Nur Ärger mit der Distronic - Sollbruchstelle?
Hallo zusammen!
Nachdem ich gerade aufgrund eines unverschuldeten Parkremplers sage und schreibe insgesamt fast 1700€ in die Reparatur der Radarsensorik meines S205 investieren durfte muss ich mir jetzt mal den Frust von der Seele schreiben...
Folgende Situation: Ende März fällt auf einmal nach ca. 30min Fahrt mitten auf der Autobahn meine Distronic Plus aus (und damit auch der Tempomat, Notbremsassistent und was eben noch so alles eine funktionierende Radarsensorik voraussetzt). Gut hab ich mir gedacht, passiert und sollte problemlos auf Garantie repariert werden können. Pustekuchen... Kurz nachdem ich das Auto in der Mercedes-Niederlassung abgegeben hatte ruft mich der Meister an und erzählt, dass mir anscheinend irgendjemand beim Parken vorn gegen das Auto gefahren ist, wodurch der Plastikstern gebrochen ist und der Radarsensor dahinter verschoben war und dadurch Fehler produziert hat. Auch der Kennzeichenhalter hat sein Fett wegbekommen (siehe Bild 1).
Kennzeichenhalter und Plastikstern ersetzen + Radarsensor neu kalibrieren hat dann inkl. Arbeitszeit schonmal gut 700€ (brutto) gekostet (siehe Bild 2). Aber gut, immerhin hats danach wieder funktioniert - für ca. 1400km... Anfang Mai hab ich dann nämlich, wieder mitten während einer Autobahnfahrt, dieselbe Fehlermeldung bekommen! Also zurück in die Werkstatt; Diagnose diesmal: Halterung zwischen Kühlergrill und Stoßstange gebrochen, wodurch der dumme Sensor wieder irgendwelche falschen Informationen bekommen und sich daraufhin vorsichtshalber deaktiviert hat. Die Krönung war dann, dass die Werkstatt darin einen neuen Schaden gesehen hat, der zum Zeitpunkt der ersten Reparatur unmöglich bereits existiert haben könnte (weshalb sie auch jegliche Gewährleistungsansprüche abgelehnt hat). Nach viel gutem Zureden hab ich dann schlussendlich zwar anscheinend doch 150€ Rabatt auf die Reparatur bekommen, wobei ich am Ende trotzdem nochmal 965€ berappen durfte (siehe Bild 3), also insgesamt fast 1700€ für die Folgen eines dummen Parkremplers bezahlt habe. Immerhin haben danach die Spaltmaße zwischen Stoßstange und Motorhaube ein bisschen besser gepasst, wobei das auch nur ein schwacher Trost ist...
Davon abgesehen man muss sich meiner Meinung nach schon fragen, was sich Mercedes dabei gedacht hat, die offensichtlich sehr sensible Radarsensorik an einer so exponierten Stelle zu verbauen. Ich mein, da sind doch Schäden infolge Parkrempler o.Ä. (was ja weiß Gott mal passieren kann) geradezu vorprogrammiert. Und wenn ich mir die aktuelle Mercedes-Modellpalette so anschaue wandert der Stern immer noch weiter nach vorne, sodass er bei manchen Modellen im Fall der Fälle sogar schon vor dem Kennzeichen getroffen wird...
FAZIT: Ich kann euch daher nur sehr raten, euer Auto immer so abzustellen, dass keiner von vorne dagegen fahren kann...
Liebe Grüße
Daniel
35 Antworten
Zitat:
@elchjung schrieb am 25. Mai 2021 um 22:19:54 Uhr:
@dawaske: Es ist für dich zwar kein Trost, aber Volvo baut den Radarsensor hinter der Frontscheibe vor dem Innenspiegel ein.
Also geht's ja doch anders als direkt an der Fahrzeugfront... Volvo kommt für mich aber leider nicht mehr infrage seitdem sie ihre Autos auf 180 km/h begrenzen.
Zitat:
@Jan Henning schrieb am 25. Mai 2021 um 19:01:27 Uhr:
Die Lösung für den x205 ist die Benz Dashcam…
ah das is ja interessant, vielen Dank für den Tipp!
This just in:
Tesla Vision: Model 3 und Model Y kommen ohne Radar in Nordamerika
Man kann von Tesla ja halten was man will, aber in Sachen autonomes Fahren sind sie dann doch (zumindest gefühlt) einer der Vorreiter.
Nunja, Tesla ist gerade in Bezug auf Assistenzsysteme (auch wenn sie es fälschlicherweise gerne als "Autopilot" u.Ä. bezeichnen) aber auch nicht unbekannt dafür, den Mund etwas zu voll zu nehmen. Gerade in diesem Zusammenhang möchte ich an den ein oder anderen fatalen Zwischenfall erinnern. Gegenlicht-, Blend- und Wettersituationen stellen für Kameratechnik schon große Herausforderungen dar, da vertraue ich lieber (zusätzlich) auf ein Radar. Letzteres kann bei extremen Wettersituationen natürlich auch Schwierigkeiten bekommen. Im Idealfall arbeiten mehrere verschiedenartige Systeme zusammen, so wie es in unseren aktuellen Fahrzeugen auch der Fall ist. Letztlich geht es um die Sicherheit der Insassen.
Ich sehe in rein kamerabasierten Systemen keine Zukunft, lasse mich aber auch gern mit der Zeit eines anderen belehren. Billiger sind sie natürlich, das wird wohl auch der Beweggrund sein....
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Zustimmung für das Radar. Bei Fünfkommasechs wurde mal erklärt das bei Mercedes die Daten aus Kameras und Radar zusammengeführt werden.(Fusion) Außerdem kann ein Radar schon erkennen das der Vordermann deines Vordermanns bremst weil das Radarecho unter dem vorrausfahrenden hindurch reflektiert wird.
Ich glaube bei den Assistenten ist Mercedes ziemlich weit vorn.
Ist bei Volvo nicht diese schmale Leiste im Kühlergrill wo sich dahinter das Radar versteckt ? Volvo hat(te?)als City-Notbremsassistent einen Laser/Infrarotsensor in der Frontscheibe. (Wie beim VW Up) Das funktioniert aber nur bis ca 50Km/h
Zitat:
@dawaske schrieb am 27. Mai 2021 um 21:11:34 Uhr:
This just in:Tesla Vision: Model 3 und Model Y kommen ohne Radar in Nordamerika
Man kann von Tesla ja halten was man will, aber in Sachen autonomes Fahren sind sie dann doch (zumindest gefühlt) einer der Vorreiter.
Das Gefühl kommt manchmal auch von der Selbstdarstellung. Tesla bekommt nun wahrscheinlich Ärger in den USA:
https://www.heise.de/.../...as-Werbung-fuer-den-Autopilot-6050190.htmlÜber das autonome Fahren reden viele. Negative Schlagzeilen haben vor allem Uber und Tesla gemacht. Am weitesten ist wohl Google (bzw. der Mutterkonzern Alphabet).
Ohne dass ich dazu nun Links heraussuchen möchte, macht nun auch Mercedes bei der S-Klasse negative Schlagzeilen. Autos, die mitten in der Kurve nicht mehr weiter wissen und geradeaus fahren wollen? Also das, was man auch für Tesla auf Youtube findet und was zurecht für viele böse Kommentare sorgt?
Mercedes hat da lange die Ruhe bewahrt, prescht nun aber in der S-Klasse mit eigenen schlechten Lösungen hervor. Wenn ein System das Fahren übernimmt, dann kann es nicht sein, dass der menschliche Fahrer die ganze Zeit mit extrem gravierenden Fehlern rechnen muss. Das ist keine Stärke des Menschen - stundenlang (mit kurzen Unterbrechungen - kurz Lenkrad übernehmen) nichts machen und dann einen falschen Lenkeinschlag in den Gegenverkehr verhindern. Das ist beim Mensch reine Glückssache.
Davon aber mal abgesehen hat Mercedes lange Zeit vieles richtig gemacht. Die Assistenten gaben nie vor, den Fahrer voll zu ersetzen (oder nur auf der Autobahn - Spurassistent). Aber sie konnten in vielen Situationen helfen. Notbremsassistent, Totwinkelwarner, Distronic, Verkehrszeichenassistent und und und ...
Das sind alles super Helferlein, die aber den Fahrer nur entlasten und eben nur teilweise ersetzen. Der Fahrer ist entspannter und sicherer unterwegs, kann aber nie komplett unaufmerksam werden (abgesehen vom Spurhalteassistent für die Autobahn, der ja auch funktioniert -> ich habe den nicht -> korrigiert mich bitte, wenn das so nicht stimmt).
Deshalb denke ich nicht, dass man über die bisherige Strategie von Mercedes bezüglich autonomes Fahren meckern sollte. Für die Toten mit autonomen Autos hat die Konkurrenz gesorgt. Vor allem Uber und Tesla. Google verhält sich auch recht defensiv und die sind wohl bei dem Thema am weitesten. Selbst die trauen es sich noch nicht zu, das serienreif zu definieren.
Das große technische Problem dabei ist, dass vieles dabei von künstlichen neuronlen Netzen abhängt (KNN). Und die versteht kein Mensch. Das System verhält sich lange wie gewünscht, aber dann plötzlich eben nicht mehr. Und niemand versteht, warum eigentlich (OK, schlechtes Licht oder so schon, aber nicht so, dass das vorher schon erkannt wird).
Wahrscheinlich benötigt man zum sicheren Betreiben mindestens 2 völlig unterschiedlich funktionierende Systeme, die sich gegenseitig kontrollieren und sofort den Fahrer rufen, wenn sie nicht einer Meinung sind. Und selbst das reicht noch nicht.