Fragen an die Technikexperten zum TSI ...
Hallo Forum,
ich hätte da 2 Fragen zum TSI ... speziell, was den Turbolader betrifft.
1) wird der Turbolader bzw. dessen Lager über den Kühlkreislauf mitgekühlt?
2) läuft die Kühlung nach Abstellen des Motors noch weiter, wie es z.B. im 1,6l THP von BMW/PSA (verbaut z.B. im Mini Cooper S und Peugeot 207 RC) durch eine elektrisch angetriebene Kühlmittelpumpe realisiert wird?
Wäre schön, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte ... die seitens VW verfügbaren Zeichnungen und Diagramme konnten mir diese Fragen bislang nicht beantworten.
Vielen Dank!
Beste Antwort im Thema
Tag zusammen,
"Wie bei den bisherigen TSI-Motoren bilden der
Abgas-Turbolader und der Abgaskrümmer ein Modul.
Um nach dem Abschalten des Motors die Temperaturen
an der Wellenlagerung gering zu halten, ist es in
den Kühlkreislauf der Ladeluftkühlung eingebunden.
Zur Schmierung und zum Kühlen ist die Wellenlagerung
außerdem an den Ölkreislauf angeschlossen.
Weiterhin befinden sich am Abgas-Turboladermodul
das elektrische Umluftventil für Abgas-Turbolader und
eine Druckdose für die Ladedruckbegrenzung mit
dem Wastegate."
"Die Pumpe für Kühlmittelumlauf V50
Die Pumpe für Kühlmittelumlauf wird bedarfsabhängig
angesteuert. Sie saugt das Kühlmittel vom Zusatzwasserkühler
für Ladeluft an und fördert es zum
Ladeluftkühler im Saugrohr und zum Abgasturbolader."
Auszüge aus dem SSP 405 von VW
62 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von allmaechtige
Kleines Gedankenexperiment:Die thermische Belastung für den Turbo kommt durch das Verbrennen von Treibstoff.
Angenommen du fährst mit deinem TSI eine Strecke von 100km/h mit 100km. Dann verbrennst du ca. 5-6Liter innerhalb einer Stunde.Wenn du allerdings die gleicht Strecke mit 200km/h fährst, verbrennst du 14-16Liter in einer HALBEN Stunde. (denn du brauchst jetzt ja nur noch eine halbe Stunde für 100km)
Das bedeutet dass du ca. den dreifachen Verbrauch in der Hälfte der Zeit hast. Die thermische Belastung für den Turbo (und den ganzen Motor) nimmt also um das 6-fache zu!
Also lieber die letzten paar km spritsparend fahren. Dann kann man sich auch das Nachlaufen lassen sparen...😎
Und ich Blödmann dachte wirklich das Kraftstoff unabhängig von Menge und Dauer immer die gleiche Verbrennungstemperatur hat! 🙄
Selten so einen Unsinn gelesen.
Hi,
naja abhäng vom Gemisch ist die Verbrennungstemperatur wirklich unterschiedlich. Beim idealen Benzin/Luft gemisch 1/14,1 (= Lamda1) läuft die Verbrennung optimal, magert das gemisch ab wird die Abgastemperatur höher, ein zu hoher Luftanteil kann den Motor sogar killen.
Die ersten FSI hatten aber sogar einen Magerbetrieb wo die Verbrennung mit Luftüberschuß beabsichtigt war. Bei den aktuellen TSI gibt es das aber glaub ich net mehr.
Bei Volllast wird das Gemisch aber eh überfettet also der Benzinanteil erhöht um die Angastemperatur etwas zu senken. Aber allein durch die hohen Drehzahlen wird so viel Abgas erzeugt das der Turbo gar net so viel Hitze wieder abgeben kann.
Noch dazu sitzt der Kat heutzutage so dicht hinter dem Turbo das eine regelrechter Hitzestau entstehen kann. Für die Lebensdauer net wirklich förderlich🙄
Bei meinem Toyota kann man allein durch entfernen des ersten Kats und vergrößern des Auspuffquerschnitts die Leistung um 40PS erhöhen.
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von Markenfrei
Und ich Blödmann dachte wirklich das Kraftstoff unabhängig von Menge und Dauer immer die gleiche Verbrennungstemperatur hat!
Es geht letztlich darum, welche Energiemenge pro Zeiteinheit über den Turbo geht ... angenommen, bei 3000 U/min laufen 4,5m³ heißes Abgas pro Minute über den Turbo, dann gehen bei 6000 U/min 9m³ heißes Abgas pro Minute durch. Das ist eine doppelte thermische Belastung pro Zeiteinheit, die erstmal abgeführt werden muß. Und das gilt nur für die Annahme, daß 1) die Verbrennungstemperaturen drehzahl- und lastunabhängig sind (was in der Praxis nicht zutrifft, für die Anschauung aber hinreichend genau ist) und 2) der Verbrauch konstant mit der Drehzahl ansteigt (was aufgrund des Wirkungsgradverlaufs eines Verbrennungsmotors definitiv nicht zutrifft).
Zudem kommt hinzu, daß bei langsamerer Strömung (3000 U/min) die Verweilzeit in Motor und Abgastrakt größer ist und somit mehr Wärme mit der Umgebung (Zylinderkopf -> Kühlwasser) ausgetauscht werden kann.
Abzuführende Energiemenge:
dq/dt = dm/dt * c * dT
Grundgleichung der Wärmeübertragung:
dq/dt = dm/dt * k * A * dT
Hab jetzt mal ne frage:
wenn beim 160 TSI der Turbo erst ab 3500 U/Min ?? dazugeschaltet wird,wird er ja auch umgekehrt da ja auch wieder abgeschaltet. Wie soll also das Kaltfahren überhaupt gehen??
Das man nicht von Vollgas zum Stillstand kommt sondern das Auto ja ein wenig auslaufen lässt is ja klar,
Z.B. Autobahnparkplatz, Erst fährt man rechts rüber dann 300m Bremmsstreifen dann ja langsam auf Parkplatz selber bis man ne Bucht gefunden hat. Allein hier dürfte die Temp. genügend abgesunken sein.
Auch die ,die hier sagen man muss immer im stand nachlaufen lassen,muss ich fragen wie das bei einem Start/Stopp Auto denn Ihrer meinung hinhaut? Haben ja doch schon einige und es wird ja immer beliebter damit Werbung zu machen.
Verrecken die nach 1000km??
Ich glaub bei einem mindestmas an vorsicht hat man auch ohne viel kalt und warmfahren lange spass mit seinem Auto.
Gruß Michl
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Zitat:
Original geschrieben von Michl-112
wenn beim 160 TSI der Turbo erst ab 3500 U/Min ?? dazugeschaltet wird,wird er ja auch umgekehrt da ja auch wieder abgeschaltet. Wie soll also das Kaltfahren überhaupt gehen??
Der Turbo wird meines Wissens die ganze Zeit vom Abgas durchströmt, dreht also durchgehend mit und wird auch durchgehend warm. Umgeschaltet zwischen Kompressor und Turbo wird lediglich auf der Ladedruckseite.
Hi,
wie gesagt beim Kaltfahren geht hauptsächlich darum das der Ölkreislauf so lange läuft bis sich der Turbo etwas abgekühlt halt.
Das tut er natürlich auch unter 3500upm. Außerdem werden die Abgase auch unterhalb von 3500upm durch die Abgasseite es Turbo´s geleitet. Im Gegensatz zum Kompressor kann man den Turbo nämlich net einfach so abschalten😁
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von JeanLuc69
Unterm Strich sind die thermischen Belastungen meiner Meinung nach daher vergleichbar. Der Ottomotor verbrennt etwas kälter mit mehr Abgas ... beim Diesel ist es umgekehrt.
Das sehe ich etwas anders. Die Abgastemperatur des Selbstzünders reicht nicht an die des Ottomotors heran, - die thermische Belastung des Turbos fällt bei ersterem geringer aus.
Hohe Abgastemperaturen und ihre Auswirkungen auf filigrane Mechanik sind wohl auch der Grund, warum VTG-Lader (= variable Turbinengeometrie) bei modernen Dieselmotoren verbreitet sind, nicht aber bei Benzinmotoren (Ausnahme: Porsche).
Zitat:
Original geschrieben von Rigero
Das sehe ich etwas anders. Die Abgastemperatur des Selbstzünders reicht nicht an die des Ottomotors heran, - die thermische Belastung des Turbos fällt bei ersterem geringer aus.
Da hast Du recht ... ich hatte nicht bedacht, daß der Diesel aufgrund der NOx-Problematik gar nicht so hohe Abgastemperaturen haben darf ... sonst werden die Schadstoffwerte direkt viel zu hoch und man muß NOx-Speicherkats oder SCR-Kats einbauen. Ein Ottomotor bringt im 3-Wege-Kat ja schon eine NOx-Reduktion mit.
Zitat:
Original geschrieben von Rigero
Hohe Abgastemperaturen und ihre Auswirkungen auf filigrane Mechanik sind wohl auch der Grund, warum VTG-Lader (= variable Turbinengeometrie) bei modernen Dieselmotoren verbreitet sind, nicht aber bei Benzinmotoren (Ausnahme: Porsche).
Der Begriff VTG ist eigentlich irreführend ... die Turbinengeometrie ist vorgegeben und wird durch verstellbare Leitschaufeln im Anströmverhalten angepaßt. Die Beherrschung dieser Technik ist nicht trivial. Porsche zeigt jedoch, daß auch Ottomotoren damit ausgerüstet werden können.
Zitat:
Original geschrieben von Markenfrei
Und ich Blödmann dachte wirklich das Kraftstoff unabhängig von Menge und Dauer immer die gleiche Verbrennungstemperatur hat! 🙄Zitat:
Original geschrieben von allmaechtige
...Selten so einen Unsinn gelesen.
Er hat schon recht. Warum? Wann wird die Heizung in deinem Auto wohl am meisten wärme produzieren? Wenn du sie 5 sekunden voll laufen lässt und dann wieder 5 sekunden komplett ausschaltest. oder wenn du sie 9 sekunden voll laufen lässt und nur eine Sekunde abschaltest. Der Motor verbrennt pro zeiteinheit mehr kraftstoff und es wird mehr Benzin in Wärme umgewandelt die erstmal abgeführt werden muss.
Das selbe prinzip kommt bei LEDs beim dimmen zum einsatz. Eine LED kennt auch nur hell oder dunkel. Dadurch das eine LED aber sekunde aber bis zu 100 mal ein und wieder ausgeschalten wird erscheint die LED heller bzw Dunkel je nachdem ob die einschaltzeit länger oder kürzer ist.
Zitat:
Original geschrieben von Michl-112
[...]Auch die ,die hier sagen man muss immer im stand nachlaufen lassen,muss ich fragen wie das bei einem Start/Stopp Auto denn Ihrer meinung hinhaut? Haben ja doch schon einige und es wird ja immer beliebter damit Werbung zu machen.
Verrecken die nach 1000km??
Die Start-Stop-Automatik ist doch hauptsächlich für innerorts gemacht worden, weil sie dort am meisten bringt -> evtl. erkennt die Bordelektronik anhand der Temperatur oder der in den letzten paar Minuten gefahrenen Durchschnittgeschwindigkeit den Unterschied und handelt entsprechend?
Außerdem meine ich mal gehört zu haben, dass die Start-Stop-Automatik nur anspringt, wenn der Hebel in Leerlaufstellung ist, das müsste folglich heißen, dass bei eingelegtem ersten Gang aber durchgetretenen Kupplungspedal der Motor weiterläuft. Evtl. auch Hersteller-abh. wie das gemacht wurde.
notting
Zitat:
Original geschrieben von Markenfrei
Und ich Blödmann dachte wirklich das Kraftstoff unabhängig von Menge und Dauer immer die gleiche Verbrennungstemperatur hat! 🙄
Selten so einen Unsinn gelesen.
Da hilft keine Gleichung, nur ein Beispiel.
Wenn du einen Gasbrenner in der Küche hast, dann ist die Flammentemperatur beinahe immer die gleiche.
Aber auf Stellung 1 wirst du keinen großen Topf zum Kochen bringen, auf Stellung 10 aber schon.
Ja, die "Abgastemperatur" ist gleich, aber die Energiemenge, die zum Topf gelangt ist höher, der sie dann aufnimmt.
Und jetzt überträgst du das auf deinen Turbolader. Bei wenig Gas ist die Verbrennungstemperatur so hoch bei viel Gas. Aber die Energiemenge, die der Turbolader auf den Kühlkreislauf abgibt, ist geringer. Bei viel Gas muss er mehr Energie abgeben, wenn das der Kühlkreislauf nicht aufnehmen kann, tja, wo soll sie dann hin?
Fährst du aber eine gewisse Zeit langsamer (wenig Gas), dann hat der Kühlkreislauf die Möglichkeit die Energie aufzunehmen und über den Kühler an die Umgebung abzugeben.
Ich muß jetzt mal meinen eigenen Thread hijacken ... 😁
Welche VW-Norm muß das Öl für den 160PS-TSI ohne Longlife-Service erfüllen? Wäre die 503.01 mit HTHS 3.5 angemessen?
Das mit den Öl-normen hab ich auch noch nicht so recht kapiert.
501.00 reicht ja vom5w-30 bis zum0W-50,nur kostet lezteres fast das doppelte.
Kann mir evtl. jemand sagen welches Öl der 122 TSI genau braucht??
Danke, Michl
Zitat:
Original geschrieben von JeanLuc69
Ich muß jetzt mal meinen eigenen Thread hijacken ... 😁Welche VW-Norm muß das Öl für den 160PS-TSI ohne Longlife-Service erfüllen? Wäre die 503.01 mit HTHS 3.5 angemessen?
Bei festen Intervallen ohne Longlife (15tkm) sollte das Öl die VW Norm 502.00 erfüllen...Ein sehr gutes Öl ist das Mobil 1 0W40 was diese Norm erfüllt, auf dieses Öl wird mein TSI nach der Einfahrphase umgeölt werden. Preis pro Liter zurzeit 6,50 Euro...
Zitat:
Original geschrieben von john1986
Bei festen Intervallen ohne Longlife (15tkm) sollte das Öl die VW Norm 502.00 erfüllen...Ein sehr gutes Öl ist das Mobil 1 0W40 was diese Norm erfüllt, auf dieses Öl wird mein TSI nach der Einfahrphase umgeölt werden. Preis pro Liter zurzeit 6,50 Euro...Zitat:
Original geschrieben von JeanLuc69
Ich muß jetzt mal meinen eigenen Thread hijacken ... 😁Welche VW-Norm muß das Öl für den 160PS-TSI ohne Longlife-Service erfüllen? Wäre die 503.01 mit HTHS 3.5 angemessen?
Und was ist der Grund, weshalb beim Benziner auch lieber alle 15 Tkm gewechselt werden soll? (v.a., wenn innerhalb von 2 Jahren 30 Tkm abgespult werden?). - Es wird ja nicht schwarz wie beim Diesel... - meinem Diesel gönn ich das auch - aber bei einem Benziner würd ich wohl mit LL-Oel fahren... (auch wegen der besser Kaltstartdurchölung).