Lenkrad 'flattert' nach QL-Wechsel - vieles aus SuFu probiert, Werkstätten ratlos
Hallo!
Kniffeliges Problem für die Spezialisten unter euch.
Seit VA-Querlenkerwechsel besteht folgendes Problem an meinem A4 2.0 TDI mit Multitronic: Lenkrad 'flattert', also bewegt sich 1 bis 2° nach links und rechts. Beginnend bei Tempo 80, endet bei Tempo 140. Am stärksten bei 110 bis 120km/h. Vermutung ist aber, dass das Problem zufällig danach aufgetreten ist. Lest bitte weiter, denn ich habe schon viele Hinweise abgearbeitet und weiß, dass der A4 B8 eine Vibrations-Diva ist. Aber er hatte bis 190tkm keine Probleme.
Beobachtet habe ich:
- Beim Beschleunigen wird es stärker in dem Geschwindigkeitsbereich
- in Rechtskurven wird es manchmal stärker
- grundsätzlich ist das Flattern immer da, aber es ist mal stärker und mal schwächer ausgeprägt (Vermutung: Abhängigkeit zu Radumdrehungen links und rechts und Frequenzüberlagerungen)
- Rollt man langsam mit Gas an und tritt leicht auf die Bremse, knackt es einmal kurz aus dem linken Radhaus (das kann man beliebig oft reproduzieren)
- Das einmalige Knacken konnte man auch zeitweise mit vorwärts und anschließend rückwärts Anfahren provozieren
Gemacht wurden:
- Alle Lenker VA, Koppelstangen und Spurstangenköpfe
Danach wurde folgendes in Reihenfolge an der VA gemacht bzw getestet:
- Spur eingestellt
- Radnabe und Lager getauscht
- äußere Antriebswellengelenke
- Verschiedene Reifensätze probiert (und gewuchtet)
- untere Querlenker nochmal getauscht (verbaut waren und sind die 75mm Hydrolager-Variante in den hinteren QL)
- Getriebeseitige Antriebswellengelenke beidseitig
Erst seit dem Tausch der inneren Gelenke wurde es besser. Alle Maßnahmen zuvor hatten keinerlei Besserung gebracht. Die Werkstätten und ich sind schon recht ratlos.
Mein Verdacht liegt nun in der Getriebeausgangswelle. Also die Welle, an die die Antriebswellen geschraubt sind.
Was haltet ihr von der Idee mal den Wagen auf die Bühne zu nehmen und auf 80 bis 140km/h zu beschleunigen? Meine Hoffnung ist, dass man vielleicht sieht, wo es vibriert
Über Tipps und Vorschläge würde ich mich sehr freuen!
42 Antworten
Die günstigen Querlenker vereinfachen die Fehlersuche nicht.
Vielleicht liegen die Bremsscheiben nicht plan an.
Zitat:
@jp_89 schrieb am 14. August 2021 um 21:44:42 Uhr:
Sind die Führungslenker mit oder ohne Hydrolager?
Wie zuvor geschrieben, es sind die 75mm Hydrolager verbaut
Gibts schon was neues?
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Update:
War nochmal bei einer anderen befreundeten Werkstatt.
Haben den Wagen hochgenommen und nochmal alles angeschaut.
- Taumelschlag gemessen. Alles schick.
- Vorderräder geprüft (Wucht und Höhenschlag). Alles ok.
- Lauffläche der Reifen geprüft. Absolut gleichmäßig abgelaufen.
- Montierte Räder gedreht und angeschaut. Laufen ohne Taumeln oder sonst was rund
- Antriebswellen vertikales und horizontales Spiel geprüft. Auch in Ordnung.
- Spiel in der Lenkung geprüft (auch mit einseitig festhalten). Kein Spiel vorhanden. Jede Bewegung wird spielfrei übertragen
- Bremsen geprüft, alles ok.
- Auf Dreck zwischen den Auflageflächen geprüft. Alles sauber
- Achsverschraubung geprüft. In Ordnung.
- Meister und Mechaniker beide Probefahrt durchgeführt. Vibration weiterhin vorhanden.
Die beiden sind nun leider die nächsten die sagen, dass der Fehler absolut merkwürdig ist. Sie tippen auf einen Einbaufehler der Querlenker (z.B. verkantet beim Verschrauben) und raten zum Aus- und wieder Einbau. Ich soll darauf achten, wie sich die Schrauben lösen lassen. Auflageflächen auf Dreck und Korrosion prüfen
Ich werde nun die letzte Option ziehen und die Lenker Stück für Stück gegen die alten zurückbauen und probefahren.
Ich bin gespannt, ob ich hier jemals die Ursache posten kann
Oh mann - das liest sich nach einer Menge Aufwand welcher bisher betrieben wurde.
Wie wurden denn die QLs eingebaut - im eingefederten Zustand oder als das Auto auf der Bühne hing?
Ansonsten - nur so eine Idee und falls so etwas wie eine GoPro zur Hand ist. Diese bei den QLs sicher montieren (federn muss auch möglch sein) und darüber schauen ob man die Vibration per Video ausmachen kann? Evtl. geht das schneller als alles Stück für Stück umzubauen?
Wie gesagt - nur laut gedacht...
Nicht ohne Grund liegen viele der Probleme bei den Lenkern…..
Das Lemförder so oft empfohlen wird kommt halt nicht von ungefähr
Wie das Mastersport-Set eingebaut wurde weiß ich nicht. Bzw. zumindest die unteren QL wurden im eingefederten Zustand festgeschraubt. Die oberen werde ich ja direkt sehen, wenn ich die Klemmschraube rausnehme.
Wie gesagt, ich fahre auch schon Jahrelang und viele Kilometer mit günstigen Marken. Einbaufehler finde ich daher gar nicht so abwegig. Als ich die unteren Querlenker nochmal gewechselt habe merkte ich selbst, dass es die Möglichkeit gibt je nach Einbaulage die Schraube in die Buchse reinzuwürgen oder sie einfach ohne großen Widerstand durchzuschieben.
@real_Base Die Idee ist nicht so abwegig. Ich habe bei Youtube schon genau solche Videos gefunden, wo man die defekte Abtriebswelle mit finden konnte.
Zitat:
@MTC87 schrieb am 17. August 2021 um 23:06:28 Uhr:
Wie gesagt, ich fahre auch schon Jahrelang und viele Kilometer mit günstigen Marken. Einbaufehler finde ich daher gar nicht so abwegig.
Also sorry aber komm schon. Es gibt so unendlich viele Berichte über Billigprodukte, vor allem bei Achsteilen, Reifen und Lagern. Stichwort, wer billig kauft kauft zwei mal. Und ja es mag ja sein dass du bisher glück hattest. Aber ich hatte schon oft Probleme im Bekanntenkreis weil die sich dachten bei den Bremsen durch die von Ridex 15€ pro Scheibe zu sparen. Dafür haste dann quietschen und extrem schnellen Hitzeverschleiß und frühzeitige Defekte oder sogar Teile, die direkt schon nicht funktionieren. Und mal ganz ehrlich, es gibt Teile da kann man mal billig kaufen. Aber Querlenker? Was ist wenn ne Buchse rausfliegt? Was ist wenn einer bricht weil bescheiden gefertigt? Das sind so Aussagen die finde ich komplett fehl am Platz wenn es um Diskussionen geht über eine Vibration beim Fahren, die höchstwahrscheinlich von Sicherheitsrelevanten Teilen kommt. Da kann man nicht sagen "ich kauf immer billig, wird schon klappen und das wird sicher nicht das Problem sein"
Die Diskussion ist wahrscheinlich so alt wie Auto-Foren selbst. Fakt ist, niemand meldet sich im Forum an und schreibt, dass er mit seinen Teilen keine Probleme hat. Entsprechend entsteht die Interpretation, dass günstige Teile schlecht sind.
Dabei streite ich nicht ab, dass billige Noname-Teile ohne Aufdruck sogar gefährlich sind. Davon gehe ich sogar ich aus!
Da ich aber meine Teile bei großen Händlern wie KFZ-Teile24, ATP-Autoteile, Stahlgruber, Matthies und PV-Automotive etc. beziehe, vertraue ich auf die Qualität und Originalität der dort gekauften Ware. Die können es sich schließlich nicht leisten Müll zu verkaufen.
Die was-wäre-wenn-Diskussion kann man genauso bei hochwertigen Markenprodukten anwenden. Hier ließt man ja, dass man z.B. mit Meyle HD Probleme hatte. Hatte ich sogar selbst einmal (Luftblase in der QL-Buchse beim Ford Escort). Dabei ist mir tatsächlich die Metallhülse rausgerissen und das Rad hatte 2 Zentimeter-Spiel bekommen. Meyle hat mir sogar die neue Spurvermessung im Anschluss bezahlt.
Von einem dieser Händler kam der Spurstangenkopf, der fast von der Spurstange gerissen ist. Auch kam von selben Händler 2 Luftmengenmesser und 1 Viskolüfter die unbrauchbar waren (die Viskokupplung hat nicht getrennt, so dass die Flügel des Lüfters brachen und durch den Kühler gestoppt wurden und ich das Fahrzeug trailern musste). Ich für meinen Teil habe genug von Billigteilen. Ich habe auch Sensoren von anderen Händlern gekauft. Matthies habe ich hier vor Ort, da kann man kaufen und bekommt auch gesagt, welche Qualität man kaufen sollte.
Zitat:
@MTC87 schrieb am 19. August 2021 um 10:35:06 Uhr:
Da ich aber meine Teile bei großen Händlern wie KFZ-Teile24, ATP-Autoteile, Stahlgruber, Matthies und PV-Automotive etc. beziehe, vertraue ich auf die Qualität und Originalität der dort gekauften Ware. Die können es sich schließlich nicht leisten Müll zu verkaufen.
Doch leider schon. Man kann auch bei kFZ-Teile24, autodoc, etc schlechte Teile beziehen. Hab ich alles schon erlebt. Siehe Ridex oder sonstige unbekannte Marken die man überall bei großen Teileverkäufern kaufen kann. Da gibts auch großflächig diskutierte Probleme was die Qualität angeht. Deshalb kaufe ich auch bei diesen Händlern immer Markenware, also Lemförder, ATE, Brembo, Vaico, Mahle und so weiter. Aber gut, jeder wie er will
Also billig Lenker sind ein absolutes nogo.
Die halten nie lange!
An die Antriebswelle hätte ich auch nachdem ich dein eingangspost gelesen habe auch getippt.
Ich weiß nicht ob du markenprodukte verwendet hast bei den Gelenken an der Antriebswelle aber da ja die vibration besser geworden ist mit den Tausch der Gelenke tippe ich immer noch auf die antriebswellengelenke wenn kein markenprodukte eingebaut.
So, neue Erkenntnisse für euch (und mich):
Alle Lenker zurückgebaut und die alten wieder drin und tada: Die Vibration bzw Lenkraddlattern ist immernoch da
Aber bei den Probefahrten viel mir nun etwas neues auf:
Anders als üblich habe ich ihn diesmal auf der Landstraße immer wieder zwischen 60 und 140 hochbeschleunigt und runtergebremst. Beim Bremsen wurde das Flattern mit jeder Bremsung immer schlimmer, insbesondere wenn ich die Bremse nur leicht betätigt habe! Vorher hatte er auch Vibrationen beim Bremsen, aber eben genauso intensiv wie bei normaler Fahrt.
Bei der Sache wusste ich sofort: Bremse
Blick auf die Bremsscheiben: Rechts, alles ok. Links, Außenrand blank und ok, Innenseite nicht blank, bisschen Belag auf der Bremsscheibe. Der Unterschied ist nicht groß, aber nun zu erkennen.
Ich baue nachher mal die Bremse auseinander und schicke auch mal Bilder.
Klar ist auf jeden Fall, Bremscheibe nun defekt und wellig. Ich denke mal sie Sattelführung ist nicht mehr richtig gangbar.