HVO100 (XTL) in PumpeDüse TDI
Hat jemand Einwände oder fundiertes Wissen zum Einsatz des Kunstdiesel in herkömmlichen PD Motoren?
Die Angaben der Kraftstoff- und Autohersteller sind wenig informativ. Eine Freigabe von VAG würde wahrscheinlich ein Jahrzehnt dauern.
HVO100 sind mit Wasserstoff zerhackte Kohlenwasserstoffketten, die dann dem Diesel ähnlich sind. Da PD Motoren auch temperiertes Pflanzenöl verbrennen können, sollten die auch mit dem dieselähnlichen Gemisch zurecht kommen.
Die Frage zielt wunschgemäß auf Wissen ab, nicht auf Meinungen oder persönliche Grundsätze.
Gruß Jan
21 Antworten
Zitat:
@ToyoHybrid schrieb am 20. Juni 2024 um 19:27:26 Uhr:
Trotz des Aufpreis es würde ich das tanken. Zum einen ist das "alte" Auto dann klimaneutral, ....
Klar, mit Palmöl fährt man klimanueutral.....?
Wohl nicht.
https://energiefahrer.de/.../
Zitat:
Theoretisch können so Diesel-Autos auf dem Papier fast klimaneutral unterwegs sein. Am Auspuff sorgen aber auch Verbrenner, die HVO100 tanken, für etwa die gleichen CO2-Emissionen
Quelle:
https://www.zdf.de/.../...rium-hvo-luksic-kampagne-verbrenner-100.html
Ja es kommt noch dicker, die Lobbyarbeit hinter HVO100 ist alles andere als feierlich, wenn das nicht nochmal ein paar Minister- und Staatssekretärposten kostet:
https://www.zdf.de/politik/frontal/kampagne-kraftstoff-hvo100-lobbyismus-wissing-verkehrsminister-100.html
Natürlich ist es total sinnvoll, Millionen Verbrenner zu vernichten, deren Besitzer zu enteignen, um überteuerte E-Karren zu verkaufen, für die es nicht mal ansatzweise ausreichende Infrastruktur gibt und die sich nur wenige leisten können (alle anderen verschulden sich auf ewig entweder per Kredit oder Leasing). Zumal kaufen bei den E-Dingern auch keine Option ist, weil es selbst junge Gebrauchte auf dem Markt sehr schwer haben.
Eine Investition in „sauberen“ Kraftstoff ist wohl das geringere Übel, als Millionen Fahrzeuge und deren Werte zu vernichten. Und Stromüberschüsse gibt es genug. Deshalb gibt es auch immer mehr Produzenten von grünem Wasserstoff. Klar ist es ineffizient, aber der Strom ist über. Stichwort Phantomstrom.
Ah, Strom ist überall!
Ich wohne in einer " großen Kreisstadt " in einem Einfamilienhaus, aber die Sicherungen für das Haus lassen den Einbau eines Durchlauferhitzers nicht zu. Gut der hat ja auch nur 21KW. Aber was ist mit Wärmepumpe und Elektrokarren Ladegerät?
Wenn das alle auf der Straße wollten brauchten wir eine neue Leitung zum Trafo, den natürlich auch größer, und von dort neue Leitungen die Straße entlang...
Ach so, das war ja die Infrastruktur...
Gruß Uwe
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Und da sind wir wohl schon wieder am Stammtisch angekommen, wo die sachliche Diskussion dann langsam ins Rumbrüllen ausartet. Vielleicht versuchen wir's nochmal sachlich und bleiben bei den Tatsachen.
1. Wer will Millionen Verbrenner vernichten? Wer will wen enteignen? Niemand. Das ist pure Polemik und Bullshit und nebenbei ganz schön viel Verbitterung, wo auch immer die herkommt.
Ein Verkaufsstop für NEUE Verbrenner wurde für 2035 beschlossen (mittlerweile von der FDPorsche aufgeweicht). Das berührt aber die Bestandsflotte nicht im Geringsten und davon war auch nie die Rede, abgesehen von denjenigen, die sowieso keinen Dunst haben und alles falsch verstehen wollen.
Du kannst aber jeglichen vorhandenen Verbrenner auch danach noch weiterfahren, das ist davon unberührt und es gibt auch kein Verkaufsstop für fossile Kraftstoffe, also immer schön ruhig und bitte bei den Tatsachen bleiben. Zudem sind das noch 10 Jahre, wird sowieso spannend, was dann der Liter Sprit kostet und wer sich das noch leisten will und wer dann denkt: Ja auf jeden Fall jetzt nochmal einen neuen Verbrenner kaufen, der 10 Jahre hält und vollkommen ignorieren, wo die Kraftstoffpreisentwicklung hingeht.
2. "Überteuerte E-Karren, für die es nicht mal ansatzweise ausreichende Infrastruktur gibt". Bist du denn selbst schon mal E-Auto gefahren oder ist das nur die Außeneinschätzung? Denn auch das ist Bullshit, es fahren Stand heute schon Millionen E-Autos rum in D und es funktioniert und offensichtlich gibt es Leute, die sich diese Autos schon leisten können und wollen. Niemand will und niemand wird von heute auf morgen zig Millionen weitere E-Autos auf die Straße bringen und Leute dazu zwingen, diese zu kaufen oder vorhandene Autos zu ersetzen, auch davon war keine Rede. Sondern das ist eine Entwicklung. Parallel entwickeln sich Preise, Reichweiten, Alltagstauglichkeit und Infrastruktur mit. Jeder kann selbst entscheiden, ob, wann und wie er auf den Zug aufspringen will oder nicht.
Was Stand heute schon absehbar ist: Nach und nach werden E-Autos günstiger und attraktiver und Kraftstoff immer teurer, es ist letztlich also auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit - auf den Endverbraucher geschaut.
Gebrauchte E-Autos haben es übrigens v.a. deshalb schwer, weil wie auch hier so viel Bullshit und Bedenken und Ängste verbreitet werden, die nicht den Tatsachen entsprechen, z.B. dass die Akkus furchtbar schnell den Geist aufgeben würden, was nicht der Fall ist, prominentes Beispiel der ID.3 von VW im ADAC Dauertest: https://www.adac.de/.../
3. "Eine Investition in „sauberen“ Kraftstoff ist wohl das geringere Übel, als Millionen Fahrzeuge und deren Werte zu vernichten."
Das klingt natürlich in der Theorie wunderbar und so schön attraktiv. Aber nicht alles, was theoretisch geht, lohnt sich auch oder ist wirtschaftlich und im großen Stil darstellbar. Und dass man vorhandene Werte vernichtet ist auch Bullshit, wie gesagt, es gibt keinen Verbot zum Betrieb von Bestandsfahrzeugen, ich weiß gar nicht woher das kommt, vielleicht mal die Zeitung wechseln.
4. Was HVO100 angeht: Dass ein Kraftstoff im Labor oder bei einer kleinen Flotte funktioniert, heißt nicht, dass man es jemals schafft, diesen im großen Stil und rentabel für die Masse zu produzieren, das ist schlicht nicht der Fall und auch nicht absehbar. Die heute existenten Anlagen weltweit reichen nicht mal aus um allein den Bedarf der deutschen Fahrzeugflotte zu decken - da ist noch nicht die Luftfahrt, nicht der Seeverkehr und noch nicht der Bedarf aus der Industrie dabei und kein einziges anderes Land der Welt. Aber v.a. in letztgenannten Sektoren ist der Bedarf an Wasserstoff und eFuels und eben auch HVO100 immens, vor allem auch mangels Alternativen. Man wird sich also schön hinten anstellen dürfen.
5. Einerseits sagst du, für E-Autos gäbe es nicht ausreichend Infrastruktur, andererseits wo soll denn dann der ganze HVO100 herkommen, wenn die Infrastruktur schon für E-Autos nicht reicht. Für den km Autofahrt brauchst du für HVO100 das Vielfache des Stroms, den ein E-Auto braucht, etwa 5-10x so viel nämlich pro km. Also wenn es schon für die E-Mobilität nicht reicht, dann für HVO100 erst recht nicht.
Wohlgemerkt ich rede nicht von den Tankstellen, sondern von den Produktionsanlagen und der Infrastruktur, die dahinter steht und deren Energiebedarf. Wenn man das ganze erneuerbar machen will, dann brauchte man also 5-10x so viele Windräder und Solarzellen, wie man es bräuchte, wenn man E-Mobilität 100% klimaneutral betreiben wollte. Wenn man natürlich HVO100 nicht klimaneutral gewinnen will, können wir uns das sparen, dann können wir aber auch gleich weiter fossile Kraftstoffe fahren und zusehen wie die Konzentration an Klimagasen weiter steigt bis uns alles um die Ohren fliegt.
Jetzt könnte man sagen: Machen wir das eben in sonnenreichen Gegenden, in Wüstenregionen und bedienen uns wie so oft am globalen Süden. Nur, da wo viel Sonne ist, mangelt es wiederrum meist an Wasser, zur Herstellung von HVO braucht man aber Wasserstoff und damit ne Menge Wasser + man muss das Zeug im großen Stil mit Tankern über die Ozeane schippern, super, da haben wir den nächsten großen Abnehmer von HVO100 und es bleibt weniger für PKW übrig.
Also wie gesagt: In der Theorie alles wunderbar, in der Praxis: Was für die Nische, aber in der Masse wohl nicht darstellbar, so dass alles genug und zu annehmbaren Preisen abbekommen. Letztlich ist HVO100 eine Lösung die man mit den Worten von Marie Antoinette beschreiben könnte: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“, klar backen wir eben für alle Kuchen, wenn das Mehl knapp wird, super Idee.
Zitat:
@PIPD black schrieb am 15. August 2024 um 19:55:09 Uhr:
Natürlich ist es total sinnvoll, Millionen Verbrenner zu vernichten, deren Besitzer zu enteignen, um überteuerte E-Karren zu verkaufen, für die es nicht mal ansatzweise ausreichende Infrastruktur gibt und die sich nur wenige leisten können (alle anderen verschulden sich auf ewig entweder per Kredit oder Leasing). Zumal kaufen bei den E-Dingern auch keine Option ist, weil es selbst junge Gebrauchte auf dem Markt sehr schwer haben.Eine Investition in „sauberen“ Kraftstoff ist wohl das geringere Übel, als Millionen Fahrzeuge und deren Werte zu vernichten. Und Stromüberschüsse gibt es genug. Deshalb gibt es auch immer mehr Produzenten von grünem Wasserstoff. Klar ist es ineffizient, aber der Strom ist über. Stichwort Phantomstrom.
Zitat:
@AxelFunk schrieb am 16. August 2024 um 11:39:26 Uhr:
Ein Verkaufsstop für NEUE Verbrenner wurde für 2035 beschlossen...
Abwarten.
Was heute beschlossen wurde, kann übermorgen wieder rückgänig gemacht werden...
Wie es andauernd so passiert.
Wie war das anfangs mit dem Heizungsgesetz?
Wenn die Autobauer auf ihren E Karren sitzen bleiben wie es momentan ist, wird der Verbrenner auch nach 2035 noch 30 Jahre laufen.
Da werden die Lobyisten schon für sorgen.
Ich bin sicher, so wird es kommen.
Und ich bin auch sicher, daß werde ich nicht mehr erleben.
Heizungsgesetz, gutes Stichwort: Da haben die Wischblätter schon getitelt, dass einem die Heizung rausgerissen würde, nichts davon stand jemals zur Debatte, Polemik und Panikmache und zu vorderst natürlich der Versuch den politischen Gegner zu diffamieren. Aber dass es mal einer richtig gestellt hat, worum es wirklich geht und was dem Verbraucher hilft und was nicht, oder mal einer wirklich einen Heizungsbauer gefragt hat, das ist nicht passiert. Die Heizungsbauer schütteln den Kopf über die Leute, die sich jetzt noch eine Gasheizung einbauen oder der Wärmepumpe sonst was für Dinger andichten, die nicht der Realität entsprechen. Stand heute musste kein Deutscher seine Heizung rausreißen.
Die Lobbyisten für den Verbrenner oder HVO100 sind ja jetzt schon fleißig dabei, bewerben ihr Zeug und verbreiten Irrglaube. Wie gesagt der Verkaufsstop wurde ja schon aufgelöst von der FDP und ihrer fragwürdigen Lobbyarbeit.
Ob das für eine Exportland, das 50% seiner Autos nach China verkauft hat, so eine gute Idee ist, die Entwicklung zu ignorieren und weiter auf den Verbrenner zu setzen, während der Anteil und die Nachfrage nach E-Autos in China steil nach oben gehen und die mitterweile selbst schon bessere E-Autos als wir bauen und diese wiederrum günstiger nach Europa verkaufen, bleibt abzuwarten. Bin gespannt, wie das in 2 oder 5 Jahren aussieht und wieviele chin. E-Autos dann schon hier unterwegs sind.
Der Absatz deutscher Autos in China bricht jedenfalls ein, Verbrenner sind immer weniger gefragt, deutsche E-Autos nicht konkurrenzfähig, die Entwicklung hat man verschlafen. In den USA sieht es nicht anders aus, hier war Tesla schneller, die produzieren mittlerweile sogar in D.
Nur vom deutschen Markt ohne Export wird man diesen riesigen Industriezweig der deutschen Autoindustrie nicht erhalten können, auch wenn die Deutschen sich mit Händen und Füßen an den Verbrenner klammern, das allein wird nicht reichen.
Und klar, was die Politik morgen oder in 5 Jahren beschließt, weiß man nicht, das ist aber auch Kaffeesatzleserei, ich bleibe da lieber bei den Tatsachen, die stand heute feststehen und dichte da nicht irgendwas dazu, was nicht den Tatsachen entspricht und wofür es keine Anhaltspunkte gibt. Nur weil der Absatz hierzulande schleppend verläuft und die Lobbyisten Überstunden schieben um gegen E-Mobilität Stimmung zu machen, heißt das nicht, dass es andernorts genauso ist.