Pflanzen-Öl-Umbau von TDI
Hallo zusammen,
da der Spritpreis ja leider immer weiter steigt habe ich mir überlegt, meinen Caddy auf Pflanzen-Öl umrüsten zu lassen. Hat das schonmal jemand von euch gemacht oder gibt es sonst Erfahrungen dazu?
CU Markus
Beste Antwort im Thema
Bericht PÖL-Umbau
Hallo Caddy-Freunde,
ich möchte hiermit den Thread von meinem Vorreiter M(A)C Gyver wieder nach vorne holen und um ein Stück weit ergänzen.
Zitat:
"Es ist nicht gesagt, daß es besser wird, wenn es anders wird,
wenn es aber besser werden soll, muß es anders werden."
(Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799))
Dieses Zitat könnten meine Erfahrungen, wie ich finde, nicht zutreffender beschreiben.
Meine hauptsächlichen Beweggründe zum Umbau auf Pflanzenöl waren die ständigen,
nicht nachvollziehbaren, Spritpreiserhöhungen und die leeren Versprechen der Automobilindustrie sparsamere, umweltfreundlichere Autos zu bauen.
Als ich dann noch einen Vortrag vom Pionier Elsbett hörte, war die Sache klar.
Da so ein Umbau doch ein erheblicher Eingriff am Caddy ist, war ich froh hier jemanden,
nein nicht nur jemanden, sondern El Presidente gefunden zu haben, der genau mein Modell schon umgebaut hat und mir einige Fragen per PN gleich beantworten konnte. Danke nochmals.
Zu meinem Umbau:
Ebenso wie Torsten wurde mein Ersatzrad durch einen 44l Kunststoff-Zusatztank ersetzt, welcher jedoch bei mir fürs Pflanzenöl ist. (da ich lieber öfters, aber dafür weniger PÖL nachtanken wollte)
Der Plattenwärmetauscher und die Förderpumpe für Pöl fanden vorne links geschützt im Motorraum in der Nähe der Hupe ihren Platz. Auf dem Armaturenbrett habe ich eine 2.Tankuhr und der Schalter zum Wählen des Kraftstoffes. Bei erreichen der korrekten Temperatur des Pflanzenöls und Stellung des Schalters auf PÖL schält ein 6/2-Magnetventil auf Pflanzenöl um, was mir die grüne LED im Schalter (PÖL-Betrieb) anzeigt. (Da man kein Ruckeln, Leistungsverlust oder sonstiges beim Umschalten bemerkt)
Ca. 3km vor Fahrtende schalte ich wieder manuell auf Diesel um.
Alles was mit dem Tank (Tank, Tankuhr, Einfüllstutzen...) zu tun hat, habe ich bei monopoel,
den Umbausatz selbst (Magnetventil, Förderpumpe, Wärmetausche...) bei Salatölpower gekauft.
Zum Verbrauch:
Die zweite Tankuhr war für mich wichtig um den Verbrauch besser beobachten zu können.
(Da bei Kurzstrecken nur Dieselbetrieb u. bei langen Autobahnfahrten eigentlich nur Pöl-Betrieb, im Winter längerer Betrieb mit Diesel bis Temperatur erreicht wird als im Sommer)
Meine Wegstrecke zur Arbeit beträgt 27km.
Ich bin nun über 25000km seit dem Umbau gefahren, davon knapp über 50% mit PÖL und habe somit über 2,75 Tonnen CO2 eingespart.
Mein Gesamtverbrauch blieb bei 7,2l/100km.
Wenn ich also die Werksangaben bzgl. CO2-Ausstoß: 168g/km mit 0,5 multipliziere komme ich auf 84g/km, das ist einiges besser als das vielgepriesene Hybridauto Toyota Prius.
Der einzelne ist also nicht machtlos, wenn er ein Zeichen setzen will.
Doch wen interessiert‘s?
Die Politik leider nicht.
Die bezuschusst nämlich nix beim Umbau, auch ändert sich die KFZ-Steuer nicht gegenüber einem herkömmlichen Diesel.
Stattdessen fördert sie nachweislich unwirksame Rußpartikelfilter und fördert indirekt durch die Zwangsbeimischungsquote bei normalem Sprit die Urwaldzerstörung der großen Konzerne.
Und da auf Pflanzenöl keine Mineralölsteuer erhoben werden kann, gibt´s nun noch die Energiesteuer, die viele regionale Ölmühlen in die Insolvenz zwingt.
Einige Leute brachten mir immer das Argument, dass Sie ein Problem damit hätten, das ein Lebensmittel zum Tanken benutzt wird.
Doch solange hierzulande Agrarexportsubventionen gezahlt werden,
damit lokal erzeugtes Hühner-u. Schweinefleisch in Afrika teurer ist,
oder wie Greenpeace aufdeckte,
das die Lufthansa Exportzuschüsse für das Essen an Bord der Flugzeuge bekommt,
die den Luftraum der EU verlassen,
oder der Energieriese RWE Millionen aus dem Topf für Landwirtschaftsförderung kassierte,
für die Rekultivierung seiner Braunkohlegruben,
zählt für mich dieses Argument nicht sondern zeigt mir,
dass hier momentan genug Fläche und Gelder da sind um regionale Wertschöpfung,
nachhaltige Umweltpolitik und Landschaftspflege zu betreiben.
Man muss nur wollen.
Sicherlich ist es nicht die Lösung für unser gesamtes Mobilitätsproblem, muss es aber auch nicht. Aber es ist ein weiterer Schritt zum Energiemix und ein weiterer Schritt weg vom Öl.
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Bericht PÖL-Umbau
Hallo Caddy-Freunde,
ich möchte hiermit den Thread von meinem Vorreiter M(A)C Gyver wieder nach vorne holen und um ein Stück weit ergänzen.
Zitat:
"Es ist nicht gesagt, daß es besser wird, wenn es anders wird,
wenn es aber besser werden soll, muß es anders werden."
(Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799))
Dieses Zitat könnten meine Erfahrungen, wie ich finde, nicht zutreffender beschreiben.
Meine hauptsächlichen Beweggründe zum Umbau auf Pflanzenöl waren die ständigen,
nicht nachvollziehbaren, Spritpreiserhöhungen und die leeren Versprechen der Automobilindustrie sparsamere, umweltfreundlichere Autos zu bauen.
Als ich dann noch einen Vortrag vom Pionier Elsbett hörte, war die Sache klar.
Da so ein Umbau doch ein erheblicher Eingriff am Caddy ist, war ich froh hier jemanden,
nein nicht nur jemanden, sondern El Presidente gefunden zu haben, der genau mein Modell schon umgebaut hat und mir einige Fragen per PN gleich beantworten konnte. Danke nochmals.
Zu meinem Umbau:
Ebenso wie Torsten wurde mein Ersatzrad durch einen 44l Kunststoff-Zusatztank ersetzt, welcher jedoch bei mir fürs Pflanzenöl ist. (da ich lieber öfters, aber dafür weniger PÖL nachtanken wollte)
Der Plattenwärmetauscher und die Förderpumpe für Pöl fanden vorne links geschützt im Motorraum in der Nähe der Hupe ihren Platz. Auf dem Armaturenbrett habe ich eine 2.Tankuhr und der Schalter zum Wählen des Kraftstoffes. Bei erreichen der korrekten Temperatur des Pflanzenöls und Stellung des Schalters auf PÖL schält ein 6/2-Magnetventil auf Pflanzenöl um, was mir die grüne LED im Schalter (PÖL-Betrieb) anzeigt. (Da man kein Ruckeln, Leistungsverlust oder sonstiges beim Umschalten bemerkt)
Ca. 3km vor Fahrtende schalte ich wieder manuell auf Diesel um.
Alles was mit dem Tank (Tank, Tankuhr, Einfüllstutzen...) zu tun hat, habe ich bei monopoel,
den Umbausatz selbst (Magnetventil, Förderpumpe, Wärmetausche...) bei Salatölpower gekauft.
Zum Verbrauch:
Die zweite Tankuhr war für mich wichtig um den Verbrauch besser beobachten zu können.
(Da bei Kurzstrecken nur Dieselbetrieb u. bei langen Autobahnfahrten eigentlich nur Pöl-Betrieb, im Winter längerer Betrieb mit Diesel bis Temperatur erreicht wird als im Sommer)
Meine Wegstrecke zur Arbeit beträgt 27km.
Ich bin nun über 25000km seit dem Umbau gefahren, davon knapp über 50% mit PÖL und habe somit über 2,75 Tonnen CO2 eingespart.
Mein Gesamtverbrauch blieb bei 7,2l/100km.
Wenn ich also die Werksangaben bzgl. CO2-Ausstoß: 168g/km mit 0,5 multipliziere komme ich auf 84g/km, das ist einiges besser als das vielgepriesene Hybridauto Toyota Prius.
Der einzelne ist also nicht machtlos, wenn er ein Zeichen setzen will.
Doch wen interessiert‘s?
Die Politik leider nicht.
Die bezuschusst nämlich nix beim Umbau, auch ändert sich die KFZ-Steuer nicht gegenüber einem herkömmlichen Diesel.
Stattdessen fördert sie nachweislich unwirksame Rußpartikelfilter und fördert indirekt durch die Zwangsbeimischungsquote bei normalem Sprit die Urwaldzerstörung der großen Konzerne.
Und da auf Pflanzenöl keine Mineralölsteuer erhoben werden kann, gibt´s nun noch die Energiesteuer, die viele regionale Ölmühlen in die Insolvenz zwingt.
Einige Leute brachten mir immer das Argument, dass Sie ein Problem damit hätten, das ein Lebensmittel zum Tanken benutzt wird.
Doch solange hierzulande Agrarexportsubventionen gezahlt werden,
damit lokal erzeugtes Hühner-u. Schweinefleisch in Afrika teurer ist,
oder wie Greenpeace aufdeckte,
das die Lufthansa Exportzuschüsse für das Essen an Bord der Flugzeuge bekommt,
die den Luftraum der EU verlassen,
oder der Energieriese RWE Millionen aus dem Topf für Landwirtschaftsförderung kassierte,
für die Rekultivierung seiner Braunkohlegruben,
zählt für mich dieses Argument nicht sondern zeigt mir,
dass hier momentan genug Fläche und Gelder da sind um regionale Wertschöpfung,
nachhaltige Umweltpolitik und Landschaftspflege zu betreiben.
Man muss nur wollen.
Sicherlich ist es nicht die Lösung für unser gesamtes Mobilitätsproblem, muss es aber auch nicht. Aber es ist ein weiterer Schritt zum Energiemix und ein weiterer Schritt weg vom Öl.
´Nabend!
Wo holt Ihr eigentlich Euer Pöl her?? 😕
So´n 200 liter-Fass gibt´s doch sicher nicht bei ALDI? 😛
Hallo blue-daddy,
nein ein 200l Fass gibt's nicht bei Aldi,
mit regionaler Ünterstützung meine ich auch nicht die Aldi-Filiale
in der Nähe,
sondern die Landwirte und Ölmühlen aus der Region.
Ich hatte mit meinem Rapsöllieferant persönlichen Kontakt.
Umbau- und Erfahrungsbericht
Nabend Jürgen,
Zitat:
ich möchte hiermit den Thread von meinem Vorreiter M(A)C Gyver wieder nach vorne holen und um ein Stück weit ergänzen.
ich habe es wirklich nicht mehr für möglich gehalten aber du hast es wirklich geschafft! 😁
Zitat:
Da so ein Umbau doch ein erheblicher Eingriff am Caddy ist, war ich froh hier jemanden, nein nicht nur jemanden, sondern El Presidente gefunden zu haben, der genau mein Modell schon umgebaut hat und mir einige Fragen per PN gleich beantworten konnte. Danke nochmals.
Bitte! 😛
Zitat:
Auf dem Armaturenbrett habe ich eine 2.Tankuhr und der Schalter zum Wählen des Kraftstoffes.
Wie hast du diese Anzeige am Armaturenbrett befestigt? Auf dem Foto sieht es so aus, daß diese Anzeige neben dem Klappfach befestigt wurde. Hast du etwa ein Loch ins Armaturenbrett gebohrt?
Zitat:
Die Politik leider nicht.
Ein leidiges Thema das wir ja schon öfter per PN diskutiert haben! 🙁
Ich finde du hast, neben dem rein technischen Umbaubericht, ganz gut deine "Beweggründe" für diesen Umbau erörtert.
Zitat:
Sicherlich ist es nicht die Lösung für unser gesamtes Mobilitätsproblem, muss es aber auch nicht. Aber es ist ein weiterer Schritt zum Energiemix und ein weiterer Schritt weg vom Öl.
Das sehe ich genau so! 😉
Öl ist eine endliche Energiequelle und somit ist jeder Schritt weg vom Öl, ein Schritt in die richtige Richtung.
Über das gelbe "I" müssen wir uns noch mal ernsthaft unterhalten, ich glaube da werde langsam mal Lizenzgebühren fällig! 😁
@Ulf:
Zitat:
Wo holt Ihr eigentlich Euer Pöl her??
So wie Jürgen, über eine örtliche Ölmühle. Allerdings nicht direkt sondern über einen Zwischenhändler. In einer Großstadt ist das halt nicht so einfach mit den "Bauern"! 😛
Gruß Torsten
Ähnliche Themen
Hallo Torsten
Zitat:
Wie hast du diese Anzeige am Armaturenbrett befestigt? Auf dem Foto sieht es so aus, daß diese Anzeige neben dem Klappfach befestigt wurde. Hast du etwa ein Loch ins Armaturenbrett gebohrt?
Jawohl,😎
nachdem das Loch für den Tankeinfüllstützen in die Karosserie musste,😰
war mir das dann auch egal.
Wobei es mittlerweile bei dem Erfinder Elsbett nun auch eine Eintanklösung für meinen Caddy (Motorkennbuchstaben) gäbe
(Wolf Pflanzenöltechnik bietet auch ne Eintankvariante für den Caddy)
Leider zu spät😛
Hallo,
habe gestern bei greenpeace einen interessanten Bericht über
Die Ölkatastrophe Exxon Valdez vor 20 Jahren gelesen 😰🙁😠 😠😠
Kurz aus dem Zusammenhang:
Zitat:
Ölkatastrophe der Exxon Valdez -
nach 20 Jahren nicht ausgestanden...40.000 Tonnen Rohöl flossen in die arktischen Gewässer ...
...Noch heute ist dort Öl zu finden. Zum Teil richtig frisches Öl,...
- so frisch, als sei der Unfall erst gestern passiert,......Exxon ist 2008, nach 19 Jahren Auseinandersetzung, zu einer Geldstrafe von 500 Millionen US-Dollar verurteilt worden ... Diese 500 Millionen sind der Rest von fünf Milliarden US-Dollar, die ursprünglich als Strafzahlung angesetzt waren. ...
...Exxon (hat) 2007 einen Rekordgewinn von 40,6 Milliarden US-Dollar eingefahren...
...Viele Ölfirmen haben durch diesen Unfall wirklich dazugelernt und ihre Tankerflotten modernisiert. Nicht so Exxon. Exxon setzt noch heute auf dieser Route das Schwesterschiff der Exxon Valdez ein, einen Einhüllentanker, der genau die gleiche Funktion hat wie damals die Exxon Valdez.
😠😠😠
Ein Grund mehr um vom Öl wegzukommen!
Schade dass kein TDI-Caddy auf der diesjährigen IAA zu sehen war
Der Beitrag von
MaCaddyGyverim Thread:
Kein Caddy auf der IAAZitat:
...Caddys auf der IAA anschauen. Man beachte vor allem auch den leicht modifizierten EcoFuel-Maxi-Caddy von Rainer Zietlow (www.challenge4.de)
hat mich animiert ein Urlaubsbild von meinem Kofferraum hier reinzustellen.
Die Reichweite von ca. 2500km konnt ich so auch erreichen ohne eine Tankstelle anfahren zu müssen.🙄
und ich hab "nur" den kurzen Caddy und hatte noch Platz für Gepäck.
Zur Not wären noch 5km mit dem Rolli dringewesen😁😎
Dennoch als Schwabe konnt ich es nicht lassen die Kanister in Ringsberg bei Flensburg für 0,876€/L zu füllen😛
Übrigens auf der Tour von Süddeutschland in den "hohen" Norden und zurück wurden so über
400kg Co2 eingespart😰
Nicht auszudenken, wie hoch die Reichweite bei vollem Kofferraum gewesen wäre.😕
Du vertraust in der Vorwärtsbewegung Deines Autos " nur dem Spanngurt ". Sicherlich liegen die Dinger aufgrund ihres Eigengewichtes, aber in einer rasanten Kurve hält der Rolli das doch wohl auch nicht auf.
Berichtige mich wenn ich falsch liege, denn so wie es aussieht reden wir hier über 80kg.
P.S. Riecht der Caddy nicht " ein wenig "?
Ich weiß man gewöhnt sich an alles 😁😁
Weiterhin viele Kilometer auf preiswerte Art und Weise. Gruss Mario