P2271 Lambda Signal zu Fett (Diverse Bauteile schon getauscht)
Hallo Zusammen!
ich habe hier einen klassischen Fehler, schon oft in diversen Beiträgen diskutiert. Jedoch habe ich nicht genau mein Problem gefunden.
Fahrzeug: Golf 7 GTD 2014 CUNA 184PS 2.0 TDI DSG 160.000Km
Motorkontrolleuchte leuchtet, Fehler VCDS: 19269 Lambda Sonde 2 Bank 1 P2271 Signal zu Fett (Statisch)
Folgendes wurde bereits unternommen:
1. Fehler gelöscht und gefahren, Fehler nach 160km wieder da
2. Lambdasonde getauscht, Fehler nach 160km wieder da
3. Am Differenzdrucksensor bruchstelle entdeckt, Sensor getauscht, Fehler nach 160km wieder da
4. 2. mal Lambdasonde getauscht, da keiner Werte von der 1. mehr angezeigt wurden, Fehler nach 160km wieder da (2. Lambdasonde Werte da)
5. Luftmassenmesser getauscht, Fehler nach 160km wieder da.
Zudem wurden auch die Injektoren inkl. Rücklaufmenge in der Werkstatt geprüft ohne Befund.
Dann wurde der DPF ausgelesen, Ladestatus und Aschewert (Wert: 40g, Max Zulässig 80g)
Die Leitungen des Luftsystems mit Dampf durchgeblasen, keine Austritte oder Verstopfungen, auch nicht an der Kurbelwellenentlüftung oder den Differenzdrucksensoren.
Interessant war, dass nach dem Wechsel des Luftmassenmessers der Wert im Leerlauf von 8 g/s auf 12 g/s gestiegen ist.
So langsam weiß ich nicht mehr was ich noch prüfen kann. Weiß einer ob und welche Werte ich über VCDS noch Aufschluss bringen könnten? Kann ich herausfinden ob er zuviel Kraftstoff einspritzt oder zu wenig Luft bekommt?
Möglicherweise ein Leck im Abgassystem?
Vielen Dank für die Mühe und Hilfe!
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15 Antworten
Kann ein Problem am Turbo/VTG ausgeschlossen werden? Zumindest bei der Drehzahl im Fehlerprotokoll sieht es für mich eher so aus, dass was mit der Luftzufuhr nicht stimmt oder doch ein Injektor futsch ist.
Nachtropfen ist leider sehr schwer per Diagnose festzustellen.
Hast du den Ansaugtrakt schon mal abgedrückt, bzw. genebelt? Wenn du einen vom Marder angeknabberten Druckschlauch hast, vom oder zum LLK, überfettet er auch. Siehst du leider nicht, da DPF alles wegfiltert. Lediglich die Regenerationszyklen sind kürzer.
Vielen Dank für die Antworten!
Ich habe gestern mal den Ladedruck mittels VCDS Grundstellung geprüft und es kam ein Fehler Ladedruck zu spät.
Als ich den Test heute wiederholt habe war plötzlich alles in Ordnung. (Dazwischen hatte das Fahrzeug eine automatische DPF Regeneration gemacht)
Den Unterdruckschlauch habe ich mal abgedrückt und er hat ordentlich Unterdruck der Lambdawert hat sich leicht erhöht.
Nebelaustritte waren nicht zu sehen.
Ist denn die VTG-Verstellung komplett gängig? Ich vermute stark, dass das Problem daher rührt.
Wenn der Luftfilterkasten ausgebaut ist, kannst du Richtung Turbo schauen. Steht hier Öl?
@14Fabia2006 Volltreffer! Der Turbolader ist mit Öl kontaminiert. Genauer gesagt, am Frischlufteinlass liegt eine Ölspur und zieht sich bis vor/in den Luftmassenmesser. Zudem war Ladeluftschlauch rissig.
Der Turbolader geht jetzt zum Instandsetzer und die Fehlerursache/Öleintritt am Auto wird geprüft, damit es bei erneuten Einbau nicht wieder vorkommt.
Meistens liegt es ja nicht am Turbo selbst sondern an den Bauteilen/Druckverhältnissen drumherum (verkokelte Ölrücklaufleitung, zu hoher Druck in Kurbelwellenentlüftung etc.) Dass der Turbolader selbst undicht/beschädigt ist kann ich mir nicht wirklich vorstellen, ich hatte keinerlei Leistungseibußen o.ä.
Vielen Dank nochmals für die Tipps und die Hilfe insbesondere an @14Fabia2006
Super, freut mich geholfen zu haben und ich wünsche eine kosten- und nervenschonende Reparatur.
Bei 160000km ist eine Turboüberholung nicht verkehrt, da aber das Öl schon relativ weit in den Luftfilterkasten vorgedrungen ist, wird das aber nicht das einzige Problem sein. Bitte mal noch die Kurbelgeäuseentlüftung und die Stärke des Unterdrucks prüfen. Leichter Unterdruck ist okay, starker eher schlecht, weil dann das Öl aus der Lagerwelle des Turbos gezogen wird.
Wenn eh schon repariert wird, auf jeden Fall die Kurbelgehäuseentlüftung mit erneuern!
Edit: Bevor ich es vergesse: Bitte noch die Druckdose prüfen und schauen, dass die VTG-Verstellung gängig ist. Hier gibt es Spezialfett, was den hohen Temperaturen stand hält.
Interessanter Bericht.
Macht es Sinn bei einer Laufleistung 130.000 die KGE vorsorglich zu tauschen? Bei BMW war das wechseln einfach.
Wie ist es hier und wo sitzt die? Was kostet das Ersatzteil?
Wie kommt der Riss in den Ladeschlauch? Frischluft oder?
So lange alles läuft würde ich nichts tauschen.
Sitzt meines Wissens nach unter dem Ventildeckel, bin mir aber gerade nicht sicher.
Der Ladeluftschlauch wird mit der Zeit einfach rissig, das Öl darin tut dann sein übriges. Der EA288 ist aber auch bei Mardern sehr beliebt.
So nun nach langer Zeit mal wieder ein Update, in der viel passiert ist, aber das Problem aber immer noch nicht gelöst ist:
Zum Thema Kurbelgehäuseentlüftung:
Die Komponenten der Kurbelgehäuseentlüftung sind, neben dem Öleinfüllstutzen und dem Druckspeicher für das Unterdrucksystem des Motors, in der Zylinderkopfhaube integriert.
Heißt die gesamte Zylinderkopfhaube muss getauscht werden es gibt keinen austauschbaren Deckel wie z.B beim GTI oder R (EA888).
Dies habe ich gemacht, ohne Erfolg und ohne Befund.
Dann wurde der ölige Turbolader getauscht, hierbei wurde festgestellt, dass die Geometrie sich zerlegt hat. Neuer Turbolader brachte aber keine Veränderung, Auto verbrennt weiterhin zu fett.
Als Nächstes habe ich die Injektoren zur Prüfung eingesendet, alle ohne Fehler, kein Nachtropfen, Rücklaufmenge i. O.
Dann schlug die Werkstatt vor, das AGR Ventil mit Kühler zu wechseln, auch dieses ohne Erfolg.
Das AGR Ventil sah aus wie neu, keine Ablagerungen, kein Ruß, nichts. Auch die Ladeluftleitung hin zum Ladeluftkühler (Ansaugbrücke) war blitzeblank sauber. Nichtmal richtig schwarz.
Ich fasse zusammen, was schon alles getauscht und geprüft wurde:
3x Lambdasonde
Luftmassenmesser
Differenzdrucksensor
Turbolader
Zylinderkopfhaube mit KGE
AGR Ventil
Injektoren überprüft
DPF geprüft (40g von 80g Asche)
Motor bzw. Ansaugung genebelt, ohne Befund, keine Falschluft
Das allerletzte, was mir noch einfällt, ist, dass vielleicht die Ansaugbrücke oder die Ventile an sich verrußt sind, was ich mir aber nicht vorstellen kann, da die Bauteile und Leitungen davor sauber und nicht verrußt waren, nur etwas ölig.
Was mir insgesamt noch im Magen lieg, warum hat sich der Turbolader so zerlegt, hat das Öl bis in den Luftfilterkasten rausgeschossen und warum ist der Differenzdrucksensor gebrochen? Deutet das nicht auf einen massiven, falschen Luftdruck/Gegendruck hin?
Was interessant ist, im Leerlauf und bei niedriger Last ist der Lambdawert sehr hoch (3-6)
Bei ca. 50-70% Gas schafft er es Lambda 1 zu halten bis man wieder vom Gas geht.
AGR Probeweise mal abgeklemmt (100% zu) gleiches Verhalten. Sprich der Motor bekommt vermutlich auch ohne AGR zu wenig Frischluft.
So langsam weiß ich echt nicht mehr weiter und in die Werkstatt habe ich auch kein Vertrauen mehr.
Hast Du mal beim TÜV für 30€ eine Abgasmessung gemacht? An den Abgaswerten kann man genau sagen, wo der Fehler liegt.
Ob Motor genug Luft bekommt, sieht man anhand des Messwertes vom Luftmassenmessers(soll ist pro stroke vergleichen). Bleibt dann nur, zu viel Kraftstoff warum auch immer oder Lambda lügt.
Was ich komisch finde, dort steht Sonde 2, das ist nach KAT.
@emv_tester:
Letzte Abgasuntersuchung war Anfang 2023 während der Fehler schon bestand. Alles bestanden:
Aber wenn er die Abgasmessung bestanden hat, ist doch alles ok. Die Meldung von der Lambda heißt sicher, dass die Regelgrenze erreicht ist. Heißt also, dass ein Injektor zu viel oder zu wenig einspritzt.
Du hast 2 Möglichkeiten:
1. Wenn die Abgasmessung ok ist, den Fehler rausprogrammieren lassen oder
2. Die Injektoren wechseln
Mal so ganz doof... wenn AU gut und Verbrauch passen sollte würde ich prüfen ob das Signal an der Lamdasonde 2 direkt und dann am MSG identisch sind. Nicht das bei dir ein Kabel kaputt ist.