Normal & Super...
Mahlzeit,
ich würd gern mal das Thema "Sprit" ansprechen 😉
Da ich mich gerade mit jmd darüber unterhalten hatte:
Gibt es wirklich extreme Unterschiede zwischen Normalbenzin und Super?
Man sagt ja:
- Super ist besser für den Motor
- Super ist sparsamer
- Superbringt mehr Leistung
- usw
Danke für Antworten 😉
Gruß Björn
Beste Antwort im Thema
Moin,
Ich fang mal ganz vorne an, ok ?!
Dann wird es schnell und leichter Verständlich.
Also Normal und Super unterscheiden sich primär in Ihrer Oktanzahl.
Die Oktanzahl gibt die Klopffestigkeit des Benzins an. Darunter versteht man den Vergleich des Isooktan (2,5-Dimethyl-hexan = 100 Oktan) und n-Heptan (0 Oktan). Eine Oktanzahl von 95 sagt also, das sich das Benzin verhält wie ein Gemisch von 95% Isooktan und 5% n-Heptan.
Ist die Oktanzahl zu klein, dann kommt es zum sogenannten Motorklingeln. Grund dafür ist, das n-Heptan im Vergleich zu Isooktan deutlich flüchtiger ist und unkontrolliert bereits durch die Verdichtungswärme entzündet wird.
Es gibt International drei unterschiedliche Norman.
Und zwar ROZ (in Europa gebräuchlich), MOZ (in den USA gebräuchlich) und SOZ (kaum gebräuchlich).
Die einzelnen Werte werden dabei nach unterschiedlichen Normen ermittelt, MOZ ist immer niedriger als ROZ.
Nun ist es aber so, das es auch Substanzen gibt, die eine höhere Klopffestigkeit als 100% Isooktan haben. z.B. Benzol oder das früher gebräuchliche Tetraethylblei (verbleites Benzin). Diese werden Benzin beigemischt, um die Klopfzahl zu erhöhen.
Zusätzlich sind im Benzin noch Reinigungsadditive enthalten, damit es zu keinen (oder bedeutend weniger) Verbrennungsrückständen an den Ventilen oder im Brennraum kommt.
Die Dichte sowohl von Normanbenzin, wie auch Super und Superplus beträgt ca. 0.75 kg/L und der Energiegehalt ca. 12 kWh pro kg. Da zwischen Super und Normalbenzin kein (oder kaum) Energieunterschiede bestehen, ist also ohne Tricks seitens des Motors keine Mehrleistung zu erwarten.
Dennoch kann man mit Tricks seitens des Motormanagements zu mehr Leistung kommen. Grund dafür ist der sogenannte Zündzeitpunkt. Ideal für die übertragene Kraft ist ein Zündzeitpunkt OT-X, das -X kommt daher, weil die Zündung eine gewisse Zeit braucht (X = Zeitintervall), und es ideal ist, wenn der Kolben am OT (oberer Totpunkt, höchster Punkt den der Kolben erreichen kann) mit der Flammfront zusammentrifft die Ihn wieder herabtreibt. Benutzt man einen Kraftstoff mit zuwenig Oktan beginnt dieser durch die Verdichtung zu verbrennen, es geht also Energie verloren, durch die nicht gerichtete Zündung können Ventile, Nockenwellen und dazugehörige Mimik zerstört werden. Weiß der Motor das Kraftstoff im System ist, der zuwenig Oktan besitzt (Entweder weil der BEsitzer ihm das über einen Schalter sagt, oder weil er einen Klopfsensor hat!), kann er das Gemisch GEZIELT zum spätestmöglichen Zeitpunkt zünden. Das heißt also, früher als es optimal wäre (also z.B. OT-(X+T) ), dadurch geht Energie verloren und der Kolben wird auch etwas abgebremst. Man hat also Leistungsverlust. Weiß der Motor nun, Ich habe besseren Kraftstoff kann er die Zündung in begrenztem Maße näher an den idealen Punkt heranschieben. Grenzen setzt dieser Maßnahme die Verdichtung des Motors (die ist gegeben und kann nicht erhöht werden) und die sogenannte Zündkennlinie bzw. Zündkennfeld des Motors. Sieht die Zündung einen Betrieb mit z.B. 100 Oktan nicht vor, dann wird dieser Kraftstoff genauso verbrannt, als wäre er 95-oktaniger Krarftstoff.
Was lernen wir daraus ?! Ein Motor der nicht für den Betrieb mit Super Plus ausgelegt ist, kann von diesem Kraftstoff nicht profitieren, weder durch weniger Verbrauch, noch durch mehr Leistung. Ein Motor der für den Betrieb mit Super konstruiert wurde, verliert Leistung, wenn er mit Normal betrieben wird (hat er keine Korrekturmöglichkeit kann er sogar zerstört werden).
Ergänzend dazu ist zu sagen, das üblicherweise eine Verdichtung von 9.3 zu 1 die Grenze dessen darstellt, wo ein Motor klaglos und ohne Leistungseinbuße mit Normalbenzin betrieben werden kann. Dennoch sind viele Fahrzeuge mit niedrigeren Verdichtungen aus dem Zeitraum 1985-ca. 1998 mit Super angegeben. Der Grund ist, das bis 1998 der erlaubte Schwefelanteil in Normalbenzin bedeutend HÖHER war, als in Super etc.pp. Schwefel stellt aber ein sogenanntes Katalysatorgift dar (zerstört ihn also), so das diese Autos mit Super angegeben waren, damit sie Ihre Abgaswerte auch auf Dauer erreichen und halten konnten. Da seit 1998 der Schwefelanteil im Normalbenzin aber auf dem gleichen Level wie in Super ist (350 vs. max. 180 ppm pro kg), ist dieser Ansatz Makulatur. 2005 sind sogar nur noch 50 ppm Schwefelanteil pro kg Benzin (und endlich auch Diesel!) erlaubt. Daher können einige Fahrzeuge mittlerweile bedenklos mit Normalbenzin betrieben werden. Wer sich unsicher ist, sollte mit einer Werksvertretung reden, oder die technische Dokumentation seines Fahrzeuges lesen. In der Regel steht dort "mystifizierend" das kurzfristiger Betrieb mit Normalbenzin unschädlich ist.
Ein weiterer Grund für die Angabe von Superbenzin findet man sehr häufig bei Turbomotoren. Diese benötigen Super zum kühlen der Turbine und der Einlassventile (Super kühlt etwas stärker).
MFG Kester
33 Antworten
Ich denke mal das sich das seit 2004 von selber erledigt hat, erstens ist Super und Normal jetzt gleich teuer, zweitens gibt es bei den meisten Tankstellen gar kein Normalbenzin mehr. Und selbst da wo Normal noch zu haben ist tankt man meist Super, weil sich der Aufwand nicht rentiert für die Betreiber und deshalb meistens eh Super drinnen ist.
gruß He-Man
Hallo!
Also ich hab bei meinem 2t Wagen damals (Wrangler 4.0) in Kroatien getankt war so um 2002 herum, als ich kurz vor meinem Wohnort (15km) zum stehen kam.
Ging nach gestottere einfach aus und lies sich nicht mehr starten. Resultat ausser Wasser war nichts mehr im Tank und Steuergerät und Benzinpumpe haben sich draufhin verabschiedet.
Sie strecken sehr wohl zumindest habens es...wies jetzt ist weiss ich nicht, also in der Türkei kann man (fast) bedenkenlos zapfen.
Gruss
Bei mir steht aufem Dankdeckel 91-98 ROZ Original BMW Sticker.. wenn ich 98 bzw. 100 Oktan tanke merke ich schon ein unterschied.. der Wagen nimmt viel besser Gas an und ich muss weniger Gas geben um die Geschwindigkeit zu halten..
Edit: Wenn ich danach wieder Super Tanke merkt man sofort das ich bisschen mehr gas geben muss...
Zitat:
Original geschrieben von teamhulkster
also in der Türkei kann man (fast) bedenkenlos zapfen.
Ich habe auch schon oft in der Türkei getankt ( super und diesel). Nie hatte ich probleme.
Auf der Hinfahrt in die Türkei, haben wir in serbien einmal getankt. Damals war es ein E200 Automatik bj 97. Im Tank waren vllt nur noch 5-10Liter. Habe voll getankt und versucht den Motor zu starten. Erster Versuch ging daneben. Beim 2. Mal ist der Motor zwar angesprungen, aber ist fast wieder abgesoffen und hat die nächsten 10-20Sek gestottert. Keine ahnung was für ein Scheiss da drin war. Auf jeden Fall nicht 100%es Super.
Wer auf die Art und Weise Geld macht, muss echt armselig sein und es nötig sein.