Insignia eingefroren (Diesel)
Hi,
#Kältestarre bei @polizeiberlin. Offenbar #Dieselfilter von 90 Funkwagen #Opel eingefroren. #DPolG: Ein Desaster!
https://twitter.com/DPolGBerlin/status/683971692306264064
Nun, meiner steht auch seit gestern morgen unten vor der Tür und startet nicht. Wir hatten gerade mal -12°C
Batterie ist voll, er dreht auch fleißig, nur an gehen tut er nicht.
Ja, was'n da los?
Beste Antwort im Thema
Das Thema grüßt fast jährlich wie das Murmeltier im (fast) gleichnamigen Hollywoodstreifen......
Also:
Die Insignia A, Astra J, Meriva B und Zafira Tourer haben alle einen baugleichen Diesel-Kraftstoffilter, der von einem namhaften deutschen Hersteller produziert wird. Er verfügt über einen Kraftstoffheizer mit einer Leistung von ca. 160 - 180 Watt, abhängig davon, wieviel Strom fließt und wieviel Spannung zur Verfügung steht. Im Kaltstart unter Null Grad sind aber leider nicht mehr als 12-14 Ampère verfügbar, da die Entwickler den Komfortsystemen wie Sitzheizung, Lüftung und Radio per ECU-Programmierung den Vorzug gegeben haben..... Das zum Thema "mehrfach die Zündung einschalten und warten, bis geheizt ist". Es kann sein, dass bei dieser Vorgehensweise der Kraftstoffheizer gar nicht angesteuert wird.
Die Filterfeinheit des Opel-Filters beträgt ca. 2µm.
Die DIN116 bemisst die Filtergängigkeit (CFPP) des "Winterdiesels" aber leider nur mit einem Laborsieb mit einer Maschenweite von 45µm - dem mehr als 20-fachen eines modernen Kraftstofffilters.
Dieser Umstand ist vom ADAC bereits 2012 angeprangert worden - keine Reaktion. Die EN116 aus den 60er-Jahren (Mercedes-Heckflossen-Diesel-Ära) ist nach wie vor gültig und die Kraftstoffhersteller berufen sich weiterhin lustig darauf, EN116-konformen "Winterdiesel" zu liefern.
Der CFPP ist in seiner Aussagekraft zur Filtergängigkeit also vollkommen untauglich geworden, zumal die gängige Beimischung von Biodiesel das Ganze ad absurdum führt. Biodiesel beeinflusst die Paraffinierung von Diesel negativ und völlig unkontrollierbar, da dieses Zeugs inzwischen aus jeglichem ölhaltigen "Rohstoff" gewonnen wird, u.a. auch aus Tierkadavern. Die in diesem Zeug befindlichen organischen Feststoffpartikel sind herrliche Kristallbildner für die Ausflockung des Diesels bei Minusgraden.
Die Insignias etc. sind seinerzeit tatsächlich in Arjeplog (Nordschweden) erprobt worden. Tatsächlich aber leider auch mit Polardiesel / arctic diesel.
Und in der Kältekammer in Rüsselsheim wurde zwar deutscher Winterdiesel verwendet, aber da es in der Nähe der Frankfurter Flughafen-Tanklager aus Sicherheitsgründen überhaupt keine Biosdieselbeimischung gibt oder gab, ist dieser Faktor wahrscheinlich nicht mitberücksichtigt worden.
Rein technisch spricht Vieles dafür, dass das Kraftstoffsystem in diesen Fahrzeugen von Opel etwas anfälliger gegen Kälte ist, als bei anderen Herstellern.
Warum aber treten die Startprobleme in der extremen Häufung immer im Raum Berlin/Brandenburg auf???
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und glaubt, die Tankstellen werden dort mit billigem Diesel aus Polen versorgt.
Bei aller Kritik: Schade, dass es Opel trifft und nun über die Fahrzeuge der Polizei etc. mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Sollte sich die Theorie des minderwertigen Kraftstoffes durch die regionale Häufung bestätigen, kann man nur hoffen, dass auch dies öffentlich gemacht wird!!!!
239 Antworten
Zitat:
@Ehle-Stromer schrieb am 7. Januar 2016 um 13:06:47 Uhr:
Werden die zugesicherten Produkteigenschaften nicht durch die Europa-Norm 590 geregelt?
Wenn Shell zum Beispiel eine Filtrierbarkeit bis -22° C verspricht, stellt das für mich schon eine zugesicherte Produkteigenschaft ihres Fullsave-Diesel dar oder verstehe ich da etwas falsch?
Naja, das ist wohl so wie mit dem Verbrauch. Wenn Shell nachweisen kann, dass der Diesel der Norm entspricht, in Deinem Diesel aber trotzdem schon der Filter bei -15°C sich zusetzt, dann ist Shell raus. Die müssen nur die Einhaltung der Norm nachweisen, die in einem vorgegebenen Prüfverfahren überprüft wird.
Mit dem Verhalten des Diesels in Deinem Kraftstofffilter hat das erst mal gar nichts zu tun.
Und schau Dir mal an, wie die Einhaltung der Filtrierbarkeit gemessen wird: http://www.haw-hamburg.de/.../EinfL-Versuch-13.pdf
Damit ist klar, dass bei einem Norm-Gerechten Kraftstoff auch schon bei -10°C Paraffinkristalle entstehen dürfen, es dürfen eben nur nicht zu viele sein! Verhält sich nun der Filter in deinem Auto empfindlicher als der Messfilter, so verstopft dein Filter, obwohl der Kraftstoff die Norm einhält.
Das Thema grüßt fast jährlich wie das Murmeltier im (fast) gleichnamigen Hollywoodstreifen......
Also:
Die Insignia A, Astra J, Meriva B und Zafira Tourer haben alle einen baugleichen Diesel-Kraftstoffilter, der von einem namhaften deutschen Hersteller produziert wird. Er verfügt über einen Kraftstoffheizer mit einer Leistung von ca. 160 - 180 Watt, abhängig davon, wieviel Strom fließt und wieviel Spannung zur Verfügung steht. Im Kaltstart unter Null Grad sind aber leider nicht mehr als 12-14 Ampère verfügbar, da die Entwickler den Komfortsystemen wie Sitzheizung, Lüftung und Radio per ECU-Programmierung den Vorzug gegeben haben..... Das zum Thema "mehrfach die Zündung einschalten und warten, bis geheizt ist". Es kann sein, dass bei dieser Vorgehensweise der Kraftstoffheizer gar nicht angesteuert wird.
Die Filterfeinheit des Opel-Filters beträgt ca. 2µm.
Die DIN116 bemisst die Filtergängigkeit (CFPP) des "Winterdiesels" aber leider nur mit einem Laborsieb mit einer Maschenweite von 45µm - dem mehr als 20-fachen eines modernen Kraftstofffilters.
Dieser Umstand ist vom ADAC bereits 2012 angeprangert worden - keine Reaktion. Die EN116 aus den 60er-Jahren (Mercedes-Heckflossen-Diesel-Ära) ist nach wie vor gültig und die Kraftstoffhersteller berufen sich weiterhin lustig darauf, EN116-konformen "Winterdiesel" zu liefern.
Der CFPP ist in seiner Aussagekraft zur Filtergängigkeit also vollkommen untauglich geworden, zumal die gängige Beimischung von Biodiesel das Ganze ad absurdum führt. Biodiesel beeinflusst die Paraffinierung von Diesel negativ und völlig unkontrollierbar, da dieses Zeugs inzwischen aus jeglichem ölhaltigen "Rohstoff" gewonnen wird, u.a. auch aus Tierkadavern. Die in diesem Zeug befindlichen organischen Feststoffpartikel sind herrliche Kristallbildner für die Ausflockung des Diesels bei Minusgraden.
Die Insignias etc. sind seinerzeit tatsächlich in Arjeplog (Nordschweden) erprobt worden. Tatsächlich aber leider auch mit Polardiesel / arctic diesel.
Und in der Kältekammer in Rüsselsheim wurde zwar deutscher Winterdiesel verwendet, aber da es in der Nähe der Frankfurter Flughafen-Tanklager aus Sicherheitsgründen überhaupt keine Biosdieselbeimischung gibt oder gab, ist dieser Faktor wahrscheinlich nicht mitberücksichtigt worden.
Rein technisch spricht Vieles dafür, dass das Kraftstoffsystem in diesen Fahrzeugen von Opel etwas anfälliger gegen Kälte ist, als bei anderen Herstellern.
Warum aber treten die Startprobleme in der extremen Häufung immer im Raum Berlin/Brandenburg auf???
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und glaubt, die Tankstellen werden dort mit billigem Diesel aus Polen versorgt.
Bei aller Kritik: Schade, dass es Opel trifft und nun über die Fahrzeuge der Polizei etc. mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Sollte sich die Theorie des minderwertigen Kraftstoffes durch die regionale Häufung bestätigen, kann man nur hoffen, dass auch dies öffentlich gemacht wird!!!!
Zitat:
@OttoWe schrieb am 7. Januar 2016 um 13:10:20 Uhr:
Damit ist klar, dass bei einem Norm-Gerechten Kraftstoff auch schon bei -10°C Paraffinkristalle entstehen dürfen, es dürfen eben nur nicht zu viele sein! Verhält sich nun der Filter in deinem Auto empfindlicher als der Messfilter, so verstopft dein Filter, obwohl der Kraftstoff die Norm einhält.
Dann ziehe ich mal hier deinen gern zitierten ADAC mit ran,
https://adactestblog.wordpress.com/.../der in seinem Winterdiesel-Test zwar im wesentlichen deine Äußerungen stützt, aber das mit relativ marginalen Abweichungen.
Dass ein Insignia, und ja OPEL scheint mit seinen gegenüber der Testnorm recht feinen Filtern besonders anfällig zu sein, Nachteile gegenüber der Konkurrenz im Winter zu besitzen scheint, sollte nicht zu leugnen sein, aber in den Test waren eben -19°C für den Insignia das k.o.-Kriterium und nicht die -10° C der Vorwoche.
@julehase hat es in ihrem Beitrag recht ordentlich auf den Punkt gebracht, wie ich finde.
Es zeigt aber auch wieder einmal mehr, wie sehr wir Verbraucher von der Industrie mit falschen Angaben versorgt und geködert werden.
Wenn -20°C drauf stehen, sollten auch -20°C drin sein und ich als Verbraucher sollte nicht noch ein Sonderstudium tätigen, um Dinge die den Alltag betreffen verstehen zu können.
Ich hoffe mal, dass sich hier in naher Zukunft etwas mehr Transparenz einstellen kann.
Interessant auch der Fakt, dass der Insignia über einen Kraftstoffheizer mit einer Leistung von ca. 160 - 180 Watt verfügt. Das wusste ich dato noch nicht.
Die 160-180 Watt lassen sich einfach errechnen.
13,5V kann man voraussetzen im Bordnetz von heute.
Der Heizer zieht max. 21A - das entspricht der Absicherung.
Dass diese 21A aber im Kaltstart nicht anliegen, ist jedem klar, der weiß, dass die Sitzheizung etc. auch schon "Futter" kriegen........ - man kann die 12-14A auch im Kaltstart messen - der Wettbewerb macht das schonmal im Rahmen der Marktbeobachtung ;-)
Kennt man nun noch das Toleranzband von handelsüblichen PTC-Heizelementen, ist das kein Hexenwerk.
Es sollten eigentlich mal 250W Heizleistung sein - aber diese Rechnung geht mit PTC's und gleichzeitiger Hinternheizung nicht auf.
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Okay, interessant, weil mir mein Servicetechniker sagte, dass Opel keine Filterheizung hat, das muss der Winterdiesel schaffen
Zitat:
@julehase schrieb am 7. Januar 2016 um 15:31:24 Uhr:
.... dass die Sitzheizung etc. auch schon "Futter" kriegen........ ...
Da du schon zum zweiten mal die Sitzheizung erwähnst. Ist das im Insignia nicht so wie im Cascada das die Sitzheizung beim starten erst mal aus ist. Auch wenn sie vor dem Auto ausmachen noch an war?
Zitat:
@julehase schrieb am 7. Januar 2016 um 15:31:24 Uhr:
Es sollten eigentlich mal 250W Heizleistung sein - aber diese Rechnung geht mit PTC's und gleichzeitiger Hinternheizung nicht auf.
Das sollte doch letztendlich ein vom Hersteller programmiertes, intelligentes Energiemanagement steuern und da würde für mich die Startsicherheit an erster Stelle stehen und dann erst der warme Arsch.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. die Sitzheizung Batteriekapazitäten saugt, noch bevor eine Lichtmaschine 100% Leistung bringt.
Zitat:
@julehase schrieb am 7. Januar 2016 um 15:31:24 Uhr:
Es sollten eigentlich mal 250W Heizleistung sein - aber diese Rechnung geht mit PTC's und gleichzeitiger Hinternheizung nicht auf.
Das Problem ist ja, dass ohne Kraftstoffrücklauf aus dem Tank erst mal weiter schön auf -20°C gekühlter Kraftstoff in den Filter nachfließt, Kraftstoffpumpe und Heizer arbeiten also munter gegen einander an.
Bei der Filtererwärmung über den Kraftstoffrücklauf aus dem Einspritzsystem hat man dagegen einen doppelt positiven Effekt:
1. fließt vorgewärmter Kraftstoff aus dem Einspritzsystem in den Filter zurück
2. fließt weniger kalter Kraftstoff aus dem Tank in den Filter
Beides hat zur Folge, dass der Filter innerhalb weniger Minuten auf "Betriebstemperatur" kommt und die Paraffinkristalle aufgelöst werden.
Zitat:
@OttoWe schrieb am 7. Januar 2016 um 15:53:49 Uhr:
Das Problem ist ja, dass ohne Kraftstoffrücklauf aus dem Tank erst mal weiter schön auf -20°C gekühlter Kraftstoff in den Filter nachfließt, Kraftstoffpumpe und Heizer arbeiten also munter gegen einander an.
Was nützt mir ein wärmender Rücklauf, wenn mein Fahrzeug noch gar nicht läuft, weil der Filter zu kalten Diesel beinhaltet???
Also zuerst den Filter elektrisch beheizen und dann wenn des Fahrzeug läuft, stromsparend den Rücklauf zum heizen nutzen. Oder reden wir jetzt aneinander vorbei? 😕
@mottek: Du hast recht, aber Dir als Fahrer steht es frei, gleich nach dem Drehen des Zündschlüssels die Sitzheizung anzuschalten. Sie geht auch tatsächlich an und reduziert die Bordnetzspannung. Das Gleiche gilt für Radio, CD, Navi, Parkpiepser, Lüftung, Kamera, Beifahrersitzheizung, Heckscheibenheizung......
@Ehle-Stromer:
Das mit dem "intelligenten Energiemanagement" und der Prio2 für den warmen Arsch klingt tatsächlich sinnvoll, ist aber so nicht umgesetzt worden - da hat sich wohl die Komfortfraktion bei Opel durchgesetzt....
Ich weiß nicht, wieviel Geld VW in die Kraftstoffvorförderpumpe investiert hat.
Opel hat sich leider die leistungsmodulierte Förderpumpe gespart, d.h. bei Dreh des Zündschlüssels schiebt die Pumpe die volle Ladung von 190l/h Kraftstoff in den Filter und haut diesen in kürzester Zeit mit teilkristallinem Brei voll. Diese Menge braucht der Motor aber nur unter Volllast, sicher nicht beim Kaltstart. Aber die preisgünstige Pumpe kann halt nur AN oder AUS.
Wenn VW sein System klüger ausgelegt hat, könnte die Pumpe zum Kaltstart wenig fördern und den Filter langsamer zusetzen, parallel schafft die Heizung das Gröbste an Paraffinkristallen weg und kurz darauf kommt der warme Regen aus dem Rücklauf.
Klingt einfach, die modulierende Pumpe ist aber nicht günstig.
Zitat:
@mottek schrieb am 7. Januar 2016 um 15:37:41 Uhr:
Da du schon zum zweiten mal die Sitzheizung erwähnst. Ist das im Insignia nicht so wie im Cascada das die Sitzheizung beim starten erst mal aus ist. Auch wenn sie vor dem Auto ausmachen noch an war?Zitat:
@julehase schrieb am 7. Januar 2016 um 15:31:24 Uhr:
.... dass die Sitzheizung etc. auch schon "Futter" kriegen........ ...
Das ist richtig Sitzheizung und Heckscheibenheizung gehen erst an wenn Klemme W bzw D+ von Lima anliegt. Ich glaube Sitzheizung ist sogar Spannungsgesteuert.
Zitat:
@dabiggy schrieb am 6. Januar 2016 um 22:27:58 Uhr:
Und das weisst du beim Tanken im Schnitt 2 Wochen im Voraus bei "normaler" Fahrweise von 500km / Woche?Zitat:
@Checkup2110 schrieb am 6. Januar 2016 um 19:36:06 Uhr:
Wenn Du richtig dosierst auf keinen Fall. Ich nehm das Zeug auch nur, wenn es richtig über die -10 Grad geht. und das sind immer nur mal ein paar Tage.
Die Werkstätten machen nix anderes und schicken Dich dann an die Tanke mit dem Tip, den Teuersten Diesel zu nehmen 😉
Dieselfahrer sind in der Regel Vielfahrer. Und knackige Kälte kommt nicht von jetzt auf gleich. Der Tank muss nicht leer sein. Einfach rein mit dem Zeug und nachtanken. Und wenn es dann doch mal umsonst war, geht die Welt auch nicht unter 😉
Zitat:
@slv rider schrieb am 7. Januar 2016 um 10:14:35 Uhr:
einfach abends einen reserverkanister auf die heizung stellen und morgens betanken. 😁
Wieviel LIter müssen denn da fehlen? 20L, 10L oder sogar nur 5? Ich kenne mich mit wärme nicht so aus, 50L á -15 + 5L á 20 = -11,8? 😁
Zitat:
@slv rider schrieb am 7. Januar 2016 um 08:19:38 Uhr:
gibts hier eigentlich noch andere marken/modelle die derartige probleme haben? auf anhieb habe ich keine anderen threads gefunden.
Ja, schau mal bei Volvo. V60, XC60/70, V70III