langsam nervt es: seit jahren trotz sinkender schadensfreiheitsklasse gleich hohe beiträge (RK/TK)

Audi A6 C5/4B

tag allerseits,

es ist völlig frustrierend. seit nunmehr 5 jahren sinkt meine SFK (SF3 nach SF8) recht deutlich, doch zahle ich bei der ADAC-versicherung immer in etwa gleich hohe haftpflichtbeiträge, also ca. 230-250 halbjährlich.

ich wohne in berlin (wedding) und verstehe ja das prinzip der typ- und regionalklassen. aber über einen so langen zeitraum immer fast dieselben beiträge zahlen zu müssen wurmt langsam, gelinde gesagt. und welchen anteil haben diese beiden kriterien im vergleich zu etwaigen erhöhungen seitens des versicherers selbst? und hat der 4B eine einstufung in die höchste typklasse (haftpflicht: 16) wirklich verdient? fahren die (fahrt ihr!) wirklich alle wie sau? kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. regionalklasse (berlin-wedding) kann ich ja noch halbwegs verstehen.

wenn ich einen online-vergleich durchführe, stoße ich (jetzt, nicht etwa vor 1-2 jahren) auf so einige versicherer, bei denen ich halbjährlich deutlich weniger, nämlich 180 aufwärts zahlen würde. ein blick in die (negativeren) onlinebewertungen aber macht die hoffnung gleich wieder zunichte: günstigere einstufung teilweise erst 1 jahr später, endgültige beitragsberechnung anders (höher) als online angegeben, furchtbare serviceleistungen, etc.

was tun? wie ist eure meinung zu diesem thema? verschwörung gegen den 4B oder alles gerechtfertigt??

lg, bb

Beste Antwort im Thema

Will ja nicht unken, aber ich mach das seit 27 Jahren als unabhängiger Makler.
Sämtliche Vergleiche hier bringen leider - gar nichts!😉

Nur zur Info: Allsecur ist die Allianz (ehemals Allianz24).

So einfach wie vor 20 Jahren lassen sich die Versicherungen nicht mehr vergleichen. Früher konnten wir am Stammtisch mal eben die Haftplichtptämie für ein 170PS Auto in München aus dem Kopf rausknallen. Heute spielen viele Faktoren mit rein.

- Typklasse des Fahrzeugs
- Regionalklasse (also der Zulassungsbezirk)
- Tarifgeneration (also das Alter des Tarifes in dem Vertrag)
- Fahreralter
- weitere Fahrer (?) und deren Alter
- weitere Fahrer in häuslicher Wohngemeinschaft?
- Fahrer mit/ohne begleitendem Fahren (17er Schein)
- Führerscheindauer
- jährliche Fahrleistung
- Schadenfreiheitsklasse (SFR)
- Beruf bzw. Berufliches Betätigungsfeld
- Immobilieneigentum
- Erstzulassung des Fahrzeug
- Kinder in der Familie
- teileweise auch der angegebene Km-Stand
- Fahrzeugwert
- Saisonkennzeichen
- Beamter/öffentlicher Dienst
- Sondertarife für bestimmte Arbeitgeber und Verbände (z.B. Bahn, Audi, BMW etc.)

und noch viele andere Dinge wie Fahrsicherheitstraining, weitere Fahrzeuge in der Familie, Kuckucksuhr und Gartentüre aus Holz und was sich die Versicherer noch so alles gerne einfallen lassen.

Es gibt tendenziell Gesellschaften die etwas günstiger, machen etwas teuerer sind, aber auch das ändert sich gerne, je nach strategischem Plan in der Versicherungsgesellschaft.

Bei der Tarifgeneration spielt dann auch die alte und die neue SFR-Staffel (also die Staffel der Schadenfreiheitsklassen) ein große Rolle. In den alten Tarifen hing man gerne 3-5 Jahre in der gleichen %-Klasse (z.b. 50%), aktuelle Tarife gehen jährlich in der Regel um 1-2 Prozent mit jedem weiteren Schadenfreien Jahr runter, und die Staffel geht auch weiter runter.

Im Endeffekt zählen aber die Schadenfreien Jahre und der Beitrag, den man wirklich bezahlt. Die Prozentzahl selber ist nur noch Makulatur.- 20% von einem Grundbeitrag von 1000,- Euro sind das Gleiche wie 40% von einem Grundbeitrag von 500,- Euro, nämlich 200,-. Lasst Euch also nicht von Prozentzahlen täuschen. Maßgeblich ist die Kohle die aus Eurer Tasche verschwindet.

Fakt ist aber, daß Beitragserhöhungen (gehen von den Versicherern aus) von einem unabhängigen Treuhänder geprüft und genehmigt werden müssen. Übersteigen die Ausgaben 5% so dürfen ALLE Gesellschaften erst dann den Beitrag erhöhen - wieviel daß dann im einzelnen in welchem Tarif ist, entscheidet dann die Gesellschaft selber.

Dann gibt es noch die Regionalklassen:
Du wohnst im Stadtbereich, wo mehr Unfälle passieren? Dann bekommst Du oft auch eine höhere Regionalklasse, wie jemand vom Dorf, wo die Verkehrsdichte nicht so hoch ist und erfahrungsgemäß weniger passiert.. Die besten Statistiken haben bis heute die Versicherer.

Und natürlich dann noch die Typklassen:
Ein leidiges Thema....mein Nachbar zahlt für das gleiche Auto weniger wie ich....
Leider stellt sich nur zu oft heraus, daß, lässt man mal alle anderen Faktoren wie oben genannt weg, auch bei einzelnen Modellen unterschiedliche Typklassen veranschlagt werden. Nimm nen alten Golf CL und nen Golf Bon Jovi gleiche PS - unterschiedliche Typklassen, da andere Ausstattung. Ist nur ein Beispiel.

Wichtig ist aber folgendes:
In der Halftpflichtversicherung ist die Schadenhäufigkeit und Schadenhöhe mit genau diesem Auto maßgeblich.

z.B. ein Lupo, Twingo, Fiat 500, Golf, Polo, Corsa etc. (wird gern von Fahranfängern gefahren) kann da gerne mal teurer sein, als ein 600er SEL. Klar, der wird vom Vorstandsvorsitzenden mit 58 Jahren gefahren. "3 Mio km Fahrerfahrung", an jeder Tankstelle wird das Ledertuch heraus geholt und der Benz abgewischt, steht nachts in der beheizten Einzelgarage. Der fährt auch ganz anders und eckt beim Einparken nicht an.

In der Teilkaskoversicherung hängt alles von den Reparaturkosten des Herstellers ab. Glasschäden, Hagelschäden, Wildschäden, Brand und Diebstahl - alles zählt da mit rein.

In der Vollkasko ist es wieder die Schadenhäufigkeit dieses speziellen Fahrzeugs in Verbindung mit den Reparaturkosten. Ein ganz einfaches Thema.

Da die Lebenshaltungskosten ständig steigen, und davon auch die Lohnkosten und Ersatzteilkosten betroffen sind, spiegelt sich das auch in den Typklassen wieder. Da kommen eventuell noch Großschadenereignisse wie Unwetter, Überschwemmung und vor allem Hagel dazu. Mit dem Klimawandel, den wir haben, nicht verwunderlich.

Auch dieses Jahr haben die Versicherer wieder, teilweise sehr kräftig, angezogen. Wer da nach einer Beitragserhöhung, oder nur Typklassenerhöhung im neuen Jahr immer noch weniger zahlt, als im letzten Jahr kann sich da glücklich schätzen.

Ich möchte hier nicht für die Versicherer die Lanze Brechen, es ist aber im Großen und Ganzen ein faires System - vor allem, da das Kfz-Geschäft eigentlich ein "rote Zahlen" Geschäft für manche Gesellschaften ist. Es handelt sich einfach um eine Versicherungsgemeinschaft - mitgefangen/mitgehangen ;-)

Es gibt bei manchen Gesellschaften auch eine Art "Abwehrprämie". Der 18 Jährige in nem 380PS Auto bekommt die sofort zu spüren. Das Risiko wollen die Gesellschaften ungern, also entweder ganz ganz ganz tief in den Geldbeutel greifen, oder einfach ne Gesellschaft suchen, die das Risiko anders (besser) bewertet. Denn da sind sie nicht alle gleich, und suchen sich ihr Klientel schon sehr gerne aus.

Im Endeffekt gibt es 3 Möglichkeiten:

1. da bleiben wo man ist und als dauerhafter Kunde Punkten. Die Gesellschaften schauen inzwischen darauf und haben oft auch ein internes Rating wie z.B. A-/B-Kunde etc. Das ist vor allem im Streit- oder Kulanzfall oft hilfreich

2. da bleiben wo man ist und als dauerhafter Kunde Punkten und sich einfach mal unverbindlich eine Tarifumstellung auf den aktuellsten Tarif mit den gleichen Daten rechnen lassen. Ist ein Knopfdruck. Viele sitzen noch in ihren alten Verträgen mit alten Bedingungen, alten Leistungen und alten Beiträgen. Einfach mal probieren - kostet ja nix zu fragen.

3. Versicherer wechseln. Ich fange also wieder als Neukunde und unbeschriebenes Blatt an. Im Kulanzfall brauch ich da nicht auf viel hoffen, aber der Beitrag kann günstiger ausfallen.

Der Versicherung mit Kündigung zu drohen, wenn die nicht mit dem Preis was machen, zieht vielleicht bei dem kleinen Vertreter, der davon abhängig ist. Die Versicherer selber interessiert das reichlich wenig. Die Zeiten sind lange vorbei. Und Rabattiermöglichkeiten in der Kfz-Versicherung gibt es inzwischen so gut wie gar nicht mehr.

Vielleicht könnt ihr etwas nachvollziehen, was da alles mit rein fließt.

Ich, als unabhängiger Versicherungsmakler kann nur Empfehlungen aussprechen, da wir ja aus dem täglichen Betrieb auch erfahren, bei welchen Gesellschaften es im Schadenfall öfter mal Ärger gibt, wie bei anderen.

Ohne eine Wertung abzugeben - das ist meine persönliche Meinung (!!) - ist aber schon auffallend, daß es bei sogenannten Direktversicherungen aus dem Internet öfter mal Schwierigkeiten gibt. Schließlich trägt hier der Kunde selber seine Daten ein. Gerne wird da mal bei den Daten geschummelt.
Und auch im Schadenfall macht der Kunde alleine seine Schadenmeldung. Da geht gern mal was schief und die Enttäuschung ist dann groß, wenn der Versicherer mit dem Kopf schüttelt, und nicht zahlen will, oder Geld nachfordert.
Aber auch der eine oder andere Serviceversicherer versucht mal gerne, an seinen Mandanten bei der Schadenzahlung Geld einzusparen. In Zeiten der Niedrigzinsphase ist das vielleicht etwas nachvollziehbar.

Manche (wenige) Versicherer betreiben das aber auch mit System.

Da werden gerne mal Schecks mit niedrigeren Beträgen verschickt, die beim Einlösen als annerkannt und der Schaden als erledigt gilt. Viele gehen aus Unwissenheit darauf ein. Alles Sachen, die wir bereits beobachtet haben.

In 27 Jahren (unseren Betrieb gibt es schon seit 40 Jahren) haben wir da schon zig Fälle mitbekommen, wo Kunden ihre Erfahrungen gesammelt, und dann reumütig wieder zu einem Serviceversicherer zurückgekehrt sind. Das hat sich dann rentiert. 80 Euro gespart und auf einem Teil des Schadens sitzen geblieben. ;-)

Beherzigt doch einfach eine der 3 Möglichkeiten - an der Preisveränderung könnt ihr sowieso nichts ändern, außer alle schadenfrei zu bleiben. Und das ist bekanntlich nicht möglich.

Nun zum rechtlichen: Dies ist keine Beratung sondern spiegelt nur meine persönlichen Erfahrungen und meine persönliche Meinung wider.

...und wer es bis hier komplett gelesen hat...Respekt !😁😁 Jetzt kann ja nichts mehr schief gehen. 😉🙂

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Eigentlich wollte ich hier gar nicht schreiben aber es brennt mir doch unter den nägeln...
Wer bitte kauft sich einen a6 und jammert dann über den unterhalt??
das bestätigt immer wieder meine erfahrung die leute kaufen sich ein auto über den verhältnissen da die kohle gerade so reicht für das auto und fangen dann an zu jammern.
Ich tanke allein für 300 im monat da ist die versicherung sogar schon lächerlich im vergleich.
Ich fahre auf unter 30% und zahle ca 320 im jahr für die haftpflicht das ist einen monat benzin für den hobel...
Wenn mir die versicherung zu teuer ist kaufe ich ein anderes auto und das checke ich vor dem kauf ab.
Ist wie mit der steuer genau das selbe spiel....
Sorry aber der fred ist für mich einfach total überflüssig auch wenn ich jetzt meinen senf dazu abgegeben habe.....

Zitat:

@Carpoman schrieb am 26. November 2016 um 22:06:24 Uhr:


Eigentlich wollte ich hier gar nicht schreiben aber es brennt mir doch unter den nägeln...
Wer bitte kauft sich einen a6 und jammert dann über den unterhalt??
das bestätigt immer wieder meine erfahrung die leute kaufen sich ein auto über den verhältnissen da die kohle gerade so reicht für das auto und fangen dann an zu jammern.
Ich tanke allein für 300 im monat da ist die versicherung sogar schon lächerlich im vergleich.
Ich fahre auf unter 30% und zahle ca 320 im jahr für die haftpflicht das ist einen monat benzin für den hobel...
Wenn mir die versicherung zu teuer ist kaufe ich ein anderes auto und das checke ich vor dem kauf ab.
Ist wie mit der steuer genau das selbe spiel....
Sorry aber der fred ist für mich einfach total überflüssig auch wenn ich jetzt meinen senf dazu abgegeben habe.....

Dann darfst du gern den teureren Tarif bezahlen, keiner zwingt dich zum Versicherungsvergleich.

gute Fahrt!

300€ im Monat für Treibstoff? Es gibt alternative gasförmige Kraftstoffe die im A6 hervorragend funktionieren ;-)

OT: Ich liebe immer dieses Argument das mir und sicher auch dem einen oder anderen manchmal entgegenschlägt: "Autogas im S6? Fette Karre fahren wollen aber sich den Sprit nicht leisten können." Da lache ich mich immer kaputt^^

Wir fahren Autogas im A6 und im A8, davor im A4. Die beste Entscheidung aller Zeiten!! Sorry nur mal so...

Zum eigentlichen Thema: Natürlich ergeht es uns auch so jedes Jahr mit den Versicherungsbeiträgen. Dann gehe ich zu meinem Versicherungsmurkel und "beschimpfe" ihn und drohe ihm zu wechseln. Und wie oh Wunder flattert ein paar Tage später ein korrigierter Besscheid ins Haus.

Gruss caddy2e

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Zitat:

@Carpoman schrieb am 26. November 2016 um 22:06:24 Uhr:


Wer bitte kauft sich einen a6 und jammert dann über den unterhalt??
das bestätigt immer wieder meine erfahrung die leute kaufen sich ein auto über den verhältnissen da die kohle gerade so reicht für das auto und fangen dann an zu jammern.

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Wenn man die selbe Leistung woanders deutlich billiger bekommen kann - warum dann das Geld verschenken? Oder tankst Du auch immer an der teuersten Tankstelle, weil es ja schließlich ein A6 ist? Und fährst immer nur zur Audi-Niederlassung für Reparaturen, weil es ja schließlich ein A6 ist?

Der 4B ist inzwischen ein teilweise 18-19 Jahre alter Hobel, der jüngste ist 9, der in der Anschaffung oft kaum noch was kostet. Die "Premium-Zeit" ist da lange vorüber...

Wenn man vom Teufel spricht, ich habe heute Post von meiner Versicherung bekommen. Bessere Prozente und 278€ auf 320€ da lacht das Herz :-D

Ich Zahle nun 471 € p.a.

Haftplicht und Teilkasko mit 300 SB
30000 km pro Jahr
Es gibt aber auch ne Garage, nen selbsgenutztes Wohneigentum usw

Das spiehlt ja auch ne Rolle

Vor 2 Monaten haben sie nen Hagelschaden bezahlt. Völlig unkompliziert. Ein Anruf, ne halbe Stunde später meldete sich der unabhänige Derka Gutachter. Kam nach 3 Stunden zur Arbeit und redete de Schaden nicht klein sondern holte eher noch weiter aus. Geld war innerhalb von 5 Tagen auf dem Konto.
Hab es auch repariert.
Ist die Bruderhilfe. Ne Allianz Versicherung...

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