Künstliches Fahrgeräusch/AVAS
Im Zusammenhang mit einer anderen Diskussion ergab sich folgende Fragestellung, die ich wegen OT im anderen Thread gerne hier weiterführen möchte.
Zitat:
@Glyzard schrieb am 17. April 2019 um 08:05:14 Uhr:
Zitat:
@MartinBru schrieb am 17. April 2019 um 01:06:56 Uhr:
Hat der Audi eigentlich auch ein künstliches Fahrgeräusch? Im Video hört man immer sowas ähnliches wie Warp Antrieb beim Beschleunigen. Ich hoffe das kann man abschalten.
Hat auch so ein Geräusch und wir aufgrund Fußgängerschutz sicher nicht abschaltbar sein.
Hier ist besagtes Video
https://youtu.be/NE2HSfC0f8k
Das Geräusch hört man immer wieder, am deutlichsten aber gegen Ende, wenn der e-tron langsam fährt. Ich glaube nicht, dass das die Fußgängerwarnung ist, da man die ja vor allem außen hören soll und der Audi sehr gut gedämmt ist. Außerdem muss die laut EU Vorschrift abschaltbar sein. Weiters wäre das das erste Mal, dass Audi Gesetze erfüllt, bevor sie gültig sind. 😉
Für mich klingt es eher wie ein beschallter Innenraum wie beim Jaguar I-Pace, was ich persönlich kindisch finde. Ich fahre doch nicht Elektroauto, um mich dann erst wieder in Lärm einzuhüllen.
Kann jemand mit Hintergrundwissen oder Zugriff auf einen e-tron Licht auf die Sache werfen? Was ist das für ein Geräusch? Ist das innen und/oder außen? Kann man es abschalten?
Beste Antwort im Thema
Ich konnte bei unserer Probefahrt (habe das Auto auch bei langsamer Fahrt von außen "beobachtet"😉 ebenfalls kein künstlich erzeugtes Fußgängerwarngeräusch feststellen, da war Stille - auch innen wird da nichts beschallt. Auch in den Einstellungen gab es diesbezüglich nichts. Nur hat der E-tron ein auffallendes Geräusch vom Motor bei ca. 30-50km/h, ich denke das hört man auf dem Video.
Bzgl. Vorschrift der Warntöne zitiere ich mich mal selbst aus einem anderen Thread:
Zitat:
Ab Juli 2019 ist es Pflicht für neu angemeldete Fahrzeugtypen (eben gerade nicht(!) jedes neu zugelassene E-Fahrzeug), dieses Warngeräusch implementiert zu haben. Sprich nur ein z.B. neu bei den Behörden eingereichter elektrischer Citroen bzw. dessen technische Plattform muss dieses Geräusch dann unterstützen, wenn das Auto z.B. im Herbst 2019 auf den Markt kommt.
Ein neu zugelassener Renault Zoe, e-Golf, i3 oder Kia Niro muss auch nach dem Juli 2019 kein(!) Geräusch von sich geben, da deren Fahrzeugplattformen schon viel früher angemeldet wurden.
Eine Verpflichtung, dass jedes neuzugelassene(!) E-Fahrzeug unter 20km/h ein Geräusch von sich geben muss, tritt erst ab Juli 2021 ein. Ebenso ist laut der Verordnung das System per Knopf abschaltbar - es aktiviert sich nur wieder nach jedem Neustart.
Die Hersteller können natürlich auch auch schon vor 2021 bei bestehenden Fahrzeugen so ein System einführen, das läuft dann aber auf freiwilliger Basis, so wie es bei Zoe und Co. eben jetzt auch schon der Fall ist - aber auch dort sind die Geräusche abschaltbar (Quelle).
Da der E-tron seine Typenzulassung logischerweise schon hinter sich hat, ist Audi also erst ab Juli nächsten Jahres verpflichtet, diesen Fußgängerwarnton einzubauen. Und abschaltbar ist er dann auch...nur aktiviert sich wieder nach jedem Neustart (ähnlich der Start/Stop-Funktion bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor).
312 Antworten
Dass man das AVAS deaktivieren möchte, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen... alleine beim Ausparken nehmen die Leute einen wahr und laufen einem nicht andauernd vor bzw. hinter das Auto...
Zitat:
@SummeDerMomente schrieb am 8. Mai 2021 um 23:08:39 Uhr:
Dass man das AVAS deaktivieren möchte, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen... alleine beim Ausparken nehmen die Leute einen wahr und laufen einem nicht andauernd vor bzw. hinter das Auto...
Ich hätte in meinem 2019er e-tron gerne AVAS drin, da mir das Beschriebene auch regelmäßig passiert.
Ich hätte es einfach gerne als Option und nicht als Zwang. Im Normalfall würde ich flüsterleise dahin gleiten und wenn es die Situation erfordert, würde ich per Knopfdruck das AVAS einschalten.
Meinetwegen könnte es auch automatisch bei jedem Start aktiviert sein, ähnlich wie ESP. Das ist auch seit Jahren Pflicht und ein sicherheitsrelevantes Feature und lässt sich dennoch deaktivieren. Oder Start-Stop beim Verbrenner, muss verbaut seit, kann aber temporär deaktiviert werden.
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Da das Geräusch bei 30 km/h abgeschaltet wird, ist m.E. ein guter Kompromiss zwischen Fußgänger- und Lärmschutz gefunden worden.
Zitat:
@robbe18 schrieb am 9. Mai 2021 um 05:30:42 Uhr:
Ich hätte es einfach gerne als Option und nicht als Zwang. Im Normalfall würde ich flüsterleise dahin gleiten und wenn es die Situation erfordert, würde ich per Knopfdruck das AVAS einschalten.
Meinetwegen könnte es auch automatisch bei jedem Start aktiviert sein, ähnlich wie ESP. Das ist auch seit Jahren Pflicht und ein sicherheitsrelevantes Feature und lässt sich dennoch deaktivieren. Oder Start-Stop beim Verbrenner, muss verbaut seit, kann aber temporär deaktiviert werden.
Ja, wenn man nur immer diese Situationen vorher erahnen könnte...
🙂 eine umgebungsgeräuschabhängige Lautstärkeregelung wäre etwas. Fährt man einsam und leise nachts durch ein Wohngebiet ist es leiser als tagsüber wenn andere Autos und Umgebungslärm das Geräusch überdecken könnten.
Die Bandbreite der möglichen Lautstärke könnte so etwas zulassen.
Zitat:
@SummeDerMomente schrieb am 8. Mai 2021 um 23:08:39 Uhr:
Dass man das AVAS deaktivieren möchte, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen... alleine beim Ausparken nehmen die Leute einen wahr und laufen einem nicht andauernd vor bzw. hinter das Auto...
Ich fahre seit 4 Jahren Elektroauto und kann es überhaupt nicht nachvollziehen, warum man ein künstliches Geräusch braucht. Meine Autos haben zum Glück kein AVAS. In den 4 Jahren ist nicht zu einer einzigen brenzligen Situation gekommen. Ja, man muss sich manchmal ein wenig zurücknehmen und aufpassen. Vielleicht wäre bei manchen mal eine Überdenkung der bisherigen Auto-Nutzung sinnvoll. Was ist denn Ihr Problem beim Ausparken, dass sie Rücksicht auf Fußgänger nehmen oder sich auf Ihre Umgebung konzentrieren müssen? Dann wartet man halt, bis kein Fußgänger mehr hinter dem Auto steht und fährt so langsam aus der Parköücke, dass man niemanden gefährdet.
Ich kann mich nach wie vor des Eindrucks nicht erwehren, dass hier eine Scheindebatte losgetreten wurde um einen Vorteil der Elektromobilität zu elemenieren, von der gleichen Gruppe übrigens, die dafür gesorgt hat, dass Windräder wegen "Schalldrucks" größere Abstände halten müssen.
Also ich fahre seit 4 Jahren emissionsfrei sowohl von den Abgasen als auch von der Lärmbelästigung. Ich wohne übrigens in einer verkehrsberuhigiten Zone (Spielstraße). Und ja, manchmal muss ich für einen Moment hinter Fußgängern herfahren bis sie mich bemerken. Genau das ist doch aber der Sinn einer solchen Zone, Rücksicht nehmen auf schwächere Verkehrsteilnehmer. Übrigens Elektrofahrzeuge sind nur leise, unsichtbar werden Autos durch Elektroantrieb nicht.
Nach mehr als 5 Jahren Elektroauto fahren bin ich endlich dankbar im e-tron MJ21 einen AVAS verbaut zu haben. Es geht mir insb. um sich während dem parkieren abzusichern. Es gab bislang schon einige brenzlige Situationen.
Hätte aber auch nichts dagegen jeweils die Option zu haben situativ den AVAS abzuschalten bis zum nächsten parkieren....so ist halt das Gesetz.
Ich wäre davor das Fahrräder vorallem eBikes ein Geräusch machen müssen…denn die fahren auf den Rad und Fußwegen auf denen ich mit meinen Kindern radfahre meistens wie die letzten Vollidioten ohne Rücksicht auf Verlust….
Achtung dieser Beitrag enthält eine gewisse Ironie
Zitat:
@mandioni schrieb am 9. Mai 2021 um 11:54:13 Uhr:
Nach mehr als 5 Jahren Elektroauto fahren bin ich endlich dankbar im e-tron MJ21 einen AVAS verbaut zu haben. Es geht mir insb. um sich während dem parkieren abzusichern. Es gab bislang schon einige brenzlige Situationen.
Hätte aber auch nichts dagegen jeweils die Option zu haben situativ den AVAS abzuschalten bis zum nächsten parkieren....so ist halt das Gesetz.
Ganz ehrlich die hat man auch mit einem Verbrenner. Wie oft ist es mir beim Ausparken auf einem Parkplatz schon passiert das mir einfach Fußgänger hinter das Auto laufen. Das hat mit Geräusch nichts zu tun sondern mit dem wachsenden Egoismus (ich will hier JETZT langgehen). Man erkennt ein ausparkendes Auto oft genug an den Rückfahrscheinwerfern. Und wenn was passiert war’s der Böse unachtsame Autofahrer. Auch der schwächere Verkehrsteilnehmer hat eine gewisse Achtsamkeit an den Tag zu legen und das alleine schon im eigenen Interesse….
Nein, ich glaube nicht, dass man es so einfach erklären kann, auch wenn es nach Egoismus aussieht und vielleicht auch ab und an dabei ist. Meist sind die Leute im Gedanken versunken, haben ein Ziel/Druck/Stress vor Augen und dann ist es egal ob man im Auto sitzt und froh ist, wenn mal ein anderer aufpasst oder draußen herumläuft und froh ist, wenn man bemerkt wird.
AVAS ist zum Schutz Blinder und sehbehinderter Menschen. Die können ein E-Auto sonst nicht (rechtzeitig) wahrnehmen. Es ist diesen Menschen eine große Hilfe.
Ich habe es leider in letzter Zeit schon mehrmals erlebt, dass mir in verkehrsberuhigten Strassen Kinder und ältere Leute (ohne zu gucken) vors Fahrrad gelaufen sind.
Daher denke ich ist so ein Avas schon ganz sinnvoll.
Es gibt zahlreiche Untersuchungen zur Unfallhäufigkeit und wenn das jemand bisher nicht gebraucht hat, kann das ebenso Glück wie eine besondere Umsicht sein.
Leider gibt es aber genug nicht so besonnene Verkehrsteilnehmer.