Mangel beim Kauf verschwiegen - Liegt eine arglistige Täuschung vor?
Hallo liebe MT-Community,
ich schilder euch einfach mal mein Problem:
Hab im Januar 2013 einen Golf 2 von Privat gekauft. Soweit so gut, das Fahrzeug stand bisher immer in einer beheizten Tiefgarage. Vor 4 Wochen bin ich allerdings umgezogen, so dass das Fahrzeug jetzt immer draussen steht.
Am Wochenende hat es sehr viel geregnet bei uns und ich bin nicht mit dem Auto unterwegs gewesen.
Heute morgen steig ich in mein Auto ein, steht der gesamte Fußraum unter Wasser.
Hab jetzt grade eben mal den Teppich an der Fahrerseite angehoben und gedacht mich trifft der Schlag,
da war ne richtig schöne Schimmelpilz Kultur unter meinem Teppich, zusätzlich wurde alte Zeitung drunter gelegt, sowie Dachdämmmaterial, was das Wasser wohl absorbieren sollte, damit es nicht auffällt.
Der Boden ist an der Stelle auch vollkommen verrostet.
Das Problem bestand wohl die ganze Zeit schon, ist mir halt nie wirklich aufgefallen, da mein Auto vorher immer in meiner Tiefgarage trocknen konnte und es nie wirklich über einen längeren Zeitraum draussen im Regen stand und sich so richtig viel Wasser sammeln konnte wie heute.
Aber naja bisschen Wasser war wohl immer da, weil der Rost kommt ja nicht innerhalb von 2 Tagen, was mir aber nicht aufgefallen ist, da wie gesagt dort so Dämmmaterial war, was dies verschleiert hat.
Kommen wir zum springenden Punkt:
Ich hab das Auto in Aachen gekauft im Januar 2013, ich selbst komme aus Wuppertal. Die verwendete Zeitung war die "Aachener Zeitung" aus Dezember 2012. So unprofessionell wie das ganze aussieht, liegt es ja Nahe, dass der Verkäufer das selbst gemacht hat. (Keine Werkstatt würde so arbeiten)
Der Verkäufer hat beim Kauf kein Wort darüber verloren, obwohl er es ja gewusst hat. Der Verkäufer war alleine, ich hab 2 Zeugen, die dies bestätigen können.
Bevor ich jetzt meine Rechtsschutz bemühe, hab ich ne Chance da irgendwas zu erreichen?
Tut mir Leid, falls dies das Falsche Forum ist, aber ich wusst nicht wo sonst damit hin 🙂
Vielen Dank für Eure antworten,
Lg Sephra
Beste Antwort im Thema
Warum schaffen es manche Menschen nicht, ihre Meinung kund zu tun, ohne dabei persönlich zu werden?
Gute Themen lese ich hier auch immer wieder gerne!
Darf ich auf demnächst auf Treads von dir hoffen?
30 Antworten
Wie sieht das aus mit einem Kaufvertrag?
Ich habe in meinem Kaufvertrag die bekannten Mängel auflisten lassen. Damit bin ich und der Verkäufer auch, auf der sicheren Seite.
Nein damit erreichst du gar nichts.
Du hast das Auto von Privat gekauft, gekauft wie gesehen.
Du hättest ja vor dem Kauf nachgucken können unterm Teppich. Vorallem da beim Golf 2 gerne der Frontscheibenrahmen durchgammelt, was bei deinem auch der Fall sein wird...
(Wieso war keiner deiner 2 Zeugen jemand der sich mit dem Auto auskennt?)
Das ist halt die Sache wenn man ohne Ahnung was kauft...und wie bekanntlich schützt Unwissenheit nicht.
Und dass du das vorher nicht bemerkt hast kann ich mir auch kaum vorstellen, da das ganze nach einer gewissen Zeit anfängt modrig zu riechen. Und wenn du schon sagst da war Schimmel...naja.
Nachweisen kannst du ihm das auf keinen Fall, geschweige denn i-einen Schadensersatz fordern...
Mein Tipp : Scheibe raus, Rahmen wieder herstellen, Teppich raus, alles trocken legen, Rost entfernen, neuen Lack drüber, neue Dämmmatten, Teppich wieder rein, fertig.
Lg
Zitat:
Original geschrieben von Extrem36
Nein damit erreichst du gar nichts.
Du hast das Auto von Privat gekauft, gekauft wie gesehen.
Du hättest ja vor dem Kauf nachgucken können unterm Teppich. Vorallem da beim Golf 2 gerne der Frontscheibenrahmen durchgammelt, was bei deinem auch der Fall sein wird...
(Wieso war keiner deiner 2 Zeugen jemand der sich mit dem Auto auskennt?)
Das ist halt die Sache wenn man ohne Ahnung was kauft...und wie bekanntlich schützt Unwissenheit nicht.Und dass du das vorher nicht bemerkt hast kann ich mir auch kaum vorstellen, da das ganze nach einer gewissen Zeit anfängt modrig zu riechen. Und wenn du schon sagst da war Schimmel...naja.
Nachweisen kannst du ihm das auf keinen Fall, geschweige denn i-einen Schadensersatz fordern...
lg
Hab halt vorher nix gemerkt weil das Auto immer in einer beheizten Garage stand und ich immer Fenster offen gelassen hatte und das Fahrzeug nie wirklich bei Regen draußen stand.
Nachweisen kann ich es dem Verkäufer, anhand der Zeitungen. Dass es zum Zeitpunkt des Kaufes nicht aufgefallen ist, lag ja an der Plastikfolie.
Desweitern hat der Verkäufer eine Folie zwischen Teppich und Zeitungen getan, sodass die Feuchtigkeit bisher nicht nach oben dringen konnte, sondern sich schön darunter gesammelt hat, damit es nicht auffällt.
D.h. der Verkäufer hat den Mängel versteckt und absichtlich verschwiegen!
Hi Sephra,
anhand solcher schwachsinniger juristischer Unsinnsaussagen wie dieser hier
Zitat:
Original geschrieben von Extrem36
Du hast das Auto von Privat gekauft, gekauft wie gesehen.
...
siehst du schon, dass es wenig Sinn macht dich hier auf solche "Empfehlungen" von juristischen Laien zu verlassen. Ich sehe hier im Moment niemanden per Ferndiagnose dazu befähigt eine Begutachtung/Einschätzung vorzunehmen.
Bei einem offensichtlich und vorsätzlich arglistisch verschwiegenen Mangel, der dem Verkäufer bekannt gewesen ist, ....
Wie gesagt: Lass deinen konkreten Fall Leute mit juristischem Sachverstand und ebensolche Leute mit technischem Sachverstand vor Ort beurteilen.
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Gekauft wie gesehen... So ein quatsch ging vllt vor 20 Jahren (verbessert mich wenns nicht so ist, ich fuhr vor 20 Jahren noch kein Auto)
Wenn, wie schon erwähnt, ein vorsetzlich verschwiegener Mangel vorliegt, dann würde ich zum Rechtsanwalt gehen. Wie Ksl schon sagte, lass dich von Leuten beraten die juristisch erfahren sind (Rechtsanwalt). Denke mal du brauchst ein Gutachten, Kaufvertrag und nen Anwalt, dann könnte es schon sein dass du Chancen hast. Allerdings ist das wsl mit mehr Zeit und Stress verbunden, als die Karre wieder fit zu machen. Sollte es vor Gericht gehen und die Karre geht zurück, dann wird dir noch ein festgelegter Betrag pro Km abgezogen, soweit meine Erfahrung.
Aber wirklich helfen, wird dir hier keiner können, ausser es weilt ein Anwalt unter uns 🙂
Zitat:
Bevor ich jetzt meine Rechtsschutz bemühe, hab ich ne Chance da irgendwas zu erreichen?
Tut mir Leid, falls dies das Falsche Forum ist, aber ich wusst nicht wo sonst damit hin 🙂
Vielen Dank für Eure antworten,
Lg Sephra
Servus sephra
es ist leider keine Rechtsberatung bei MT erlaubt 😉
und es ist so wie konversationslexikon schreibt 😉
ich werde es einen Moderator melden und der entscheidet was mit deinen fred passiert
Gruß sony8v
MT - Team / Forenpate
Der Golf ist über 20 Jahre alt, zudem der Kauf schon mehr als ein halbes Jahr her. Da habe die Vorredner Recht: beim Kauf genau hinsehen, vor allem immer unter die Schonbezüge der Sitze und unter die Fußmatten (Scheibenrahmen, Türfolien, Schiebedach oder Heizungskühler undicht).
Ich als Verkäufer würde in einem etwaigen Rechtsstreit behaupten, dass der Mangel beim Verkauf noch nicht da war. Juristisch dürfte das schwer werden und vor allem: die Gerichtskosten übersteigen wohl den Wert der Sache. Oder hat der Golf einen Sammlerzustand mit weniger als 40.000km? Ich drücke es einfach aus: vergiss es.
Und richtig: im Internet sollte man von medizinischen Diagnosen und juristischen Ratschlägen Abstand nehmen. 😎
Da ist glaube ich nix mehr zu machen.
Ich würde an deiner Stelle so vorgehen:
sprich mit dem Verkäufer ob er dafür eine Erklärung hat und versuch einfach noch ein bissl
Geld raus zuschlagen. Beweise gibt es ja, die Zeitungen sind da ja nicht von Werk aus drin und außerdem ist auf der Zeitung ein Datum. Dann kann er auch nicht sagen dass war der Vorbesitzer.
Rückgabe recht ist sowieso rum, weil das ganze ja schon länger als 2 Wochen her ist.
Ich hab da Momentan ein ähnliches Problem 😉.
Das mit dem Wasser im Innenraum ist eine "Golfkrankheit" und eig. einfach zubeheben.
Guck dir mal die Türverkleidungen an die werden bestimmt auch nass sein.
Wenn dem so ist, machst du die Türverkleidung mal ab und guckst dir die Folie dahinter
an. Wahrscheinlich hat sich der Kleber mit dem die Folie befästigt ist mit der
Zeit aufgelöst und das ganze dichtet nicht mehr richtig ab.
Da besorgst du dir einfach so Kleber den kriegste z.B. bei ATU. Alternativ kannst du
auch Klebeband nehmen, pass nur ein bisschen mit dem Lack auf.
Wenn du dann beide Seiten dicht hast, stellst du den Golf in eine Garage und lässt
ihn erstmal trocknen. Am besten mit hochgeklapptem Teppich.
Ich weiß ja nicht wie das mit dem Rost aussieht, aber das könntest du zur not ja auch selber machen.
Lackieren würde ich dann nur mit einem guten Zinkspray, da unter dem teppich das ja sowieso keiner sieht.
Hat dein Golf ein Schiebedach, war/ist eine Endstufe verbaut?
Wenn eine Endstufe drin war/ist musst du mal an der Spritzwand nach den Blindstopfen gucken ob da noch alle drin sind.
Wenn du nen Schiebedach hast, dann könnten auch die "Abläufe" verstopft sein, sodass sich das Wasser staut und dann in den Innenraum kommt.
LG 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Cabrioracer-Tr
Der Golf ist über 20 Jahre alt, zudem der Kauf schon mehr als ein halbes Jahr her. Da habe die Vorredner Recht: beim Kauf genau hinsehen, vor allem immer unter die Schonbezüge der Sitze und unter die Fußmatten (Scheibenrahmen, Türfolien, Schiebedach oder Heizungskühler undicht).Ich als Verkäufer würde in einem etwaigen Rechtsstreit behaupten, dass der Mangel beim Verkauf noch nicht da war. Juristisch dürfte das schwer werden und vor allem: die Gerichtskosten übersteigen wohl den Wert der Sache. Oder hat der Golf einen Sammlerzustand mit weniger als 40.000km? Ich drücke es einfach aus: vergiss es.
Und richtig: im Internet sollte man von medizinischen Diagnosen und juristischen Ratschlägen Abstand nehmen. 😎
Ihr lest auch gar nicht oder? Ich habe geschrieben, dass der Verkäufer diesen Mangel vertuscht hat, in dem er eine Plastikfolie zwischen Teppich und Unterboden gelegt hat, sodass die Feuchtigkeit gar nicht bis zum Teppich hoch gekommen ist. Kann ja schlecht den ganzen Teppich bei der Besichtigung rausreißen 😉
Beweisen kann ich es durch die Zeitung, die unter der Plastikfolie lag, diese Zeitung ist aus dem Ort des Verkäufers und das Datum ist paar Tage vor dem Kaufdatum des Autos.
Aber naja ihr wisst ja alle Bescheid, Auto war grad beim Gutachter, der hat mir das bestätigt und gleich geht's zum Anwalt, der mir übrigens gute Chancen ausgemalt hat.
Ich habe keine einwandfreie Rechtsberatung von euch erwartet, nur wenn man sich schon äußert sollte man richtig lesen und nicht die Fakten die ich angegeben hab verdrehen.
Warum ich so Stress mache liegt nahe, dadurch das er den Mangel so vertuscht hat hab ich jetzt die Kacke am dampfen, wäre er damals offensichtlich gewesen wäre alles kein Ding dann hätte ich das Problem selbst behoben, aber jetzt kann ich fast auf die Straße treten 😉
Trotzdem danke für eure Mühen, kann euch ja schreiben was es gegeben hat ist vll interessant für andere Leute die ähnliche Probleme haben
@poster über mir: dank dir für deinen Rat, ich vermute das Wasser kommt durch den Zug für die motorhaubenentrieglung. Mir ist der Mangel halt nie aufgefallen, weil das Auto bis vor kurzem immer in einer beheizten Garage stand und nie wirklich draußen vorallem nicht bei regen
Die Zeitung wäre für mich kein Beweis. Wenn der Verkäufer behauptet davon nichts zu wissen wird es meiner Meinung nach schwer, der Anwalt verdient so oder so. Wirklich ärgerlich das ganze...
Die Durchrostungen (die kaum in einem halben Jahr aufgetreten sein können) belegen glasklar das dies ein verschwiegener Mangel war. Daraus gibt es juristisch kein Entkommen - der Käufer kann vom Kaufvertrag zurücktreten! Allerdings wird dies nur über den sehr teuren, juristischen Weg laufen...
Ohne Rechtsschutzversicherung und unter Berücksichtigung des geringen Streitwertes, kann man es wahrscheinlich in die Kategorie "dumm gelaufen" einordnen.
Aus meiner Sicht auch etwas fahrlässig, ein so altes Fahrzeug ohne fundiertes Wissen auf gut Glück zu kaufen....
Zitat:
Beweisen kann ich es durch die Zeitung, die unter der Plastikfolie lag, diese Zeitung ist aus dem Ort des Verkäufers und das Datum ist paar Tage vor dem Kaufdatum des Autos.
Beweisen kannst du nur dass die zeitung unter dem teppich liegt und dass sie von Dez 2012 stammt..
Wer die zeitung aber drunter gelegt hat (ein wagen kann auch ausgeliehen werden) und ob es beweisbar ist dass die zeitung nur zum zweck der feuchtigkeits aufsaugung dort deponiert wurde läßt sich schwer bis gar nicht beweisen..
Wie will man beweisen dass die feuchtigkeit während des kaufs schon aufgetreten ist, man kann twar schon anhand des rostzustands das ganze nachvollziehen, aber der winter war lang, und innerhalb 6monate kann rosttechnisch viel passieren..
Die sache ist jetzt über 9Monate her, der wagen jenseits der 20 jahre alt, das wird der richter auch so sehen.
Zitat:
gleich geht's zum Anwalt, der mir übrigens gute Chancen ausgemalt hat.
Das ist normal denn der anwalt befindet sich in einer winn winn situation.. Egal wer gewinnt er bekommt sein geld und je länger geklagt wird desto mehr läßt sich verdienen.. Auch ein Anwalt leitet ein gewinnorientiertes unternehmen.. 😉
Zitat:
Kann ja schlecht den ganzen Teppich bei der Besichtigung rausreißen
Man kann sein gewürz prüfer aber bei einer besichtung auch mal an den teppich halten und riechen. Riecht es muffig ist da was faul im wahrsten sinn des wortes.. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Sephra
Ihr lest auch gar nicht oder?Zitat:
Doch, das würde ich jetzt mal gerne lesen: was hast du für die Kiste gezahlt? Ist es ein Sammlerobjekt, weil der Zustand ansonsten original und erhaltungswürdig ist? Bilder sprechen da mehr als 1000 Worte...
Man muss auch kein Jurist sein um sich auszurechnen, wie die Sache ausgeht: in dubio pro reo, weil Aussage gegen Aussage. Die Zeitung ist kein Beweismittel.
Vielleicht kann man die Sachlage wie das Verschweigen eines Unfallschadens sehen. Steht im Vertrag ausdrücklich "kein Unfallschaden" und er hatte doch einen Knaller, dürfte das Betrug sein. Aber in deinem Vertrag steht garantiert nichts von einem Loch im Boden oder dass entsprechende Schäden ausgeschlossen werden. Da wäre der Verkäufer bei so einem alten Wagen schön blöd. Und da ist der Haken: Juristen achten immer haarklein auf Wortlaute und Formulierungen in Verträgen. Wenn dein Anwalt keine Geldschlange ist, sollte er dir vom Rechtsweg abraten. Nach 8 Monaten kann man einem (Privat)Verkäufer eines Gebrauchtwagens wohl nicht mehr ans Bein pissen.
Wäre es nicht in Erwägung zu ziehen, in den sauren Apfel zu beißen und das Geld besser in die Reparatur zu stecken? So schonst du auch dein Nervenkostüm.
... wenn das wieder so ein Lowbudget Kauf ist für einen schmalen Taler kann ich echt nur jedem Raten seinen alten Karren an Ali zu verscherbeln. So Käufer braucht doch keiner bei nem 1000 Euro Auto.