Hat das 7G-DCT eine Anfahr-Schwäche ?

Mercedes B-Klasse W246

Hallo zusammen,

bin am Wochenende einen B200 CDI mit 7G-DCT gefahren.

Mir ist folgendes aufgefallen, beim Anfahren aus dem Stand, nimmt sich der Wagen in etwa so eine Sekunde bis er richtig loslegt. Es ist eindeutig das Getriebe, er rollt zwar ganz langsam an, aber die Kupplung packt nicht richtig. Habe zur Zeit auch einen Diesel mit Automatik (INSIGNIA), der hat diese Phänomen nicht.

Meine Frage kennt jemand etwas ähnliches oder ist das nur beim Vorführer so gewesen weil ich eigentlich ansonsten mit dem Auto sehr zufrieden war und ernsthaft überlege ihn als nächsten Wagen zu nehmen. Habe bis jetzt noch nicht mit dem Verkäufer gesprochen, da ich das Auto Morgens sehr früh wieder abgegeben habe und auch keinen Zeit hatte, außerdem wollte ich erst einmal hier im Forum hören, manche Verkäufer erzählen ja viel wenn der Tag lang ist.

Beste Antwort im Thema

Die Frage nach der Anfahrschwäche ist leider eindeutig mit ja, er hat zu beantworten.

Vor 4-6 Wochen habe ich diese Thematik hier im Forum schon mal angesprochen.
Bisher kamen dazu erst zwei Erfahrungsberichte.
Mein B200 mit 7G-DCT ist seit 2 Monaten im Einsatz, Laufleistung 3200km.
Davor fuhr ich über 2500km einen W246 / B200 mit Schaltgetriebe.
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, wie die Anfahrschwäche zustande kommt, da in der relevanten Funtionskette ja die Subsysteme elektronisches Gaspedal, Motorsteuerung und Getriebesteuerung zusammenspielen.
Nervig bis problematisch ist das Anfahrverhalten beim Einfädeln aus dem Stand in den fließenden Verkehr oder auch beim Kreuzen einer bevorrechtigten Straße. Auf Grund der unerwarteten Verzögerung kam es mehrfach zu brenzligen Situationen.

Fakt ist jedenfalls, daß auch ein beherztes Durchtreten des Gaspedals die Anfahrbeschleunigung keineswegs erhöht.
Zuerst wie beschrieben die Bedenksekunde (war übrigens der Grund, warum ich keinen Daimler mit 7-Getronic genommen habe). Dann wie im S-Modus (m.E. vollig unbrauchbar, zu langes Beibehalten einer hohen Motordrehzahl ohne erkennbare Wirkung)
steigt lediglich die Motordrehzahl sehr deutlich an (ca. 4500 U/min) und wird einige Sekunden gehalten bis dann endlich ein Schaltvorgang erfogt. Die ganze Aktion wie gesagt ohne die erhoffte Verbesserung der Beschleunigung.

Ich hoffe sehr, daß Daimler dieses Problem kennt und an einer Lösung arbeitet die möglichst bald verfügbar ist.
Probefahrten mit diversen Audi Q3/Q5 zeigten, daß auch mit einem DCT ein gutes Anfahrverhalten zu erreichen ist.
Vom traumhaften Anfahrverhalten eines BMW, z.B. X3, mit 8-Gang Wandler Automatik hier zu schwärmen verkneife ich mir.
Das wäre konzeptbedingt auch nicht gerecht.

Bis auf das hier beschriebene Anfahrverhalten ist das Betriebsverhalten des 7G-DCT ja ok, ebenso wie der B200 an sich.

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Es muss wohl auch an der "Nichtvollkommenheit" des DCT liegen, dass eine Software der anderen folgt.
Auch ich habe die aktuellste Version incl. Motor-Update vor ca. drei Wochen im Rahmen der A-Inspektion aufgespielt bekommen.

Trotzdem besteht weiterhin das Problem des spontanen Ansprechens des DCT`s beim akuten Gasgeben!
Das hängt sicherlich auch mit meinem bevorzugten Cruisen im ECO-Modus zusammen.

Durch das dann längere Fahren im gleichen Drehzahl- wie Gangbereich "schläft" das DCT wohl so vor sich hin und schafft es dann natürlich nicht, spontan auf eine Situation zu reagieren.

Gedanken lesen kann es nun mal (noch) nicht 🙂.

Meine letzten Fahrzeuge hatten alle ein Schaltgetriebe. Da dauerte es auch Sekundenbruchteile zwischen der manuellen Schaltung (Gehirn und Gangwechsel) und dem Gasgeben.

Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, öfters manuell zu schalten.

Ob das eine dauerhafte Lösung ist? - ich weiss es nicht 🙂!

Zitat:

Original geschrieben von paul1946


Trotzdem besteht weiterhin das Problem des spontanen Ansprechens des DCT`s beim akuten Gasgeben!
Das hängt sicherlich auch mit meinem bevorzugten Cruisen im ECO-Modus zusammen.

Durch das dann längere Fahren im gleichen Drehzahl- wie Gangbereich "schläft" das DCT wohl so vor sich hin und schafft es dann natürlich nicht, spontan auf eine Situation zu reagieren.

Das Verhalten muss nicht unbedingt am 7G-DCT liegen. Das Stichwort lautet "adaptives Gaspedal". Die B-Klasse mit Benzin Motor (und auch die A-Klasse und der CLA mit Benziner) ist mit so einem Gaspedal ausgestattet. Das Motorsteuergerät erkennt die Fahrweise und wie das Gaspedal betätigt wird und schaltet zwischen zwei verschiedenen Kennlinien um. Bei einer ruhigen Fahrweise wird, wenn man das Gaspedal durchtritt weniger Motorlast abgerufen als wenn man zuvor mit einem sportlichen Fahrstil unterwegs war. Bei ruhiger Fahrweise wird zum Beispiel bei zur Hälfte getretenem Gasedal nur etwa 40 Prozent Motorlast abgerufen. Bei sportlicher Fahrweise und ebenfalls wieder zur Hälfte getretenem Gaspedal wird dann bereits etwa 80 Prozent Motorlast abgerufen. Heißt also in Summe, Ist die Kennlinie für eine ruhige Fahrweise aktiv, zum Beispiel beim cruisen auf der Autobahn, muss für eine hohe/starke Beschleunigung das Gaspedal deutlich mehr durchgetreten werden.

Gruß
sternfreak

Das ist eine hochinteressante Erklärung ! Darf man annehmen dass bei der ruhigen Fahrweise und dementsprechender Kennlinie auch der Kraftstoffverbrauch dementsprechend geringer ist ?

Lg Luzia

Zitat:

Original geschrieben von Luziasternchen


Das ist eine hochinteressante Erklärung ! Darf man annehmen dass bei der ruhigen Fahrweise und dementsprechender Kennlinie auch der Kraftstoffverbrauch dementsprechend geringer ist ?

Lg Luzia

NEIN!!! Bei mir jedenfalls nicht 🙁

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Wieviel brauchst denn mit dem 200 Benzin ?

Zitat:

Original geschrieben von Luziasternchen


Wieviel brauchst denn mit dem 200 Benzin ?

Fahre einen B180 😉

Innerorts 12 Liter
Landstrasse 8 Liter
Autobahn 7,5-8 Liter

Hallo Barbara,

wir haben wohl doch unterschiedliche Fahrweisen ;-)

Innerorts: 9 - 10 l
Landstraße: 6 - 7 l
Autobahn: 8 - 9 l

Gruß
wolven

Zitat:

Original geschrieben von wolven68


Hallo Barbara,

wir haben wohl doch unterschiedliche Fahrweisen ;-)

Innerorts: 9 - 10 l
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wolven

Hallo Manfred, ob du es glaubst oder nicht, ich fahre innerorts mit wenig Gas, Eco in der Stadt auf 100 Prozent. Aber egal was ich versuche, der Verbrauch will nicht runtergehen.

Hoffe, wir können bald mal unseren geplanten Tausch durchführen.

Habe selbst damals mit dem C36 mit 280 PS in der Stadt viel weniger gebraucht 🙂

Gruss Barbara

Servus Barbara ,

Na da bin ich gespannt, bin mit dem Vorführwagen auch immer auf hundert Prozent Efficiency gefahren.
Bin eh beim Spritverbrauch eine Schottin

Lg Luzia

Hole das Thema hier noch mal nach oben weil mir die Anfahrprobleme, besonders an leichten Steigungen (stärkere Steigungen sind hier im Norden ja eher selten zu fahren) verstärkt Probleme bereiten.

Bei dem Versuch z.B. auf eine stark befahrene Vorfahrtstraße nach links einzubiegen wird man leicht zum Verkehrshindernis oder riskiert einen Unfall weil man nur verzögert los kommt.

Das Umschalten auf "S" oder "M" bringt da übrigens auch nicht wirklich eine Besserung.
Als ich es hier die verschiedenen Einstellungen auf einer wenig befahrenen Steigungsstrecke getestet habe stieg mir eine Geruch nach Kupplung in die Nasen und die Motortemp. stieg merklich an.

Dieser B200 Diesel mit DCT ist Bj.05/2013.
Hat hier jemand dazu Erkenntnisse wie man das Problem beheben oder zumindest mindern kann?

Vielen Dank + Gruß aus dem zZt. zunehmend stürmischen Norden.

Hallo,
ich habe mich an das etwas verzögerte Anfahren beim DCT gewöhnt, indem ich etwas früher Gas gebe als ich eigentlich losfahren will, man muß sozusagen das Einkuppeln des DCT beim Anfahren berücksichtigen.

Zitat:

Das ist der zweite Mangel an meinem Auto, der erste ist das sehr unzuverlässige Funktionieren des Eco.

Was ist da unzuverlässig? Ist mir bis jetzt nicht wirklich was aufgefallen?

Auch mit der Leistung bin ich zufrieden. Etwas merkwürdig ist manchmal wenn ich überholen will, dreht der extrem hoch (roter bereich) bis er dann wieder mal schaltet... oder handhabe ich da was falsch?

Einerseits kann der Motor nicht Vollgas geben und auch noch schalten .... nur wie macht man es dann richtig?

Ich kann auch von keiner Anfahrschwäche bei meinem W 246 mit DCT berichten, trotz Bj. 03/2012 und m. W. ohne irgendwelche Updates. Mein Benzinverbrauch im Gegensatz zu dem von Kopprasch liegt bei 6,9 l/100 km Autobahn und 7,5 l Stadt (gemessen bzw. gerechnet). Damit bin ich zufrieden. Habe allerdings auch EURO 6 Eintrag.

Nach dem Softwareupdate im Juli hat sich das Prolem mit der Anfahrschwäche deutlich reduziert, also wesentlich geringere Verzögerung beim Losfahren.
Was aber immer noch nervt und hier auch schon mehrfach beschrieben wurde ist die unbefriedigende Beschleunigung aus der Fahrt heraus, z. B. wenn man von 50 km/h auf 80 km/h zum überholen o. ä. Gas gibt, tut sich relativ wenig. Ähnlich oft auf der Autobahn. Optimal wäre da manchmal sogar ein zurückschalten in die nidrigere Fahrstufe, aber das kann er offenbar nicht. Dafür wird dann manchmal der eigentlich zu hohe Gang sehr weit ausgedreht, was echt nervt.
Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass das Getriebe lernfähig ist und sich die gewählte oder auch auf Grund der Verkehrssituationen erzwungene Fahrweise merkt. Nach dem Update beschleunigte er m. E. nämlich besser als jetzt, nachdem er oft dem ausbremsenden und notgedrungen bummelnden Kurzstreckenverkehr "ausgesetzt" war.
Weis darüber jemand genaueres?

Das Anfahrverhalten scheint sich zu verbessern, wenn beim Anhalten an der Vorfahrtstraße durch kräftiges treten auf die Bremse "Hold" aktiviert* wird (immer vorausgesetzt, dass Start/Stopp ausgeschaltet ist).
Zumindest hatte ich gestern das Gefühl, dass ich dann erheblich schneller an einer leichten Steigung auf bzw. über die Vorfahrtstraße komme.
Das ist allerdings beim Rangieren, wo man häufiger zwischen "D" und "R" wechselt, keine Lösung.

*) hat das irgendwelche Nachteile gegenüber ständig mit dem Fuß auf dem Bremspedal bleiben?

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