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Thu Jul 10 12:19:11 CEST 2025    |    MOTOR-TALK    |    Kommentare (22)

In der exklusiven Welt der Supersportwagen gelten normalerweise andere Regeln als für normale Alltagsfahrzeuge: Drei- oder sogar nur zweistellige Kilometerstände sind auch nach einigen Jahren keine Seltenheit, die teuren Exoten verbringen den größten Teil ihres Lebens meistens in klimatisierten Garagen oder hochspezialisierten Werkstätten, um stets in Höchstform präsentiert werden zu können. Klar, wer teilweise siebenstellige Beträge für einen Sportwagen bezahlt, überlegt es sich zweimal, diesen für den Wocheneinkauf zu Edeka zu bewegen.

Genau das hatte ein Deutscher aber mit seinem Aston Martin Valkyrie vor - und musste sich prompt über einige Mängel ärgern, die man bei einem Neupreis von fast 3 Millionen Euro eher nicht erwarten würde. Schon bei Auslieferung des V12-Hybridsportlers fielen angeblich Beschädigungen an den Felgen auf. Bald darauf meldete sich im Cockpit des Aston Martin das Mäusekino - ein Ausfall des komplexen Hochvoltsystems war die Ursache. Bei den darauf folgenden Werkstattaufenthalten sei das Fahrzeug äußerlich sichtbar beschädigt worden. Mit seinem komplett carbonverkleidetem Unterboden und aufwändiger aktiver Aerodynamik ist der Valkyrie natürlich mit ganz besonderer Sorgfalt zu behandeln.

Danach bereitete der sogenannte ‘Rocket-Locker’ Probleme; ein System, welches ein Absinken der Fahrwerkshydraulik bei längerer Standzeit verhindern soll. Deswegen lag der Hochdrehzahlsportler teilweise auf den eigenen Rädern auf; ein Bild, welches man sonst nur von alten Mercedes mit defekter Luftfederung kennt und einem Hypercar natürlich nicht würdig ist.

Einzigartig für den Aston Martin Valkyrie ist eine weitere technische Lösung, die wegen des extrem lauten V12-Saugmotors nötig geworden war: Das bis zu 11.100 u/min drehende Aggregat produziert hinter den zwei Sitzen so viel Lärm, dass Fahrer und Beifahrer spezielle Kopfhörer tragen, die mit Außenmikrophonen kommunizieren. So soll sichergestellt werden, dass beispielsweise ein Rettungswagen auch bei Vollgas nicht überhört werden kann. Dieses System soll aber laut des Eigentümers nicht richtig funktionieren, sodass es bereits einmal zu einem Beinahe-Zusammenstoß mit einem Einsatzfahrzeug gekommen sei.

Nun hat der Kunde die Nase voll und möchte seinen Sportwagen zurückgeben. Aston Martin hält dagegen - die Mängel seien behoben worden oder vom Kunden selbst verursacht. Eine Rückgabe sei nur gegen eine Nutzungsgebühr von stattlichen 55.000 € hin zu nehmen - und die möchte wiederum der Käufer nicht zahlen.

Der Fall lag daraufhin dem Aachener Amtsgericht vor. Unklar ist allerdings, ob dieses überhaupt verantwortlich ist oder ob britisches Recht gilt.

Müsste sich der Kunde am Ende doch damit abfinden, dass Aston Martin den Wagen nicht zurücknimmt, dürfte sich der Verkauf immerhin einfach darstellen. Der Valkyrie war von Anfang an auf 150 Exemplare limitiert - mit der Konsequenz, dass eine Menge Sammler leer ausgingen.

Nun interessiert uns Eure Meinung!

Regt sich der Kunde zu Recht auf oder hat Aston Martin Recht?

Würdet Ihr den Wagen aufgrund der Mängel auch zurückgeben wollen?

Habt Ihr selbst schon Fahrerfahrungen mit sogenannten Supercars sammeln können?

Quellen:

Aston Martin
AutoBild

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Aston Martin Valkyrie (Bildrechte: Aston Martin)
Aston Martin Valkyrie (Bildrechte: Aston Martin)
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Thu Jul 10 12:34:36 CEST 2025    |    Garagenparker

Die Probleme hätte ich gern.

Thu Jul 10 12:37:58 CEST 2025    |    Naxel63

Völlig egal in welcher Preisklasse haben Mängel beseitigt zu werden. Ist dies nicht möglich, ist der Vertrag zu wandeln, d. h., die Rückgabe abzuwickeln. Diente die Nutzung primär dem "Zweck", die Mängel überhaupt erkennen zu können, dürften wohl keine Kosten entstehen bzw. wären jedenfalls die geschilderten Beschädigungen gegenzurechnen.

Wenn dem Kunden nicht sogar adäquater Schadenersatz zuzusprechen wäre.

Die Entscheidung der Gerichte wäre sicher interessant...

Thu Jul 10 12:46:39 CEST 2025    |    eddy_mx

Stand nicht in einem Artikel, dass solche Hochleistungs-Motoren mit 20.000km schon durch sind und ausgetauscht werden müssen?

Thu Jul 10 12:53:52 CEST 2025    |    Ralf997

Luxusprobleme, soll er ihn doch verkaufen. Da es ein Sammlerstück ist wird er wohl mehr bekommen als er bezahlt hat.

Thu Jul 10 13:18:30 CEST 2025    |    eva-roxi

Zitat:
@Ralf997 schrieb am 10. Juli 2025 um 12:53:52 Uhr:
Luxusprobleme, soll er ihn doch verkaufen. Da es ein Sammlerstück ist wird er wohl mehr bekommen als er bezahlt hat.

Genau, nicht nur das Fahrzeug und die Mängel sind Luxusprobleme, sondern auch der ganze Artikel ist ein Luxusproblem, wahrscheinlich wenn man sich langweilt, muss dann sowas gefragt werden.

Thu Jul 10 14:30:29 CEST 2025    |    Discorolly

So ein Problem kann ich mir nicht leisten. Preiswerter und funktional ist in Ordnung und ist Qualität!

Thu Jul 10 14:34:38 CEST 2025    |    fotom

Es sind zwar noch nicht überall Ferien aber sie kündigen sich an.

Ernsthaft... selbst die 55.000 Nutzungsentgelt dürften für den Fahrer eher Peanuts sein die bei einem Privatverkauf im Grundrauschen des Gewinns untergehen. Daher ist das ein sehr bedauerlich geschilderter Einzelfall und wird hier auf viele gleichsam betroffene Fahrer treffen.

Wo ist eigentlich mein Popcorn wenn ich es brauche...?

Thu Jul 10 14:43:51 CEST 2025    |    bronx.1965

Was für ein sinnloser Artikel. Warum sollten mich die Probleme des finanziellen 'Hoch-Adels' interessieren? Was kommt denn als nächstes? Ein Erguss über die Geissens und deren Fahrzeuge?

Bitte erspart euch künftig derartigen Senf. So etwas ist einfach unterste Schublade!

Thu Jul 10 15:28:05 CEST 2025    |    Dynamix

Naja, was erwartet man von so einer Kleinstserie von einem Hersteller der sicherlich nicht die Ressourcen hat um für ein auf 150 Stück limitiertes Exemplar das komplette Testprogramm zu fahren wie ein großer Massenhersteller?

Mal davon ab das die Technik in diesem Falle stellenweise so extrem ist das es an ein Wunder grenzen würde wenn der Kram problemlos 200.000 km durchhält.

Thu Jul 10 15:30:57 CEST 2025    |    Beichtvater

Zitat:
@bronx.1965 schrieb am 10. Juli 2025 um 14:43:51 Uhr:
Was für ein sinnloser Artikel.

Irgendwie muss man ja Klicks generieren.
Zurück zum Thema - diese Probleme hatte ich letztens auch (bin halt einer der anderen 149 Käufer gewesen) 😎
Ich habe den einfach gegen einen Lamborghini getauscht und kann nun bei den Luden auf Augenhöhe mitreden, denn diesen Aston Martin konnte ich bisher keiner der Kollegen leisten 😆

Fri Jul 11 08:28:30 CEST 2025    |    KKrHB

Sofern der Wagen bei einem Deutschen Händler/Vertreter gekauft wurde ist auch das deutsche Recht anzuwenden, wurde der Wagen in GB gekauft (vom Endkunden) gilt das Britische Recht...

Sofern der Kunde die Schäden selbst verursacht hat (gilt auch im Betrieb des Fahrzeuges) sind diese selbstverständlich durch den Nutzer selbst zu tragen, allerdings ausfall des HV-Systems, ausfall der Gegensprechanlage usw. sind Garantiemängel und vom Hersteller/Händler zu tragen.
Aufgrund der zu erwartenden Wertsteigerung würde ich den Kauf nicht rückabwickeln, wobei ich würde den hobel auch nicht abgeben wollen (ich durfte das Teil einmal life erleben... das Teil ist einfach nur PORNO!!!)

Fri Jul 11 09:28:26 CEST 2025    |    Dang3r

Erfrischendes Thema abseits der Autosccoter und deren Reichweite ohne Oberleitung^^

Ist rein rechtlich schwer zu beurteilen, zumindest würde ich hier nicht das Terretorialitätsprinzip anlegen, da sonst für Amis und Japaner (um nur 2 zu nennen) eine ähnliche Garantieabwicklung eintreten würde, wenn das Fahrzeug im Grunde wieder abgegeben wird.

Praktisch gesehen ist das ein sehr teurer Feldversuch, ein Hypercar im täglichen Straßenverkehr zu bewegen und ich finde es nicht schlecht, dass sowas eben auch mal gemacht wird und dem Hersteller bewußt wird, wo sein Modell eben nicht drauf ausgelegt ist. Ich persönlich würde mit einem solchen Wagen nicht mal aus dem Dorf rauskommen, weil die Straßen viel zu schlecht sind, daher einen solchen Daily nicht kaufen, auch wenn das Geld so locker sass. Eine Nutzungsgebühr zu erheben finde ich unangemessen, interessant wäre hier, ob der Kunde während der ganzen Werkstattaufenthalte eine Kompensation erhalten hat, auch das wäre ein Faktor um das zu beurteilen.

Da kann er auch von Glück reden, seinen Wagen überhaupt bekommen zu haben, Ferrari macht das mit den Käufern des FXX R so, dass die den Wagen überall hin transportieren, der Kunde den fahren kann, der aber danach wieder aufgeladen und zurück zu Ferrari geht. Ich glaube, der kostete 1,5Mio damals und war auch streng limitiert, Michael Schuhmacher soll davon einen haben, wen wunderts und ich gönns ihm.

Fri Jul 11 10:52:34 CEST 2025    |    MOTOR-TALK

Zitat:
@Dang3r schrieb am 11. Juli 2025 um 09:28:26 Uhr:
Da kann er auch von Glück reden, seinen Wagen überhaupt bekommen zu haben, Ferrari macht das mit den Käufern des FXX R so, dass die den Wagen überall hin transportieren, der Kunde den fahren kann, der aber danach wieder aufgeladen und zurück zu Ferrari geht.

Interessante Info! Auf diese Art lässt sich den Problemen, die Aston Martin hier gerade hat, natürlich auch vorbeugen...

Fri Jul 11 11:38:30 CEST 2025    |    Dynamix

Die FXX haben aber für gewöhnlich auch gar keine Straßenzulassung. Aus dem Grund behält Ferrari die Dinger unter anderem auch. Die werden dann auf Wunsch zum Track deiner Wahl geliefert, man dreht ein paar Runden und Ferrari nimmt die Dinger danach wieder mit.

Und das Schumi einen bekommen hat wird wohl zum einen daran liegen das er zu der Zeit das Aushängeschild des F1-Teams war und das er am Enzo maßgeblich als Testfahrer mitgewirkt hat.

Fri Jul 11 14:21:09 CEST 2025    |    KulleriBlurps

Der Hersteller sollte erst einen Käufer finden, bei dem alle ein gutes Geschäft machen; ob ihn dann der Hersteller zurückkauft und gleich weiterverkauft oder ihn nur vermittelt, so daß der Besitzen ihn direkt an den neuen Käufer verkauft, ist doch pillepalle ...

Fri Jul 11 17:01:54 CEST 2025    |    db w 202

Wer Recht hat? Entscheidet das AG. Komische Frage.

Fri Jul 11 17:06:02 CEST 2025    |    Dellenzaehler

bei dem Streitwert ist im übrigen das Landgericht zuständig und nicht das Amtsgericht. Nur mal so....

Sun Jul 13 21:04:17 CEST 2025    |    kine050683

Grundsätzlich erwarte ich bei einem NEUEN Fahrzeug, das dieses mängelfrei ausgeliefert wird und alles einwandfrei funktioniert. In einer so hohen Preisklasse darf man meines Erachtens erwarten, dass da alles perfekt ist.

Mon Jul 14 17:14:50 CEST 2025    |    Ascender

Bei dem Preis erwarte ich zwar nicht, dass alles immer reibungslos funktioniert, aber ich erwarte, dass die Probleme möglichst kundenorientiert gelöst werden. Ich kann nicht viel dazu sagen was die Beschädigungen angeht, ob nun vom Kunden verursacht oder bei den Werkstattaufenthalten. Wenn letzteres, dann wäre ich als Kunde darüber auch sehr verärgert. Vor allem wenn man es nicht zugeben und mir in die schuhe schieben will.

Da wäre ich aber auch bei einer 20.000-EUR-Möhre sauer.

Ich hoffe man hat von beiden seiten aus gut dokumentiert. Noch etwas was man in der Preisklasse erwarten kann (dass die viele Fotos machen bevor sie den Wagen anrühren, während sie daran arbeiten und wie sie ihn ausliefern).

Ansonsten finde ich das Fahrzeugkonzept ziemlich dumm. Denn das kann man ja kaum straßenauto nennen (auch wenn es zugelassen ist). Der ist im Innenraum so laut, dass man nur per Funkkopfhörer mit seinem Beifahrer reden kann. Ich hätte ständig angst, dass irgendein Carbonteil "hängenbleibt". Mal ehrlich, ich weiß nicht wo der rumfährt, aber auf Deutschen straßen?! Ne, danke. Eigentlich ist es ein ultra Tracktool, was man bei speziellen Events auf Rennstrecken fahren sollte - mit Werksunterstützung. so wie es Ferrari mit seinem Corse Clienti-Programm macht.

Dann lieber GT3 rs wenn man Rennwagen für die straße will.

Mon Jul 14 19:06:49 CEST 2025    |    VolksAudist

Wer ernsthaft ein solches Auto eher völlig ahnungslos kauft -sicher gut 90% der potentiellen Käufer - der sollte/muss halt in den sauren Arsch beißen, halt Jammern auf Hyper-Niveau und gut ist das auch....

Ich hätte mir da eher z.B. einen schönen Bugatti Chiron gegönnt mit dem Problem, das Geld nun irgendwie ausgeben zu müssen...

Und echt mal ganz nüchtern faktisch gesehen, haben wir Normalo-Spacken hier eh leider keine Ahnung, um das wirklich irgendwie -wenn überhaupt möglich- qualifiziert beurteilen zu können...😎🙃😄

Oder auch, ein Thema wird halt als Sau mal durch´s Dorf getrieben...mhhh...

Fri Jul 18 18:53:56 CEST 2025    |    Toenyes

Völlig sinnlose Frage(n).

Die "Nähmaschine" wurde doch korrekt in Ordnung gebracht. Warum denn dann "zurückgeben"?
Wenn das Teil 3 Mio. gekostet hat, dann soll er den streng limitierten Überspaß doch für 3,5 Mio. an einen Interessenten verkaufen der leer ausging. Irgendein Scheich wartet sicherlich schon darauf...

Bleiben immer noch 445.000 Gewinn. Diese investieren in die nächste Flunder und das Spiel von Neuem beginnen...

Fri Jul 18 19:09:38 CEST 2025    |    VolksAudist

Genau oder so, ist doch eigentlich völlig genial für den Typ😎

Streng limitiert ist immer gut und Saudis mit viel Kohle/ohne viel Ahnung aber dem ausgeprägten Must-Have-Gedanken gibt´s doch wohl genug....und die werden nie im Leben ein Spritpreisproblem haben!

Luxus-Win-Win-Lösung...👍

Deine Antwort auf "MOTOR-TALK Talk: Aston Martin Valkyrie - Kunde ärgert sich über 1155 PS-Supercar, wer hat recht?"

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