Facelift, Probleme mit dem Kombiinstrument

VW Passat 35i/3A

Auch Kombiinstrument - vielleicht Lösung?

Kombiinstrument beim 35I spinnt.

Jaajaa, ich weiß: das Thema wurde hier bereits mehrfach ausführlichst behandelt. Aber bitte nicht schlagen: ich habe bestimmt 15 ganze Seiten zurückgeblättert und nicht einen einzigen brauchbaren Tip (in Bezug auf MEIN Kombiinstrument) gefunden. Es gibt hier im Forum Leute, die sich mit der Beschreibung der Fehlerursache und der Behebung des Fehlers WIRKLICH große Mühe gegeben und sich viel Arbeit gemacht haben (z.B. eine Antwort von RicSneak mit Foto der Platine am 24.08.03).
Nur schade: mein Passat 35i (Ausstattung "Biker", ne wirkliche Familienkutsche) mit EZ 31.08.95 hat weder ne Tachowelle hinten dran (Geber sitzt also im Getriebe), noch hat er einen Spannungskonstanter oben in der Ecke sitzen, den man nachlöten könnte. Die vielfach beschriebenen Lötstellen des Übergabesteckers sind alle astrein und ein Nachlöten führte auch zu keiner Besserung.
Habe das Ding inzwischen ca. 10mal ein- und ausgebaut. VW will im Austausch 215 Euro sehen (ist mir zuviel...). Bisher hatte ich halt auf die Tankanzeige verzichtet (kann man ja auch schätzen wie bei meinem alten Käfer), und dass der Tacho im Stand 100km/h anzeigt konnte ich bisher auch verkraften, weil ich mir merken kann, dass der Motor bei 100km/h im 5.Gang 3000 Touren macht. Aber der Drehzahlmesser geht nun auch nicht mehr. Und über 200 Euro ausgeben um zu wissen, wie schnell ich fahre?????
Das ist ja selbst bei der Polizei billiger!
Ich stelle jetzt 2 Lösungen zur Diskussion (wobei die erste eher zum Schmunzeln gedacht ist, aber bei MacGyver ist ja immer nur das Einfache genial):

1) Habe die Plexiglasscheibe des Kombiinstruments entfernt. Sollte ein Instrument nach Ausschalten der Zündung nicht auf Null gehen, helfe ich etwas nach.

2) Was kann bei dem Ding eigentlich kaputt gehen?

2a) Zuerst einmal die Anzeigeelemente selbst: hier handelt es sich um kleine Schrittmotoren, die durch Spannungsimpulse angesteuert werden. Versucht man, einen Zeiger abzuziehen, hat man auch gleich die kompletten Innereien in der Hand (sah alles sehr gut aus, kein Karies an den Zahrrädern o.ä.). Konnte die Instrumente nach dieser unfreiwilligen Demontage zum Glück wieder montieren.

2b) Halbleiterdefekt....? Na, ich weiß nicht - das erscheint mir etwas unwahrscheinlich. Halbleiter sterben entweder den
frühen Hitzetod oder halten ewig (sog. Badewannenkurve), aber nicht so wie bei unseren Passats nach 8 Jahren.

2c) Lötstelle z.B. rekristallisiert (durch mechanische Belastung oder Temperatureinfluss): denkbar - alle anderen Kombianzeigen wiesen diesen Fehler ja auf. Aber bis auf einen einzigen Hochlastwiderstand konnte ich keine Bauteile erkennen, die für eine stärkere Belastung ausgelegt sind.

2d) jetzt aber:
mir fielen genau 4 Elektrolytkondensatoren unterschiedlicher Kapazität auf, die ich seit heute ganz stark auf dem Kieker habe. Nach dem Auslöten und Nachmessen (nur Kapazität, keine Leckage-Prüfung) wiesen sie innerhalb der normalen Toleranz durchaus ihre Werte auf, rochen aber beim Löten nach Fisch (sowas hatte ich schonmal bei einem teuren Sony-Videorecorder, der dann deswegen später auch seinen Geist aufgab). Das liegt aber sicherlich nicht mangelnder eigener Körperpflege!). EINEN der 4C's habe ich getauscht (4,7uF/35V), den hatte ich noch liegen.

Also: ich fahre jetzt erstmal so weiter. Der nächste Akt wird sein, alle 4 Elkos zu tauschen. Das sind nur Cent-Artikel. Wenn das nix nutzt, spring ich von der Brücke. Meine Karre könnt Ihr dann haben (Farbe Grün, Tacho steht im Stand immer auf 100km/h, RPM auf 1250, Tank geht nicht über 60l, das Einzige, was stimmt, ist die Kühlmitteltemperatur (90 deg C).

Solltet Ihr dasselbe Problem haben: versucht's mit den Elkos und schreibt Eure Erfahrungen hier in's Forum.

Ich melde mich mal wieder,

MG

Beste Antwort im Thema

Das passt schon. 😉

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also ich habe die Elkos erneuert, ohne Erfolg. Neues Instrument gekauft und eingebaut und alles funktioniert. Wer weis ob ich die Fummelei mit den Zeigern noch hingekriegt hätte.

Also,
ich habe alle 5 elkos ausgetauscht. teilweise durchaus erfolgreich, da der tacho und die tankuhr wieder 1a funktionieren. der drehzahlmesser leider nicht, weiter im roten bereich. habe darauf hin den dzm austauschen wollen, wie es zigfACH in den foren beschrieben ist. Einfach rastnasen lösen und rausklipsen. Achtung falle: Bei einigen modellen, z.b. bei meinem, ist die dzm-geschichte direkt auf die platine gelötet. wenn man versucht, die nasen zu lösen und nichts passiert und man dann doller zieht, hat man schließlich die leds (eigentlich auf die platine gelöstet) in der hand und stellt fest, dass der kleine zeigermotor direkt verlötet ist. den dzm kann man gar nicht austauschen, auch nicht gegen eine uhr oder so. Der rest des ausbaus funktioniert aber gut. beim zeigerabziehen viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel geduld haben, dann fluppt auch der motor des zeigers nicht so schnell auseinander.

Ebenfalls Kälteschock im Tacho

Hallo zusammen,

habe mit großem Interesse den ganzen Thread durchgearbeitet, wiel ich exakt das gleiche Problem habe, und bin voll des Lobes ;o))

Besonders an Mc Guyver meine höchste Anerkennung für die ausgezeichneten Beschreibungen!

Ich bin selbst eher von der elektronischen Fakultät (gel. R+FS-Techniker). Habe zwar gaaaanz früher auch an Autos geschraubt, überlasse das mittlerweile aber gern Leuten, die was davon verstehen. Ich werde mir also das KI rausschrauben lassen und dann die besagten Cs wechseln. Die 330 EU (abzüglich Ein- und Ausbau) verdiene ich mir dann doch ganz gern. Wenn's geht, dann ohne Abziehen der Nadeln und Zerlegen der Schrittmotörchen, mal schauen. Wenn ich irgendwie so an die Cs komme, dann geht das schon, denke ich (ich fummle ganz gern mit Kleinkram ;o)).

Ein paar Gedanken dazu:

- Mir scheint, als könnte man ff. Fehlerverlauf erkennen: Zuerst Veränderung der Cs bei Kälte, wahrscheinlich rapide Abnahme der Kapazität (nix besonderes übrigens...), dadurch können keine bzw. zu wenig Rückstellimpulse erzeugt werden. Im weiteren Verlauf Verschlimmerung der Effekte und dann - Tod der Elektronik, echter Halbleiterschaden. Und dann geht nix mehr, weil man die Teile nicht bekommt (leider auch nix Besonderes - jeder lässt sich heutzutage seine Spezial-ICs zusammenschustern und verkauft sie an niemand - Arbeitsplatzerhaltung in der Austauschabteilung). Es wäre demnach also nicht etwa eine Komfortmaßnahme, die Geschichte zu reparieren, sondern auch nötig, um Schlimmeres zu verhindern.

- Es kann sein, dass die Spannungswerte der Cs zu knapp gewählt sind (wird bei der Produktion gern gemacht, um Kohlen zu sparen). Sehe ich z.B. die 16 V und denke dabei an die Bordspannung (12 - 20 V u.U.), dann könnte so einer auch beim Betrieb halb zerschossen werden und anschließend genau so reagieren (halb auslaufen, verminderte Kapazität, Teilschluss). Also vielleicht 25 V-Typen nehmen?

- Dass sich der BOSCH-Entwickler diesen Fehler nicht vorstellen kann, ist schon ein Armutszeugnis, denke ich (oder er will's nicht wahrhaben). Bei so komplexer Elektronik ist einfach ALLES möglich, und das weiß eigentlich jeder halbwegs Eingeweihte.

Werde berichten, wenn ich meine Rep.-Versuche gemacht habe. Und passende Fotos uploaden.

Nochmals besten Dank für die tollen Beschreibungen !

MbG
hwneumann

bitte, bitte, da nicht für...

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Hallo!
Hat jemand die Bestellnummern für Reichelt?
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Vlt. noch ne Aufstellung ob axial, radial, o.ä. Bin Elektrik-Anfänger

KI defekt - Steckverbindungen Platine nachlöten

Hallo zusammen,

habe die Beiträge mit Interesse verfolgt, da bei meinem 35i ähnliche Probleme lfd. auftraten. Vorsorglich hatte ich mir vor dem Ausbau auch schon auf Verdacht Elkos besorgt, jedoch waren diese nicht mit denen auf meinem KI identisch?!. (Bestellnr. habe ich nicht, man kann bei Reichelt aber über die Suche mit den Spannungswerten die Elkos finden). Dank der geschilderten Lösungen/Tipps (vielen Dank!) habe ich jedoch eine andere Ursache bei meinem KI gefunden. Die Verbindungen, d. h. die Lötstellen auf der Platine des Clipsteckers waren z. T. nicht mehr fest. Vermutlich sind diese über die Jahre durch Vibrationen gerissen und leiten dann nicht mehr zuverlässig, was zu sporadischen Ausfällen führt. Die Defekte an den Lötstellen waren kaum sichtbar (leichte Risse), jedoch bei Berühren der Kontakte durch Bewegung erkennbar. Nach den Nachlöten sind alle Defekte beseitigt, funktioniert wieder einwandfrei.

Der Ausbau des KI ging übrigens auch ohne den Abbau des Airbag und des Lenkrades (etwas Fummelarbeit) mit Entfernung des Trichters für die Tachowelle an der Rückseite (lässt sich drehen).

Evtl für andere noch interessant, wie das KI aufgebaut ist (Bildtafel):

Gruß und viel Erfolg

Hayue

KI defekt - Steckverbindungen Platine nachlöten

hier noch die Datei

Es ist vollbracht...

@hayue: Ich habe den Verdacht, dass Du nicht diesen Typ KI hast, denn dieser hat keine Tachowelle mehr. Daher wohl auch die anderen C-Werte. Desweiteren können Lötrisse kaum temperaturabhängige Veränderungen hervorrufen, denke ich. Da gibt's eher Wackelkontakte. Aber es ist ja gut, wenn er jetzt wieder läuft, mehr wollen wir ja nicht :-))

@MO535: Bestellnummern brauchst Du für Elkos nicht. Entscheidend ist der Kapazitätswert und die Betriebsspannung. Die darf auch gern höher sein als beim Original, nur nicht niedriger. Alle Elkos sind radial.

Ich hatte mein KI heute auf dem Tisch und habe alle Elkos gewechselt, morgen früh kommt er wieder 'rein. Bin mal gespannt...

Anbei wie versprochen ein paar hilfreiche Bilder, und hier noch ein paar Bemerkungen dazu:

- MacGyver2 hat vollkommen recht: Das Zerlegen ist ein ziemliches Gefummel, hab's aber hinbekommen. Ein Hammer sind tatsächlich die beiden Torx-Schrauben *hinter* der linken Skala!! Wären die nicht dort oder leichter zugänglich, dann hätte ich die Elkos von der Seite gewechselt (nicht leicht, aber wäre gegangen). Dann hätte ich nämlich alles andere so lassen können z.B. die immernoch viel zu hoch stehenden Zeiger, und hätte morgen sehen können, ob sich durch den Wechsel etwas verändert. Und das Zeiger-abziehen - kritischster Teil der Demontage - wäre entfallen.

- 2 Schrittmotörchen haben sich zerlegt beim Zeiger-abziehen... bei dem festen Sitz der Zeiger unvermeidbar. Aber man bekommt sie wieder zusammen. Hauptsache: die Nase des Rädchens in die Rille, und die Feder ebenfalls in die Ausparung im Deckel (siehe Bild). Hätte VW - wie vorgesehen - je 2 Schräubchen in die Schrittmotordeckel gesetzt, dann hätte man die Zeiger sicher ohne Schäden abziehen können. Ex und hopp...

- Ich konnte an den Elkos keine Schäden sehen oder messen. Aber das heißt nix, ist auch nicht einfach, schon gar nicht temperaturabhängige Veränderungen.

Ich merke gerade, dass man wohl nur je ein Bild anhängen kann... Also schiebe ich sie auf eine Webseite, hier der Link:

http://home.arcor.de/hans-werner.neumann172223/passat_tacho_bilder/

U.a. ist dabei auch ein Bild mit der Lage aller Elkos nebst Werten und Polarität (wichtig!).

Nochmal herzlichen Dank an MacGyver2 für die wertvollen Beiträge!!

MbG
Hans-Werner

Bild 1: Draufsicht

Ich schiebe die Bilder doch hierher. Hier Nr. 1: Draufsicht auf offenes KI.

Bild 2: Schrauben hinter Skala

Hier das Demontage-Dilemma: Wären diese Schrauben nicht, dann könnte man da komplette Innenleben einfach ausklipsen, und müsste nicht vorher Zeiger und Sklalen abziehen.

Bild 3: Offener Schrittmotor

Hier die Folgen der dämlichen KI-Montage: ein augesprungener Schrittmotor...

Bild 4: Deckerl, Feder und Rädchen

Hier die Teile eines Schrittmotors, die man wieder zusammenbekommen muss.

Bild 5: Draufsicht mit Kondensatoren

Hier sind Lage, Werte und Polaritäten der Elkos in einer Draufsicht zu erkennen (hoffe ich, 102 kb sind ganz schön knapp dafür...).

Alles bestens ;o))

Seit dem Wiedereinbau des KIs laufen alle Instrumente wieder einwandfrei!! Schade, dass es direkt danach draußen ziemlich warm war, bei - 10 ° C wäre das Ergebnis eindeutiger gewesen.

Dennoch bin ich eigentlich relativ sicher, das die Sache ausgestanden ist, denn die Temperatur-Probleme hatten im Verlauf ja deutlich zugenommen:

- Im letzten Winter (2004/2005) gab es die weit überhöhten Werte nur in zwei längeren, sehr kalten Phasen, jeweils angefangen mit dem DZM, danach folgte der Tacho. Als die Temperaturen wieder über 0° gingen, waren die Probleme nach wenigen Tagen von allein wieder weg.

- In diesem Winter ging es schon viel früher los: Kaum war es das erste Mal unter 0°, da spielten beide Instrumente verrückt. Diese Effekte verloren sich auch nicht mehr an ein paar Tagen über 0°. Auch als ich die Kondensatoren dann wechselte, war es wieder schon eine Weile über 0°, doch der DZM stand immernoch auf 3000, und der Tacho auf 60 km/h.

Bei dem Wechsel habe ich zwar zwangsläufig alle Instrumente mechanisch genullt, und das ganze KI war natürlich in der Werkstatt wieder schon aufgewärmt worden. Aber es hätte nach dem letzten Stand nach ein paar Tagen draußen wieder auf 3000 bzw. 60 km/h stehen müssen - doch das tat es nicht!

Und letzte Nacht hatten wir hier wieder nur 1 - 2°, und der Effekt hätte nun eindeutig wiederkehren müssen.

Ist er aber nicht ;o)) Also: Alles wird gut!!

Wenn Ihr ähnliche Probleme haben solltet, dann macht Euch ans Kondensatorwechseln. Die Chancen stehen sehr gut!!!

MbG
Hans-Werner

P.S.: Früher ging auch die Digital-Uhr immer wesentlich zu schnell (alle 2 -3 Tage ca. 1 min vor), das scheint jetzt auch nicht mehr so zu sein...

Kondensatoren gefällig?

Ich habe übrigens jetzt noch eine Menge Elkos übrig, da ich zur Sicherheit jeweils gleich mehrere Typen mit unterschiedlichen Spannungen und Bauformen geordert hatte (sind ja alles nur Cent-Beträge...), und die alle auch gleich mehrfach. Ich weiß ja jetzt genau, was passt.

Ich könnte also jemand Interessiertem gern einen passenden Satz Elkos schicken, gegen Porto und Unkosten. Einfach bei mir melden.

MbG
Hans-Werner

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