Immer die bösen Dieselfahrer :(

BMW 3er E46

Hallo,

in letzter Zeit kommt mir echt das Essen wieder hoch.
Überall bekomm ich zu hören (vor allem in den Medien) wie sch*** doch die Dieselautos sind. Sie sind schuld an der ganzen Feinstaubdiskussion, den Lungenkrebskranken (vor 10 Jahren waren es auch nicht weniger),...... ich kann es langsam echt nicht mehr hören.

OK, finanziell gesehen haben wir an der Tanke einen Vorteil gegenüber den Benzinern (was sich aber bei der KFZ-Steuer wieder relativiert)

Haben die Diesel-PKWs denn überhaupt keine Vorteile? Ist es kein Vorteil, daß ein Diesel im Schnitt 30% weniger Kraftstoff verbraucht und damit die natürlichen Ressourcen nicht zu sehr belastet?
Ist es kein Vorteil, daß die Diesel-PKWs weniger CO2 ausstoßen und damit dem Treibhauseffekt nicht so stark unterstützen?

Oder seh ich das alles falsch?

Will hier keinen Streit zwischen Diesel und Benzinfahrern auslösen, da beide Vor-und Nachteile haben. Mich würde nur mal Eure Meinung zur ganzen aktuellen Diskussion interessieren; nachdem ich jetzt auch noch was von einem Sonntagsfahrverbot gelesen habe 🙄

Sind wir wirklich die Schmutzfinken der Nation oder wird das alles nur recht aufgepuscht?

MfG Y

112 Antworten

Hallo erst mal
Habt ihr eigentlich schon mal an die Arbeitsplätze gedacht die von Dieselfahrzeugen abhängen.

Moin,

Dumm nur, das man einen Mod nicht ignorieren kann.

Nochmal ... Die Industrie produziert in SUMME mehr Feinstaub als in Summe die Autos. Die Industrie läßt den Feinstaub aber NICHT mitten in der Bevölkerung los. (Wer sitzt neben einem Fabrikschlot ?! Dürften die wenigsten sein).

Die Industrie produziert aber JE VERBRAUCHTER kWh Energie weniger Feinstaub als die Autos je kWh. Ergo ... für sich gesehen ist ein PKW dreckiger als eine Fabrik.

Während die Industrie mit Grenzwerten im ppm Bereich (parts per million) konfrontiert ist/wird, dürfen PKW (und auch LKW) im Bereich MILLIGRAMM pro gefahrenem km emittieren. Atmest Du als 5 Minuten das Abgas eines Diesels ein ... atmest Du mehr Partikel ein, als wenn du 5 Minuten Abgas einer Industrieanlage einatmest.

DAS ist der Unterschied.

Wie man das Kindchen nun nennt, ob Russpartikel oder Dieselpartikelfilter ... spielt für die Funktion mal absolut ZERO Rolle. Russpartikelfilter bzw. HEPA Filtersysteme aus Sintermetallen, geeignet bis 750°C sind existent. z.T. seit Jahren. Auch wenn sie in der Funktion nicht exakt gleich sind, Mercedes hat mitte der 80er Jahre bereits sowas in den USA für die 300er Turbodieselmodelle angeboten. Das einzige was für die Entwicklung (für die Hersteller maybe) ein Problem war/ist ist das man gerne regenerative Filter haben möchte. Doch ... Toyota hat diesen bereits ... und andere haben Ihn auch. Wie du selbst sagst, bietet auch BMW ihn an. Als Extra ... was also hält dich, oder sonstwen davon ab, Ihn beim NEUWAGENKAUF anstelle eines ansonsten gekauften Extras zu ordern ?!

Oder aber beim Nachrüster drauf zu pochen, einen zu bekommen ? Die letzte Pressemitteilung (auch in den Medien verbreitet) von HJS besagte, der Partikelfilter ist fertig, wir warten nur auf die FÖRDERUNGSMODELLE des Staates.

Der Autobild wurde bereits ein zur vollsten Zufriedenheit funktionierender Filter eingebaut.

Sicher mache Ich als Hersteller KEINE ABEs, wenn Ich NICHT weiß, ob ich das Zeugs verkaufen kann. Für mich, und alle anderen die Anfragen, sieht es so aus, als ob die Systeme FERTIG wären. Da der Inhalt dieser Pressemitteilung sinngemäß auch in jedem Antwortschreiben von HJS verschickt wird.

Und ... die Feinstaubbelastung wird NICHT um 100% gesenkt ... solche Annahmen sind illusorisch. Aber zu bedenken ist, das Dieselruss stets mit unverbrannten Kohlenwasserstoffen, sowie mit den als hochgradig krebserregend eingestuften polyaromatischen Kohlenwasserstoffen kontaminiert ist. Und wenn wir diesen Feinstaub eliminieren, ist einfach viel gewonnen. Ich möchte mal meine "Nachbarschaft" erleben, wenn ich hier stinkende aber ungefährliche Substanzen freisetze (und da hätte ich einige hier im Labor stehen). Da habe Ich morgen direkt das Umweltamt hier.

Zum Swap von Euro 2 auf besser ... Ne ... Sorry geht leider nicht. Mein Fahrzeug erfüllt selbst MIT einem Vorkatalysator NICHT den Fahrzyklus von Euro 3 oder D3. Dies schafft lediglich der 500E, der die D3 Norm schaffen kann. Um Ihn auf Euro 3 zu bekommen, wären Investitionen von ca. 2000 Euro (eventuell mehr!) nötig. Beim zweiten Fahrzeug ist kein Platz für einen Vorkat vorhanden. Und ... falls es dir nicht auffällt ... Ich beschwere mich nicht, das Ich, die im Vergleich höhere Steuer zu Euro3 oder 4 zahle. Hier wird aber gleich geschrien, Vater Staat melkt mich dann wieder, indem er möglicherweise höhere Steuern will. Und das ICH 2 Fahrzeuge halte, hat diverse Gründe unter anderem, das NICHT nur ich alleine mit beiden Fahrzeugen fahre, sondern insgesamt 6 Personen auf beide Fahrzeuge angewiesen sind.

Das Problem aber zu ignorieren ... oder es als UNWESENTLICH abzutun ... ist nunmal daneben. So knallen wir in wenigen Jahren vor eine Wand, und dann heißt es wieder ... Ich habs ja gewußt, aber die Politik und die Gesellschaft haben versagt, die hätten alle viel Früher reagieren müssen.

Selbst Initiative ergreifen, wenn es möglich ist.

MFG Kester

*lach*

falschen Knopf erwischt ...

P.S.: Wodurch wird die Zahl der Arbeitsplätze beim Diesel denn limitiert, wenn in ein neues Auto verpflichtend ein Filter REINMUSS (zum Glück ab 2007 freiwillig von dem VDA beschlossen) oder aber die Nachrüstung gut gefördert, oder freiwillig durchgeführt wird ?! In dem Fall entstehen sogar Arbeitsplätze, ausserdem können die deutschen Autohersteller NUR mit Partikelfilter in den USA Diesel verkaufen, ohne Partikelfilter wird die nächste Abgasstufe der USA für einen Diesel unerreichbar. Also gefährdet eher die ABLEHNENDE Haltung Arbeitsplätze.

hey Kester, was mich mal interessieren würde (ernsthaft, nicht provozierend):
Vor ein paar Seiten hier steht doch ein Link von einem Skeptiker von den Filtern, der sagt, dass dann noch mehr Feinststaub rauskommt und nicht der von Filtern gefilterte Feinstaub das Problem ist, sondern der noch kleinere.

Was hältst du denn davon?

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Moin,

Ich beziehe mich mit meinen Aussagen auf Veröffentlichungen zu diesem Thema, z.B. aus Science oder anderen anerkannten wissenschaftlichen Publikationen.

Dort wird herausgestellt, das alle Partikel ab einer gewissen Größe gefährlich sind. Dieselpartikel liegen exakt in diesem Schnitt. Je moderner der Diesel, desto mehr solch gefährlicher Partikel emittiert dieser.

Sagen wir mal (das ist eine reine Schätzung zur Verdeutlichung des Problems), das ein Common Rail Diesel 10% Partikel emittiert, deren Gefahrenpotential gering ist, 85% Partikel emittiert die gefährlich sind, und 5% Partikel emittiert die sehr gefährlich sind.

Jetzt sagen wir der Partikelfilter filtert 99.9% der ungefährlichen Partikel, 99% der gefährlichen Partikel und nur 50% der sehr gefährlichen Partikel. Das ganze verbunden mit einem vertretbarem Aufwand und Preis. Und selbst wenn die Effizienz nochmal niedriger liegen mag ... selbst bei einem um 40-50% besserem Abgas wäre schon ne Menge gewonnen.

Unter dem Strich, stellt das IMMER noch eine deutliche Verbesserung dar, zum momentanen Ist-Zustand dar.

Und wenn der Partikelfilter richtig funktioniert, dann führt er, wenn er voll ist, eine 99%ige Totaloxidation des Russes zu CO2 durch.

Ich, und wahrscheinlich niemand sonst wird sich beschweren, wenn man das technisch vertretbare durchführt. Es bleibt dann halt ein gewisses Restrisiko übrig. Es erwartet niemand irgendwelche Wunder, und weder Ich, noch sonstwer möchte, das ein Diesel für saubereres Abgas 10.000 Euro teurer werden muss. Aber das technisch und finanziell vertretbare darf man meiner Meinung nach fordern.

Denn wenn weiterhin ungefiltert Schindluder betrieben wird, verliert der Diesel zuerst sein Image und anschließend auch seine Berechtigung. Denn für einen ökologischen Antrieb darf nicht nur der Verbrauch niedrig sein, sondern auch das Abgas so sauber wie möglich sein. Und mir ist es im Prinzip auch völlig egal, wie das erreicht wird, ob mit Filter oder durch technische Tricks. Ich glaube nur, das ein Filter zumindest im Moment das kleinste und günstigste Übel darstellt.

MFG Kester

P.S.: Und keine Sorge, Ich nehme keinerlei Kritik, solange sachlich vorgetragen übel. Ich habe hier nunmal meinen Standpunkt, und finde den auch ziemlich richtig.

jupp, klingt plausibel. dankeschön für die Ausführungen 😉

also ich weiß nicht wie es euch geht aber ich lese antworten von rotherbach sehr gerne. der mann hat ahnung und kann einen sehr gut überzeugen. weiter so. danke

gruß matze

*Kopfschütteln tun*

Und nix anderes kann man zum Mod Rotherbach sagen !!!!

Wer als mod ein eh schon Totgeglaubten Thread wieder neu nach oben schiebt ... hat nix hier zu suchen!!

Das Thema war schon vor Tagen gegessen ... keiner hatte mehr Interesse an diesem Thread ....
Aber jetzt wird wieder alles von vorne losgehen!!

Ich kann die Stammies hier verstehen, wenn die sich von MT entfernen!

Totgeglaubte Threads sollten auch in Friede Ruhen sollen!!!

Auch wenn Rotherbach in manchen Aussagen richtig liegt.. hätte er es bei dem Belassen sollen... und nicht erneut Tage Später wo der Thread gar nicht mehr in "Schlagweite" war, an die spitze zurück zu holen

Also ich versteh nicht, was einige an Rotherbachs Aussagen zu meckern haben. Gut, es kommt etwas emotional rueber, aber das ist ja bei Krebs auch berechtigt. Schliesslich sterben ja die Haelfte aller Menschen in D an Krebs irgendwelcher Art. Und entkraeften konnte Kesters Argumentation hier keiner.

Weiss jemand vielleicht. ob ein Tuch vorm Mund vor Feinstaub hilft?
Oder geht der da muehelos durch? Ich frag da mal als Motorradfahrer,
nicht als BMW Fahrer. Schliesslich ist der Gestank der Diesel doch sehr deutlich unterm Helm wahrzunehmen, wenn man dahinter herfaehrt.

Gruss
Joe

Moin,

Sorry ... das Ich deine Ruhe störe ... aber da Ich am gesamten Weekend nicht anwesend war, habe Ich nur die Fragen aus dem letzten Beitrag beantwortet.

Und Nein ... ein normales Tuch wird nicht wirklich gut helfen. Der eine Teil ist gasförmig und der andere Teil zu klein. Das Tuch hilft also wohl eher dem Wohlfühlen.

Hilft aber auch ungemein, schließlich ist Wohlfühlen zuerst mal das wichtigste.

Gruß Kester

P.S.: Sich mit dem Thema beschäftigen, werden wir wohl ALLE müssen. Spätestens dann, wenn seitens der Kommunen zum unfairen Mittel der Sperrungen gegriffen wird. Das schadet uns allen nämlich am meisten.

Zitat:

Original geschrieben von Augsburger_ing


[BAuch wenn Rotherbach in manchen Aussagen richtig liegt.. hätte er es bei dem Belassen sollen... und nicht erneut Tage Später wo der Thread gar nicht mehr in "Schlagweite" war, an die spitze zurück zu holen

Was ist denn mit Dir los?

Die letzte Frage im Thread war vom Freitag (überigends direkt an Rotherbach gerichtet) und Du meckerst, weil er einen "uralten" Thread wieder hochholt? Es soll Leute geben, die über's Wochende nicht permanent im Forum sind (auch wenn es Mods sind 😉 ).

Zum Thema: Demnächst wird es Filter für alle geben, denn auf den derzeitigen Druck müssen alle Hersteller reagieren. Wenn ich mir im Moment einen Diesel kaufen WÜRDE, dann nur und ausschließlich mit Partikelfilter - auch wenn er extra kostet. Dabei ist die Umwelt sogar nur Nebenargument. Wer kauft mir denn so eine "Dreckschleuder" ohne Filter in 3 Jahren wieder ab - und zu welchem Preis? Jetzt bezahl ich 500-1000€ mehr, dafür bekomme ich beim Gebrauchtverkauf 2000€ wieder zurück...

Aber ich kann mir auch vorstellen, wie's weitergeht: Dann sind nämlich wieder die Benziner dran. Plötzlich kommt groß raus, was z.B. die Sendung "Rasthaus" schon lange festgestellt hat: Bei Geschwindigkeiten ab ca. 120 km/h blasen auch die neuesten Benziner nämlich Schadstoffe raus, wie die ältesten Möhren mit ungeregeltem Katalysator. Da wird dann die Lambdaregelung ganz heimlich ausser Kraft gesetzt und niemand interessiert sich dafür...
Aber den Skandal heben wir uns lieber noch für nächstes oder übernächstes Jahr auf...

Hallo,

das Thema und damit der Tread sind hochaktuell und werden es noch eine Zeit lang bleiben.

Ich möchte mich ausdrücklich bei Rotherbach für die sehr informativen Beiträge bedanken und werde immer mal wieder vorbeischauen, was er noch dazu zu sagen hat.

Augsburger_ings wenig ingeniösen Beiträgen werde ich dabei keine Beachtung mehr schenken.

Gruß
JohnS

Moin,
man, man ,man jede Woche wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Dieselruß ist nun das Grundübel.
Dabei ist ein Abend in der Kneipe wie 1 Woche
Dieselhölle.
Dazu noch Reifen- und Bremsenabrieb und dann
auch noch meine Gehwegfegende Nachbarin...

Zitat:

man, man ,man jede Woche wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.

Da ist sicherlich eine Sichtweise. Aber wir Menschen greifen zur Zeit nun einmal stärker in die Natur ein als frühere Generationen. Das hat viele Vorteile, birgt aber auch Risiken. Feinstäube sind eins davon. Freuen wir uns als Autofahrer doch, dass jetzt der Dieselruß, gegen den man gut was unternehmen kann, unter wissenschaftlichen Gesichstspunkten im Blickpunkt steht und nicht der Bremsen- und Reifenabrieb. Für autofeindliche Ideologen wäre hier ein wesentlich zweckdienlicherer Ansatz. Manche Grünen schienen mir damals regelrecht traurig als der Kat kam und das Argument, dass Autos Dreckschleudern seien, nicht mehr richtig zog. Diese gefährliche ideologische Komponente sehe ich bisher in der Feinstaubdiskussion nicht.

Zitat:

Dabei ist ein Abend in der Kneipe wie 1 Woche Dieselhölle

Das mag sein, aber in die Kneipe muss niemand gehen. Außerdem fänden es viele Menschen begrüßenswert, wenn sich hier ähnlich wie in den USA, Frankreich und Italien etwas ändern würde.

Zitat:

Original geschrieben von JohnS



...traurig als der Kat kam und das Argument, dass Autos Dreckschleudern seien, nicht mehr richtig zog. Diese gefährliche ideologische Komponente sehe ich bisher in der Feinstaubdiskussion nicht.

NOCH nicht....

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