oder Landstraße (Geschwindigkeit spielt keine Rolle). Egal ob ich auf der linken oder rechten Fahrspur fahre neigt Pilot Assist dazu immer extrem an der linken Markierung (Mittellinie oder Linke Begrenzungslinie) zu fahren und nicht wie beschrieben in der Mitte der Fahrspur. Kann ich da etwas einstellen, oder hat mein XC60 da ein Problem ?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Dies ist mein erster Volvo aber wie bereits erwähnt hatte ich solche Systemverhalten mit keinem Vorgänger welche allesamt ähnliche Assistenzsysteme hatten.

Gruß Frank

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Dazed79 schrieb am 22. August 2019 um 06:12:01 Uhr:


Es gibt Länder in denen rechts überholen und rechts vorbei fahren erlaubt sind. Aber Geofencing kommt ja bald...

Gefährlich sind in erster Linie Lenker, die die Grenzen des Systems nicht kennen.

Auf einer Fahrspur mit eigenem Fahrziel ist rechts Vorbeifahren und Überholen erlaubt, solch Strecken befahre ich täglich und möchte dann nicht unnötig eingebremst werden.
Mitdenken ist bekanntlich immer erlaubt.

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Auszug aus der Bedienungsanleitung ACC MJ2020:
"In Situationen, die schnelle Bremsvorgänge erfordern, muss der Fahrer jedoch selbst bremsen. Dies gilt bei großen Geschwindigkeitsunterschieden oder bei starkem Bremsen des vorausfahrenden Fahrzeugs. Aufgrund der Begrenzungen der Radareinheit kann ein Abbremsen des Fahrzeugs unerwartet erfolgen oder ausbleiben."

Zitat:

@Dazed79 schrieb am 18. August 2019 um 20:46:48 Uhr:


ACC/PA können keine Vollbremsung ausführen. Ich habe 60% Bremskraft im Kopf, müsste allerdings nochmals danach suchen.

Das ist richtig. Wenn du nah genug dran bist, kommt das Nahbereichsradar zum tragen (heißt bei Mercedes CPA), das haut voll rein.
Rote Lampe, wildes Gebimmel, und du hängst im Gurt.

Sollte bei Volvo genau so sein.

In den Bereich kommt man normalerweise nie. Selbst wenn man es drauf anlegt, da ist der Selbsterhaltungstrieb stärker. Eine echte Vollbremsung in einem modernen Auto ist schon beeindruckend.

Nah genug bedeutet 15-20m und eine maximale Geschwindigkeitsdifferenz von 30km/h, wenn ich mich richtig erinnere?

Nur wird einem das bei einer Fahrt auf der Autobahn mit zu geringem Abstand unter Umständen auch nicht mehr reichen...

Zitat:

@warnkb schrieb am 18. August 2019 um 19:40:47 Uhr:



Zitat:

@TomOldi schrieb am 18. August 2019 um 13:01:23 Uhr:


Es gibt Hersteller die sprechen von Sicherheit, bei Volvo ist dies seit jeher eine Kernkompetenz und daher auch entsprechend hoch gewichtet.
1-5 Balken entsprechen 1-3 Sekunden Abstand. Ein Fahrzeug welches einem, bei eigener Geschwindigkeit von 130km/h (36.11m/sec), überholt und im Bereich von 30-50 Metern einschert, unterschreitet den kleinst möglich einstellbaren Sicherheitsabstand, egal ob der Abstand zunimmt oder nicht, es unterscheidet sich nur die Dauer des zu geringen Abstands. Das erklärt auch das Verhalten von ACC und PA, welcher kurz bremst, um dann wieder die gewählte Geschwindigkeit zu erreichen.
Macht diese ein Fahrzeug von Hersteller xy nicht, dann lässt sich der Abstand dort, wieder jeglicher Vernunft und entgegen jeglicher Gesetzgebung, noch kürzer einstellen.
Selbst bei einer sehr kurzen Reaktionszeit von 0.8 Sekunden, welche praktisch nur unter optimalen Bedingungen und mit dem Wissen einer zu erwartenden Situation zu erreichen ist, reichen im zitierten Fall, die 30-50 Meter nicht.

Bei Mercedes duldet das Abstandsradar ein zu dicht vorausfahrendes, aber schnelleres Fahrzeug innerhalb gewisser Grenzen. Da ist der einstellbare Mindestabstand halber Tacho, der wird dann aber für eine Weile unterschritten.
Die Reaktionszeit, die in die Berechnung des Mindestabstands einfließt, kann man in dem Fall weglassen. Das vorausfahrende Fahrzeug ist erfasst und wird beobachtet. Sobald es langsamer als man selbst wird, wird sofort verzögert. Bei Vollbremsung vor einem mit Vollbremsung bei einem selbst. Selbst schon erlebt.
Und zwar ohne Reaktionszeit, da in dem Fall die Maschine bremst und nicht der Mensch.

Also gehen tut es, nur scheint Volvo das anders zu sehen.

Gemäss den MB Handbüchern und Videos lässt sich der Anstand zwischen 1 und 2 Sekunden einstellen, halber Tacho wären zwei Sekunden. Ein Unterschreiten des Abstands wird für kurze Zeit geduldet, bevor eine Auffahrwarnung erfolgt, Distronic Plus regelt genau so, den eingestellten Abstand, wie bei Volvo.
Wer glaubt, mit Assistenzsystemen dichter auffahren zu können, weil es keine Reaktionszeit mehr braucht, der irrt gewaltig. Auch der COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS braucht für eine maximale Verzögerung den Einsatz des Fahrers. Dazu kommen mögliche Einflüsse wie Wetter, Lichtverhältnisse, Fahrzeuge die nicht vollständig erkannt werden können und anderes Mehr.
Gehen wir z.B. davon aus, es ist nass und deine Reifen sind mit 3mm Restprofil an der Verschleissgrenze, derjenige vor Dir hat nagelneue Reifen, oder das Auto vor Dir hat schlicht und einfach einen kürzeren Bremsweg als deines...., was müssten sich die Hersteller dann alles anhören.

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@f777k
Ich habe jetzt mal den gesamten Strang genossen und kehre zur Ausgangsfrage zurück:

Grundsätzlich erscheint es mir ratsam in der Werkstatt des Vertrauens die Anlage neu einmessen zu lassen. Die Situation 3 ist für mich eindeutig ein Justagefehler und kann abgestellt werden. Die Beschreibungen zu 1 und 2 kann ich für meinen XC90 (gleiches System) nach 100.000 km nicht bestätigen. Ich fahre sehr viel PA2 und genieße das sehr. Das mag auch daran liegen, dass ich mich auf Volvo eingelassen habe und mich nicht als Opfer, Hindernis oder Gefahr sehe, wenn ich im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften fahre. So wie ich Deine Schilderungen lese, bist Du da auf dem gleichen Weg unterwegs.

Die Situation 1 habe ich öfters und es kommt idR zu keine Bremsung, Situation 2 ist ganz klar ein Fehler und kann noch nicht einmal von schlechter Programmierung kommen.

Tipp zum TE: Fahr in die Werkstatt!
Unabhängig davon ist es als aufmerksamer Fahrer, der sich an das System gewöhnt allerdings schon ratsam ein Gefühl zu entwickeln, wie sich die Grenzen von PA2 in gewissen Situationen verändern und wann es kommod ist einfach mal selbst den Fuß zu benutzen.

Zitat:

@StefanLi schrieb am 19. August 2019 um 12:27:00 Uhr:


@f777k
Ich habe jetzt mal den gesamten Strang genossen und kehre zur Ausgangsfrage zurück:

Grundsätzlich erscheint es mir ratsam in der Werkstatt des Vertrauens die Anlage neu einmessen zu lassen. Die Situation 3 ist für mich eindeutig ein Justagefehler und kann abgestellt werden. Die Beschreibungen zu 1 und 2 kann ich für meinen XC90 (gleiches System) nach 100.000 km nicht bestätigen. Ich fahre sehr viel PA2 und genieße das sehr. Das mag auch daran liegen, dass ich mich auf Volvo eingelassen habe und mich nicht als Opfer, Hindernis oder Gefahr sehe, wenn ich im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften fahre. So wie ich Deine Schilderungen lese, bist Du da auf dem gleichen Weg unterwegs.

Die Situation 1 habe ich öfters und es kommt idR zu keine Bremsung, Situation 2 ist ganz klar ein Fehler und kann noch nicht einmal von schlechter Programmierung kommen.

Tipp zum TE: Fahr in die Werkstatt!
Unabhängig davon ist es als aufmerksamer Fahrer, der sich an das System gewöhnt allerdings schon ratsam ein Gefühl zu entwickeln, wie sich die Grenzen von PA2 in gewissen Situationen verändern und wann es kommod ist einfach mal selbst den Fuß zu benutzen.

Zu dem Tipp: ich stelle mir nach Situationen, die ich übertrieben defensiv empfinde auch oft die Frage, ob ich mich an das System adaptieren soll, oder das System eher mich verstehen und unterstützen soll. Nach 7 Volvos, 1 A6 und 2x XF ohne Unfall bilde ich mir schon ein, daß ich kein übermütiger Fahrer sei. Aber auch unter Berücksichtigung des gängigen (reellen) Verkehrsflusses würde ich mir aber schon wünschen, daß das System keine unnötige - für andere Verkehrsteilnehmer auch evtl. irritierende - Reaktionen aufführt, sondern vom Leben lernt. Die als Tipp gemeinte Adaption kann nämlich auch ablenken. Normalerweise hat man das Geschehen im Auge mit der entsprechenden Rücksicht und eigener Absicht. Dazu kommt nun überlagernd auch das "was würde das System jetzt tun?" Gedankengang, was die Konzentration teilt. Ist das so gewollt? Macht das stressfrei?

Unabhängig vom Thema ist hier von bsa11 eine Aussage, die allgemein durchaus populär ist aber nie auf automatische Sicherheitssysteme zutreffenden kann und eigentlich die gesamte Problematik hier bei diesem Thema durchzieht . Ich will hier nur ein paar Dinge erwähnen, die "man vom Leben (besser nicht) lernt" . Grundsätzlich mindestens 10% schneller als erlaubt, Parken in 2. Reihe oder auf Sonderparkplätzen, in Baustellen grundsätzlich + 19,9 KmH und vieles anderes mehr. Was jedes System aber gerne lernen dürfte wäre eine Optimierung INNERHALB GESETZLICHER VORGABEN. Wobei ich natürlich zugebe, dass sich mir manche Dinge in der StVO auch nicht logisch darstellen. Aber es sind nun mal Eckpunkte die dem Programmierer vorgegeben sind. Man stelle sich nur vor, ich würde mein System in Neapel 'trainieren', wo ich lange gelebt habe. Die Autofahrer in Ostfriesland würden mich für verrückt halten und umgekehrt, oder??

Zitat:

@Abigailes schrieb am 19. August 2019 um 13:49:05 Uhr:


Unabhängig vom Thema ist hier von bsa11 eine Aussage, die allgemein durchaus populär ist aber nie auf automatische Sicherheitssysteme zutreffenden kann und eigentlich die gesamte Problematik hier bei diesem Thema durchzieht . Ich will hier nur ein paar Dinge erwähnen, die "man vom Leben (besser nicht) lernt" . Grundsätzlich mindestens 10% schneller als erlaubt, Parken in 2. Reihe oder auf Sonderparkplätzen, in Baustellen grundsätzlich + 19,9 KmH und vieles anderes mehr. Was jedes System aber gerne lernen dürfte wäre eine Optimierung INNERHALB GESETZLICHER VORGABEN. Wobei ich natürlich zugebe, dass sich mir manche Dinge in der StVO auch nicht logisch darstellen. Aber es sind nun mal Eckpunkte die dem Programmierer vorgegeben sind. Man stelle sich nur vor, ich würde mein System in Neapel 'trainieren', wo ich lange gelebt habe. Die Autofahrer in Ostfriesland würden mich für verrückt halten und umgekehrt, oder??

Ich plädiere nicht für Wildwuchs!. Wobei es für einen Fahrer in Neapel, der all das gewohnt ist, mit lokaler "Brille" durchaus unproblematisch empfindet durchaus inakzeptabel erscheinen würde, wenn ihm ein System Deutschland beibringen will.

Beispiel:

Fahre rechts von der Überholspur und hole langsam ein vor mir langsamer fahrendes Fahreug auf. Ich bin noch 2-3 "reelem" Fahrzeugabstand entfernt, als das System schon bremst. Ohne System würde ich näher heranrollen und auf die Spurwechselmöglichkeit zum überholen in einem Abstand "warten" bzw. weiterrollen, daß andere nicht die Lücke auffüllen. Ich meine nicht bedrängen o.Ä.

Habe 2 Optionen mit Volvo: 1. deaktiviere das Tempomat, damit meine Absicht gilt (wozu habe ich es dann?, 2. wechsle schon auf die Überholspur (wenn's geht), obwohl es noch zu früh wäre. Bewirke damit auch noch ein fragliches Nebeneffekt, daß sich die Überholspur teilweise unnötig voller wird, als vom Verkehrsfluß bedingt wäre.

Ich denke, die Frage ist durchaus legitim, ob man ein Sicherheits-System wie ACC/PA adaptiv, und auf den Fahrer lernend, oder starr auslegen soll.
Wahrscheinlich ist hier ein System mit fixen Parametern sinnvoller bis die Rechenleistung für Sensorintegration, Kamera- und Radarauflösung, Bildverarbeitung, Signalverarbeitung etc. auf einem angemessenen Stand ist. Dadurch reagiert das Fahrzeug immer gleich und es kommt in Extremsituation nicht zu Überraschungen für den Fahrer.

Bei einem Komfort-System wie der Geartronic macht dann natürlich ein adaptives System wieder mehr Sinn.

Zitat:

@bsa11 schrieb am 19. August 2019 um 14:04:54 Uhr:


Beispiel:
Fahre rechts von der Überholspur und hole langsam ein vor mir langsamer fahrendes Fahreug auf. Ich bin noch 2-3 "reelem" Fahrzeugabstand entfernt, als das System schon bremst. Ohne System würde ich näher heranrollen und auf die Spurwechselmöglichkeit zum überholen in einem Abstand "warten" bzw. weiterrollen, daß andere nicht die Lücke auffüllen. Ich meine nicht bedrängen o.Ä.
Habe 2 Optionen mit Volvo: 1. deaktiviere das Tempomat, damit meine Absicht gilt (wozu habe ich es dann?, 2. wechsle schon auf die Überholspur (wenn's geht), obwohl es noch zu früh wäre. Bewirke damit auch noch ein fragliches Nebeneffekt, daß sich die Überholspur teilweise unnötig voller wird, als vom Verkehrsfluß bedingt wäre.

Ich hoffe das gleitet hier nicht wieder ab! 🙂

Ich empfinde es als eine sich häufig wiederholende Diskussion, die gerne 2 Parameter kennt:
1. Es gibt nur an oder sinnlos.
2. Ich will das aber so, egal was die Regel vorschreibt.
Damit möchte ich nicht provozieren, sondern zur Reflexion anregen!

Zu1)
Wie setzen voraus, dass Volvo ACC und PA2 als ein Assistenzsystem für gewisse Einsatzzwecke entwickelt hat:
1. "Ein adaptiver Tempomat kann bei längeren Fahrten auf der Autobahn oder langen, geraden Landstraßen mit gleichmäßigem Verkehrsfluss ein besonders entspanntes Fahren ermöglichen."
2. "Der adaptive Tempomat strebt danach, dem vorausfahrenden Fahrzeug in der eigenen Spur in einem vom Fahrer eingestellten Zeitabstand zu folgen. Wenn die Radareinheit kein vorausfahrendes Fahrzeug erfasst, hält das Fahrzeug stattdessen die vom Fahrer eingestellte und gespeicherte Geschwindigkeit. Dies ist auch der Fall, wenn sich die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs erhöht und die gespeicherte Geschwindigkeit überschreitet."

Jetzt nutzen wir den PA2 genau so und fahren über fast 600 km von z.B. Köln nah München. Da wird es immer mal Abschnitte geben, wo der Einsatz von ACC/PA2 nicht optimal ist. Wenn diese Abschnitte 10% der Strecke ausmachen, ist er auf 550 km richtig und gut. Aber, man muss selbst ein Gespür entwickeln, wann es hilft und wann es stört.

Das gleich gilt für denjenigen, der morgens von von Mülheim adR. nach Gelsenkirchen fährt und nur 20 km vor sich hat: Wann ist sinnvoll und wann nicht?

Zu2)
Wenn die Parameter des Herstellers, und da sind sich IMHO alle Hersteller/Zulieferer einig, die StVO als Maßstab nehmen, sind 2 Fahrzeuglängen für den Regeleinsatzbetrieb zu wenig. Selbst bei 60 km/h liegt man da schon weit unterhalb der tolerierten, also unbedingt strafbaren, Distanz. Also wird der ACC bei Annäherung an den vor einem fahrenden verzögern, wenn der eingestellte Abstand zu gering wird.

Entscheidung:
1. Ich gehe manuell aufs Gas und fahre bis 10m ran und wechsel dann, oder
2. Ich blinke und gehe auf die linke Spur. Wenn BLIS keine Warnung ausgibt und mein Wagen durch ACC schon eingebremst wurde, beschleunigt ACC jetzt bis eingestellten Geschwindigkeit.
3. Ich gehe direkt links rüber, beachte den Sicherheitsabstand zu dem Wagen vor mir.

Warum fühlen wir uns so gehetzt und optimiert, dass wir stets mehr (oder weniger) wollen, als vorgesehen und erlaubt?

Schön beschrieben - aber spiegelt die Situation des TE nicht wieder - bei ihm scheint es anders zu laufen...

Das hatte ich oben (12:27) auch schon dargestellt: Ich nehme an, dass es bei ihm einen Defekt gibt.

Servus,

Vorab: ich habe keinen XC60, sondern einen V60 CC, ausgeliefert im Mai 2019.

Situation 1 und 2 kann ich bei meinem Fahrzeug nicht bestätigen, da bleibt PA sauber bei der voreingestellten Geschwindigkeit. Fahre überwiegend mit eingestelltem Abstand "3".

Situation 3 kann ich auf schmalen Landstraßen so bestätigen. Da tendiert auch meiner dazu, sich mehr an der Mittellinie als an der Seitenlinie zu orientieren. In Kurven auch auf der Autobahn bzw. auf breiteren Straßen. Erzeugt bei mir immer ein etwas ungutes Gefühl, so dass ich unbewusst etwas dagegenlenke.

Hallo zusammen,

aus meiner Erfahrung: Situation 1 kenne ich, hier geht es in der Tat um den vom System als tolerierbar angesehenen Minimalabstand. Situation 2 - macht meiner manchmal auch, Situation 3 - macht meiner auf der Autobahn nicht, auf Landstraßen nutze ich PA generell nicht, da ich meine, das System kommt bei plötzlichen engen Kurven, am besten noch Berg & Tal, schnell an seine Grenzen.
Ich habe keine Vergleiche zu anderen Systemen, hatte nur für 2 Tage eine E-Klasse, da war mir das Lesen der Anleitung zu viel Aufwand, nur um einen Vergleich zu haben.
Aber egal bei welchem Hersteller: Das sind alles nur Assistenz-Systeme. Ich würde mich nie 100% auf die Dinger verlassen. Fahre normalerweise mit ACC, da eher schneller als mit 130 unterwegs - aber in Polen schalte ich das Ding aus, da es dort zum guten Stil gehört, rechts zu überholen und dann mit Abstand 20 Meter zum vorfahrenden LKW, 20 Meter zum Vorfahrenden auf der linken Spur und 20 Meter zum Hintermann auf der linken Spur wieder nach links rüberzuziehen, meist so bei 120 bis 160 Sachen - das zu erkennen traue ich keinem Regelsystem zu. Auch die Standardsituation in Deutschland bei Autobahn-Auffahrunfällen ist m.E. vom System nicht vorhersehbar: Linke Spur frei, 180 km/h, vor der Nase rechts ein LKW und direkt dahinter ein PKW. Jeder Vielfahrer weiß, dass der PKW zu 70% gleich rüberzieht, meist noch ohne in den Spiegel zu schauen - also fährt man entsprechend, Gas weg und bremsbereit. Das System erkennt den Ausscherer aber erst, wenn er reichlich auf der linken Spur ist...
Mir helfen die Dinger, entspannter von A nach B zu kommen, mehr erwarte ich auch davon nicht und mehr will ich auch nicht, sonst kann ich gleich Bahn fahren.

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