Ölchaos! 507 unpassend? TDI PD ohne LL
Hallo!
Ich habe nun schon diverse Internetforen durchforstet und bin bislang zu keinem gültigen Schluss gekommen, was die Ölwahl betrifft.
Ich besitze: Golf 4 1.9 TDI Pumpe Düse ohne Partikelfilter
Zur Frage Longlife oder kein Longlife habe ich im Serviceplan den Code QG2 gefunden, der ja soviel bedeutet wie KEIN Longlife.
Im Wartungsbuch steht VW 505.01 angegeben.
Was mich nun verwundert ist, dasss die VW eigene Werkstatt laut Aufkleber am Motor 2012 das Öl VW 507 eingefüllt hat, was ja laut dem Text von http://www.michaelneuhaus.de/golf/golf4basteltip1.shtml#oel bzw. aufgrund der im Screenshot markierten Stelle nicht für 4 Zylinder-PD-TDI ohne LL vorgesehen ist.
Der Wechsel 2012 war (wie laut Foto) bei 177.000 km mit VW 507
Ein anderer Wechsel 2013 passierte bei 209.000 km mit einem nicht dokumentierten Öl
2014 fand kein Wechsel statt. Jetzt sind 252.000 km oben (PS: Ich weiß, ich bin überfällig)
Nun meine drei Fragen:
1. Heißt das nun, die Werkstatt hat 2012 ein falsches Öl eingefüllt?
2. Was bedeutet es Longlife Öl in einen Nicht LL Motor zu tanken? Bedeutet das, dass man trotz LL Öl dennoch nur 15tkm fahren kann oder bedeutet es, dass es den Motor schädigt wenn es in Betrieb genommen wird?
3. Habe ich mit meinem Motor (TDI PD ohne LL) sozusagen KEINE Chance ein anderes Öl als 505.01 zu tanken und KEINE Chance NICHT bereits nach 15tkm Öl wechseln zu müssen?
18 Antworten
Zitat:
@Dewey002 schrieb am 21. Mai 2015 um 02:01:39 Uhr:
Die Frage ist: Muss es jetzt im besagten Motor nach 15tkm gewechselt werden oder erst nach 50tkm?
Zitat:
Was ist daran nicht zu verstehen?
Kein QG1 bzw. Longlifevermerk am Fahrzeug, bzw. in den Papieren = fixes Wechselintervall.
Ich versteh das schon, nur da auch andere Ansätze hier gepostet wurden wollte ich nochmal nachfragen.
Also was ich nun entnehmen kann: 507 schadet nicht - obs nun 15tkm oder 30tkm verwendet werden kann, darüber gibt es verschiedene Meinungen.
Bezüglich dem Blatt-Test, ich hab das versucht, kann aber keine beschriebenen Verästelungen erkennen.
Das Öl ist jetzt 43tkm (2 Jahre) in Verwendung.
Zitat:
@Dewey002 schrieb am 21. Mai 2015 um 16:23:28 Uhr:
Bezüglich dem Blatt-Test, ich hab das versucht, kann aber keine beschriebenen Verästelungen erkennen.
Das Öl ist jetzt 43tkm (2 Jahre) in Verwendung.
Vergiss den Blatt-Test, der sagt nix aus. Was erhoffst dir denn dadurch, das du das Öl noch weiter nutzen kannst?
Wechsel das Öl und gut ist's.
Der Blatttest sagt aus, dass das Öl keines falls zu dünn ist und kein Wasset drin ist und somit bedenkenlos weiterfahren kann.
Höhö, Wasser dürfte wohl das geringste Problem sein, da Wasser bekanntlich ein Leichtsieder ist und ab 100°C Öltemperatur zuverlässig ausdampft!
Das Problem (beim Benziner) sind die schmiervermindernden, das Motoröl ab- und auswaschenden OK-Kondensate aus Kaltstart- & -lauf-Anreicherung, die ins Motoröl gelangen und entgegen laienhafter Meinung nicht sofort und schon gar nicht rückstandslos ausdampfen, von den Schwersiedern mal ganz zu schweigen (siehe pdf, S.37, bitte die Zeitdauer und die Prozentzahlen beachten).
Bei Dieseln hat(te) man es wg. Rußeintrag gern mit Motorenöl-Verdickung zu tun, andererseits auch mit DK-Einträgen, die selbst zwar schmierend sind, aber die Schmiereigenschaften (und Dauerlaufeigenschaften!) des Motorenöls verändern. Zudem dampfen diese noch weniger aus als die o.g. OK-Kondensate...
Wasser ist das kleinste Problem, sagen selbst die Ings. in der techn. Produktberatung bei Shell, wenn die Frage kommt, ob man ein bereits länger geöffnetes Gebinde noch verwenden kann.
Shell nennt sehr konkret eine Lager- und Haltbarkeitsdauer in seinen Produktkatalogen, die nach Prüfung des Öles durchaus dazu führen kann, dass das Öl noch o.k. ist (bei Aeroshell-Produkten gibt es wg. der abweichenden Gefährdungslage konkret vorgeschriebene Prüfroutinen).
Ansonsten gilt die Aussage einer Dipl.Ing. dort: Wasserglas mit dem zu prüfenden Motoröl füllen und in die Sonne auf´s Fensterbrett stellen. Sollte die Trübung verschwinden, handelte es sich um eingetragene Luftfeuchtigkeit, die das Öl bereits durch die Sonneneinstrahlung (ergo < 100°C 😰) wieder verlässt und das Öl wieder klar werden lässt.
Vergessen wird gern, dass
a) Wasser bzw. Wasserdampf ein originärer Bestandteil der Kraftstoffverbrennung ist und schon deshalb via blow-by (übrigens zwischen Ring und Kolben, nicht zwischen Ring und Zylinderwand!) ins KG gelangt.
b) der Motor eben kein hermetisch luftdicht abgeschlossener Raum ist, in dessen Ölkreislauf (Ölwanne etc.) daher von außen auch keine Luftfeuchtigkeit eindringen kann
Den o.g. Test, zumal auf saugfähigem Papier, halte ich daher (schon wg. der nicht definierten Wahl der Papiersorte etc. 😁) für recht fragwürdig.
Auf glattem Hochglanzpapier wäre die Aussage ggf. noch aufschlussreicher, oder auf Glas oder einem waagerechten Spiegel etc.
p.s.: Zerreiben des Motorenöls zwischen den Fingern und vor allem dessen Geruch erbringen manchmal erheblichen Erkenntnisgewinn... 🙂
Nicht zuletzt wird gern übersehen, dass neben der Problematik von Einträgen von Verbrennungsrückständen ins Motorenöl und dessen chemischer (u.a. daraus resultierend) und thermischer Belastung das Öl auch erheblichen mechanischen Belastungen unterworfen ist, wozu Druck (siehe PD-Elemente / Plunger), vor allem aber Schub gehört, der die Molekülketten und Additivzusätze regelrecht zerhackt bzw. "zerreibt".
Aber eigentlich steht das alles in dem von mir stets angehängten pdf, man muss nur dazu bereit sein, es auch zu lesen.
Andere Informationsquellen stehen einem überdies off- und online zahlreich zur Verfügung, Tribologie ist ein weites Feld, das beweist [Scherz] auch der große Motorenöl-Thread hier auf mt:
http://www.motor-talk.de/.../...l-stammtisch-rund-ums-oel-t230315.html
Dennoch will ich niemanden davon abhalten, mit seinem "alten" Golf TDI PD hier Langzeitexperimente in Bezug auf´s Motorenöl zu fahren (Wechsel allenfalls alle 50tkm etc.).
Welche generelle und allg. Aussagekraft solche Einzelexperimente dann haben, wird mangels Zerlegung und Vermessung des Motors, div. Versuchsreihen mit ident. Motoren unter ident. Prüfbedingungen und zumal mangels Ölanalyselabor für immer fraglich sein. Ggf. wird sogar der Halter selbst im Versagensfall die Ursache gar nicht primär seinem Experiment zuschreiben...
Ob man damit unterm Strich etwas spart, ist gleichfalls fraglich, denn, wie gesagt: Ich zahle jährlich ca. € 30,-/5l Motorenöl zzgl. ÖlFi, das krieg ich persl. gerade noch gebacken... 🙂