Motorschaden A6/S6

Audi A6 C8/4K Allroad

Hallo,

ich möchte das Thema Motorschaden S6 /TDI 55 gerne nochmal separat behandeln, da es scheinbar doch kein Einzelfall ist.
Die geschilderten Motorschäden sind immer bei zügiger Autobahnfahrt ohne Ankündigung entstanden. Die Fahrzeuge hatten eine Laufleistung von 12-25.000km.
Da bei uns im Fahrzeugbestand sowohl ein S6 aktuell 15.000km und ein TDI 55 Allroad 12.500km "schnell" bewegt werden interessiert mich ob es von Audi schon eine TPI gibt oder ob es nur eine gewisse Produktionscharge betrifft?

274 Antworten

Kurbelwellenlager hatte gefressen.

Zitat:

@HighTechnologist schrieb am 23. Juli 2021 um 14:00:32 Uhr:


Kurbelwellenlager hatte gefressen.

😰

Bei immer noch ~600Nm im Bereich der Maximalleistung muss man mit den Lagerschalen ja auch fast Mitleid haben.
Hast Du eine Ahnung, welches Öl drin war? Bei der (vorschrifstmäßigen) 0W20 Plörre kann ich mir immer noch nicht vorstellen, wie sich das mit ausgedehnter Volllast vertragen soll und genau dieser Schaden wäre dann die logische Konsequenz.
Interessant wäre, ob diese Öl-Vorgabe tatsächlich aus der Motorenentwicklung kam, oder doch eher aus einem betriebswirtschaftlichen Bereich um den Flottenverbrauch um ein Promille zu drücken.

Ich meine, es war 0W/30. Ich hatte mal ein Gratis-Flasche im Kofferraum.

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Nur eine kleine Info am Rande. 600 Nm sind für Gleitlager gar nichts. Wenn ein Mehrschichtlager fressen, dann ist das eher ein Anzeichen dafür, dass die hydrodynamische Schmierung versagt hat oder man die Geometrie an der Lagerinnenschale falsch ausgelegt hat oder dass etwas während des Sinterprozesses schief gelaufen ist.

Zitat:

@Shark1705 schrieb am 23. Juli 2021 um 18:32:57 Uhr:


Wenn ein Mehrschichtlager fressen, dann ist das eher ein Anzeichen dafür, dass die hydrodynamische Schmierung versagt hat

Was praktisch (eigentlich) nicht möglich ist, solange Öldruck anliegt. Es sei denn, die Werkstoffe gehen hopps oder es tritt z.B. Kavitation im Lagerspalt auf, woraufhin das Lager beschädigt wird.

Haben nicht die ganzen Motoren die variablen Ölsysteme bekommen. Da wurde doch einiges umgebaut. Ist doch gar nicht so weit hergeholt, dass sich da noch was eingeschlichen hat. Gerade bei Lastsprüngen ist das doch gar nicht so abwegig.

Zitat:

Kurbelwellenlager hatte gefressen.

Wie sahen denn die übrigen Kurbelwellenlager aus?

Zitat:

@a3Autofahrer schrieb am 23. Juli 2021 um 23:50:59 Uhr:



Zitat:

@Shark1705 schrieb am 23. Juli 2021 um 18:32:57 Uhr:


Wenn ein Mehrschichtlager fressen, dann ist das eher ein Anzeichen dafür, dass die hydrodynamische Schmierung versagt hat

Was praktisch (eigentlich) nicht möglich ist, solange Öldruck anliegt. Es sei denn, die Werkstoffe gehen hopps oder es tritt z.B. Kavitation im Lagerspalt auf, woraufhin das Lager beschädigt wird.

Ja, ohne hinreichende Ölversorgung frisst ein Gleitlager.

Unter welchen Umständen und durch welchen Mechanismus kann denn im Lagerspalt Kavitation auftreten?

Zitat:

@roughroad schrieb am 27. Juli 2021 um 14:53:37 Uhr:


Unter welchen Umständn und durch welchen Mechanismus kann denn im Lagerspalt Kavitation auftreten?

Gute Frage, die ich nicht klar beantworten kann. Offenbar gab es früher solche Effekte, dass in den KW-Lagern Kavitationsschäden auftraten. Ich will das Kavitationsproblem um Himmels Willen auch nicht herbeireden. Das war nur ein Schuss ins Blaue. Fotos von Lagerschalen solcher Motoren würde das jedoch schnell aufzeigen, ob der Effekt auftritt.

Hintergrund ist, dass lokal und und auch nur zu bestimmten Zeiten der Druck im Lager abfällt, das kann im Lager bei Schwachlast passieren in Verbindung leichten radialen Schwingbewegungen. In Verbindung mit warmen Öl wo noch zusätzlich etwas Gas gelöst ist, kann es lokal zu Kavitation kommen.

Wenn der Öldruck zeitlich sowieso schwankt, weil aus dem Schubbetrieb wieder eine Vollastanforderung kommt, macht wie bereits von Dir angesprochen das Öl Drucksprünge. Dabei werden ausperlende Gasbläschen thermodynamisch in Lösung "gebracht" und wenn es dann wieder die Last abfällt und die Ölpumpe den Druck auf den unteren Schwellwert fallen lässt, kommt es dann wieder zu Ausperlungen. Springt der Druck dann wieder hoch, kollabieren zum Großteil diese Gasbläschen und das ist ein der Kavitation sehr ähnlicher Effekt.

Warum kommt Gas ins Öl? Die Spritzöldüsen versprühen das Öl zur Kolbenkühlung und auch zur Schmierung des oberen Pleuellagers. Das runterfallende Öl trifft dabei z.B. auf die KW-Kröpfungen und die Pleuelstangen, die bei hohen Drehzahlen sich aucb schnell bewegen. Dabei wird das Öl noch weiter zerstäubt und bindet entsprechend Gas (hauptsächlich Luft).

Alles ohne Belege, nur plausible Annahmen und Vrmutungen.

Warten wir mal ab, ob wir eine Info zum Zustand der übrigen Lager bekommen. Sehen die alle gut aus, so habe ich den Eindruck, dass am ehesten ein lokales Problem der Ölversorgung des Schadlagers vorliegt.

Hallo zusammen,
ich bin gestern eine längere Strecke quer durch D gefahren und habe das Auto (50TDI, vollgeladen) mal ordentlich laufen lassen. Reisetempo meist +/-200 und dann auch mal 250 für den ein oder anderen KM.
Was mir Sorge macht, in Hinblick auf Schäden am Motor, ist die Öltemperatur.
Die 200km/h macht er bei ca. 115-120C. Geht es Richtung Volllast steigt diese nochmal auf 120-125C (geschätzt, da nur ein Balken als Anzeige vorliegt).
Nun habe ich Angst, da meine Garantie bald abläuft, solche Fahrttempi überhaupt wieder abzurufen.

Kurz und knapp: Gehen diese Temperaturen? Würdet ihr das noch als „vollgasfest“ einstufen?

Was interessant ist, dass das Auto ordentlich performt. Ein neuer C300d (4Zylinder, 25xPS, leeres Fahrzeug) sieht kein Land und beschleunigt 1-2 Ligen darunter. Bis 250 waren da ca. 200-400m dazwischen. Hatte das Vergnügen nach Baustellen 3-4mal (u.a. Kassler Berge) und der Fahrer ist immer letzte Rille gefahren.
Meiner muss ziemlich nach oben streuen, was die Leistung angeht, was nichts nutzt, wenn mir der Motor bei 50tkm um die Ohren fliegt…

Öltemperatur ist von Performance des Ölkühlers abhängig. Hier wiederum greift die Partikellast, also je mehr Rußpartikel im Öl, desto mehr gelöstes Gas, desto geringer die Performance des Ölkühlers.

Frisches Öl enthält naturgemäß weniger Partikel und wird dadurch temperaturmäßig besser kühlbar.

Zitat:

@tsoggo schrieb am 2. August 2021 um 11:00:06 Uhr:


Gehen diese Temperaturen? Würdet ihr das noch als „vollgasfest“ einstufen?

Hierzu hatte ich folgendes geschrieben:

https://www.motor-talk.de/.../motorschaden-a6-s6-t7041676.html?...

Danke, ich habe mitgelesen, es aber wohl verdrängt. Bin gestern echt kurz erschrocken über die (angezeigten) Temperaturwerte. Zumal man beim Googeln Temperaturwerte vom Vorgänger mit 272 PS findet, die deutlich niedriger liegen.

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