Motorkühlungsprobleme 115PS TDI ( AJM)

VW Golf 4 (1J)

Moin mitnanner,

ich bräuchte mal euren Rat:

Mein Motor wird zu heiß.
Geäußert hat sich das wie folgt: Bergauf wurde er zu heiß, Anzeige ging auf 110 Grad. Wenn ich dann langsamer gefahren bin, ging die Temperatur wieder runter (was erstmal nicht verwundert).
Auf 100 km hat er circa 1,5 Liter Kühlwasser "verloren" (es gibt kein Leck im Kühlkreislauf, wurde mehrmals gecheckt).

Als er neulich wieder so heiß war, habe ich mal an die Schläuche vom/zum Kühler gefasst.
Der obere war ganz heiß, der untere (der zum Thermostatgehäuse geht) aber fast kalt.
"Aha," hab ich mir gedacht, "der Thermostat macht nicht richtig auf. Wird wohl defekt sein."
Habe ich da richtig gedacht?

Den Thermostat habe ich heute getauscht.
Bei den Arbeiten habe ich noch folgende Tests gemacht:
Wasser in den oberen Kühlerschlauch gefüllt - kam unten gleich wieder raus, also ist der Kühler nicht irgendwie verstopft.
Ebenso Wasser in den Stutzen gefüllt, an dem ich den Kühlschlauch, der oben zum Kühler geht, abgezogen hatte - kam auch gleich wieder raus, unten aus der Öffnung, in der das Thermostat sitzt, also dürfte auch in Motor nichts verstopft sein.

Ich habe dann das neues Thermostat eingebaut, neues Wasser aufgefüllt, habe den Motor erstmal eine Zeit lang laufen lassen und bin dann mal eine große Runde gefahren.

Die Anzeige zeigte danach 90 Grad, aber als ich am den unteren Kühlschlauch, der zum Thermostatgehäuse geht, gefasst habe, war der KALT.

Was ich leider nicht gemacht habe, ist, das neue Thermostat im Wasserbad zu testen (im kochenden. Wasser muss es ja aufgehen).

Wie muss das denn sein mit den Schläuchen: der obere heiß, der untere kalt? Oder der untere auch noch recht warm?
Kann es sein, dass meine "große Runde" (das waren mindestens 15 km, davon 10km Landstraße) doch nicht gereicht hat, den Motor so warm zu bekommen, dass das Thermostat öffnet?
Hat jemand eine Idee, was ich noch checken könnte?
Das Thermostat werde ich auf jeden Fall nochmal ausbauen, ist ja kein großer Akt, und prüfen. Und vielleicht einfach mal testweise OHNE Thermostat fahren.
Kann die Wasserpumpe der Übeltäter sein? Am der war zumindest nichts zu sehen.

Bin ansonsten für jeden Tipp und jeden Hinweis dankbar!

Allerbest,

Volker

9 Antworten

ZKD mal geprüft?
Wie alt ist die Wasserpumpe samt Zahnriemen?
Ist Zirkulation im oberen Bereich des Ausgleichbehälters sichtbar?
Wird der Wärmetauscher für die Heizung noch durchströmt?

Der Kühlflüssigkeitsverlust macht mich noch stutzig.

Ansonsten würde ich sagen: Fahr ihn einfach mal normal weiter und beobachte die Temperatur, die sich ja anscheinend im "grünen Bereich" (= 90 °C) bewegt. Aber ob das jetzt normal ist oder die WaPu nicht funktioniert und der Motor noch nicht warm genug geworden war, kann ich so auch nicht sagen (ich habe auch schon mal versucht, genau so einen Motor im absoluten Hochsommer so heiß zu bekommen, dass der elektrische Kühlerlüfter anspringt. Es ist mir nicht gelungen (siehe -> hier). D. h. die Abwärme eines solchen TDIs ist von Hause aus sehr gering.)

Aber beantworte auch Tommes Fragen. Denn eine defekte Wasserpumpe ist ja evtl. auch nicht auszuschließen.

Noch zwei Anmerkungen:
Ich hoffe, du hast nicht nur Wasser, sondern eine Kühlflüssigkeitsmischung aus Kühlmittel und Wasser eingefüllt (jetzt ist der Korossionsschutz, später im Hahr der Frostschutz wichtig!).
Und: Anstatt ein neues Thermostat zu prüfen, wäre es wichtiger gewesen, auch den Flansch (mit gekrümmtem Anschluss), mit dem das Thermostat im Thermostatgehäuse befestigt wird, zu erneuern. Denn dort stützt sich das Thermostat ab, was nicht mehr richtig funktioniert, wenn in dem Flansch wegen Alterung das Gegenlager zerbröselt (siehe auch -> hier, wo allerdings der Flansch mit "Gehäuse" bezeichnet wird).

Schönen Gruß

Schon mal Danke!

Also, die ZKD ist es nicht. Es ist ein Problem mit der Zirkulation.
Bin eben wieder meine 485 km zur Arbeit gefahren und das Problem ist noch da.
Und der untere Kühlerschlauch bleibt einfach kalt!
Also, ich werde das Thermostat prüfen und Tommes Rat befolgen und nochmal GANZ GENAU die Wapu inspizieren. Sie ist aber noch im Intervall.
Was nichts heißen soll - ich habe schonmal eine Wapu nach 40.000 km ausgebaut und die war ziemlich schrottig.

Nachgefüllt habe ich natürlich Mischung!

Die Sache mit dem Thermostatgehäuse erschließt sich mir nicht so ganz. Es bildet eine Dichtfläche rundherum gehen das Thermostat, sicher. Aber das Thermostat ist eine in sich autarke Einheit und verfügt über ein stabiles Metallgehäuse - das muss sich nicht am Flansch abstützen.
Mein Flansch ist aber tip-top in Ordnung, da bröselt glücklicherweise nichts.

Auf jeden Fall schon mal DANKE, das hat mir weiter geholfen

Beste Grüße, Volker

Zitat:

Original geschrieben von vsonnak


...
Bin eben wieder meine 485 km zur Arbeit gefahren und das Problem ist noch da.
Und der untere Kühlerschlauch bleibt einfach kalt!
...

Dass der kalt bleibt, hat noch nichts zu sagen, denn während / nach 485 unter optimalen Kühlbedingungen gefahrenen Kilometern (BAB oder Landstraße: Moderate Last, starker Kühlluftstrom, niedrige Temperatur (10 °C)) kann die Kühlflüssigkeit, wenn sie den Kühler durch den unteren Schlauch verlässt, durchaus kalt sein.

Dieser Motor erzeugt einfach wenig Abwärme (siehe mein Link über meinen vergeblichen Versuch, den elektrischen Kühlerlüfter im Hochsommer(!) zum Anspringen zu bringen im vorherigen Beitrag - und: Nicht umsonst besitzt dieser Motor einen elektrischen Zuheizer, damit die Heizung im Winter auf kürzeren Strecken (so bis 20 km) überhaupt etwas Wärme abgeben kann).

Zitat:

Original geschrieben von vsonnak


...
Die Sache mit dem Thermostatgehäuse erschließt sich mir nicht so ganz. Es bildet eine Dichtfläche rundherum gehen das Thermostat, sicher. Aber das Thermostat ist eine in sich autarke Einheit und verfügt über ein stabiles Metallgehäuse - das muss sich nicht am Flansch abstützen.
Mein Flansch ist aber tip-top in Ordnung, da bröselt glücklicherweise nichts.
...

Kann sein, dass ich das jetzt mit diesem Problem an meinem alten 93er Vento verwechsle. Der Tausch des Flansches ist aber auf jeden Fall sinnvoll, da im Alter versprödet und Ärger machen kann (Riss, Verlust von Kühlflüssigkeit, Beeinträchtigung der Thermostatfunktion).

Es gibt übrigens eine Schwachstelle, an der dieser Motor gerne mal Kühlflüssigkeit verliert: Der Kühler. Habe den nach gut 9 Jahren bzw. 215.000 km auch schon getauscht. Zu sehen war an einer der Seiten nur eine dünne rötliche Spur. 😰 Das wird gerne übersehen!

Schönen Gruß

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Moin,

also die 485 km fahre ich normalerweise in drei dreiviertel Stunden und da ist u.a. die Sauerlandlinie dabei - ich denke mal, dass wir dann getrost davon ausgehen können, dass der Motor so warm wird, dass der ganze Kühlkreislauf gefordert ist (auch wenn der Lüfter dabei nicht anspringt).

Das Kühlsystem haben wir mehrmals abgedrückt und am Kühler umfangreiche Sichtproben durchgeführt - den Kühler halte ich für dicht.

Also, nächster Schritt wird erstmal der Check des Thermostaten sein. Alle Schrauben sind noch vom Tausch gängig, das geht dann ruck-zuck. Und dann sehe ich weiter.

Nochmals Danke für eure Tipps!

Zitat:

Original geschrieben von vsonnak



Das Kühlsystem haben wir mehrmals abgedrückt und am Kühler umfangreiche Sichtproben durchgeführt - den Kühler halte ich für dicht.

Wie erklärst du dir dann den Kühlmittelverlust?

Selbst wenn Thermostat und Wasserpumpe einen Defekt aufweisen, bleibt das Kühlmittel im System.

Wenn das Kühlsystem 1,5 Liter Kühlmittel verliert, das Kühlsystem aber angeblich dicht ist, gibt es nur 2 Möglichkeiten was den Verlust erklärt.

Entweder hat das Überdruckventil im Verschlussdeckel des Ausgleichbehälters ausgelöst, oder wie bereits erwähnt, über eine defekte ZKD gelangt das Kühlmittel in die Brennräume.

Die Sauerei bzgl. Überdruckventil sollte im Motorraum aber eigentlich auffallen.

Bleibt dann nur die ZKD, wobei der AJM diesbezüglich eh ein wenig anfällig ist.

Es gibt noch die dritte Möglichkeit eines Risses im ZK, der bei den ersten AJM (bis MJ 2000, Motor-Nr. 185670) wohl häufiger auftrat und sich dadurch kennzeichnete, dass bei kaltem oder nur mäßig warmem Motor beim Abdrücken des Kühlsystems kein Druckverlust & keine Leckage feststellbar war.

Gut, dann sind es 3 Möglichkeiten.

Moin und Danke,

also, der Kühlmittelverlust ergibt sich wohl wie folgt: Kühlwasser wird zu heiß, Dampfblase bildet sich, drückt Wasser über das Ventil im Vorratsbehälter raus. Es läuft dann durch den Überlauf auf den Holm, aber das meiste verdampft, deswegen ist da keine große Sauerei.
Die Dampfblase bildet sich wohl, weil das Thermostat nicht öffnet. Das öffnet nicht, weil entweder defekt (obwohl neu) oder weil dort kein heißes Wasser hin gelangt. Letzteres wäre ein Indiz für eine defekte Wapu. :-(

Ich habe eben mal den Thermostaten geprüft, der vorher drin war. Öffnet nicht soooo berauschend (nur 4 mm bei 100 Grad, es sollten 7 mm sein). Habe noch einen alten Thermostaten, der öffnet sauber 7 mm. Den werde ich nach der Arbeit mal schnell reinbauen. Und dann mal sehen.

Weiß jemand, ob es möglich wäre, vom Thermostat-Stutzen am Motor aus mit einer Endoskopkamera bis zur Wapu zu kommen?

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