Leerweg Bremspedal nach Spurstangenkopfwechsel zu groß

VW Käfer 1200

Hallo zusammen!
Nach längerer Schrauber-abstinenz standen bei mir wieder einige Wartungsarbeiten an, darunter auch die Spurstangenköpfe und ein Radlager zu tauschen. Dies verlief soweit schon mal problematisch, da ich erst zwei falsche Spurstangenköpfe bekam, einmal Rechts- anstatt Linksgewinde und einmal der Konus zu groß (Spurstangenkopf Fahrerseite direkt am Rad) und ich dann ein Teil mit der Bezeichnung "bis Bj.68" eingebaut habe, was aber einwandfrei gepasst hat (dachte bzw. denke ich zumindest immer noch). Das Radlager einzubauen war augenscheinlich auch kein Problem. Anschließend habe ich noch die Bremsbacken hinten nachgestellt.
Nun stehe ich aber vor einem Rätsel, denn bei der ersten Probefahrt ließ sich das Bremspedal während der Fahrt beim ersten Bremsen bis zum Boden durchdrücken, ich musste einmal pumpen bis eine Bremswirkung eintrat, dann war diese aber einwandfrei. Auch im Stand änderte sich am Bremsdruck nichts, d.h. er blieb auch nach längerem Stillstand konstant. Bremsflüssigkeit ging keine verloren, auch der Sattel ist erst ein Jahr alt und an der Bremse direkt wurde nicht verändert. Ich tippte zunächst auf ein zu großes radlagerspiel => nachgestellt => keinerlei Auswirkungen
Bremsbacken nochmals nachgestellt => nichts. Ich bin aber eigentlich immer noch der Ansicht, dass es ein mechanisches Problem an der Vorderbremse ist, dass die Bremsscheibe irgendwie schlägt oder ähnliches, ich komm bloß nicht drauf. Soll ich das Radlager nochmal rauskloppen? Oder kanns irgendwie an einer grob verstellten Spur liegen dass das mit dem Bremsen nicht klappt. Momentan bin ich mit meinem Latein am Ende, es kann aber so nichts großartiges sein, da bis zum Austausch der besagten Teile alles gut funktioniert hat und auch am Bremssattel keine rohe Gewalt angewendet wurde. Deswegen wende ich mich mal wieder ans Forum und hoffe auf ein paar Ratschläge.
Vielen Dank und Gruß
Alex

17 Antworten

Du hast doch bestimmt zum Ausbau der Scheibe die Br.-sattelzylinder mit oder ohne Bremsbeläge zurückgedrückt?
Der Sattel musste ja ab.
Da liegt der "Fehler". Beim ersten Bremsen geht das Pedal bis in den Keller. Normal.
Bei Seitenschlag der Scheibe( warum auch immer jetzt) müsstest du das immer, mehr oder weniger tief treten.

Moin,

das mit dem Bremspedaldruck hat flat ja schon sehr gut erklärt. Den Rest der Fragestellung verstehe ich nicht wirklich.
Bremst er denn nun einwandfrei oder nicht? Hat die Scheibe einen Seitenschlag oder sitzt das Lager nicht richtig oder ist das nur eine Vermutung? Stimmt die Spur? Der Reihe nach:

Spur: Steht das Lenkrad bei Geradeausfahrt mittig, zieht der Wagen beim Loslassen des Lenkrades nach links oder rechts?
Erfahrungsgemäß stimmt nach Wechsel der Spurstangenköpfe die Spur nicht mehr, selbst wenn man beim Ausbau die Zahl der Gewindegänge mitgezählt hat und die neuen analog wieder einbaut.
Also würde ich vermessen und einstellen (lassen), sonst rubbelt es Dir die Reifen weg.

Radlager: Rauskloppen und wieder einbauen ist nicht, nach dem Rauskloppen sind die Lagerschalen gestaucht und nicht mehr zu gebrauchen. Radlager werden so eingestellt, dass sich die Druckscheibe (die Scheibe hinter der Mutter) noch mit einem Schraubendreher "leicht schmatzend" per Fingerdruck bewegen lässt. Aber nur mit den Fingern drücken, nicht hebeln oder den Dreher verkanten. Ein zu stramm eingestelltes Lager ist in kurzer Zeit Schrott.

Bremsscheibe: Einen Seitenschlag der Scheibe erkennt man, wenn das Bremspedal beim leichten Anbremsen pulsiert.
Tut es das?

Trommelbremse hinten: Auch die nicht zu stramm einstellen, es darf bei gelöster Bremse beim Durchdrehen nichts schleifen. Sonst erhitzen sich die Trommeln und die Karre bleibt auch ohne Dein Zutun stehen, hatte ich auch schon.

So, mehr fällt mir im Moment nicht ein.
Ach doch, lass das Alkaloid aus Deinem Namen bei sicherheitsrelevanten Tätigkeiten besser weg.😉

Gruß

Frank

Ähm, dass der Bremsdruck nach dem zurückdrücken der Beläge erst wieder aufgebaut werden muss wusste ich. Ich hab mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Das Bremspedal lässt sich beim fahren bei der ersten Betätigung immer bis nach unten durchdrücken, heißt bremswirkung gering. beim zweiten druck passt die bremswirkung, fährt man dann wieder so ca. 1km ist das Problem wieder dasselbe. Grundsätzlich wollte ich wissen ob die Spureinstellung bzw. Radlagereinstellung Auswirkungen auf die Bremsleistung haben kann oder eben ein Schlag an der Bremsscheibe. Ob das Pedal pulsiert werde ich überprüfen. Ansonsten kann ich die Fehlerquelle nicht ausmachen. Flats Vermutung klingt aber recht realistisch, da es ein andauerndes Problem ist. Dann würden ja die Bremsbeläge permanent zu weit weggedrückt. Muss wohl die Scheibe nochmal runter...
Danke soweit mal, vielleicht fällt ja sonst noch jemandem was ein.
Gruß
Alex

Datt sieht doch gaaanz anneers aus.
So, also wenn du die nur die Radlager gemacht hast, musst du schon deutlich Spiel haben, um die Bremsklötze jedesmal zurückzuwerfen. Abmachen, nachgucken nützt nichts - ausser du hast die Bremsscheibe irgendwie verzogen, dann eh' neu - nur einstellen.
Mutter anziehen bis das Lager schwer geht, das ist wichtig für den einwandfreien Sitz und Zentrierung, dann lösen bis ein Spiel da ist. Wird ja oben gut beschrieben.

Es kann natürlich sein dass du die Lageraussenringe nicht ganz bis Anschlag eingeschlagen hast. Dann haste dann etwas später deutlich mehr Spiel, weil sich die gesetzt haben.

In ganz seltenen Fällen läuft die Scheibe nicht parallel zum Sattel = Dreck unter den Schraubenlöchern der Sattelfläche. Oder lockere Schrauben.

Spürt man ein Rubbeln im Pedal wegen der gesamten o.g. Geschichte müsste man schon beim Fahren was merken. Der Wagen wandert nach R oder L durch das viel zu grosse Spiel.

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Hallo,ich denke es ist immer schlecht die Radlager rein zu -KLOPPEN-Radlager sollte man einpressen.
Mfg Arno

Die Lager werden nicht gepresst sondern locker mit Fett eingesetzt und dann mittels der Mutter auf die richtige Spannung eingestellt (Meßuhr-Spiel ),was du meinst sind die Lagerschalen in denen die Lager laufen.

Vari-Mann

Auch die Aussenlagerringe kann man einschlagen, nur mit einem weicheren Material als es  die Lager selbst sind. Ein Aludorn oder Hartholzklotz  z.B.. Da verzieht sich nichts, ist bei SKF u.s.w. auch als Lagerbehandlung angegeben und ist gängige Praxis.
Wer stumpf mit dem Hammer draufhaut, darf sich nicht wundern wenn was abplatzt.

Moin Alex,

nach Deinem zweiten Beitrag verstehe sogar ich Dein Problem.😉

Zur Deiner Frage: Die Spur- bzw. Radlagereinstellung beeinflusst grundsätzlich nicht die Bremsleistung, auch ein Schlag der Scheibe hat keine Auswirkung auf die Leistung. Bei falscher Spur läuft die Karre allenfalls seitlich weg.

Das geschilderte Problem lässt, falls keine Luft im System ist, eher auf eine defekte Manschette im Hauptbremszylinder schließen. Check das mal. Es ist gut möglich, dass Du nach der Reparatur durch das "Bodenblechtreten" einer ohnehin schon altersschwachen Manschette den Rest gegeben hast.

Gruß

Frank

Hmm, also den Hauptbremszylinder würde ich jetzt selber nicht zwangsläufig vermuten, da dieser erst im Sommer 2007 getauscht wurde, ebenso wurden damals die Bremssättel, Scheiben, Trommeln, Bremsbacken und Radbremszylinder erneuert sowie die Bremsflüssigkeit gewechselt. Möglich ist natürlich dass der Hauptbremszylinder was abhat, war ein Repro und kein Original aber etwas länger als 1 Jahr sollten die dennoch halten denke ich. Planmäßig werde ich wohl nochmal den Bremssattel abmachen und schauen ob sich unter den Schrauben Dreck verbirgt, dass Radlager nochmal wie vorgeschlagen einstellen und dann mal den bremssattel vorne entlüften. der hing nämlich ein paar tage lose rum, da ich nach der demontage (und zerstörung) des alten Spurstangenkopfes feststellen musste, dass der neue auch nicht passt 😉 und ich den wagen dann bis zum erhalt des benötigten ersatzteils aufgebockt in der werkstatt stehen hatte.
Wenn ich das richtig verstanden habe kann ich die Spurstange als Ursache für die schlechte Bremswirkung aber ausschließen, was schon mal gut ist.
Danke euch allen zunächst mal, werd mal schauen ob ich das Problem irgendwie in den Griff bekomme, wollte samstag eigentlich nach nabburg zum Käfertreffen.
VLG
Alex

So ich habe jetzt nochmal hand angelegt und kann jetzt nochmal weiter ausholen. Das Problem besteht lediglich wenn der wagen auf seinen Rädern steht und die Vorderachse bewegt wird. Heißt solange der wagen vorne aufgebockt ist, ändert sich nicht, auch wenn die räder bewegt werden und gelenkt wird. Beim Fahren passt der Bremsdruckpunkt solange ich geradeaus fahren, erst beim Kurvenfahren (bzw. danach) lässt sich das Bremspedal nahezu bis zum Boden durchdrücken. Die Bremswirkung vorne ist hierbei gleich null, wenn ich stark aufs pedal drücke blockieren die Hinterräder. Festgestellt habe ich auch dass er in irgendeiner weise daran liegen muss, dass die Bremsscheibe die bremsbeläge des sattels zu weit zurückdrückt, also irgendwo spiel vorhanden ist. Das Bremspedal pulsiert auch leicht. (brems-)Flüssigkeitsverlust ist keiner festzustellen.
In wie weit kann denn das Spiel am Radlager und am Achsschenkel Einfluss auf die Bremsleistung nehmen? Bin recht planlos, möchte aber nochmal die Radlager strammer stellen. Alternativ fällt mir grad nix ein...
Vielleicht hat von euch noch jemand eine Idee?
Gruß und danke
Alex

Das einzige was mir jetzt noch dazu einfällt ist das die Spur nicht stimmt. Du hast keine Vorspur sondern Nachspur. Die Räder laufen gegen das äussere Lager und erweitern dir immer das Spiel. Bei Vorspur(vorn enger als hinten an den Vorderrädern) läuft das Rad gegen den Inneren Bund am Achsschenkel und zentriert sich auch immer. 
Komplizierter: der Spurdiiferenzwinkel stimmt nicht. Müsste man an den Reifen sehen bzw. dauerndes Quietschen in Kurven.
Ausserdem weiss keiner hier wie dein Radlagerspiel ist.
I.O. sagst du?  Sonst stell es doch strammer. Nur zu stramm frisst es die Lager, aber mindestens den Simmerring.
Pack den Reifen oben und unten an und wackle daran. Ein gutes Spiel merkt man durch leichtes kippeln, ein grosses mit klack,klack.

Hmm, über die Radlager mache ich mich jetzt dann mal, aber subjektiv hätte ich gesagt dass das passt, werds aber nochmal überprüfen. Dass die Spur nicht stimmt halte ich für nicht unwahrscheinlich, da ich ja den spurstangenkopf getauscht habe. also werd ich jetzt nochmal die Radlager überprüfen und dann die anderen Spurstangenköpfe tauschen und anschließend zur Achsvermessung mit dem Ding 🙂
Ich hoffe mal dass ich dann wieder ruhigen Gewissens unterwegs sein kann mit meinem kleinen!
Danke nochmal
Alex

Hallo nochmal!
Also, mittwoch war nochmal großes Schrauben angesagt und ich konnte feststellen, dass wir beim Ausbau des einen Spurstangenkopfes die Spurstangen verbogen hatten (mangels speziellem Spurstangenkopfabziehers und eines absolut festgegammelten Spurstangenkopfes haben wir den Kopf mit einem Brecheisen rausgehebelt, tja). Also habe ich am Mittwoch die drei verbleibenden Spurstangenköpfe ausgebaut, und ich auch noch gleich 2 neue Spurstangen bestellt. Interessanterweise sind bei meinem 83er Mexicaner an den Achsschenkeln an den Rädern Spurstangenköpfe mit kleinem Konus verbaut, die eigentlich nur bis Bj. 1968 drin sein sollten, gibts hierfür irgendeine erklärung?
Innen am lenkgetriebe sind welche mit großem Konus dringewesen, warum auch immmer... Auf jeden Fall hoffe ich jetzt, wenn die neue Spurstange drin is und die Spur ordentlich eingestellt wurde, sich das Problem mit der Bremse erübrigt hat. Radlagerspiel werde ich dann auch nochmal kontrollieren und einstellen.

@flat: Ich glaube dass du mit deinem Tip mit der Spur dann schon richtig gelegen hast, die Spurstange hatte schon nen schönen kleinen Bogen, zum glück is sie nicht abgebrochen. Ansonsten habe ich draus mal wieder gelernt, Spurstangenköpfe sollte man wohl nicht ohne passenden Abzieher demontieren. Aber aufgrund des doch sehr angegammelten Zustandes der Spurstangen ist ein Tausch wohl sowieso keine schlechte Idee.
Ich hoffe mal dass das alles soweit in Ordnung geht 🙂

Gruß
Alex

Zitat:

Original geschrieben von kurdt-cocaine



. Interessanterweise sind bei meinem 83er Mexicaner an den Achsschenkeln an den Rädern Spurstangenköpfe mit kleinem Konus verbaut, die eigentlich nur bis Bj. 1968 drin sein sollten, gibts hierfür irgendeine erklärung?

Ich denke das dein Mex wie alle anderen Serienmäßig nur Trommelbremse hatte und die Scheiben mit Achsschenkeln von 68 umgerüstet wurde .Beim Automatic gabs die ja zu der Zeit schon.

Vari-Mann

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