Motor N57 30d - Plötzlicher Anstieg Rußmasse und vorzeitige DPF Regeneration
430d N57 - BJ 3-2015, Euro 6 ohne Ad -Blue, km 165.000:
Der Wagen wird durch leichte Ruckler beim Lastwechsel bzw. Gasgeben in Teillast auffällig.
Dann habe ich Bimmer-Link angeschlossen und die DPF Parameter beobachtet.
Die Rußmasse stand bei 53 g, Aschewert bei 32 g.
Normal sollte die Regeneration bei 26 g Ruß automatisch angestoßen werden.
Fehlerauslese:
245700 DPF stark beladen: Verschwunden nach angestoßener Regeneration.
287500 Lambdasonde: Sauerstoff unplausibel niedrig (Schubbetrieb), Fehler kommt immer wieder.
287100 Lambdasonde: Sauerstoff zu hoch (Teillast)
Dann habe ich die Regenation manuell mit Bi-Link eingeleitet:
Bisherige Meldung 245700 DPF stark beladen ist verschwunden. Ruß runter bis auf 1 g.
Bisherige Meldung287100 Lambdasonde: Sauerstoff zu hoch ist verschwunden.
287500 Lambdasonde: Sauerstoff unplausibel niedrig (Schubbetrieb), Fehler kommt immer wieder.
Der Differenzdruck ist bei Volllast max. 450 mbar, also kleiner als 750 mbar, welche Regeneration auslösen.
Differenzdruck bei Leerlauf und 2000 U/Min unauffällig.
Bisherige Regenerationen ca. alle 550 km, Shell-V-Power Diesel.
Jedes Wochenende 4 mal 100 km Autobahn.
Dann heute nach 400 km plötzlich ein sprunghafter Anstieg der Rußmasse von 15 g auf 35 g und sofort fahrzeugseitig automatisch eingeleitete Regeneration, die aber bei 4 g stoppte, obwohl ich noch länger auf der Autobahn war und er weiter bis auf 1 g runter regenerieren hätte könne (Tank 50% voll)?
Fehler: 287500 Lambdasonde: Sauerstoff unplausibel niedrig (Schubbetrieb), Fehler kommt immer wieder.
Wie kann das sein?
Komisch auch immer wieder mal ein Absinken der Rußmasse um bis zu 3 g, ohne das eine Regeneration läuft.
Der Differenzdrucksensor schien immer plausible Werte entsprechend Lastzustand bzw. Stellung Gaspedal zu geben.
Zunächst hier 3 Kernfragen:
1) Warum konnte es bei erster Auffälligkeit zu 57 g Ruß kommen, ohne dass automatisch die Regeneration startete?
Das Fahrprofil ist eher regenerationsfreundlich, heißt, stabile Voraussetzungen für Erfüllung aller erforderlicher Parameter, um Regeneration zu starten und auch lange genug durchlaufen zu lassen.
2) Warum zuletzt dieser plötzlich sprunghafte Anstieg des Rußwertes, wobei dann zum Glück die Regeneration automatisch startete?
3) Welche Messwerte sollte ich mal bei der Analyse hinzunehmen?
Keine der o.a. Fehlermeldungen hat eine Warnmeldung im Control-Display ausgelöst. Der Wagen läuft bis auf diese vorher nicht dagewesenen kleinen Ruckler gut.
PS: Ich hoffe bewusst auf die Hilfe der F30 - 31 Kollegen, da in diesem Forumsbereich mehr Aktivität vorherrscht.
205 Antworten
Zitat:
@chefe87 schrieb am 22. Oktober 2021 um 18:55:32 Uhr:
Ich habe auch eine kurze Frage an die anwesenden Experten. Ich habe zwar keinen direkten Fehler auslesen können, aber der Thread schneidet auch mein Problem mit an.
Bei meinem F31 (08/2014 318d EU5 N47 mit 170.000km) fällt mir eine stark schwankende Rußmasse während der Fahrt auf.
In der Stadt ansteigend, auf der AB absinkend.
Den Abgasdrucksensor (vor DPF)habe ich bereits getauscht, weil der alte bei 2000upm 0 mbar Gegendruck anzeigte.
Ich hab eben die Abgasgegendruckmessung gemacht (Foto anbei)
Leider zeigt auch der neue (original BMW) Sensor bei 2000upm keinen Abgasdruck an.Hat dazu eventuell einer eine Idee?
Injektoren und AGR sehen gut aus, ansonsten sind keine Fehler hinterlegt.
...die Rußmasse ist ein errechneter Wert auf Basis des Abgasgegendrucks, der - bei gegebenem Rußbesatz - natürlich leistungsabhängig ist.
Repräsentativ für die Motorleistung ist die Einspritzmasse als zweiter Parameter für die Berechnung.
Da der Sensor schon getauscht wurde, dürfte der Fehler bei der Signalübermittlung bzw. -verarbeitung im Motorsteuergerät liegen.
Ich würde zuerst Kabel- und Steckverbindung zum Motorsteuergerät DDE) prüfen.
Man könnte den Abgasdrucksensor mit einer Fahradpumpe (mit Manometer) druckbeaufschlagen und das Sensorsignal am Kompaktstecker der DDE abgreifen.
Das Signal liegt auf Pin 63 des Steckers X2411.
X2411 ist der hintere Kompaktstecker der DDE (Federbeindom Beifahrerseite).
Das Signalkabel hat die Farbe "gelb" bei EUR5 (Abgasdrucksensor).
Der Signalverlauf ist linear:
0,6bar = 1,9V bis 2,0bar = 4,5V
...die Werte sind dem korrespondierenden BMW-Diagramm entnommen, wobei der Wertebereich den Differenzdruck wiedergeben müsste, also 0,6bar (Differenz) = 1,6bar (absolut).
darunter heißt es:
"Druckfehler, Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten."
Zitat:
@maxmosley schrieb am 23. Oktober 2021 um 12:52:15 Uhr:
...die Werte sind dem korrespondierenden BMW-Diagramm entnommen, wobei der Wertebereich den Differenzdruck wiedergeben müsste, also 0,6bar (Differenz) = 1,6bar (absolut).darunter heißt es:
"Druckfehler, Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten."
...der Post ist Quatsch - hatte "Ladedruck" im Kopf!
...außer dem Auslösedruck für die Regeneration (750mbar) habe ich keine weiteren "Normwerte" gefunden, da ja definierte Betriebszustände (Last + Drehzahl + Abgastemperatur) nicht genau hergestellt werden können.
Gerade habe ich Deine Posts nochmal durchgelesen. Weiter oben berichtest Du, dass die Endrohre seit einiger Zeit verrußen.
Das könnte an einem gebrochenen DPF-Einsatz liegen, denn auch ein zu fettes Gemisch darf nicht dazu führen, dass Ruß einen intakten DPF überwindet - er würde nur schneller zugehen.
Bruchstücke des Keramikelements können des Querschnitt des Abgasrohrs verengen und den Gegendruck erhöhen.
Danke dir. Vielleicht möglich, wobei es auch Andere gibt, die das haben und ansonsten keine Probleme.
Ich glaube mittlerweile an ein verdrecktes AGR, auch wenn keine Fehlermeldung hierzu kommt.
Es gibt Berichte, wo nach Reinigung diese leichte Ruckeln mit wenig Gas keine Fehler erzeugte, nach Reinigung AGR alles wieder ok war.
einer beschrieb es als Gleiten, immer wieder mal leichte Zugabe des Gaspedals, bei 1550 - 2000 U/Min.
Ganz leichtes Ruckeln, und die Automatik weiß dann nicht, ob hoch- oder runterschalten.
Ich suche eine Werkstatt, die preiswert Ansaugbrücke, Einlasskanäle und AGR reinigt.
Bis 150 km um Postleitzahl 59821, (50 km östlich von Dortmund).
Ich würde das dort machen lassen, unter der Voraussetzung, dass ich dabei bleiben kann und den Wagen abends wieder mitnehme.
...ob es dort preiswert geht, weiß ich nicht:
Kaum zu glauben:
Er läuft wieder ohne Ruckeln :-)
Was habe ich gemacht?
120 km mit ARAL Ultimate (die letzten 70.000 km immer Shell V-Power Diesel)
30 km mit dem BMW Dieseladditiv.
Beides gestern.
Ich war heute Morgen beim Losfahren schon überrascht, denn trotz kalten Motors (+ 8 Grad) fuhr er wieder perfekt und ohne Ruckeln.
Im Verlauf des Tages 2 mal 120 km Autobahn mit allen Fahrprofilen, absolut ohne Zicken, so wie man es gewohnt war.
Der Fehler Lambdasonde ließ sich heute mal für rund 50 km löschen, was vorher nicht möglich war, auch bei BMW nicht.
Er kam aber heute wieder.
Folgende Parameter habe ich mal im Bimmer-Link Dashboard dauerhaft anzeigen lassen:
1) AGR:
AGR-Rate-Soll und AGR-Rate-Ist:
Beide machten die Veränderungen fast synchron in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung mit. Auch die Nullstellungen. Bei Volllast bei über 3.000 U/Min scheint das AGR wirklich geschlossen zu sein.
Auffällig, dass der IST Wert immer ca. 10% niedriger ausfiel.
2) Drallklappen:
Drall-Stellung-Soll und Drall-Stellung-Ist:
Beide machten die Veränderungen fast synchron in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung mit. Auch die Minimal- und Maximallstellungen.
Insofern scheinen diese beiden Komponenten zumindest nicht schwergängig zu funktionieren, wenn man den Werten glauben darf.
Das Reinigungsadditiv kann ja nur an den Injektoren gewirkt haben.
Ich glaube nicht, dass nach dem Brennraum noch eine Wirkung bis ins AGR erfolgen kann.
Zitat:
@maxmosley schrieb am 23. Oktober 2021 um 09:19:49 Uhr:
Zitat:
@chefe87 schrieb am 22. Oktober 2021 um 18:55:32 Uhr:
Ich habe auch eine kurze Frage an die anwesenden Experten. Ich habe zwar keinen direkten Fehler auslesen können, aber der Thread schneidet auch mein Problem mit an.
Bei meinem F31 (08/2014 318d EU5 N47 mit 170.000km) fällt mir eine stark schwankende Rußmasse während der Fahrt auf.
In der Stadt ansteigend, auf der AB absinkend.
Den Abgasdrucksensor (vor DPF)habe ich bereits getauscht, weil der alte bei 2000upm 0 mbar Gegendruck anzeigte.
Ich hab eben die Abgasgegendruckmessung gemacht (Foto anbei)
Leider zeigt auch der neue (original BMW) Sensor bei 2000upm keinen Abgasdruck an.Hat dazu eventuell einer eine Idee?
Injektoren und AGR sehen gut aus, ansonsten sind keine Fehler hinterlegt....die Rußmasse ist ein errechneter Wert auf Basis des Abgasgegendrucks, der - bei gegebenem Rußbesatz - natürlich leistungsabhängig ist.
Repräsentativ für die Motorleistung ist die Einspritzmasse als zweiter Parameter für die Berechnung.
Da der Sensor schon getauscht wurde, dürfte der Fehler bei der Signalübermittlung bzw. -verarbeitung im Motorsteuergerät liegen.
Ich würde zuerst Kabel- und Steckverbindung zum Motorsteuergerät DDE) prüfen.
Man könnte den Abgasdrucksensor mit einer Fahradpumpe (mit Manometer) druckbeaufschlagen und das Sensorsignal am Kompaktstecker der DDE abgreifen.
Das Signal liegt auf Pin 63 des Steckers X2411.
X2411 ist der hintere Kompaktstecker der DDE (Federbeindom Beifahrerseite).
Das Signalkabel hat die Farbe "gelb" bei EUR5 (Abgasdrucksensor).
Der Signalverlauf ist linear:
0,6bar = 1,9V bis 2,0bar = 4,5V
Danke für die Anleitung, werde das die Woche mal
mit einem Multimeter durchmessen.
Aber kann ein Defekt an der elektrischen Zuleitung vorliegen wenn er bei Leerlauf- und Abregeldrehzahl korrekte Werte erfasst?
Auch während der Fahrt kann ich den Abgasgegendruck mitlesen und auch bei 2000upm gibt er mir einen üblichen Gegendruck zwischen 20-30mbar aus. Nur eben nicht in dem Ablaufplan Dieselpartikelfilter.
Ist ein Schwanken der Rußmenge nach Unten überhaupt normal? Oder kann diese eigentlich nur steigen, bis die Regeneration einsetzt?
Ein Absinken der Rußmenge bei normaler Fahrt in der Stadt hab ich so noch nie beobachtet.
Ein gewisser Sensor-Drift scheint ja normal zu sein.
Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass im Leerlauf mit laufenden Motor z.B 6g Ruß angezeigt werden, schalte ich den Motor aus (Zündung an) springt die Anzeige auf 4,5g Ruß.
Zitat:
@till1969 schrieb am 24. Oktober 2021 um 18:39:39 Uhr:
Kaum zu glauben:
Er läuft wieder ohne Ruckeln :-)
Was habe ich gemacht?120 km mit ARAL Ultimate (die letzten 70.000 km immer Shell V-Power Diesel)
30 km mit dem BMW Dieseladditiv.
Beides gestern.Ich war heute Morgen beim Losfahren schon überrascht, denn trotz kalten Motors (+ 8 Grad) fuhr er wieder perfekt und ohne Ruckeln.
Im Verlauf des Tages 2 mal 120 km Autobahn mit allen Fahrprofilen, absolut ohne Zicken, so wie man es gewohnt war.Der Fehler Lambdasonde ließ sich heute mal für rund 50 km löschen, was vorher nicht möglich war, auch bei BMW nicht.
Er kam aber heute wieder.Folgende Parameter habe ich mal im Bimmer-Link Dashboard dauerhaft anzeigen lassen:
1) AGR:
AGR-Rate-Soll und AGR-Rate-Ist:
Beide machten die Veränderungen fast synchron in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung mit. Auch die Nullstellungen. Bei Volllast bei über 3.000 U/Min scheint das AGR wirklich geschlossen zu sein.
Auffällig, dass der IST Wert immer ca. 10% niedriger ausfiel.2) Drallklappen:
Drall-Stellung-Soll und Drall-Stellung-Ist:
Beide machten die Veränderungen fast synchron in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung mit. Auch die Minimal- und Maximallstellungen.Insofern scheinen diese beiden Komponenten zumindest nicht schwergängig zu funktionieren, wenn man den Werten glauben darf.
Das Reinigungsadditiv kann ja nur an den Injektoren gewirkt haben.
Ich glaube nicht, dass nach dem Brennraum noch eine Wirkung bis ins AGR erfolgen kann.
Das Problem ist auch nicht immer dass die Drallklappen nicht öffnen oder schliessen sondern die Luftmasse zu gering ist weil die Ansaugbrücke mit ihren Drallklappen total verdreckt ist mit ein paar cm dicker Schicht aus Ruß.
Meiner fährt mit Ultimate auch besser als mit Vpower.
Liqui Moly 5128 Motor System Reiniger Diesel wirkte bei mir auch sehr gut. Der Motor springt dadurch sofort an.
...wenn der gemessene Abgasgegendruck bei 2.000UpM trotz Sensortausch "0" ist, finde ich es naheliegend, die restliche Signalstrecke (Kabel/Stecker) bis zur DDE zu untersuchen. Die Signalverarbeitung iin der DDE kommt natürlich auch infrage.
Der Abgasgegendruck ist der wesentliche Parameter bei der Berechnung der Rußmasse - wenn dessen Signal fehlerhaft ist, ist es auch die resultierende Rußmasse.
Eingangs hatte ich das normabweichende Lambdasondensignal mit einem defekten Injektor in Verbindung gebracht und geschrieben, dass die Mengenmittelwertadaption (MWA) mit einer Reduktion der AGR-Zumessung reagiert.
Wenn Du jetzt eine Abweichung der IST-AGR-Werte vom SOLL erkennst, könnte dies eine Bestätigung sein...natürlich nur, wenn die SOLL-Werte nicht MWA-korrigiert sind. So detaiilliert sind die Angaben des Wartungssystems aber nicht.
Dieselzusatz:
Ich fahre nur Standard-Diesel, setze aber LIQUI MOLY-SuperDiesel (1:200, permanent) zu.
Ein 5l-Kanister kostet ca. 60€.
F1135D 04/13 - 180TKM - Langzeitmittel: 6,8l/100km - 79km/h
Das Problem mit dem Wert 0 bei Abgasgegendruck oder Differenzdruck kenne ich. Bei mir zeigt er je nach App 0 an oder konstant 500 mbar.
...das Testequipment muss natürlich verlässlich sein.
Zitat:
@thowa schrieb am 25. Oktober 2021 um 10:57:24 Uhr:
Das Problem mit dem Wert 0 bei Abgasgegendruck oder Differenzdruck kenne ich. Bei mir zeigt er je nach App 0 an oder konstant 500 mbar.
Die Werte habe ich mit ISTA ausgelesen, da sollte es keine Probleme geben.
Hast du mal mit Bimmerlink beobachtet, ob du eine schwankende Rußmenge (z.B zwischen 11g und 13g im Stadtbetrieb je nach Lastzustand hast oder wächst diese kontinuierlich an bis zur Regeneration?
Am Wochenende will ich mal die Signalleitung wie vorgeschlagen, vermessen.
Vll. ist ja auch eine andere Undichtigkeit im Abgassystem (z.B am Krümmer oder Flexrohr), wodurch vll. etwas Gegendruck entweicht.
Ich habe sogar bis zu 8g Schwankungen in einer Sekunde.