LED oder doch Halogenlicht ?
Hallo,
kann man heute noch einen BMW mit Halogenlicht kaufen oder ist LED nun Pflicht?
Was taugt das aktuelle Halogen?
Wie ausgereift und haltbar ist das angebotene LED-Licht? Vor allem, wenn man vor hat das Auto ca. 6 Jahre zu fahren.
Was meint ihr zu dem Thema?
Danke schon mal,
Gruß Tom
Beste Antwort im Thema
Der Vergleich Halogenlicht gegen Leuchtdiodenlicht (oder auch Xenonlicht) ist wie Petroleumlampe gegen Baustellenlampe. An der Beleuchtung würde ich nicht sparen, Halogenleuchten als Abblendlicht sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
103 Antworten
Ich hatte 8 Jahre adaptives Bi Xenon im E90 und nun normales LED im neuen 1er. Ich sage nur da liegen Welten zwischen , gegen LED ist Xenon ne Petroleumlampe ... Ich fahre jede Nacht 1 Stunde AB und Landstrasse.
Zitat:
@Rambello schrieb am 21. Juni 2015 um 07:08:54 Uhr:
Eben, weil sich die Augen anpassen 😁Mensch kommt ja auch im täglichen Leben ganz gut zurecht, obwohl da die Lux z.B.von
Büro = 500 Lux ... Tageslicht bewölkt = 1500 Lux ... bis freundlich =15000 Lux "dauernd" schwanken.
Faktor 1:30 !Und da soll sich Faktor 1:2 Halogen zu Xenon so gewaltig auswirken ?
"Doofe" Meßwerte sind das Eine, die Anpassungsfähigkeit der Augen das Andere !
Das hat mit Anpassungsfähigkeit eigentlich gar nicht so viel zu tun.
Im täglichen Leben sieht man doch wunderbar, dass man Gegenstände bei hellem Licht besser und vor allem schneller erfassen kann. Oder zündest du eine Kerze an, wenn du einen kleinen Gegenstand auf dem Teppich suchst, der dir abhanden gekommen ist? Wohl kaum, da wirst sogar du das hellste Licht verwenden, welches dir zur Verfügung steht.
Und in diesem Beispiel geht es noch nicht mal "um Leben und Tod", sondern nur darum einen Knopf zu finden.😉
Wird bei Kerzenlicht operiert?
Wenn man sich mit über 100km/h auf der Straße fortbewegt ist das nochmal etwas ganz anderes. Hier geht es im Zweifel wirklich um "Unfall oder kein Unfall". Und man erkennt Gegenstände, Tiere und Menschen einfach wesentlich früher bei hellem Licht, das ist doch keine Frage. Wie bereits erwähnt ist (nicht nur) bei nasser Fahrbahn ein riesen Unterschied erkennbar.
Adaptives Licht und Kurvenlicht tragen natürlichen einen Teil zur Sicherheit bei.
Eins will ich noch loswerden: Ich habe auch lange Zeit geglaubt, dass Halogen ja eh völlig ausreichend ist und Xenon mehr oder weniger nur der Optik dient. Aber diese Meinung habe ich schon längere Zeit geändert, Xenon erhöht die Sicherheit und die verbessert die Optik. Ich bin mittlerweile sogar schon soweit zu sagen, dass ich eigentlich gar kein Auto mehr ohne Xenon kaufen will.
Zitat:
@Jens Zerl schrieb am 21. Juni 2015 um 07:28:47 Uhr:
Also mich erfüllt es mit Unbehagen, dass Xenon nicht mehr verfügbar ist, da es keinerlei Langzeiterfahrung bzgl. LED gibt. Die theoretischen Haltbarkeitsangaben der Leuchtmittelindustrie kennen wir alle zur genüge - gleichzeitig wissen wir aber auch alle, dass die Praxis damit nur selten was zu tun hat. Was passiert also, wenn nach 4 Jahren eine LED defekt ist - was muss getauscht werden und was kostet das?
Diese Entwicklung konnte man schon länger anhand von Rückleuchten beobachten.
Auch Scheinwerfer mit defekten LEDs sieht man im Straßenbild immer häufiger.
Aufgrund der Modulbauweise muss dieser dann gewechselt werden, ansonsten gibt es keinen TÜV. Für die Hersteller eine feine Sache. Die Scheinwerfer sind günstiger in der Produktion und können den frühzeitigen Anwendern mit ordentlich Aufpreis verkauft werden. Zudem profitiert bei einem Defekt nicht mehr in erster Linie die Leuchtmittelindustrie davon.
Zitat:
@316limo schrieb am 21. Juni 2015 um 10:27:53 Uhr:
Ich hatte 8 Jahre adaptives Bi Xenon im E90 und nun normales LED im neuen 1er. Ich sage nur da liegen Welten zwischen , gegen LED ist Xenon ne Petroleumlampe ... Ich fahre jede Nacht 1 Stunde AB und Landstrasse.
Für einen ordentlichen Vergleich solltest du baugleiche Scheinwerfer nehmen.
Im F10 nehmen sich die unterschiedlichen Konzepte bzgl. Ausleuchtung nichts.
Jedoch haben die Xenons eine homogenere Ausleuchtung und sind nicht so fleckig.
Im Gegenzug verfügen die LEDs über eine höhere Farbtemperatur.
Dieser Umstand sollte aber auch nicht verwundern, schließlich wurden die Xenons im Laufe der Zeit sukzessive heruntergefahren.
Hier anliegend eine Beschreibung des adaptiven LED-Lichts im 4er.
Die Adaptivlösung im 3er dürfte identisch sein. Alleine für Fahr- und Fernlicht kommen pro Scheinwerfer fünf Lichtquellen zum Einsatz. Bei Xenon ist es hingegen nur eine.
Der Aufwand für LED ist also erheblich.
Quelle: http://www.al-lighting.com/de/beleuchtung/zeitstrahl/
(man muss auf das Jahr 2013 gehen)
Viele Grüße
Stefan
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Zitat:
@Kite Flyer schrieb am 21. Juni 2015 um 13:24:35 Uhr:
Die Adaptivlösung im 3er dürfte identisch sein. Alleine für Fahr- und Fernlicht kommen pro Scheinwerfer fünf Lichtquellen zum Einsatz. Bei Xenon ist es hingegen nur eine.Der Aufwand für LED ist also erheblich.
Die LED-Elemente sind auch notwendig um die gesamte Fahrbahn auszuleuchten, zudem ist die Ansteuerung der Lichtquellen simpel.
Jedoch lassen sich damit wesentlich mehr Lichtverteilungsszenarien abbilden, als mit einer einzelnen schwenkbaren Lichtquelle.
LED adaptiv ist Xenon adaptiv überlegen. Punkt.
Ob ersteres einem das Geld wert ist, stellt hingegen eine andere Frage dar.
Grüße
Stefan
Zitat:
@Kite Flyer schrieb am 21. Juni 2015 um 13:54:59 Uhr:
LED adaptiv ist Xenon adaptiv überlegen. Punkt.
Für mich als Kunden sind die Unterschiede entscheidend.
Da sich beide Systeme mit dem blendfreien Fernlichtassistenten derzeit nichts nehmen, sehe ich es anders.
Die Fage ist ob man wildes Schwenken von zwei großen Lichtquellen plus zwei sich bewegende Blenden für Fremdfahrzeuge haben möchte, oder vier kleine mechanisch weniger schwenkende Lampenträger mit zehn einzeln auf- und abdimmbaren Lichtquellen sowie zumindest gem. Beschreibung ohne Blenden.
Grüße
Stefan
Beide Systeme blenden den Gegenverkehr aus, weshalb sich mir diese Frage gar nicht stellt. Letztendlich kann aber jeder bestellen was er möchte, so lange es noch die Möglichkeit gibt.
Zitat:
@Street VI schrieb am 21. Juni 2015 um 11:01:25 Uhr:
Das hat mit Anpassungsfähigkeit eigentlich gar nicht so viel zu tun.
Im täglichen Leben sieht man doch wunderbar, dass man Gegenstände bei hellem Licht besser und vor allem schneller erfassen kann.
Das ist einfach falsch. Die Lichtmenge, die letztendlich auf die Netzhaut gelangt, wird sowieso durch die Öffnung der Pupillen geregelt und limitiert. D.h. von dem schönen vielen Xenonlicht nehmen die Pupillen soviel wieder weg, bis es ein erträgliches Maß erreicht und auf der Netzhaut ähnlich viel ankommt, wie bei Halogenlicht. Der Nachteil ist aber dummerweise, dass alles, was nicht im Lichtkegel liegt dann ebenfalls durch die geschlossene Pupille muss und dann nicht mehr so gut wahrgenommen wird. Hinzu kommt, dass Xenonlicht ansich schon sehr wenig Streulicht hat.
Wenn Du dir Straße mit einer Fahrradlampe ausleuchtest, nimmst Du auch außerhalb des Kegels noch Struktur wahr, weil die Pupillen offen sind. Wenn Du sie mit Xenonlicht ausleuchtest, siehst Du außerhalb des Kegels nur schwarz.
Zitat:
Wenn man sich mit über 100km/h auf der Straße fortbewegt ist das nochmal etwas ganz anderes. Hier geht es im Zweifel wirklich um "Unfall oder kein Unfall". Und man erkennt Gegenstände, Tiere und Menschen einfach wesentlich früher bei hellem Licht, das ist doch keine Frage.
Du erkennst sie aber schlechter als bei dunklem Licht, wenn sie außerhalb des Lichtkegels sind. 😉
Was da jetzt gerade sicherheitsrelevanter ist, hängt von der Situation ab.
Vieles ist -bei den Preisen- wieder reine Geschäftemacherei !
Ein riesiger Fehler wird meiner Ansicht nach immer gemacht, wenn "Fachleute" nur -wie allgemein üblich- "starre" Kamerabilder/Videos/Luxwerte vergleichen.
Das menschliche Auge ist dem nämlich nicht nur hoch, sondern haushoch überlegen !
Recherchiert man etwas im Internet, erkennt man langsam, wie kompliziert in Wirklichkeit alles ist .
Man spricht da von bis zu 32 Blendenstufen, also millionenfacher Anpassungsfähigkeit des Auges und, daß noch lange nicht alles von der Wissenschaft erforscht/verstanden ist...
Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet, will da auch nicht tiefer einsteigen, sage aber, daß ich sogar als Rentner mit "alten Augen ohne Fernbrille" mit meinem Halogenlicht zufrieden bin, gut zurecht komme.
Noch ein Aspekt: Wenn man glaubt etwas besser zu sehen, fährt man unbewusst oder bewusst vielleicht manchmal auch etwas schneller, wodurch der angebliche Sicherheitsgewinn sofort wieder egalisiert, oder sogar ins Gegeteil umgedreht wird ...
Was die meisten gar nicht berücksichtigen ist, dass das Xenonlicht im Laufe seines Lebens um ca. 50% an Leuchtkraft verliert. Das merkt man i.d.R. überhaupt nicht, eben weil sich das Auge anpasst.
Also ich verstehe Eure biologischen Erklärungen sehr wohl, trotzdem widerspreche ich der Aussage, dass man mit den Halogenfunzeln gleich gut oder besser sieht als mit Xenon oder LED. Ich bin jetzt 28 Jahre Halogen gefahren und habe nun seit Februar die Ehre (endlich) mit Xenon fahren zu dürfen. Ich hätte nie gedacht, dass der Unterschied so gravierend ist. Ich sehe mehr und besser. Definitiv. Und daher ists auch nicht so ermüdend. Und ich empfehle aus sicherheitstechnischen Gründen und auch dem Komfort wegen jedem Xenon oder LED. Klar, über die Preisgestaltung kann man diskutieren, aber es geht um die Sicherheit und, ja, auch um die Optik. Geschäftemacherei? Ja dann dürfts euch auch keine tollen Felgen oder M- Pakete antun... oder erst gar keinen überteuerten BMW... den streng gesehen ist der ganze Wagen Geschäftemacherei. Abschließend, ich fahr freiwillig kein Halogen mehr. Und mei, dann wechseln wir die Brenner halt mal aus, wenns nachlassen.
Zitat:
@318iKutscher schrieb am 22. Juni 2015 um 10:38:15 Uhr:
Also ich verstehe Eure biologischen Erklärungen sehr wohl,
Das ist vor allem eine optische Erklärung. Jeder, der sich mit Fotografie auskennt weiß, dass man durch Veränderung von Blende und Zeit (und Weißabgleich) die selben Bilder erhält, selbst bei extremem Helligkeitsunterschied.
Zitat:
trotzdem widerspreche ich der Aussage, dass man mit den Halogenfunzeln gleich gut oder besser sieht als mit Xenon oder LED. Ich bin jetzt 28 Jahre Halogen gefahren und habe nun seit Februar die Ehre (endlich) mit Xenon fahren zu dürfen. Ich hätte nie gedacht, dass der Unterschied so gravierend ist. Ich sehe mehr und besser. Definitiv.
Aber ein paar Argumente wären gut. Was heißt Du siehst mehr?
Nehmen wir an es ist ein Radfahrer, ein Fußgänger und ein anderes Auto auf der Straße: siehst Du dann mit Halogen eines dieser Objekte nicht oder wie muss ich mir das vorstellen?
Siehst Du mit Xenon weiter? Eher nicht, weil die Scheinwerfer gleich eingestellt werden (eher tiefer), bei Xenon das Streulicht aber geringer ist.
Siehst Du mit Xenon den Radfahrer besser, wenn er sich außerhalb des Scheinwerferkegels befindet oder mit Halogen (Stichwort Streulicht)?
Ich kann gut nachvollziehen, dass Dein Gehirn Dir sagt „wow, das licht ist aber schön hell“ und Xenon ist auch viel heller – das ist aber nicht gleichbedeutend mit besserem Sehen.
Zitat:
Und daher ists auch nicht so ermüdend. Und ich empfehle aus sicherheitstechnischen Gründen und auch dem Komfort wegen jedem Xenon oder LED. Klar, über die Preisgestaltung kann man diskutieren, aber es geht um die Sicherheit und, ja, auch um die Optik.
Man versucht alles mögliche um die Unfallzahlen zu senken. Wegen der angenommenen zusätzlichen Sicherheit hat man auch das Tagfahrlicht vorgeschrieben. Wenn Xenon so deutliche Sicherheitsvorteile hat: warum ist es dann nicht Pflicht?
PS: ich habe übrigen auch Xenon – bei den Vorgängerfahrzeugen immer wegen der Optik und den 4er gibt’s ja nur so...
Warum das nicht Pflicht ist? Ja das wüsste ich auch gerne.
Aber andererseits kann man sich das bei vielen Dingen fragen. Kurvenlicht zum Beispiel. In Tirol bei den ganzen Bergstrecken ist die Wirkung nicht zu unterschätzen.
Auch ich verstehe eure Punkte, auch wenn ich die nicht direkt entkräften kann wird es schwer für euch, mich von meinen Beobachtungen abzubringen.
Ich habe den Vergleich: Golf 6 mit Halogen und F30 mit Xenon. Und spätestens auf einer dunklen Landstraße ist der Unterschied einfach gewaltig.
Eurer Meinung nach könnte man ja tatsächlich bei Kerzenlicht operieren, das Auge passt sich ja wohl an.😉
Und das Dünklerwerden der Xenon im Laufe ihrer Lebenszeit merkt man nicht, weil es ein schleichender Prozess ist. Sobald man neue Brenner einbaut wird einem die bessere Helligkeit ganz bestimmt wieder auffallen, einfach weil es ein plötzlicher Wechsel ist.