Leistungsmessung - die Werte sind da! Enttäuschung
Hallo zusammen,
gestern war beim "kleiner" nun auf dem Prüfstand bei Evotech.
Wie vermutet hat er nicht die "prospektierte" Leistung.
Protokoll als Bild --> siehe Anhang
Hier nun die Werte:
Norm-Leistung 117,5 kW 159,8 PS (nach EWG)
Motorleistung 119,0 kW 161,8 PS
Radleistung 105,0 kW 142,8 PS
Schleppleistung 14,0 kW 19,0 PS
Maximale Leistung bei 123 km/h bzw. 3570 U/min
Drehmoment 353 Nm
Max. Drehmoment bei 101 km/h bzw. 2930 U/min.
Luftdruck 994 mbar
Lufttemperatur 14 °C
Was meint Ihr dazu?
Habe das Protokoll mal an den Händler gesandt – bin auf die Rückmeldung von Ford gespannt!
Beste Antwort im Thema
Das Diagramm lässt mich ein wenig stutzen:
Es fehlt der Korrekturfaktor (der sich aber leicht aus Luftdruck und Temperatur berechnen lässt).
Es ist für mich unverständlich warum nach EWG 80/1269 und nicht nach DIN70020 korrigiert wurde. Egal auch die Korrektur nach EWG80/1269 ist falsch (wenn 994hPa und 14°C stimmen sollten). Am MAHA LPS3000 kann man das wunderbar einstellen... Bedienerfehler.
Am 19.11. war der Luftdruck in Ludwigsburg um 18:00Uhr 1020hPa! Die Werkstatt hat bestimmt keine Druckdifferenz von 26hPa...
Die Schleppleistung von 14kW ist sehr wenig - welche Reifen moniert? Luftdruck falsch? Bei mehr Schleppleistung (die auch mal bei über 20kW liegen kann) wäre nämlich die Motorleistung an der Kupplung höher 😉
Wurden 2 Messungen innerhalb von 10min durchgeführt? Die Fahrzeugkonditionierung ist nicht dokumentiert - warm oder kalt? Öltemperatur? Wozu gibt es eigentlich nen Diagnosestecker???
Alles in allem nicht sehr vertrauenserweckend - wollen die dir ein Chiptuning verkaufen 😉
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich eine Leistungsmessung immer so manipulieren lässt (ob gewollt oder nicht durch Nichteinhaltung von Rahmenbedingungen und Herstellervorgaben sowohl von Prüfstand als auch Fahrzeug), dass das gewünschte Ergebnis rauskommt.
Würde mich nicht wundern, wenn Ford in einer Vergleichsmessung 170PS erreicht.
Zufällig arbeite ich mit Motorsteuergeräten von Ford in der Entwicklung und kenne sowohl die Parameter als auch die Softwarestrategien vieler Motoren - eine Leistungsbeschränkung durch Laufleistung ist mir noch nie untergekommen bei Ford.
95 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Norbert-TDCi
Da muss ich an die WRC denken, wenn die dort fahren wo die Luft dünn wird (weiß aus dem Kopf nicht welche Rallye) dann fehlen von den (lt. Reglement 😉 ) 300PS plötzlich 50PS oder mehr ................
genau... es gibt ein rennen auf den mount peak in den usa. dort ist walter röhrl mit ur-quattro und 600 ps gestartet und hatte oben (2100m höhe) "nur" noch 510ps.
Zitat:
Original geschrieben von holgerr1
@XLTRanger.Wenn nach EWG gemessen wird, wird also alles mögliche korrigiert, oder?
Anders gefragt. Wenn ich eine Leistungsmessung mit 14 °C und eine mit 21°C habe, dann müsste das bei EWG berücksichtigt sein, oder?
Im Grunde ja, aber es ist eben kein reiner Automatismus. Derjenige, der die Leistungsmessung durchführt, hat da einen gewissen Einfluß.
Zitat:
Original geschrieben von alpemmondi
genau... es gibt ein rennen auf den mount peak in den usa. dort ist walter röhrl mit ur-quattro und 600 ps gestartet und hatte oben (2100m höhe) "nur" noch 510ps.Zitat:
Original geschrieben von Norbert-TDCi
Da muss ich an die WRC denken, wenn die dort fahren wo die Luft dünn wird (weiß aus dem Kopf nicht welche Rallye) dann fehlen von den (lt. Reglement 😉 ) 300PS plötzlich 50PS oder mehr ................
Jetzt weißt Du, wofür Tieferlegungssätze gut sind, bringt immerhin 0.02 Höhenmeter 😉
Das wär' ja ne super Möglichkeit, in der Formel 1 die Leistung der Motoren aneinander anzupassen :-)
Dann fahren die Ferraris durch die Gegend wie Country-Golfs :-)
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Zitat:
Original geschrieben von alpemmondi
genau... es gibt ein rennen auf den mount peak in den usa. dort ist walter röhrl mit ur-quattro und 600 ps gestartet und hatte oben (2100m höhe) "nur" noch 510ps.Zitat:
Original geschrieben von Norbert-TDCi
Da muss ich an die WRC denken, wenn die dort fahren wo die Luft dünn wird (weiß aus dem Kopf nicht welche Rallye) dann fehlen von den (lt. Reglement 😉 ) 300PS plötzlich 50PS oder mehr ................
Wenn du schon diese Info bringst, dann bitte annähernd richtig.
Das Rennen geht auf den Pikes Peak, Colorado und der ist 4300m hoch. Bin selbst mit einem alten 7,5 Liter (Hubraum! nicht Verbrauch) Ford Thunderbird raufgefahren. Oben ging dem Motor schon ziemlich die Puste aus (mir übrigens auch), die Standgasregelung hat auch praktisch nicht mehr funktioniert.
Genug des Off-Topic Geschwätzes
LG
Maertl
Ich rede nicht von einem Bergrennen sondern von der WRC.
Habe es auch gefunden:
Bei der Rallye Mexico geht es hoch bis auf über 2500m und es kostet ca.30% Motorleistung.
Schwer vorstellbar aber ist so 😉
Zitat:
Die Topographie der Wertungsprüfungen wirkt sich auch auf die Reifen aus, wie Michelin Rallye-Chef Aimé Chatard betont: "Die außergewöhnliche Höhenlage kostet rund 30 Prozent Motorleistung. Damit stehen auch die Reifen unter völlig anderen Belastungen. Da wir nicht außerhalb Europas testen dürfen, mussten wir uns bei der Entwicklung der Mexiko-Reifen weit gehend auf unsere Erfahrung verlassen.
Zitat:
Original geschrieben von Norbert-TDCi
Habe es auch gefunden:
Bei der Rallye Mexico geht es hoch bis auf über 2500m und es kostet ca.30% Motorleistung.
Schwer vorstellbar aber ist so 😉
Als ganz grobe Daumenregel unter Ingenieuren spricht man von etwa 10% Leistungsverlust je 1000 Höhenmeter. Kann aber variieren (Turbomotoren können das ggf. etwas besser kompensieren).
Aber auch bei Dir zu Hause vor der Haustür macht es schon einen Unterschied, wenn der Wetterfrosch Dir ein schickes Azorenhoch vorbeischickt. Für den Popometer ist das kaum spürbar (evtl. für jemanden, der permanent Vmax Messungen fährt...), für Leistungsprüfstände aber schon, daher müssen die Meßwerte korrigiert werden. "Geschickte" Tuner verstehen es, Dir zu suggerieren, daß Dein Motor eh' etwas schwach auf der Brust ist. Läßt auch hinterher die Nachmessung viel besser dastehen 😉
Zitat:
Original geschrieben von XLTRanger
Im Grunde ja, aber es ist eben kein reiner Automatismus. Derjenige, der die Leistungsmessung durchführt, hat da einen gewissen Einfluß.Zitat:
Original geschrieben von holgerr1
@XLTRanger.Wenn nach EWG gemessen wird, wird also alles mögliche korrigiert, oder?
Anders gefragt. Wenn ich eine Leistungsmessung mit 14 °C und eine mit 21°C habe, dann müsste das bei EWG berücksichtigt sein, oder?
Die meisten Prüfstände (mit zugehöriger Software) erledigen die Korrektur automatisch - so auch der MAHA LPS 3000. Man kann es natürlich auch etwas manipulieren (z.B. den falschen Motor vorgeben - Benziner statt Diesel - LLK oder den Motorfaktor fm manipulieren).
Dieser Prüfstand kann übrigens optional auch an die OBD-Schnittstelle angeschlossen werden und übernimmt dann auch die (vorsicht OBD die sind z.T. korrigiert) Werte des Motorsteuergerätes für Öltemperatur, IAT usw...
EWG 80/1269 Normbedingungen der angesaugten Luft: Temperatur 25°C und 990hPa Luftdruck
Korrektur (Turbodieselmotoren ohne Wasser-LLK):
Pmotor=Pmax*((990hPa/pluft_ist)^0,7)*((T(in Kelvin)/298K)^1,5)^fm
Motorfaktor fm=0,3 (Standardwert - kann aber auch mit spezifischen Kraftstoffverbrauch und Ansuagdruckverhalten berechnet werden und weicht z.T. erheblich ab.)
DIN70020 Normbedingungen der angesaugten Luft: Temp 20°C und 1013hPa Luftdruck
Korrektur: Pmotor=Pmax*(1013hPa/pluft_ist)*Sqrt(T(in Kelvin)/293K)
Es gibt auch Korrekturen für feuchte Luft, aber das geht meist zu weit.
Noch fragen, warum jeder was anderes rausbekommt?
Im übrigen kann der Hersteller die Motorleistung präziser bestimmen, da er alle Parameter kennt!!!
Zitat:
Original geschrieben von holgerr1
Danke an alle für die Posts@Astra GSi '83:
Die Reifen waren mit 2,4 bar gefüllt. Winterreifen Michelin 215/55R16.
Ob 2 Messungen durchgeführt wurden kann ich nicht sagen.
Das Auto war "richtig" gut warmgefahren.Das Auto ist gerade nochmal auf einem Prüfstand - bin mal gespannt was rauskommt und melde mich dann.
Also ich würde mal behaupten, dass 2,4 bar zu wenig ist. Habe die gleiche Dimension Winterreifen und einen Luftdruck von 2.8 vorne und 2.6 hinten
Zitat:
Original geschrieben von maertl
Wenn du schon diese Info bringst, dann bitte annähernd richtig.Zitat:
Original geschrieben von alpemmondi
genau... es gibt ein rennen auf den mount peak in den usa. dort ist walter röhrl mit ur-quattro und 600 ps gestartet und hatte oben (2100m höhe) "nur" noch 510ps.
Das Rennen geht auf den Pikes Peak, Colorado und der ist 4300m hoch. Bin selbst mit einem alten 7,5 Liter (Hubraum! nicht Verbrauch) Ford Thunderbird raufgefahren. Oben ging dem Motor schon ziemlich die Puste aus (mir übrigens auch), die Standgasregelung hat auch praktisch nicht mehr funktioniert.Genug des Off-Topic Geschwätzes
LG
Maertl
ja ok nicht mount peak sondern pikes peak aber wenn wir schon soooo genau werden dann sind es auch nicht 4300m sondern 4.302 m (14.115 Fuß) ;-)
Achja das ist der rekord halter aus japan.
Den Suzuki Escudo Pikes Peak bin ich auf der Strecke sogar schon gefahren ...................... Gran Tourismo auf der PS2 😁
Und laut deren Karte sind es 5 Fuss weniger 😛
Zitat:
Original geschrieben von Norbert-TDCi
Den Suzuki Escudo Pikes Peak bin ich auf der Strecke sogar schon gefahren ...................... Gran Tourismo auf der PS2 😁
Und laut deren Karte sind es 5 Fuss weniger 😛
ok wollen wir mal nicht soooo kleinlich sein. mir ist aber aufgefallen, dass der start ja schon auf 9402 fuss (2865m) ist. also nur knapp 1500 höhenmeter. also werden die fahrzeuge ja mindestens auf die 2865m eingestellt.
Es ist zwar reichlich Offtopic aber ich denke nicht das da irgendjemand etwas einstellt. Zumindest nicht bei EInspitzsystemen. Warum auch. Die Anlage regelt das ja selbst.
Ledigliech Vergaser sollte man anpassen.
So! Die offizielle Aussage seitens Ford zur zweiten Leistungsmessung liegt vor:
„Liegt innerhalb der Toleranz. Wir können daher nichts tun!“
Damit hatte ich irgendwie ja fast schon gerechnet (wobei das bei den paar PS, die nun fehlen auch verständlich ist).